Veröffentlicht am Jan. 22, 2024

Solarthermie: Warmwasser & Heizungsunterstützung

Thorben Frahm
Dieser Artikel wurde von
Thorben Frahm für www.heizungsfinder.de verfasst.

Solarthermie wandelt Sonnenenergie zu Wärmeenergie. Die thermische Solaranlage fängt die Sonneneinstrahlung mithilfe von Kollektoren ein und macht sie für den heimischen Gebrauch nutzbar. Die Sonnenwärme eignet sich perfekt, um damit das häusliche Warmwasser zu erhitzen, die Heizung wirkungsvoll zu unterstützen oder gar den eigenen Pool im Garten zu beheizen.

Ein südlich ausgerichtetes Dach mit dreißig bis fünfzig Grad Neigung sind für eine thermische Solaranlage optimal, Abweichungen sind aber in der Regel immer noch wirtschaftlich.

Eine thermische Solaranlage allein stellt nicht ausreichend Energie bereit, um ein Haus vollständig mit Wärme zu versorgen. Die thermische Solaranlage muss deshalb mit einer anderen Heizung kombiniert werden. Von der klassischen Gasbrennwertheizung bis hin zur Wärmepumpe ist die ganze Bandbreite verfügbar - allerdings sind moderne Solarthermie Systeme in Kombination mit Niedertemperaturheizkörpern oder einer Fußbodenheizung energetisch klar im Vorteil. Alle Grundlagen zur Solarthermie finden Sie im folgenden Themenspecial:

Was Solarthermie kostet und wie Sie Förderung erhalten

Solarthermie zur Warmwasserbereitung oder zur Heizungsunterstützung?

Es gibt Solarthermie Anlagen zur reinen Warmwasserbereitung oder zur kombinierten Warmwasserbereitung und Heizungsunterstützung. Eine thermische Solaranlage zur Trinkwassererwärmung deckt problemlos sechzig Prozent des jährlichen Bedarfes an Warmwasser ab. Die Preise für eine solche thermische Solaranlage liegen im Schnitt zwischen 3000 und 6000 Euro und pro Person im Haushalt sollte man von bis zu 1,5 Quadratmetern Kollektorfläche und einem Speichervolumen von 60-80 Litern ausgehen.

Eine Solarthermie Anlage zur Heizungsunterstützung ist teurer und benötigt mehr Fläche und Speichervolumen - ungefähr das Doppelte im Vergleich zu einer Warmwasser Solarthermie Anlage. Dafür erhält man im Bestandsbau Fördermittel für eine Solarthermie Anlage durch das BAFA. 2018 erhält man eine Mindestförderung von 2.000 Euro für eine heizungsunterstützende Solarthermieanlage und 500 Euro für eine Warmwasseranlage zuzüglich weiterer Boni wie beispielsweise dem Kesseltauschbonus von 500 Euro. Mit einer heizungsunterstützenden Solarthermieanlage können Sie zwischen 20 - 30% Ihrer gesamten Heiz- und Warmwasserkosten pro Jahr umweltfreundlich abdecken.

Solarthermie AnlagentypPreise, BesonderheitenFörderung (BAFA / Altbau)
Warmwasser - Solarthermie- 3.000 - 6.000 Euro - 1 - 1,5 m2 Kollektorfläche pro Person (Flach) - 0,8 - 1m2 Fläche pro Person (Vakuumröhren) - 60 - 80 Liter Speichervolumen pro Person - Optimale Dachneigung: 30 - 50 Grad500 Euro Mindestförderung zzgl. Boni
Heizungsunterstützung - Solarthermie- 5.000 - 12.000 Euro - Flächenbedarf ungefähr zweifach ggü Warmwasser - 50 Liter pro m2 Kollektorfläche + Speicherbedarf Warmwasser - Optimale Dachneigung: 45 - 60 Grad2.000 Euro Mindestförderung zzgl. Boni

Tipp: Erfahren Sie mehr, wie Sie eine Gasheizung mit Solarthermie kombinieren können.

