Veröffentlicht am Feb 6, 2023

DAA WärmeIndex: Wie entwickelt sich der Heizungsmarkt

Politische Ereignisse und die Förderkulisse beeinflussen den Heizungsmarkt stetig. Der DAA WärmeIndex stellt jedes Quartal vor, wie sich das Interesse an Wärmepumpe, Gasheizung und Co. entwickelt haben. Wo stehen regenerative und wo fossile Heizungssysteme?
Gina Doormann
Dieser Artikel wurde von
Gina Doormann für www.Heizungsfinder.de verfasst.
Heizung DAA WärmeIndex
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Aktuelle Online-Nachfrage nach Heizungssystemen

Thermostat und Geldscheine

Heizkosten beeinflussen das Interesse an verschiedenen Heizungssystemen. | Bildquelle: AdobeStock_Stockfotos-MG

Der DAA WärmeIndex stützt sich auf die Online-Nachfrage nach sowohl regenerativ als auch fossil betriebenen Heizungssystemen und wird von DAA aus Hamburg erhoben. DAA ist einer der größten deutschen Online-Dienstleister und Portalbetreiber für regenerative Energietechnik und ist auf Anfragen zu den Themen Heiztechnik, Photovoltaik, Sanierung und Energieeffizienz spezialisiert. Die Portale von DAA verzeichnen dabei eine durchschnittliche monatliche Besucherzahl von etwa 500.000 Seitennutzern (w/m/d).

Der DAA WärmeIndex basiert auf den Anfragen nach Heizungssystemen, die auf den Portalen von DAA abgegeben wurden. Für die mit fossilen Brennstoffen betriebenen Systeme betrachtet DAA hierfür die Öl- und Gasheizung, für die mit erneuerbaren Energien betriebenen Heizungen hingegen Wärmepumpe, Solarthermie und Pelletheizung. Der DAA WärmeIndex gibt damit Aufschluss über das aktuelle Interesse an erneuerbar und fossil betriebenen Heizungssystemen, stellt diese gegenüber und gewährt Einblicke in den Markt.

DAA WärmeIndex Q1 2023: Wärmepumpen-Anfragen bleiben auf hohem Niveau

Im ersten Quartal 2023 bleibt die Nachfrage nach Wärmepumpen bei DAA kontinuierlich hoch. Anfang März stieg das Interesse an Ölheizungen und Gasheizungen an. DAA rechnet aber mit einem baldigen Abflachen dieser Entwicklung, da sie im zeitlichen Zusammenhang mit politischen Äußerungen zur Zukunft fossiler Heizsysteme stand, die im Folgenden relativiert wurden.  

Hamburg, den 24.04.2023. Im gesamten ersten Quartal 2023 verzeichnete DAA bei der Nachfrage nach Wärmepumpen eine positive Entwicklung, die stets deutlich über der nach anderen Heizungssystemen lag. Vor allem im Zusammenhang mit der Ankündigung eines Verbots von Öl- und Gasheizungen ab 2024 von politischer Seite in Kalenderwoche 9 stieg das Interesse an Wärmepumpen nochmals deutlich an.

DAA WärmeIndex Q1 2023 Gewerke

Interesse an Gas-Wärmepumpen-Hybriden nimmt im Februar zu

Der Indexwert von Gasheizungen überstieg in der Kalenderwoche 10 die Marke von 100. DAA hat daraufhin geprüft, ob es hier möglicherweise um ein gestiegenes Interesse an Gas-Hybridheizungen gehen könnte – immerhin sind diese laut politischer Aussage auch ab 2024 zulässig. Tatsächlich stieg das Interesse an Wärmepumpe und Gasheizung gemeinsam zwischen Januar und Februar 2023 von 86 auf 109 Indexpunkte. Zum Vergleich: Im Februar des Erneuerbaren-Boomjahrs 2022 hatte der Indexwert nur bei 97 gelegen.

