Veröffentlicht am Feb. 6, 2023

Brennwerttechnik für Ölheizung nutzen

Eine Pelletheizung ist teuer in der Anschaffung und nicht überall ist die Installation einer Gasheizung möglich. Die klassische Alternative war hier lange die Ölheizung. Der Austausch eines alten Konstant- oder Niedertemperaturkessels gegen moderne Brennwerttechnik ist aufgrund der Brennstoffeinsparung eine Verbesserung - wenn erneuerbare Energien ihren Beitrag leisten.
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Was ist eine Öl-Brennwertheizung: Die Funktionsweise

Wird in einem Ein- oder Mehrfamilienhaus eine Öl-Heizungsanlage mit Brennwerttechnik, also eine Öl-Brennwertheizung genutzt, kann eine sehr hohe Energieeffizienz erreicht werden. Für die gleiche Heizleistung wird weniger Brennstoff benötigt. Das macht sich nicht nur bei der Ölrechnung bemerkbar, sondern schont auch die Umwelt, da eine Brennwertheizung gegenüber einem Niedertemperaturkessel deutlich geringere Schadstoffemissionen erzielt.

Der Heizwert bezeichnet den Energiegehalt des Brennstoffes, der bei der Verbrennung ohne Kondensation genutzt werden kann. Eine herkömmliche Ölheizung leitet daher den, bei der Verbrennung von Öl entstehenden, Wasserdampf zusammen mit dem CO2 über den Schornstein an die Umwelt ab. Als Brennwert bezeichnet man das Maß für die in einem Stoff enthaltene Wärmeenergie. Bei einer Öl-Brennwertheizung wird der Brennwert des Heizöls konsequent genutzt. Wenn der im Abgas enthaltene Wasserdampf im Brennwertkessel kondensiert, nutzt der Wärmetauscher die Wärmeenergie des Dampfes, um das Heizungswasser im Wasserrücklauf der Heizung vorzuwärmen. Je mehr Wasserdampf bei der Verbrennung entsteht, umso größer ist also der Brennwerteffekt. Durch diese konsequente Weiterentwicklung von Niedertemperaturkesseln, wird eine 6 Prozent bis 10 Prozent bessere Ausnutzung des Brennstoffs erreicht. Durch die Vorwärmung der Verbrennungsluft und den Einsatz eines nachgeschalteten, separaten Wärmetauschers, wird der Abgasverlust und die ungenutze Wärmeenergie minimiert.

Öl Brennwerttechnik einer Ölheizung

Öl oder Gas: Unterschiede bei der Brennwerttechnik

Die grundsätzliche Brennwerttechnik (Nutzung der Kondensation) ist unabhängig vom Brennstoff identisch. Der Effekt des Brennwerts ist umso höher, je mehr Wasserdampf entsteht. Die Menge des Wasserdampfs ist jedoch abhängig vom eingesetzten Brennstoff bzw. dessen Wasserstoffgehalts. Heizöl enthält dabei weniger Wasserstoff als Erdgas weshalb das Einsparpotential einer Öl-Brennwertheizung geringer ausfällt als bei der Nutzung von Erdgas als Energieträger.

Was kostet eine Öl-Brennwertheizung?

Zur Nutzung Öl-Brennwertheizung sind folgende Maßnahmen notwendig:

Erwerb einer Ölheizung mit Brennwerttechnik

Die Kosten für einen Öl-Brennwertkessel liegen - je nach Größe des Kessels - zwischen 3.000 und 5.000 Euro.

Einbau in den Heizungskreislauf

Die Kosten für die Installation der Öl-Brennwertheizung liegt - je nach Arbeitsaufwand - bei 1.000 bis 4.500 Euro. Darin enthalten sind auch die Kosten für die Installation eines neuen Abgasrohres.

Schornsteinsanierung

Bei der Umstellung von einer alten Ölheizung auf eine Öl-Brennwertheizung, muss in den Schornstein ein temperatur- und korrosionsbeständiges Abgasrohr eingezogen werden. Entsprechende Produkte werden von den Anbietern von Öl-Brennwertheizungen im Normalfall mit angeboten. In bestehende Schornsteine kann z.B. ein Kunststoff- oder Keramikrohr eingebaut oder außen an Fassade oder Dach kann ein neues Edelstahlabgasrohr eingefügt werden.

Prüfung der Heizkörper

Bei Öl-Brennwertheizungen sollte die Rücklauftemperatur möglichst gering sein. Eine gute Dämmung und Heizkörper mit größerer Fläche sind dabei vorteilhaft. Bei schlecht gedämmten Gebäuden mit kleinen Heizkörpern muss die Vorlauftemperatur erhöht werden, was den Einspareffekt der Brennwerttechnik aufheben kann. Ein hydraulischer Abgleich der Heizkörper kann zusätzlich für eine bessere Verteilung der Wärme sorgen.

Lohnt sich der Umstieg auf eine Öl-Brennwertheizung?

Aufgrund der speziellen Ölkessel und einer notwendigen Schornsteinsanierung kostet eine Öl-Brennwertheizung zwischen 1.000 und 3.000 Euro mehr als eine herkömmliche Ölheizung. Insgesamt belaufen sich die Kosten einer Ölheizung damit auf durchschnittlich 9.500 Euro. Die Mehrkosten rentieren sich durch die Einsparungen an Heizöl - abhängig vom Alter ihrer bestehenden Ölheizung - recht schnell. Einsparungen der laufenden Kosten zwischen 15% und 25% sind möglich. Bei einer Kombination mit einer Solarthermie-Anlage für Warmwasser oder zur Heizungsunterstützung kann nochmals der Heizölverbrauch gesenkt werden. Zusätzlich gibt es beim Einbau einer Öl-Brennwertheizung interessante Förderungen für Ölheizungen vom BAFA und der KfW über das Bundesprogramm für effiziente Gebäude (BEG). Dort erhalten Sie einen Zuschuss, wenn Sie Ihre Öl-Brennwertheizung mit erneuerbaren Energien ausstatten. Diese Brennwertheizung nennt sich dann Öl-Hybridheizung. Sie ist aufgrund des teilweisen Ölheizungsverbots ab 2026 auch verpflichtend einzubauen.

Vorteile und Nachteile einer Öl-Brennwertheizung

Vorteile Öl-BrennwertheizungNachteile Öl-Brennwertheizung
- Geringerer Heizölverbrauch- Schornsteinsanierung notwendig
- Geringere Wartungskosten- ohne erneuerbare Energien ab 2026 nicht mehr erlaubt
- Möglichkeit für Förderungen beim Austausch
- Platzersparnis durch kompaktere Heizungsanlage
- Geringere Schadstoffemission und verringerte Abgasverluste

Angebot vom Dienstleister

Von einem guten Dienstleister für Öl-Heiztechnik erhalten Sie ein Angebot für Ihren Ein- oder Umbau. Bei Heizungsfinder bekommen Sie detaillierte Informationen über Dienst­leister für Brennwerttechnik in Ihrer Nähe. Die Fachbetriebe können für Ihre Immobilie auch genau die Kosten für den Austausch Ihrer Ölheizung ermitteln. Nicht immer ist nach dem Gespräch mit dem Fachbetrieb ein Austausch notwendig: Auch eine fachgemäße Wartung Ihrer Ölheizung oder der Einbau einer neuer Steuerung können die laufenden Kosten des Betriebs deutlich senken.

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