Alles über Pellets-DIN Normen, Qualitätssiegel & die Merkmale hochwertiger Pellets
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Zertifikate sind entscheidend: Achten Sie auf anerkannte Gütesiegel wie ENplus A1 oder DINplus. Diese garantieren, dass die Pellets strenge Qualitätsstandards einhalten..
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Wichtige Qualitätsmerkmale: Heizwert, Wassergehalt, Aschegehalt, mechanische Festigkeit und Rohdichte beeinflussen Effizienz, Wartung und Emissionen Ihrer Pelletheizung maßgeblich.
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Minderwertige Pellets kosten mehr: Auch wenn billige Pellets locken – sie können zu Störungen, erhöhtem Reinigungsaufwand, schnellerem Verschleiß der Anlage und letztlich höheren Gesamtkosten führen.
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Sichtprüfung als Ergänzung: Farbe, Oberfläche und Staubanteil können erste Hinweise geben, ersetzen aber keine Zertifizierung.
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Korrekte Lagerung sichert Qualität: Auch die besten Pellets verlieren an Wert, wenn sie falsch gelagert werden. Achten Sie darauf, dass sie nicht feucht werden.
➤ Setzen Sie beim Pelletkauf auf zertifizierte Ware der Klasse ENplus A1 oder DINplus. Vergleichen Sie Angebote nicht nur nach dem Preis, sondern prüfen Sie die deklarierten Qualitätsmerkmale und die Vertrauenswürdigkeit des Händlers. Dies sichert den optimalen Betrieb Ihrer Pelletheizung, schont Ihren Geldbeutel und die Umwelt.
Warum ist bei Holzpellets die Qualität so wichtig?
Die Qualität von Holzpellets hat großen Einfluss auf den Betrieb Ihrer Pelletheizung:
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Effizienz und Heizwert: Hochwertige Pellets mit geringem Wassergehalt und hoher Rohdichte liefern mehr Wärme pro Kilogramm, was den Pelletverbrauch und die Heizkosten senkt.
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Wartungsaufwand: Ein niedriger Aschegehalt und eine hohe Asche-Erweichungstemperatur reduzieren die Reinigungsintervalle und beugen Verschlackung im Brennraum vor.
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Emissionen: Eine saubere Verbrennung durch gute Pellets minimiert Schadstoffemissionen und schont die Umwelt.
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Lebensdauer der Heizanlage: Ein geringer Staubanteil und das Fehlen von Verunreinigungen schützen Fördersysteme und Brenner vor Verschleiß und Störungen.
➤ Kaufen Sie hochwertige Pellets. Dann arbeitet Ihre Heizung effizienter, umweltfreundlicher und langfristig störungsfrei. Minderwertige Pellets verstopfen leichter Förderschnecken, bilden mehr Schlacke und können sogar zum Erlöschen der Garantieansprüche führen.
Angenommen, Sie benötigen 5 Tonnen Pellets pro Jahr. Pellets minderer Qualität mit einem um 5 % geringeren Heizwert würden bedeuten, dass Sie jährlich 250 kg mehr Pellets benötigen, um denselben Wärmebedarf zu decken.
Hinzu kommen potenziell höhere Wartungskosten und das Risiko teurer Reparaturen.
➤ Langfristig können die durch minderwertige Pellets verursachten Probleme die anfängliche Ersparnis beim Kauf bei Weitem übersteigen.
Die wichtigsten Normen und Zertifikate im Überblick
Um eine verlässliche Pellets-Qualität sicherzustellen, wurden europaweite und nationale Standards entwickelt.
EU-Norm DIN EN ISO 17225-2: Die Basis für Pelletqualität
Die Basis für die Qualitätssicherung von Holzpellets bildet die EU-Norm DIN EN ISO 17225-2. Diese internationale Norm legt die Spezifikationen und Klassen für Holzpellets für nichtindustrielle und industrielle Anwendungen fest. Sie definiert physikalische und chemische Eigenschaften wie Größe, Wassergehalt, Heizwert, Aschegehalt und mechanische Festigkeit.
Aufbauend auf dieser ISO-Norm haben sich zwei wichtige Zertifizierungssysteme etabliert: ENplus und DINplus.