Wärmepumpe-Nachfrage dominiert in absoluten und indexierten Zahlen

Zwar stieg auch das Interesse an Ölheizungen im Q1 2023 an, allerdings in absoluten Zahlen auf deutlich niedrigerem Niveau als dem der Wärmepumpe. Dieser mögliche Effekt einer Art “Torschlusspanik” konnte folglich der anhaltenden Überlegenheit des Interesses an Wärmepumpen nichts anhaben.
Ob der Beschluss für Heizkosten-Härtefallhilfen, der am 30. März 2023 unter anderem auch auf Ölheizungen ausgedehnt wurde, zu einem Verbleib der Nachfragen auf leicht erhöhtem Niveau sorgen wird, bleibt abzuwarten. Dagegen sprechen die deutlich gestiegenen Anträge auf den BEG-Heizungstauschbonus sowie auf die Förderung Erneuerbarer Energien, insbesondere Wärmepumpen, beim Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) im März.

Aufwärtstrend bei Interesse an Pelletheizungen

Seit besagter Kalenderwoche 9 zeigt auch die Nachfrage nach Pelletheizungen einen kontinuierlichen Aufwärtstrend, wenn auch auf niedrigerem Niveau als bei anderen Heizungsarten. “Wir gehen davon aus, dass die Entwicklung der Pelletpreise des letzten Jahres sich dämpfend auf die Nachfrage nach Pelletheizungen auswirkte, auch wenn sich hier gerade eine leichte Entspannung abzeichnet”, erläutert Rolf Steingrube, einer der DAA-Geschäftsführer. Weiterhin steigt die Nachfrage nach Solarthermie zwischen KW 7 und KW 10, um danach wieder leicht abzuflachen.
Im gesamten ersten Quartal 2023 ist das Interesse an allen erneuerbar betriebenen Heizungssystemen höher als das an fossil betriebenen. Bei diesen ist ab Kalenderwoche 10 ein Anstieg feststellbar: Da wird die Marke von 100 erstmals in diesem Jahr überstiegen. “Wir gehen davon aus, dass sich das sprunghaft gestiegene Interesse an fossil betriebenen Systemen, insbesondere der Ölheizung, wieder auf ein vorheriges Niveau senken wird – insbesondere, weil politische Aussagen, die zu dem ungewöhnlichen Effekt geführt hatten, zwischenzeitlich wieder relativiert worden sind. Wir rechnen stattdessen mit einem weiterhin hohen Interesse an regenerativ betriebenen Heizungssystemen, vor allem der Wärmepumpe”, sagt Rolf Steingrube.

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DAA WärmeIndex Q4 2022: Sinkende Indexwerte für alle Heizungssysteme – außer Ölheizung

Bei der Auswertung der Anfragezahlen für den DAA WärmeIndex Q4 2022 wird klar: Das außerordentlich hohe Interesse an erneuerbaren Heizungssystemen kehrt auf ein Normalmaß zurück. Geblieben ist aus dem turbulenten Energiejahr 2022, dass Wärmepumpen bei DAA das gefragteste Heizungssystem sind. Insgesamt zeigt auch das vierte Quartal 2022 deutliche Reaktionen der Interessenten (w/m/d) auf politische Ereignisse.

Hamburg, den 23.02.2023. Der Boom bei Erneuerbaren scheint sich laut DAA WärmeIndex im 4. Quartal 2022 allmählich zu legen und die Anfragen fallen auf ein – leicht erhöhtes – Normalmaß zurück. Die Nachfrage nach den regenerativen Heizungssystemen Wärmepumpe, Pelletheizung und Solarthermie sinkt zwischen Oktober und Dezember 2022 kontinuierlich – bleibt aber insbesondere bei der Wärmepumpe auf hohem Niveau. Dass das Interesse an allen Heizungssystemen ab Oktober 2022 nachlässt, kann an den steigenden Zinsen sowie an der volatilen und unvorhersehbaren Marktsituation liegen. 

Insgesamt sind Erneuerbare nach wie vor deutlich stärker gefragt als Fossile. Unter den fossil betriebenen Systemen ist die Ölheizung die Gewinnerin: Die Nachfrage nach diesem System liegt konsequent über der nach Gasheizungen. 

Diese Entwicklung könnte staatlichen Unterstützungspaketen für private Gasheizungen geschuldet sein: Mit einer Umsatzsteuersenkung von 19 auf 7 Prozent auf den Gasverbrauch ab 01. Oktober 2022 und einer Übernahme des Dezember-Gasabschlags könnte der Handlungsdruck bezüglich einer neuen, sparsameren Gasheizung deutlich geringer geworden sein. Für diese These spricht auch die im Dezember nochmals abfallende Nachfrage nach Gasheizungen – während es für alle anderen Systeme aufwärts geht.

