Pelletheizung - umweltfreundliches und preiswertes Heizen mit Pellets

Thorben Frahm
Thorben Frahm 15 Juli 2024

Die Pelletsheizung arbeitet wie klassische Gas- oder Ölheizkessel, indem Sie einen Brennstoff verfeuert, um Wärme zu erzeugen. Als Brennstoff kommen jedoch Holzpellets zum Einsatz. Pellets sind unter Druck verdichtetes Holz. Sie sind ein nachwachsender und lokal verfügbarer Rohstoff mit fast neutraler CO2-Bilanz. Die Verbrennung setzt nur die Menge an CO2 frei, die beim Wachstum in das Holz eingelagert wurde. 

Pellets sind leicht zu transportieren und deutlich preiswerter als Heizöl oder Erdgas. Siegel wie „EN Plus“ oder „DIN plus“ garantieren eine umweltfreundliche und nachhaltige Pelletproduktion und sichern gleichbleibende und hohe Qualität. 

Um mit Pellets zu Heizen benötigen Sie keinen Erdgasanschluss. Sie brauchen aber ein Pelletlager, um genügend Stauraum für die Holzpellets zu sicherzustellen.

Besonders in Altbauten überzeugt die Pelletheizung durch niedrige Heizkosten und erhält staatliche Fördergelder. Doch auch im Neubau ist die Pelletheizung eine attraktive Alternative zu herkömmlichen Heizverfahren.

Was eine Pelletheizung kostet und wie hoch die Fördergelder ausfallen

Eine Pelletheizung kostet Sie insgesamt durchschnittlich zwischen 14.000 bis 24.000 Euro. Allerdings sind die Fördergelder in diesem Betrag noch nicht enthalten.

Anschaffungskosten für eine Pelletheizung

Pelletheizung KomponentePreis
Holzpelletheizung (Kessel)7.000 - 12.000 €
Pufferspeicher1.000 - 3.000 €
Pelletlager1.000 - 3.000 €
Austragungssystem500 - 3.000 €
Installationskosten2.000 - 3.000 €

Im Bestandsbau erhalten Sie staatliche Fördergelder für eine Pelletheizung. Über das Förderprogramm BEG der KfW erhalten Sie eine Förderung von mindestens 30 Prozent als Zuschuss. Maximal beträgt der Zuschuss 70% der förderfähigen Investitionskosten.

Förderung einer Pelletheizung durch das BEG

Pelletheizung FörderungZuschuss
Grundförderung30 Prozent
Klimageschwindigkeitsbonus20 Prozent
Einkommensbonus30 Prozent
Emissionsminderungszuschlag2.500 Euro
Effizienzbonus5 Prozent

Benötigt eine Pelletheizung einen Speicher? Ein Speicher ist für den Betrieb einer Pelletheizung nicht zwangsläufig notwendig. Moderne Pelletheizungen passen ihre Verbrennungsleistung bedarfsgerecht an. Ein Speicher entkoppelt den Wärmebedarf und die Wärmeproduktion - so muss der Pelletkessel seltener anspringen und kann länger feuern. Ein Speicher vermeidet häufiges An- und Abschalten. Das erhöht die Lebensdauer, die Effizienz und verbessert die Umweltbilanz einer Pelletheizung.

Der Brennstoff: Holzpellets sind nachwachsend und preiswert

Holzpellets sind der Brennstoff der Pelletheizung. Ihr größter Vorteil ist neben dem Umstand, dass Holz kontinuierlich nachwächst, der sehr günstige Preis. Eine Kilowattstunde Wärme aus Holzpellets kostet derzeit, Stand Juni 2024, circa 5,65 Cent. Gas liegt demgegenüber aktuell bei 9,69 Cent / kWh, während sich Heizöl 9,84 Cent pro Kilowattstunde Wärme kosten lässt. Vor allem in älteren Bestandsbauten, wo mehr geheizt werden muss, holt die Pelletheizung die höheren Anschaffungskosten im Konzert mit der bestehenden Förderkulisse über die Brennstoffkosten mit der Zeit wieder herein.

Die Pelletheizung punktet mit sehr niedrigen Brennstoffkosten

Holzpellets benötigen ein eigenes Lager

Wie bei der Ölheizung muss ein Lagerraum für den Brennstoff der Pelletsheizung vorhanden sein. Silos oder Lager können bei schlechten Platzverhältnissen auch draußen aufgestellt werden. 