ENplus: Das europäische Zertifikat für transparente Pelletqualität
Das ENplus-Zertifikat ist das europaweit führende Gütesiegel für Holzpellets. Das Zertifizierungssystem überwacht nicht nur die Produktqualität nach DIN EN ISO 17225-2, sondern die gesamte Bereitstellungskette – von der Produktion über die Lagerung bis zum Transport zum Endkunden. Es wird vom European Pellet Council (EPC) in Zusammenarbeit mit nationalen Pelletverbänden, wie dem Deutschen Pelletinstitut (DEPI) in Deutschland, verwaltet. Die Laufzeit des Zertifikats beträgt drei Jahre. ENplus unterscheidet drei Güteklassen:
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ENplus A1: Dies ist die höchste Qualitätsklasse. Für private Pelletheizungen und -öfen sollten Sie nur Pellets dieser Klasse verwenden. Sie stellt die strengsten Anforderungen an Heizwert, Aschegehalt und andere Parameter.
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ENplus A2: Diese Klasse hat etwas geringere Anforderungen, zum Beispiel einen höheren Aschegehalt, und ist eher für größere Anlagen im gewerblichen Bereich gedacht.
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ENplus B: Diese Pellets sind für industrielle Anwendungen vorgesehen und dürfen auch bestimmte Althölzer enthalten. Für private Heizungen sind sie ungeeignet.
Unabhängige, akkreditierte Prüfstellen kontrollieren die Einhaltung der ENplus-Standards. Zertifizierte Unternehmen erhalten eine eindeutige Identifikationsnummer (ID-Nummer, z. B. DE XXX für Produzenten oder DE 9XX für Händler in Deutschland), die auf den Säcken oder Lieferscheinen abgedruckt sein muss. Dies ermöglicht es Ihnen, die Gültigkeit des Zertifikats auf der ENplus-Webseite zu überprüfen. Jährliche Audits bei den zertifizierten Betrieben sichern die kontinuierliche Einhaltung der Qualitätsstandards.
DINplus: Geprüfte Qualität nach deutschen Standards
Das DINplus-Zeichen wird von der DIN CERTCO, einer Zertifizierungsgesellschaft der TÜV Rheinland Gruppe und des DIN Deutsches Institut für Normung e. V., vergeben. Es basiert ebenfalls auf der DIN EN ISO 17225-2 und stellt hohe Anforderungen an die Produktqualität. Ein DINplus-Zertifikat ist in der Regel fünf Jahre gültig und unterliegt jährlichen Kontrollen sowie bei Abweichungen unangekündigten weiteren Audits und Tests.
Die Anforderungen an die Pelletseigenschaften sind mit denen von ENplus A1 weitgehend vergleichbar und garantieren ebenfalls einen hohen Standard hinsichtlich Heizwert, Aschegehalt, Festigkeit und weiterer Kriterien.
Vergleich der Pellet-Zertifikate und ihrer Qualitätskriterien
Für Sie als Verbraucher bieten beide Zertifikate – ENplus und DINplus – eine hohe Sicherheit beim Pelletkauf. Die Qualitätsanforderungen an das Endprodukt sind bei ENplus A1 und DINplus sehr ähnlich und auf höchstem Niveau:
| Kriterium | ENplus A1 | DINplus | Anmerkung für Verbraucher |
| Herkunft Rohstoff | Stammholz und chemisch unbehandelte Holzreste | Stammholz und chemisch unbehandelte Holzreste | Sicherstellung, dass keine kontaminierten Hölzer verwendet werden. ENplus® fordert zunehmend Nachhaltigkeitsnachweise. |
| Durchmesser | 6 mm (± 1 mm) oder 8 mm (± 1 mm) | 6 mm (± 1 mm) oder 8 mm (± 1 mm) | Wichtig für störungsfreie Funktion der Fördersysteme und des Brenners. |
| Länge | 3,15 bis 40 mm (max. 1 % bis 45 mm) | 3,15 bis 40 mm (max. 1 % bis 45 mm) | Zu lange Pellets können Fördersysteme blockieren; max. 1 % der Pellets dürfen länger als 45 mm sein. |
| Heizwert (wf) | ≥ 4,6 kWh/kg (entspricht ≥ 16,5 MJ/kg) | ≥ 4,6 kWh/kg (entspricht ≥ 16,5 MJ/kg) | Gibt die Energiemenge pro Kilogramm Pellets an. Je höher, desto weniger Pellets werden benötigt. |