DAA WärmeIndex Gewerke viertes Quartal 2022

In der letzten Dezemberwoche 2022 verzeichnet DAA einen kleinen Schub für alle Heizungssysteme bis auf die Gasheizung. Die gleiche Entwicklung meldet ebenfalls das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA): Hier seien im Dezember 2022 noch einmal rund 45.000 Förderanträge eingegangen – ein hoher Anteil davon für Wärmepumpen. Aber auch die Anträge auf die Öl-Austauschprämie seien beim BAFA im Dezember besonders hoch gewesen. Eine ähnliche Entwicklung ist im DAA WärmeIndex Q4 2022 ablesbar: Die Nachfrage nach Wärmepumpen stieg in der letzten Dezemberwoche im Vergleich zur Vorwoche um 30 Indexpunkte an. Zeitgleich erhöhte sich die Nachfrage nach Ölheizungen um 25 Indexpunkte. Das Gesamtergebnis bei DAA lag in diesem Zeitraum lediglich bei einer Steigerung von 5 Prozentpunkten.

Zum Vergleich: In der letzten Dezemberwoche 2021 war die Nachfrage nach allen Heizungssystemen noch einmal angestiegen. Spitzenreiter war damals allerdings die Pelletheizung mit einer Steigerung von 53 Indexpunkten, gefolgt von der Gasheizung sowie der Wärmepumpe mit 39 Indexpunkten. Die geringste Steigerung zeigten die Solarthermie mit 17 Indexpunkten und die Ölheizung mit 16 Indexpunkten. Anzumerken ist, dass 2021 die Nachfrage nach der Wärmepumpe deutlich über der nach allen anderen Heizungsarten gelegen hatte.

Nachfrage nach Erneuerbaren sinkt im vierten Quartal 2022

Im gesamten vierten Quartal 2022 verloren die Erneuerbaren von Oktober bis Dezember 142 Indexpunkte: von 243 auf 101. Die Fossilen verloren in diesem Zeitraum 17 Indexpunkte und fielen von 57 auf 40 Indexpunkte. Im Gesamtergebnis aller Gewerke gab es eine Abkühlung um 80 Indexpunkte: von 150 auf 70. Bis auf die letzte Jahreswoche schwächte die Nachfrage nach Erneuerbaren also stärker ab als die nach Fossilen. Insgesamt aber waren regenerativ betriebene Energiesysteme deutlich stärker gefragt als fossil betriebene.

DAA WärmeIndex EE vs. Fossil viertes Quartal 2022

“Wir erwarten im kommenden Jahr eine weiterhin stabil hohe, wenn auch im Vergleich zu 2022 gedämpfte, Nachfrage nach allen Heizungssystemen. Der Schwerpunkt wird in Anbetracht der staatlichen Förderkulisse weiterhin auf dem Interesse an regenerativ betriebenen Heizungssystemen liegen”, sagt Rolf Steingrube, einer der DAA-Geschäftsführer. 

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DAA WärmeIndex im Jahresrückblick 2022

Insgesamt war die Nachfrage nach regenerativ betriebenen Energiesystemen bis zum November deutlich höher als nach fossil betriebenen. Es ist anzunehmen, dass die drastisch gestiegenen Energiekosten und drohende Versorgungsengpässe mit fossilen Brennstoffen den Wunsch, energetisch autarker zu werden, beeinflussten. Ein weiterer Beweggrund könnte die Besorgnis wegen des Klimawandels gewesen sein.

Interessant zu beobachten war bei DAA weiterhin der zeitliche Zusammenhang zwischen Anfragen nach bestimmten Heizungssystemen und energiepolitischen Erlassen, die der Entlastung der Bürger dienen sollten. Vor allem sind hier die Entlastungspakete und dabei insbesondere die Entlastung bei Energiekosten zu nennen.