Solarthermie: Planung & Montage

Eine Solarthermieanlage muss exakt geplant werden: Kollektortyp und -Fläche, Speichervolumen und Anbindung müssen genau zum individuellen Heizverhalten und -Bedarf passen, damit die Anlage zuverlässig und wirtschaftlich arbeitet.

Prinzipiell ist eine Solarthermieanlage auf allen Dächern montierbar: auf Schrägdächern gibt es die klassische Aufdachmontage sowie die aufwändigere Indachmontage. Flachdächer erfordern etwas mehr Arbeit. Trotzdem sind die meisten (schlüsselfertigen) Solaranlagen innerhalb eines Arbeitstages fertig montiert.

  • Bei der Aufdachmontage werden die Kollektoren dachparallel über der Dachhaut angebracht, beispielsweise mit Dachhaken oder Dachklammern auf den Dachsparren. Diese Kollektormontage ist vergleichsweise preiswert und schnell erledigt.

  • Bei der Indachmontage ersetzen die Kollektoren auf der zu installierenden Fläche die Dacheindeckung. Die Solarkollektoren bilden somit eine relativ einheitliche Fläche mit dem Dach, was einen harmonischen Eindruck erzeugt und auch die Statik vorteilhaft beeinflusst. Allerdings ist diese Kollektormontage bedingt durch den Neigungswinkel nicht für ein Flachdach geeignet.

  • Bei einem Flachdach muss man sich mit einer Aufständerung behelfen. Die Kollektoren werden auf einem Gerüst mit vorteilhafterem Neigungswinkel und besserer Ausrichtung montiert. Damit es nicht zum Schattenwurf zwischen den Kollektoren kommt, muss zwischen einzelnen Reihen allerdings ein Mindestabstand eingehalten werden.

In den folgenden zwei Übersichtstexten haben wir alles zusammengefasst, was Sie vor dem Kauf beachten sollten und was mit den Fachbetrieben besprochen werden sollte. Im Anschluss finden Sie unseren Heizungsratgeber, der Ihnen auf Wunsch berechnet, was Sie eine Heizungssanierung kosten würde. Er schlägt auch Alternativprojekte vollautomatisch vor und ermöglich bei Bedarf Kontakt zu regionalen SHK Fachbetrieben.

Die Technik hinter der Solarthermie Anlage

Generell stehen zwei verschiedene Kollektortypen zur Auswahl: Flachkollektor und Vakuumröhrenkollektor. Beide haben ihre spezifischen Vor- und Nachteile.

Der Flachkollektor ist preiswert, bringt aber nicht so viel Leistung pro Quadratmeter wie der teurere Vakuumröhrenkollektor. Ersterer ist allerdings im absoluten Großteil aller Solaranlagen verbaut und ist besonders bei der Warmwasserbereitung das Mittel der Wahl.

Besonders bei der Heizungsunterstützung findet sich auch der Vakuumröhrenkollektor häufiger auf deutschen Dächern, da bei dieser Anwendung mehr Energie benötigt wird. Auch wenn es darum geht, Fläche auf dem Dach zu sparen, kann der Röhrenkollektor seine Stärke ausspielen, da mit diesem insgesamt weniger Platz belegt wird. Das ist vor allem dann günstig, wenn sich die Solarthermieanlage das Dach mit einer Photovoltaikanlage zur Stromerzeugung teilen soll.

Solarwärme ist ideal für Heizungsmodernisierung und erfüllt alle Vorgaben an Neubauten

Solarthermie eignet sich im Altbau wie im Neubau. Da Sie im Altbau Fördergelder von BAFA und auch KfW erhalten, eignet sich eine solche Anlage vor allem, wenn Sie ohnehin einen alten Heizkessel austauschen. Dann können Sie bei der Erneuerung Ihrer Heizung direkt eine Solaranlage einbinden. Auch im Neubau ist Solarwärme interessant: neuere gesetzliche Vorgaben verlangen einen bestimmten Prozentsatz an erneuerbarer Energie in einem Neubau. Mit einer Solaranlage im Verbund mit aktuellen Brennwertkesseln oder alternativen Heizsystemen wie einer Pelletheizung erfüllen Sie diese Bestimmungen des EEWärmeG problemlos.

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Bildnachweise:
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