| Wassergehalt | ≤ 10 % | ≤ 10 % | Zu hoher Wassergehalt reduziert Heizwert, verschlechtert Verbrennung, fördert Schimmel. |
| Mechanische Festigkeit | ≥ 98,0 % | ≥ 98,0 % | Hohe Festigkeit bedeutet weniger Staub und Abrieb beim Transport und in der Förderanlage, geringere Störanfälligkeit. |
| Feinanteil | ≤ 1,0 % (lose), ≤ 0,5 % (Sackware) | ≤ 1,0 % (lose), ≤ 0,5 % (Sackware) | Zu viel Staub kann Fördersysteme verstopfen und Verbrennung negativ beeinflussen. |
| Rohdichte | 600 bis 750 kg/m3 | 600 bis 750 kg/m3 | Beeinflusst Lagerraumbedarf und Brenndauer. Höhere Dichte bedeutet mehr Energie pro Volumen. |
| Aschegehalt (bezogen auf die Trockenmasse) | ≤ 0,7 % | ≤ 0,6 % | Weniger Asche bedeutet weniger Reinigungsaufwand. |
| Asche-Erweichungstemp. | ≥ 1200 °C | ≥ 1200 °C | Wichtig zur Vermeidung von Verschlackung im Brennraum. Höhere Temperatur ist besser. |
| Zusatzstoffe | max. 2 % (nur Presshilfsmittel wie Stärke oder Maismehl) | max. 2 % (nur Presshilfsmittel) | Nur natürliche oder naturbasierte, keine chemischen Bindemittel bei ENplus/DINplus. Hochwertige Pellets benötigen oft keine Zusätze. |
➤ Beide Zertifikate, ENplus und DINplus, stehen für eine hohe und regelmäßig überprüfte Pellets-Qualität. Wenn Sie auf diese Gütesiegel achten, können Sie sicher sein, einen hochwertigen und für ihre Heizanlage geeigneten Brennstoff zu erhalten.
Die wichtigsten Qualitätsmerkmale und ihre Auswirkungen
Um die Bedeutung der Normen wirklich zu verstehen, ist es hilfreich, die einzelnen Prüfkriterien und ihre Auswirkungen auf Ihre Pelletheizung zu kennen:
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Heizwert (Energiegehalt): Er gibt an, wie viel Energie in den Pellets steckt und bei der Verbrennung freigesetzt werden kann. Ein hoher Heizwert – mindestens 4,6 Kilowattstunden pro Kilogramm für ENplus A1 – bedeutet, dass Sie weniger Pellets für die gleiche Wärmemenge benötigen. Das senkt den Pelletverbrauch und die Lagerkosten.
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Wassergehalt: Dieser Wert sollte möglichst niedrig sein, idealerweise unter 10 Prozent. Ist zu viel Wasser enthalten, sinkt der Heizwert, da Energie für die Verdampfung des Wassers verloren geht. Zudem können feuchte Pellets im Lager verklumpen oder schimmeln. Das verschlechtert die Verbrennung und führt zu höheren Emissionen.
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Aschegehalt: Ein geringer Aschegehalt – maximal 0,7 Prozent für ENplus A1 – ist erstrebenswert. Weniger Asche bedeutet weniger Reinigungsaufwand für Sie und einen störungsärmeren Betrieb der Anlage. Ein hoher Ascheanteil kann zudem auf Verunreinigungen oder einen hohen Rindenanteil im Rohmaterial hindeuten.
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Mechanische Festigkeit (Abriebfestigkeit): Dieser Wert beschreibt, wie widerstandsfähig die Pellets gegen Zerbrechen und Abrieb beim Transport und bei der Förderung in die Heizanlage sind. Eine hohe Festigkeit – zum Beispiel über 98 Prozent bei ENplus A1 für 6 Millimeter Pellets – führt zu weniger Feinanteil. Zu viel Staub kann die Fördersysteme verstopfen, die Verbrennung stören und zu erhöhtem Verschleiß führen.
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Rohdichte: Eine hohe Rohdichte – mindestens 600 Kilogramm pro Kubikmeter– ist ein Zeichen für gut verpresste Pellets. Sie bedeutet mehr Energie pro Volumeneinheit, was den Lagerraumbedarf reduziert und eine gleichmäßigere Verbrennung fördert.