  • Im September wurden das dritte Entlastungspaket mit Heizkostenzuschüssen, auch für fossile Systeme, sowie das Verschieben der CO₂-Preis-Erhöhung ab 2023 als auch eine Strompreisentlastung publik. Prompt knickte zu diesem Zeitpunkt bei DAA das Interesse an regenerativen Energiesystemen ein – während die Nachfrage nach Öl- und Gasheizungen in die Höhe schoss. Hierzu könnte auch die Steuersenkung auf den Gasverbrauch vom 01. Oktober 2022 beigetragen haben. Im Dezember überstieg die kumulierte Nachfrage nach fossil betriebenen Heizungssystemen letztlich sogar die nach erneuerbaren. Mit reduzierten Kosten für fossile Energieträger erlitt offenbar die Begeisterung für Erneuerbare schlagartig deutliche Einbußen.

  • Dasselbe Bild zeigte die Nachfrage nach Photovoltaikanlagen und Stromspeichern: Ab September fiel auch diese bei DAA unter die Indexmarke von 100. Hier kann aber auch der Beschluss vom 14. September 2022 für umfangreiche Steuerbefreiungen für Photovoltaikanlagen ab 2023 eine Rolle gespielt haben. Denn es ist sehr gut vorstellbar, dass Interessenten unter diesen Gesichtspunkten ihr Vorhaben noch um ein paar Monate verschieben wollten. Eine Analyse dazu wird DAA im Rahmen des SolarIndex für das erste Quartal 2023 veröffentlichen.

Zum Vergleich: In beiden Vorjahren, also 2020 und 2021, hatte es erst im Oktober einen Rückgang der Nachfrage gegeben – aber nach allen Heizungssystemen. Eine Ausnahme bildete 2020: Hier ging im November die Nachfrage nach regenerativ betriebenen Heizungssystemen schlagartig in die Höhe. Vermutlich als Reaktion auf die zu dem Zeitpunkt erlassene GEG-Austauschpflicht für veraltete Heizungsanlagen.

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DAA WärmeIndex Q3 zeigt: Fossile erstmals wieder gefragt – Ölheizung stärker als Gasheizung

Der DAA WärmeIndex überrascht im dritten Quartal 2022 mit unerwarteten Entwicklungen. So übersteigt die Nachfrage nach Ölheizungen bei der DAA GmbH (DAA) aus Hamburg Mitte September die 100 Indexpunkte und hängt damit die ebenfalls steigende Gasheizungsnachfrage ab. Überraschend ist auch die Entwicklung des Interesses an Wärmepumpen: Von Juli bis September halbiert es sich auf hohem Niveau nahezu.

Hamburg, den 17.10.2022. Im dritten Quartal 2022 zeigt sich im DAA WärmeIndex ein kippender Trend: Ging es zuvor seit Februar 2022 für die Anfragen nach regenerativ betriebenen Heizungssystemen nur aufwärts, und für fossile nur abwärts, ist diese Entwicklung seit Mitte August gegenläufig. Damit zeigt sich erstmals seit langem eine steigende Tendenz der Nachfrage nach fossil betriebenen Heizungssystemen: von Juli bis September verdoppelten sich die Indexpunkte nahezu.

Dem gegenüber steht die erstmalig seit März 2022 sinkende Tendenz des Interesses an regenerativ betriebenen Systemen: Von Juli bis September haben sich die Indexpunkte fast halbiert. Sie sanken um 220 von 416 auf 196.

BEG-Novelle und sinkendes Interesse an Wärmepumpen

Ein Blick auf die Nachfrage nach einzelnen Heizungssystemen bei DAA verdeutlicht deren spezifische Entwicklung. Nach wie vor dominiert auch im dritten Quartal 2022 die Nachfrage nach Wärmepumpen und bewegt sich dabei weiterhin auf einem hohen Niveau. Dennoch zeigt das Interesse an Wärmepumpen bei DAA von Mitte August an einen kontinuierlichen Abwärtstrend. Ein Zusammenhang zur Novelle der Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG) vom 15. August 2022, mit der auch eine um mindestens zehn Prozent verringerte Förderhöhe für Wärmepumpen einhergeht, erscheint plausibel.

