Veröffentlicht am Feb. 6, 2023

Solarthermie: Planung, Auslegung & Finanzierung

Im ersten Teil der Solarthermie Checkliste behandeln wir die baulichen Voraussetzungen einer Solarthermieanlage und die Planungsgrundlagen. Wir zeigen, was eine Immobilie mitbringen muss und worauf Sie bei der Planung besonderes Augenmerk legen sollten.
Thorben Frahm
Dieser Artikel wurde von
Thorben Frahm für www.heizungsfinder.de verfasst.
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Teil 1: Bauliche Voraussetzungen einer Solarthermie Anlage

Der erste Schritt in der Planung besteht in der Prüfung der Immobilie: nicht jedes Gebäude eignet sich unbedingt für eine Solarthermieanlage, auch wenn man gewisse Spielräume bei der Planung besitzt.

  • Zuallererst benötigen Solarthermieanlagen eine passende Dachausrichtung. Das Dach sollte möglichst südlich ausgerichtet sein. Eine Abweichung von bis zu 30 Grad gilt als sehr tolerabel. Das Dach sollte über eine ausreichende Dachlastreserve verfügen, damit es die Kollektoren zuverlässig trägt.

  • Dachfläche: Die Art der Solarthermieanlage hat deutlichen Einfluss auf die nötige Dachfläche. Eine Anlage zur Wassererwärmung benötigt weniger Platz als eine Anlage zur Heizungsunterstützung. Veranschlagen Sie bei der Warmwasserbereitung ungefähr einen bis eineinhalb Quadratmeter Fläche Flachkollektoren pro Person. Die heizungsunterstützende Anlage benötigt das Doppelte bis Zweieinhalbfache an Fläche. Bei Vakuumröhrenkollektoren liegt die nötige Fläche niedriger: hier reichen 0,8 - 1m2 Fläche pro Person bei der Warmwasserbereitung.

  • Wir bleiben beim Dach: auch die Dachneigung ist wichtig für eine wirtschaftliche Solarthermieanlage. Ebenso wie bei der Dachfläche ist es wichtig, ob die Anlage das Warmwasser bereitet oder auch der Heizung Wärme zur Verfügung stellt. Laut BDH empfiehlt sich eine Dachneigung von 30 - 50 Grad für die Warmwasseranlage, während eine steilere Neigung von 45 - 60 Grad für eine Heizungsunterstützung eignet. So erhält man in der Übergangszeit mehr Wärme, während eine sommerliche Überproduktion eingeschränkt wird. Bei einem Flachdach kann über eine Aufständerung die ungünstige Neigung ausgleichen.

  • Vegetation oder andere Bauwerke können im Tagesverlauf Schatten auf die Dachfläche werfen, was den Ertrag deutlich senkt. Zu verschiedenen Jahreszeiten kann es zu Schattenwürfen kommen, die in anderen Jahreszeiten nicht auftreten. Achten Sie auf möglichst geringe Verschattung.

  • Baugenehmigung: Solarthermieanlagen benötigen keine Baugenehmigung. Häuser unter Denkmalschutz können hier eine Ausnahme darstellen. Hier ist ein Blick in die jeweilige Landesbauordnung angebracht.

  • Die Solarwärme wird über den Anlagenkreislauf in einen Speicher verbracht.Die Größe des Speichers hängt direkt mit der Auslegung der Anlage zusammen: bei einer Solarthermieanlage zur Warmwasserbereitung geht man von circa 60 - 80 Litern Fassungsvolumen pro Person aus. Bei der heizungsunterstützenden Anlage kann man generell von 50 Litern pro Quadratmeter Kollektorfläche + den Speicherbedarf für Warmwasser veranschlagen.

Finanzierung einer Solarthermieanlage

Fasst man die Kosten für Systemkomponenten und Installation zusammen, kommt man bei einer Warmwasser-Solarthermie zu Preisen von 3000 bis 8000 Euro. Die Spannbreite bei heizungsunterstützenden Anlagen beträgt 6000 bis 12000 Euro.

Wird die Anlage im Bestandsbau installiert, gehört das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle zu den bekanntesten Geldgebern - hier gibt es für die Heizungsunterstützung Fördergelder zu erhalten (Zuschuss). Weitere Anbieter von Fördermitteln sind z.B. die KfW Bankengruppe. Erkundigen Sie sich bei Fachbetrieben für Solarthermie nach regionalen bzw. kommunalen Fördermitteln. Diese werden bislang noch zu selten in Anspruch genommen.

Als nächstes sollte sich ein Fachbetrieb die Gegebenheiten vor Ort einmal genauer anschauen und erste Berechnungen anstellen. Was Sie beachten sollten, finden Sie im nächsten Teil der Checkliste zum Solarthermie Ortstermin.

Wir wünschen Ihnen viel Erfolg mit Ihrem Projekt!

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