Veröffentlicht am Feb. 6, 2023

Wann ist eine Schornsteinsanierung notwendig?

Eine Schornsteinsanierung kann notwendig werden, wenn alte Konstanttemperaturkessel gegen neue Brennwertheizungen ausgetauscht werden. Nötig wird die Schornsteinsanierung beispielsweise, weil die Dimension des alten Schornsteins nicht mehr passt oder weil er für Abgase mit niedrigen Temperaturen nicht geeignet ist.
Thorben Frahm
Dieser Artikel wurde von
Thorben Frahm für www.heizungsfinder.de verfasst.
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Schornsteinsanierung - Hintergrund & Methoden

Schornsteinsanierung

Foto: Bausparkasse Schwäbisch Hall / F. Thomas

Ältere Konstanttemperaturkessel arbeiten mit hohen Temperaturen - auch die Temperaturen der Abgase sind entsprechend hoch, meistens über 160 Grad. Diese Abgase entweichen durch thermischen Auftrieb (Kaminzug).

Die wärmeren Abgase sind leichter als die Außenluft. Sie dehnen sich stärker aus, sind weniger dicht, weshalb ein Unterdruck entsteht. Die warmen Abgase strömen von selbst nach oben.

Die Abgase moderner Niedertemperatur- oder Heizungen mit Brennwerttechnik sind deutlich kühler als die alter Kessel.

Deshalb funktioniert der thermische Auftrieb schlecht bis gar nicht, was oft eine Schornsteinsanierung notwendig macht. Andererseits kann Wasserdampf mitsamt enthaltener Säuren kondensieren und – je nach Schornstein – die Schornsteinwände angreifen. Die Schornsteinsanierung wird oftmals auch nötig, weil die Abgasmenge bei modernen Kesseln in der Regel geringer ist. Die Dimensionierung des Schornsteins ist dann zu hoch und sollte verkleinert werden.

Einige Varianten der Schornsteinsanierung

  • Ein, zwei oder drei Schalen: Häuser mit alten Heizanlagen besitzen mitunter noch einschalige Kamine aus Formsteinen oder Mauerwerk, die modernen Anforderungen oft nicht mehr genügen. Für zweischalige Varianten wird beispielsweise ein feuchtigkeitsresistentes Abgasrohr in den Kamin eingezogen. Das verkleinert die Dimensionierung des Schornsteins. Baut man im Rahmen einer Schornsteinsanierung einen dreischaligen Kamin als Abgassystem, integriert man zwischen Außenschale und Innenrohr eine Wärmedämmschicht.

  • Wärmedurchlasswiderstandsgruppe erhöhen: Dass Wasserdampf im Abgas kondensiert, lässt sich bisweilen durch eine Schornsteinsanierung verhindern, mit der die Wärmedurchlass-Widerstandsgruppe des Kamins verändert wird. Der in „m²K/W“ angegebene Wärmedurchlasswiderstand steht für den Widerstand, den eine Schicht durchströmender Wärme bietet. Unterschieden werden die Gruppen I, IIa, II, III und IV. Je kleiner die römische Zahl, desto besser der Wärmedurchlass-Widerstand.

  • Zugbegrenzer: Ist die Dimension eines Schornsteins nur ein wenig zu groß, kann der Einbau eines Zugbegrenzers eine einfache, aber passende Schornsteinsanierung sein. Durch ihn kann Luft ins Abgasrohr strömen, mischt sich mit den Abgasen und senkt deren Taupunkt. Das bedeutet: Die Abgase müssten stärker abkühlen, bevor Wasserdampf kondensiert.

  • Vom Unter- zum Überdruckprinzip: Bei einer Gasheizung mit Brennwerttechnik sind die Abgase oftmals bereits so kühl, dass thermischer Auftrieb nicht mehr funktioniert. Stattdessen werden sie etwa mit einem Gebläse nach draußen befördert, wodurch ein leichter Überdruck in der Abgasleitung entstehen kann. Im Rahmen einer Schornsteinsanierung müssen das Gebläse und eine Abgasleitung so installiert werden, dass Überdruck kein Schaden anrichtet.

Fachbetriebe für Heizungsbau können auch in Bezug auf den passenden Kamin erste Tipps geben und informieren über die Kosten einer Schornsteinsanierung. Schornsteinfeger müssen sanierte Abgasleitungen prüfen und genehmigen!

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