Sinkende Nachfrage nach Pelletheizung: Zeitlicher Zusammenhang zu teureren Pellets

Die Negativentwicklung bei den Nachfragen nach Pelletheizungen steht im zeitlichen Zusammenhang mit stark steigenden Preisen für Pellets. Zwischen Juni und Juli 2022 begann laut dem Deutschen Pelletinstitut (DEPI) der Pelletpreis zu steigen. Damit sank zugleich der Preisvorteil im Vergleich mit Heizöl, bis es im September mit -0,3 gar keinen Preisvorteil mehr gab. Laut DEPI kostete Heizöl im September 15,22 Cent pro Kilowattstunde, während Pellets mit 15,28 Cent pro Kilowattstunde darüber lagen. Diese Entwicklung stützt auch das Statistische Bundesamt: Demnach waren die Preise für Brennholz und Holzpellets im August 2022 um 86 Prozent höher als im Vorjahresmonat.

Damit hatte die Pelletheizung den großen Vorteil des günstigen Brennstoffes verloren. Das könnte eine mögliche Erklärung für die kontinuierlich sinkende Nachfrage nach Pelletheizungen im 3. Quartal 2022 erklären.

Zum Quartalsende Ölheizung stärker gefragt

Eine weitere interessante Entwicklung betrifft das Verhältnis der Nachfrage nach Ölheizungen und Gasheizungen. Im gesamten vorherigen Zeitraum 2022 wirkte die Ölheizung, als sei sie bereits fast komplett vom Marktgeschehen verschwunden. Nichtsdestotrotz zeigt der DAA WärmeIndex seit Anfang September einen deutlichen Aufwärtstrend bei der Entwicklung der Anfragen nach Ölheizungen. Mitte September überschreitet die Nachfrage sogar mit einem Wert von 125 die magische 100-Marke auf dem Index und bleibt dort bis zum Quartalsende.

Eine Erklärung könnte die Entwicklung der Brennstoffpreise sein: Zwar wurde auch Öl über den ganzen Jahresverlauf 2022 teurer – allerdings nicht so sehr wie Gas. Und während der Gaspreis ungebremst steigt, tritt beim Ölpreis seit etwa Juni/Juli 2022 eine Stagnation ein, während der die Kosten sich bei etwa 15 Cent pro Kilowattstunde einpendeln. Das hält bis September an. Derweil liegt der Gaspreis bereits im August bei 17,62 Cent pro Kilowattstunde, Tendenz aufwärts.

Eine weitere Einflussgröße für die weiterhin nur wenig nachgefragten Gasheizungen könnten die Energiepreis-Entlastungspakete sowie die Gaspreisbremse der Bundesregierung sein. Möglicherweise war die Besorgnis wegen steigender Gaspreise nun weniger groß und damit ein potenzieller Handelsdruck geringer.

Der DAA WärmeIndex zeigt im drietten Quartal 2022 erneut: Interessenten (w/m/d) reagieren sehr sensibel auf energiepolitische Entscheidungen – vor allem hinsichtlich der Förderlandschaft – sowie auf spezifische Energiepreisentwicklungen. Und auch energiepolitische Entscheidungen scheinen sich weiterhin auf das Interesse an verschiedenen Heizungssystemen auszuwirken.

Download DAA WärmeIndex Q3 2022

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DAA WärmeIndex 2. Quartal 2022: Erneuerbare boomen weiterhin, vor allem Wärmepumpen-Nachfrage steigt im Juni nochmals

Als Antwort auf weiterhin hohe und steigende Energiekosten wollen offenbar immer mehr Interessenten (w/m/d) auf erneuerbare Alternativen umsatteln. DAA GmbH (DAA) aus Hamburg beobachtet im 2. Quartal 2022, dass sich dieser Trend aus den vorangegangenen drei Monaten fortsetzt. Während vor allem Wärmepumpen gewollt sind, sind Gas- und Ölheizung weit abgeschlagen.

Hamburg, den 19.07.2022. Die DAA GmbH aus Hamburg beobachtet im gesamten zweiten Quartal 2022 eine überdurchschnittlich hohe Nachfrage nach den mit erneuerbaren Energien betriebenen Heizungssystemen Wärmepumpe, Pelletheizung und Solarthermie. Nach der Gasheizung besteht eine durchschnittlich hohe Nachfrage, während die Ölheizung so gut wie keine Rolle mehr spielt.