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Länge und Durchmesser: Die Abmessungen müssen innerhalb enger Toleranzen liegen, um eine problemlose Förderung und Dosierung in automatischen Pelletheizungen zu gewährleisten. Üblich sind 6 Millimeter Durchmesser.
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Asche-Erweichungstemperatur: Dieser Wert ist besonders wichtig, um Verschlackung im Brennraum zu vermeiden. Ist die Temperatur, bei der die Asche weich wird und zu Klumpen verklebt, zu niedrig – unter 1200 Grad Celsius –, kann sich Schlacke bilden. Diese harten Rückstände sind schwer zu entfernen und können den Brenner beschädigen sowie die Effizienz mindern.
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Herkunft des Holzes: Seriöse Zertifizierungen stellen auch Anforderungen an die Herkunft des Rohmaterials. Es darf nur naturbelassenes Holz aus nachhaltiger Forstwirtschaft verwendet werden. Die Verwendung von Altholz, das mit Lacken, Kunststoffen oder anderen Schadstoffen belastet sein könnte, ist ausgeschlossen.
➤ Aus ökologischer Sicht sind Holzpellets aus nachhaltiger Forstwirtschaft und regionaler Produktion eine gute Wahl. Achten Sie auf Herkunftsnachweise und Siegel, die eine nachhaltige Waldbewirtschaftung belegen (z. B. PEFC oder FSC). Kurze Transportwege durch regionale Produktion verbessern die Ökobilanz zusätzlich. Die Verwendung von Säge- und Hobelspänen als Rohstoff bedeutet zudem eine sinnvolle Verwertung von Reststoffen der Holzindustrie.
Worauf Sie beim Pelletkauf achten sollten
Der Markt für Holzpellets ist groß, und nicht alle angebotenen Produkte halten, was sie versprechen. Ein sorgfältiger Pellet-Vergleich ist daher unerlässlich:
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Zertifikate prüfen – das A und O: Achten Sie beim Kauf unbedingt auf das ENplus-Siegel (idealerweise Klasse A1) oder das DINplus-Siegel. Diese Siegel garantieren die Einhaltung strenger Qualitätsstandards. Notieren Sie sich die auf dem Sack oder Lieferschein angegebene ID-Nummer des Händlers oder Produzenten. Diese können Sie auf den offiziellen Webseiten von ENplus oder DIN CERTCO überprüfen, um die Gültigkeit des Zertifikats zu verifizieren.
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Deklaration der Werte: Achten Sie auf die Produktinformationen. Seriöse Anbieter deklarieren die wichtigsten Qualitätsmerkmale wie Heizwert, Wassergehalt und Aschegehalt gemäß der Norm.
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Händlerwahl: Kaufen Sie Ihre Pellets möglichst bei etablierten, zertifizierten Fachhändlern. Diese können Sie oft auch zur richtigen Lagerung und Handhabung von Pellets beraten. Regionalität kann zudem die Transportwege und damit die Umweltbelastung reduzieren.
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Pelletpreise im Kontext sehen: Vergleichen Sie nicht nur den reinen Pelletpreis pro Tonne oder Sack. Billigangebote ohne Zertifizierung können sich durch höheren Verbrauch, mehr Wartung und potenzielle Schäden an der Heizung schnell als teuer erweisen. Die Investition in zertifizierte Qualitätspellets zahlt sich langfristig meist aus. Informationen zu aktuellen Pelletpreisen erhalten Sie bei Fachhändlern oder auf spezialisierten Preisportalen. Beachten Sie, dass die Preise saisonal und regional schwanken können.
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Vorsicht bei Lockangeboten: Extrem günstige Angebote, insbesondere von nicht zertifizierten Anbietern, sollten Sie kritisch hinterfragen. Oft geht der niedrige Preis zulasten der Qualität.
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Informationen aus Pellet-Tests: Unabhängige Testorganisationen führen gelegentlich Pellet-Tests durch. Die Ergebnisse solcher Tests können zusätzliche Anhaltspunkte für die Auswahl liefern. Suchen Sie nach aktuellen Berichten, bevor Sie eine größere Menge bestellen.
➤ Kaufen Sie nur Pellets mit Zertifikaten der Klassen ENplus A1 oder DINplus. Vergleichen Sie dabei nicht nur den Preis, sondern achten Sie auch auf die deklarierten Qualitätsmerkmale und die Seriosität des Händlers. So stellen Sie sicher, dass Sie für Ihr Geld auch die entsprechende Qualität erhalten.