Planen Sie mit 0,009 Kubikmetern pro Quadratmeter beheizter Wohnfläche für ein Pelletlager. Der Verbrauch einer Pelletheizung liegt zwischen 3,5 und 4,5 Tonnen Pellets im Jahr. Eine durchschnittliche Tankladung reicht dann für ein Jahr aus. Das ist ungefähr die Menge, die Sie auf jeden Fall vorrätig halten sollten, um teure Nachbestellungen zu minimieren. So nutzen Sie die niedrigeren Pelletpreise in den wärmeren Monaten am besten aus, ohne im Winter teuer nachzukaufen.

Pellets sollten Sie am besten im Sommer kaufen, wenn die Lager der Hersteller gut gefüllt sind: die Pelletproduktion verläuft ganzjährig, aber viele Verbraucher bestellen erst dann neue Pellets, wenn es kälter wird. Pellethändler bieten im Sommer oft Sonderangebote.

Wichtig: der Pellettransporter muss bis auf mindestens 30 Meter an Ihr Pelletlager herankommen können, damit er die Lieferung problemlos einblasen kann.

Als Faustformel zur Berechnung der Größe des Pelletlager gilt:

Raumvolumen des Lagers (m3) = Heizlast (kW) * 0,9 m3/kW

Bei einer jährlichen Heizlast von beispielsweise 15 kW sollte das Pelletlager 15kw * 09 m3 / kW = 13,5 m3 groß sein. Hier sind nicht nutzbare Flächen, zum Beispiel durch Schrägen, bereits enthalten. Detailliertere Angaben finden Sie im unten verlinkten Artikel "Pellets richtig lagern".

Pelletlager mit Förderschnecke: ÖkoFEN Heiztechnik GmbH

Wann eignet sich eine Pelletheizung für meine Immobilie?

Die Pelletheizung eignet sich im Bestandsbau wie im Neubau.

Eine Pelletsheizung leistet vor allem im Bestandsbau mit Radiatorheizkörpern gute Arbeit - sie erzeugt hohe Vorlauftemperaturen ohne nennenswerte Effizienzverluste. So kann man die Pelletheizung problemlos mit älteren Heizkörpern verbinden. Eine Wärmepumpe arbeitet demgegenüber bei niedrigen Temperaturen am besten. Das zieht oft zusätzliche Sanierungsarbeiten nach sich.

Auch im Neubau ist eine Pelletheizung möglich. Allerdings spielt sie hier ihre Stärken nicht voll aus: Der Wärmebedarf ist in modernen Neubauten nicht mehr so hoch wie in älteren Gebäuden. Der Vorteil der niedrigen Brennstoffkosten kommt also nicht mehr so stark zum Tragen. Allerdings hat man immer noch die umweltbezogenen Vorteile auf seiner Seite: geringe CO2-Emissionen und einen nachwachsenden, regionalen Brennstoff.

Besitzen Sie eine Wärmepumpe oder ein anderes System, können Sie trotzdem zusätzlich mit Pellets heizen: mit einem (Pellet-)Kaminofen, den Sie an den Heizungsspeicher anbinden, genießen Sie trotzdem die angenehme Wärme des Feuers und stellen gleichzeitig Wärme für die Heizung bereit.

Abgesehen von der Notwendigkeit eines Pelletlagers und der Gewährleistung einer einwandfrei ablaufenden Pelletlieferung gibt es keine besonderen Anforderungen einer Pelletheizung an eine Immobilie.

Die Pelletheizung im laufenden Betrieb

Übersicht: Intervalle zur Wartung einer Pelletheizung

Maßnahme zur WartungZeitraum
Ascheaustragalle ein bis zwei Wochen
Reinigung des Brennraumsalle vier bis sechs Wochen
Wartung durch einen Fachmannjährlich
gründliche Reinigung des Lageraumsjährlich (am besten kurz nach Ende der Heizperiode)
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Bildnachweise:

Grundlagen der Pelletheizung: © Jiri Hera - Fotolia.com Pelletheizung richtig planen: © maho - Fotolia.com Pelletheizung Installation: © Kzenon - Fotolia.com Pelletheizung Preise & Kosten: © contrastwerkstatt - Fotolia.com Förderung einer Pelletheizung: © Jiri Hera - Fotolia.com Pelletheizung Checkliste: © Alexander Raths - Fotolia.com Heizungsratgeber: © johannesspreter - Fotolia.com Wissenswertes zum Brennstoff: © BillionPhotos.com - Fotolia.com Technik der Pelletheizung: © toshi8 - Fotolia.com Pellets richtig lagern: © tchara - Fotolia.com Heizungsfinder Forum: © arizanko - Fotolia.com

Thorben Frahm
Thorben Frahm ist Redaktionsleiter und Fachredakteur für regenerative Heizsysteme.
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