Wie das erste Quartal 2022 endete, geht das zweite Quartal 2022 weiter: Wärmepumpen sind auf sehr hohem Niveau gefragt. Auch die Nachfrage nach Solarthermie und Pelletheizung ist weiterhin überdurchschnittlich und bleibt es das gesamte Quartal über.

Wärmepumpen sind auf einem Level von 1.207 Indexpunkten in das Quartal eingestiegen und beendeten es auf beinahe demselben Stand: mit rund 1.100 Indexpunkten. Die im Vergleich geringste Nachfrage nach Wärmepumpen im zweiten Quartal verzeichnete DAA in der Kalenderwoche 24 – mit noch immer stark überdurchschnittlichen 592 Indexpunkten.

Dass das Interesse an alternativen Heizungssystemen weiterhin so stark war und zum Quartalsende nochmals zulegt, könnte in Zusammenhang mit den noch immer hohen und nochmals steigenden Gaspreisen im Zusammenhang stehen. Laut dem Vergleichsportal Verivox kostete eine Kilowattstunde Gas im Juni 2022 rund 13 Cent – um im Juli 2022 auf 16 Cent pro Kilowattstunde zu steigen.

DAA WärmeIndex 2. Quartal 2022: Gegenüberstellung der Nachfrage nach erneuerbaren und fossilen Heizungssystemen | Grafik: DAA

Auf den Ausruf der zweiten von drei Stufen im Notfallplan Gas durch Wirtschaftsminister Robert Habeck am 23.06.2022, also in Kalenderwoche 24, folgt ein weiterer Anstieg der Nachfrage nach Heizungssystemen auf Basis erneuerbarer Energien, vor allem aber nach Wärmepumpen. Dieser Trend hält bis zum Ende des zweiten Quartals 2022 an.

„Wir erwarten eine weiterhin starke bis steigende Nachfrage nach Heizungssystemen, die mit regenerativen Energien betrieben werden, wie etwa Wärmepumpen oder Pelletheizungen“, sagt Rolf Steingrube, einer der Geschäftsführer der DAA GmbH.

Der extrem positiven Entwicklung bei den erneuerbar betriebenen Systemen steht ein weiterhin unterdurchschnittliches, maximal durchschnittliches, Interesse an

Gasheizungen und Ölheizungen gegenüber. Beispielsweise lag der Peak der Nachfrage nach Ölheizungen im zweiten Quartal bei 15 Indexpunkten, der Tiefpunkt bei 7. Die Nachfrage nach Gasheizungen bewegte sich zwischen den Indexwerten 79 und 155. Jedes einzelne regenerative Heizungssystem hat also die fossilen weit abgehängt.

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DAA WärmeIndex Q1 2022: Nachfrage nach regenerativen Heizungssystemen steigt um mehr als 500 Prozent – nach fossilen um weniger als 50 Prozent

Die Nachfrage nach erneuerbaren Heizsystemen steigt im ersten Quartal 2022 bei DAA rapide an, während das Interesse an fossilen Heizungssystemen klar abnimmt. Hohe Energiekosten sowie der Krieg in der Ukraine beeinflussen offenbar die Schwerpunktsetzung von Interessenten (w/m/d). Die „Wärmepumpen-Offensive“ sowie Habecks „EEG-Osterpaket“ geben zudem von politischer Seite klar die Richtung hin zu regenerativen Systemen vor.

Hamburg, den 26.04.2022. Das erste Quartal 2022 war sowohl politisch als auch energiepolitisch sehr bewegt. Dabei hat sich der Aufwärtstrend bei der Nachfrage nach regenerativen Heizungssystemen, der bereits im 4. Quartal 2021 begonnen hatte, noch deutlich verstärkt. Auch die Entwicklung bei den Anfragen nach den fossil betriebenen Ölheizungen und Gasheizungen ähnelte der vorhergehenden Entwicklung.

Infografik: Entwicklung Anfragen fossile vs. erneuerbare Heizungen bei DAA

Im ersten Quartal 2022 liegen die Nachfragen nach Erneuerbaren deutlich über denen nach Fossilen. | Grafik: DAA

Relevante innen- und außen- sowie energiepolitische Daten aus dem ersten Quartal beeinflussten das von DAA beobachtete Anfrageverhalten von Interessenten (w/m/d). Direkt in Kalenderwoche 4, am 24. Januar 2022, sorgte der plötzliche und vorgezogene vorläufige Stopp der Neubauförderung von Effizienzgebäuden 55 für zusätzliche Unruhe im Bausektor.

