Veröffentlicht am Feb. 6, 2023

ENplus Gütesiegel für Hackschnitzel

Damit die Hackschnitzelheizung verlässlich und im Einklang mit den neuen Anforderungen bezüglich der Emissionen arbeitet, braucht man Brennstoff von einheitlicher und nachvollziehbarer Qualität. Das Deutsche Pelletinstitut (DEPI) will ein Instrument der Qualitätssicherung auf Hackschnitzel übertragen, das sich seit einigen Jahren für Holzpellets bewährt hat: das ENplus Siegel für Hackschnitzel.
Thorben Frahm
Dieser Artikel wurde von
Thorben Frahm für www.heizungsfinder.de verfasst.
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HackZert: ENplus Siegel für Hackschnitzel

 Rührrad einer Holzhackschnitzelheizung

Rührrad einer Holzhackschnitzelheizung, Bild: Schramme aus der deutschsprachigen Wikipedia, Lizenz: CC BY-SA 3.0

Nach eigenen Angaben hat das DEPI am 01. Februar 2015 damit begonnen, ein Zertifizierungssystem analog zum bekannten ENplus für Holzpellets zu entwickeln. Das "HackZert" genannte Vorhaben sei Teil eines Maßnahmenpaketes, das anlässlich der zweiten Stufe der 1. BImSchV zwischen mehreren Akteuren des Bioenergiesektors vereinbart worden ist.

Der Grenzwert für Staub ist in der zweiten Stufe der BImSchV von 0,10 g/m3 auf 0,02 g/m3 gesenkt worden, während der Maximalwert bei Kohlenstoffmonoxid nun bei 0,4 statt 1,0 g/m3 Rauchgas liegt. Es gibt zwar Übergangsfristen, aber Handlungsbedarf ist trotzdem geboten.

Die bisweilen schwankende Brennstoffqualität bei Hackschnitzeln könnte im Zusammenhang mit den höheren Grenzwerten aus der zweiten Stufe der 1. BImSchV zu einem Problem für Betreiber von neuen Hackschnitzelheizungen werden: minderwertiger Brennstoff erzeugt höhere Emissionen. So kann es sein, dass die Hackschnitzelheizung diese Grenzwerte nicht mehr einhält, obwohl die technischen Voraussetzungen dazu eigentlich gegeben sind. Mehr Informationen zur richtigen Auswahl der Hackschnitzel erhalten Sie auch in den Broschüren der Fachagentur für Nachwachsende Rohstoffe.

Bislang erfuhr man die Qualitätseigenschaften von Hackschnitzeln über die Klassifizierung nach DIN EN ISO 17225-4 (seit 2014 gültig) oder die vorher relevante Norm EN14961-4 bzw. gelegentlich nach ÖNORM M 7133. Kriterien wie Größe, Wasser- oder Aschegehalt sind dort normiert, aber die Verwendung ist freiwillig und nicht verpflichtend. Hier soll nach dem Wunsch des DEPI das ENplus für Hackschnitzel ansetzen.

Wie funktioniert das ENplus Siegel für Hackschnitzel?

Wie das ENplus Siegel für Hackschnitzel funktioniert, ist zu diesem Zeitpunkt (05.03.2015) noch nicht bekannt. Man kann jedoch davon ausgehen, dass es sich ähnlich wie das ENplus Siegel für Holzpellets zusammensetzt. Dort werden verschiedene Güteklassen mit unterschiedlichen Anforderungen an die Abmessungen, den Heizwert, Wasser- und Aschegehalt oder die Abriebfestigkeit definiert (A1, A2, EN-B).

Das besondere am ENplus Siegel ist, dass die gesamte Bereitstellungskette von der Produktion über die Pellethändler bis zur Ankunft beim Verbraucher von unabhängigen Kontrolleuren überprüft wird. Weiterhin besteht für den Endkunden ein Reklamationsmanagementsystem, um Rückmeldungen der Verbraucher einbeziehen zu können. Diese Maßnahmen sollen eine hohe Qualitätssicherheit garantieren.

Wie genau sich das Gesamtsystem "ENplus Hackschnitzel" im Endeffekt darstellen wird, ist allerdings noch nicht absehbar. Wir werden Sie auf dem Laufenden halten, sobald neue Informationen verfügbar sind.

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