Veröffentlicht am Dez. 7, 2023

Pelletheizung - umweltfreundliches Heizen mit Pellets

Thorben Frahm
Dieser Artikel wurde von
Thorben Frahm für www.heizungsfinder.de verfasst.

Die Pelletsheizung funktioniert ähnlich wie klassische Gas- oder Ölheizkessel. Als Brennstoff kommen allerdings Holzpellets zum Einsatz. Pellets sind unter Druck verdichtetes Holz. Sie sind ein nachwachsender und lokal verfügbarer Rohstoff mit fast neutraler CO2-Bilanz, da bei der Verbrennung nur die Menge an CO2 freigesetzt wird, die während der Wachstumsphase in das Holz eingelagert wurde. Pellets sind leicht zu transportieren und deutlich billiger als Heizöl oder Erdgas. Siegel wie „EN Plus“ oder „DIN plus“ garantieren eine umweltfreundliche und nachhaltige Pelletproduktion und sichern gleichbleibende und hohe Qualität. Sie benötigen keinen Erdgasanschluss, jedoch Stauraum für die Holzpellets.

Vor allem in Altbauten überzeugt die Pelletheizung durch niedrige Verbrauchskosten und erhält dementsprechend staatliche Fördergelder. Doch auch im Neubau ist die Pelletheizung eine attraktive Alternative zu herkömmlichen Heizverfahren.

Was eine Pelletheizung kostet und wie hoch die Fördergelder ausfallen

Eine Pelletheizung kostet Sie insgesamt durchschnittlich zwischen 14.000 bis 24.000 Euro. Allerdings sind die Fördergelder in diesem Betrag noch nicht enthalten.

Anschaffungskosten für eine Pelletheizung

Pelletheizung KomponentePreis
Holzpelletheizung (Kessel)7.000 - 12.000 €
Pufferspeicher1.000 - 3.000 €
Pelletlager1.000 - 3.000 €
Austragungssystem500 - 3.000 €
Installationskosten2.000 - 3.000 €
Im Bestandsbau bekommt man staatliche Fördergelder für eine Pelletheizung. Das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) vergibt mindestens 3000 Euro. Wenn das Speichervolumen einen bestimmten Umfang erreicht, steigt die Förderung für die Pelletsheizung auf mindestens 3500 Euro an.

Braucht die Pelletheizung einen Speicher? Ein Speicher ist für den Betrieb einer Pelletheizung nicht zwangsläufig notwendig. Moderne Pelletheizungen passen ihre Verbrennungsleistung durchaus an den aktuellen Bedarf an. Ein Speicher entkoppelt jedoch den Wärmebedarf und die Wärmeproduktion - so muss der Pelletkessel seltener anspringen und kann länger feuern. Ein Speicher vermeidet so häufiges An- und Abschalten. Das erhöht die Lebensdauer, die Effizienz und verbessert nicht zuletzt die Umweltbilanz einer Pelletheizung.

Dazu gesellen sich verschiedene Boni: Wird zusammen mit der Pelletheizung beispielsweise eine Solarthermieanlage zur Heizungsunterstützung installiert, gibt es 500 Euro dazu. Für diese Fördergelder muss nachweislich ein hydraulischer Abgleich durchgeführt worden sein. Durch diese Fördergelder sinkt die Gesamtinvestition für eine Pelletheizung deutlich.

Basisförderung für eine Pelletheizung durch das BAFA

PelletsystemBAFA FörderungKommentar
Pelletkessel3.000 EuroLeistungsbereich zwischen 5 bis 37,5 kW Leistung
Pelletkessel + Speicher3.500 EuroWie oben, aber mit Pufferspeicher von 30 Liter pro kW Leistung
Pelletofen / Pellet-Kaminofen2.000 EuroMuss wasserführend sein (an Heizkreislauf angebunden)

Der Brennstoff: Holzpellets sind nachwachsend und preiswert

Holzpellets sind der Brennstoff der Pelletheizung. Ihr größter Vorteil ist neben dem Umstand, dass Holz kontinuierlich nachwächst, der sehr günstige Preis. Eine Kilowattstunde Wärme aus Holzpellets kostet derzeit circa 4,74 Cent. Gas liegt demgegenüber aktuell bei 5,75 Cent / kWh, während sich Heizöl 6,61 Cent pro Kilowattstunde Wärme kosten lässt. Vor allem in älteren Bestandsbauten, wo mehr geheizt werden muss, holt die Pelletheizung die im Vergleich zu herkömmlichen Heiztechniken höheren Anschaffungskosten im Konzert mit der bestehenden Förderkulisse über die Brennstoffkosten mit der Zeit wieder herein.