So erkennen Sie hochwertige Pellets
Die sicherste Methode, hochwertige Pellets zu kaufen, ist definitiv die Wahl von Produkten mit den Siegeln ENplus A1 oder DINplus. Ergänzend können Sie einige einfache Sicht- und Praxistests durchführen:
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Farbe: Die Farbe der Pellets kann variieren – von hellbeige bis dunkelbraun – abhängig von der verwendeten Holzart und dem Trocknungsprozess. Sehr dunkle oder fast schwarze Pellets können jedoch auf eine Überhitzung im Produktionsprozess oder die Verwendung von Rinde hindeuten, was den Aschegehalt erhöhen kann. Dies allein ist aber noch kein zuverlässiges Qualitätsmerkmal. Wichtiger ist eine gleichmäßige Färbung ohne sichtbare Einschlüsse von Kunststoffen oder Lackresten.
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Oberfläche: Gute Pellets haben eine glatte, glänzende Oberfläche ohne viele Längsrisse. Eine raue, bröselige Oberfläche deutet auf eine geringe Festigkeit hin.
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Staubanteil: Schauen Sie in den Sack oder nehmen Sie eine Handvoll Pellets. Ist sehr viel Staub und Feinabrieb vorhanden, ist das ein Zeichen für eine geringe mechanische Festigkeit. Bei loser Ware können Sie auf übermäßige Staubentwicklung achten oder den Lieferanten um eine Sichtprobe bitten.
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Geruch: Pellets sollten angenehm nach frischem Holz riechen. Ein muffiger oder chemischer Geruch kann auf Schimmelbefall oder Verunreinigungen hindeuten.
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Wassertest: Geben Sie einige Pellets in ein Glas Wasser. Hochwertige Pellets sollten sich nach einiger Zeit auflösen und das Wasser sollte trüb, aber frei von unnatürlichen Farbstoffen oder öligen Schlieren bleiben. Sinken die Pellets sofort ab und lösen sich kaum auf, kann das auf einen hohen Anteil an Bindemitteln oder Verunreinigungen hindeuten. Lösen sie sich extrem schnell in feinen Staub auf, kann die Pressung mangelhaft sein. Dieser Test liefert jedoch nur sehr grobe Anhaltspunkte.
➤ Wichtig: Diese einfachen Tests geben nur erste Hinweise und ersetzen keine Laboranalyse oder Zertifizierung. Verlassen Sie sich primär auf die anerkannten Gütesiegel.
Einige Hersteller bieten Pellets mit speziellen Veredelungsverfahren an, die über die Standardnormen hinausgehende Vorteile versprechen. Dazu gehören beispielsweise:
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pelprotec® oder PowerPlus®: Pellets mit diesen Bezeichnungen werden vor dem Einblasen mit einer dünnen Schutzschicht aus Pflanzenöl überzogen. Dadurch kommt es zu weniger Staub und die Verbrennung läuft sauberer.
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HD-Pellets®: Pellets mit dieser Bezeichnung haben alle die gleiche Länge. Durch diese Homogenität verbrennen sie besser und verursachen weniger Kohlenmonoxid als herkömmlich produzierte Pellets.
➤ Solche Veredelungen können durchaus positive Effekte haben, insbesondere hinsichtlich Staubreduktion und leichter Handhabung. Entscheidend bleibt jedoch, dass auch diese Pellets die Grundanforderungen der Normen wie ENplus A1 erfüllen. Der Mehrpreis muss im Verhältnis zum tatsächlichen Nutzen für Ihre spezifische Anlage und Lagerbedingungen bewertet werden.
Lagerung und Handhabung: So bleibt die Pellets-Qualität erhalten
Auch die besten Pellets können an Qualität einbüßen, wenn sie nicht korrekt gelagert und gehandhabt werden. Der wichtigste Faktor ist Feuchtigkeit. Pellets sind hygroskopisch, das heißt, sie ziehen Wasser aus der Umgebungsluft an.
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Trockene Lagerung: Pelletlager oder Pellettanks müssen absolut trocken sein. Eindringende Feuchtigkeit aus der Umgebungsluft, von Wänden oder dem Boden kann von den Pellets aufgenommen werden. Dann quellen sie auf und verlieren ihren Heizwert. Im schlimmsten Fall können sie verklumpen und unbrauchbar werden.