Pelletspreise 2019 / Juli

Holzpellets benötigen ein eigenes Lager

Wie bei der Ölheizung muss ein Lagerraum für den Brennstoff der Pelletsheizung vorhanden sein. Entsprechende Silos oder Lager können bei schlechten Platzverhältnissen auch draußen aufgestellt werden. 0,009 Kubikmeter pro Quadratmeter beheizter Wohnfläche sollte man für ein Pelletlager einplanen. Im praktischen Einsatz liegt der Verbrauch eine Pelletheizung zwischen 3,5 und 4,5 Tonnen Pellets im Jahr. Eine durchschnittliche Tankladung reicht dabei für ein Jahr aus. Das ist auch ungefähr der Vorrat, den man auf jeden Fall vorrätig haben sollte. So nutzt man die in den wärmeren Monaten meist niedrigeren Pelletpreise am besten aus, ohne dass man im Winter teurer nachbestellen muss. Wichtig bei der Lagerung ist, dass der Pellettransporter bis auf mindestens 30 Meter an Ihr Pelletlager herankommt, damit die Lieferung problemlos eingeblasen werden kann.

Pellets sollten Sie am besten im Sommer kaufen, wenn die Lager der Hersteller aufgrund der stetigen Pelletproduktion und jahreszeitlich bedingt geringer Nachfrage überzuquellen drohen: die Pelletproduktion verläuft ganzjährig, aber viele Verbraucher bestellen erst dann neue Pellets, wenn es zunehmend kälter wird. Pellethändler bieten im Sommer auch oft Sonderangebote für die frühe Lieferung.

Als Faustformel zur Berechnung der Größe des Pelletlager gilt:


Raumvolumen des Lagers (m3) = Heizlast (kW) * 0,9 m3/kW

Bei einer jährlichen Heizlast von beispielsweise 15 kW sollte das Pelletlager 15kw * 09 m3 / kW = 13,5 m3 groß sein. Hier sind nicht nutzbare Flächen, zum Beispiel durch Schrägen, bereits enthalten. Detailliertere Angaben finden Sie im unten verlinkten Artikel "Pellets richtig lagern".

Pelletlager mit Förderschnecke: ÖkoFEN Heiztechnik GmbH

Wann eignet sich eine Pelletheizung für meine Immobilie?

Die Pelletheizung eignet sich im Bestandsbau wie im Neubau. Es handelt sich um eine komfortable und ebenso zuverlässige Heiztechnik. Eine Pelletsheizung leistet im Gegensatz zu Heizsystemen, die niedrige Systemtemperaturen bevorzugen im Bestandsbau mit Radiatorheizkörpern gute Arbeit, da sie auch hohe Systemtemperaturen ohne nennenswerte Effizienzverluste erzeugen kann. So kann man die Pelletheizung problemlos an Heizungen mit älteren Heizkörpern anbinden, da sie genug Wärme erzeugt, um ältere Heizkörper mit den nötigen Temperaturen zu versorgen.

Auch im Neubau ist eine Pelletheizung natürlich möglich, allerdings kann sie hier ihre Stärken nicht voll ausspielen, was die Brennstoffkosten anbelangt, denn der Wärmebedarf ist hier nicht mehr so hoch wie in älteren Gebäuden. Allerdings hat man immer noch die umweltbezogenen Vorteile auf seiner Seite. Wer sich für ein alternatives Heizsystem wie eine Wärmepumpe oder anderes entscheidet, muss nicht auf das Heizen mit Holz verzichten: auch über einen zusätzlichen (Pellet-)Kaminofen, den man an den Heizungsspeicher anbindet, kann man weiterhin die angenehme Wärme des Feuers genießen und für die Heizung bereitstellen.

Abgesehen von der Notwendigkeit eines Pelletlagers und der Gewährleistung einer einwandfrei ablaufenden Pelletlieferung (siehe oben) gibt es keine besonderen Anforderungen einer Pelletheizung an eine Immobilie.

Die Pelletheizung im laufenden Betrieb

Übersicht: Intervalle zur Wartung einer Pelletheizung

Maßnahme zur WartungZeitraum
Ascheaustragalle ein bis zwei Wochen
Reinigung des Brennraumsalle vier bis sechs Wochen
Wartung durch einen Fachmannjährlich
gründliche Reinigung des Lageraumsjährlich (am besten kurz nach Ende der Heizperiode)
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Bildnachweise:

Grundlagen der Pelletheizung: © Jiri Hera - Fotolia.com Pelletheizung richtig planen: © maho - Fotolia.com Pelletheizung Installation: © Kzenon - Fotolia.com Pelletheizung Preise & Kosten: © contrastwerkstatt - Fotolia.com Förderung einer Pelletheizung: © Jiri Hera - Fotolia.com Pelletheizung Checkliste: © Alexander Raths - Fotolia.com Heizungsratgeber: © johannesspreter - Fotolia.com Wissenswertes zum Brennstoff: © BillionPhotos.com - Fotolia.com Technik der Pelletheizung: © toshi8 - Fotolia.com Pellets richtig lagern: © tchara - Fotolia.com Heizungsfinder Forum: © arizanko - Fotolia.com

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