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Umgang mit feuchten Pellets: Sollten Pellets doch einmal feucht geworden sein, sind sie meist nicht mehr für die Verfeuerung geeignet. Sie können die Fördersysteme blockieren und zu massiven Problemen in der Heizanlage führen. Versuchen Sie nicht, feuchte Pellets zu trocknen und zu verwenden.
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Belüftung des Lagerraums: Eine gewisse Luftzirkulation im Lagerraum ist vorteilhaft, um Kondenswasserbildung zu vermeiden. Direkter Kontakt mit feuchten Wänden oder Böden ist unbedingt zu vermeiden.
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Regelmäßige Reinigung des Lagers: Entfernen Sie Staub und Feinanteile aus Ihrem Pelletlager idealerweise einmal jährlich, bevor es neu befüllt wird. Dies verhindert, dass sich über die Jahre zu viele Feinanteile am Boden ansammeln und in das Fördersystem gelangen.
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Schonender Transport und Einbringung: Sowohl beim Transport durch den Lieferanten als auch bei der Einbringung in Ihr Lager sollten die Pellets möglichst schonend behandelt werden, um Abrieb und Bruch zu minimieren. Ihr Lagerraum sollte mit Prallschutzmatten an der Wand gegenüber den Einblasstutzen ausgestattet sein, um die Pellets sanft abzubremsen und Beschädigungen zu vermeiden.
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Lagerung von Sackware: Säcke sollten idealerweise auf Paletten gelagert werden, um direkten Kontakt mit möglicherweise feuchten Böden zu vermeiden und eine Luftzirkulation unter den Säcken zu ermöglichen. Als Lagerorte eignen sich trockene Kellerräume, Schuppen oder Garagen. Die Säcke sollten erst kurz vor dem tatsächlichen Verbrauch geöffnet werden, um die Pellets vor Luftfeuchtigkeit zu schützen. Schützen Sie sie außerdem vor Regen und direkter Sonneneinstrahlung.
➤ Indem Sie diese Ratschläge befolgen, tragen Sie aktiv dazu bei, dass Ihre Pellets ihre hohe Qualität behalten und Ihre Heizung optimal funktioniert.
Fazit: Qualität zahlt sich aus
Die Wahl der richtigen Pellets-Qualität ist ein entscheidender Faktor für den wirtschaftlichen, störungsfreien und umweltfreundlichen Betrieb Ihrer Pelletheizung. Kaufen Sie daher nur nach ENplus A1 oder DINplus zertifizierte Pellets. Die Siegel bieten Ihnen die Sicherheit, einen genormten Brennstoff zu erhalten, der optimal auf die Anforderungen moderner Pelletheizungen abgestimmt ist. Auch wenn der Anschaffungspreis pro Tonne vielleicht etwas höher liegt als bei nicht zertifizierter Ware, zahlt sich diese Entscheidung durch eine höhere Effizienz, eine längere Lebensdauer Ihrer Heizung und einen geringeren Ärgerfaktor vielfach aus. Achten Sie auf die Gütesiegel, prüfen Sie die Angaben und treffen Sie eine informierte Entscheidung – für wohlige Wärme und ein gutes Gewissen.
Holz ist nicht gleich Holz. Das gilt auch für Pellets. Deshalb habe ich mich auch schon während der Installation meiner Pelletheizung intensiv mit deren Brennstoff beschäftigt. Zum einen war mir wichtig, dass die Qualität stimmt. Denn die Pellets sollen ja meiner neuen Heizungsanlage langfristig einen störungsfreien Betrieb ermöglichen. Zum anderen habe ich mir aber auch Gedanken um die Nachhaltigkeit gemacht. Schließlich hatte ich den Umstieg von einer Gas- auf eine Holzheizung vorgenommen, um Klima und Umwelt nicht mehr zu schaden. Daher war mir wichtig, dass das Holz für die Pellets aus lokalen Wäldern stammt und der Lieferweg vom Werk zu mir möglichst kurz ist.
Meine Wahl fiel daher auf Pellets, die nur 50 km von mir entfernt produziert werden. Sie sind nach ENplus A1 zertifiziert und nach PowerPlus®-Verfahren veredelt. Die Veredelung ist aber laut meinem erfahrenen Wartungstechniker den Aufpreis nicht wert; und in der Tat habe ich auch damit noch einen nicht zu übersehbaren Feinanteil. Die paar Euro mehr für die Spezial-Ausführung kann man sich also sparen.
➤ Wenn Sie einmal einen vertrauenswürdigen Händler mit hochwertigen Pellets ausfindig gemacht haben, brauchen Sie zukünftig nicht mehr zu suchen. Es ist sowieso ratsam, immer die gleichen Pellets zu bestellen. Denn wenn Sie Ihre Pellets jedes Mal von einem anderen Lieferanten beziehen, kann es sein, dass sich deren Eigenschaften trotz gleichem Gütesiegel unterscheiden. Und schon minimale Abweichungen können dafür sorgen, dass die Verbrennungsparameter Ihrer Heizung neu justiert werden müssen. Diese Erfahrung musste ich ganz zu Anfang machen, als ich übergangsweise Baumarkt-Pellets verwendete.

Ariane Müller, Fachredakteurin für Energiethemen & Produzentin des Podcasts "Energetisch & Effizient"
FAQ – Häufig gestellte Fragen zur Pellets-Qualität
Gute Pelletqualität erkennen Sie primär an Zertifikaten wie ENplus A1 oder DINplus. Achten Sie auf das entsprechende Logo und die ID-Nummer auf der Verpackung oder dem Lieferschein. Die deklarierten Werte für Heizwert, Wasser- und Aschegehalt sollten den Normvorgaben entsprechen. Gute Pellets haben eine glatte, glänzende Oberfläche, weisen wenig Staub und Bruchanteile auf und riechen nach frischem Holz.
Nein, die Farbe allein ist kein zuverlässiges Qualitätsmerkmal. Sie hängt von der verwendeten Holzart und dem Trocknungsprozess ab. Wichtiger ist eine gleichmäßige Färbung und das Fehlen von Verunreinigungen. Verlassen Sie sich auf Zertifikate.
Die verwendete Holzart – in Deutschland und vielen Teilen Europas überwiegend Nadelhölzer wie Fichte, Kiefer und Lärche – sowie die Reinheit des Rohmaterials sind von entscheidender Bedeutung für die spätere Pelletqualität. Insbesondere der Aschegehalt und das Ascheschmelzverhalten werden maßgeblich durch den Rohstoff bestimmt.
Nicht unbedingt. Der Preis wird von vielen Faktoren beeinflusst, darunter Rohstoffverfügbarkeit, Transportwege und Handelsmargen. Zertifizierte Qualitätspellets haben jedoch aufgrund der aufwendigeren Produktion und Qualitätssicherung oft einen etwas höheren Preis als nicht zertifizierte Ware. Vergleichen Sie Angebote, aber sparen Sie nicht an der Qualität.
Minderwertige Pellets können zu erhöhtem Verbrauch, starker Rauchentwicklung, Verstopfungen der Förderschnecke, Verschlackung im Brennraum, häufigeren Störungen, erhöhtem Wartungsaufwand und im schlimmsten Fall zu Schäden an Ihrer Pelletheizung führen.
Grundsätzlich können Sie Pellets verschiedener Hersteller mischen, solange alle die für Ihre Heizung erforderliche Qualitätsklasse (z. B. ENplus A1) erfüllen. Es ist jedoch ratsam, bei einem Lieferanten zu bleiben, dessen Qualität sich bewährt hat, um eine gleichbleibende Verbrennungsqualität sicherzustellen. Bei Problemen ist es zudem einfacher, die Ursache einzugrenzen, wenn nur Pellets eines Herstellers verwendet wurden.
Moderne Pelletheizungen und -öfen verfügen über komplexe Verbrennungsregelungen, die oft auf die Eigenschaften genormter Qualitätspellets abgestimmt sind. Ein Wechsel der Pelletsorte – selbst zwischen zwei zertifizierten Produkten – kann unter Umständen eine Anpassung der Heizungsparameter durch einen Fachmann erfordern. Denn schon geringfügige Unterschiede in der Dichte oder Zusammensetzung können das Verbrennungsverhalten beeinflussen.
Ariane Müller ist Fachredakteurin für energetisches Bauen und Sanieren. Sie informiert über die verschiedenen Heizungsarten, die Möglichkeiten der eigenen Stromgewinnung und Wege zur besseren Gebäudedämmung.