DAA bemerkte eine Reaktion darauf daran, dass für die folgenden drei Wochen nur noch ein marginaler Anstieg an Nachfragen nach den erneuerbaren Systemen Solarthermie, Wärmepumpe und Pelletheizung erkennbar war: Es ging in diesem Zeitraum lediglich um 9 Indexpunkte nach oben. Bei den fossilen Systemen Ölheizung und Gasheizung ging die Nachfrage fast simultan zurück und zeigte erst von KW 6 bis 7 wieder eine Erholung.

Steiler Anstieg der Nachfrage nach erneuerbaren Heizungssystemen

Aber ab der KW 7 drehte sich diese Entwicklung: Die Erneuerbaren legten in der Folgewoche um ganze 122 Indexpunkte zu, während die Fossilen 27 Punkte verloren. Was geschah in dieser Woche? Im Vorlauf der Eskalation des Konfliktes in der Ukraine hatten russische Truppenbewegungen mehrere hochrangige westliche Politiker dazu gebracht, den russischen Präsidenten Putin zu treffen. Eine allgemeine Nervosität wurde spürbar und auch das Thema der Abhängigkeit vom russischen Gas und Öl wurde bereits medial thematisiert.

Das Ergebnis: ein deutlich steigendes Interesse an alternativen Heizungslösungen zu Gas und Öl – bei gleichzeitiger Abwendung von fossilen Brennstoffen. Diese Entwicklung verfestigte sich während des gesamten ersten Quartals 2022, zumal mit dem tatsächlichen Beginn des Ukraine-Krieges am 24.02.2022 in der 8. Kalenderwoche.

Die von Bundeskanzler Olaf Scholz thematisierte „Zeitenwende“ scheint nicht allein außen-, sondern auch energiepolitisch eingetreten zu sein. Von KW 7 bis KW 9 legten die Anfragezahlen nach erneuerbaren Heizungssystemen bei DAA um 189 von 179 auf 368 Indexpunkte zu: ein Anstieg um mehr als das Doppelte. Derweil nahm das Interesse an fossil betriebenen Heizungssystemen um 24 Indexpunkte ab: Es sank von 185 Indexpunkten in KW 7 auf 161 Indexpunkte in KW 9.

Neben Sorgen um die persönliche Versorgung mit Gas zum Heizen kam seit Kriegsbeginn auch hierzulande die Belastung durch kontinuierlich steigende Energiepreise hinzu. Bereits vor dem Krieg, seit Jahresbeginn, waren die Energiepreise sprunghaft angestiegen. Laut dem Vergleichsportal Verivox hatte etwa Gas noch im Dezember 2021 rund 8,5 Cent pro Kilowattstunde gekostet und war im Januar 2022 mit rund 16,5 Cent pro Kilowattstunde auf mehr als das Doppelte geschnellt.

Der Strompreis hat mit dem Jahreswechsel ebenfalls stark angezogen: von rund 35 Cent pro kWh im Dezember 2021 auf rund 41 Cent pro Kilowattstunde im Januar 2022. Mit dem Kriegsbeginn stiegen zudem die Preise fürs Tanken: In der KW 10 überschritten sowohl Benzin als auch Diesel die 2-Euro-Marke pro Liter.

Energiekosten Q1 2022 laut Verivox

GasStrom
(Dez 21)(8,52 ct/kWh)(34,64 ct/kWh)
Jan16,51 ct/kWh40,64 ct/kWh
Feb14,15 ct/kWh38,82 ct/kWh
März12,98 ct/kWh37,02 ct/kWh
(Quelle: [verivox.de](https://www.verivox.de/))

Heizungs-Austauschprogramm wird vorgezogen: Nachfrage nach Erneuerbaren zieht an

Grafik: Nachfragen nach verschiedenen Heizungssystemen bei DAA im ersten Quartal 2022

Das Interesse an Wärmepumpen lag das komplette erste Vierteljahr 2022 weit über dem an allen anderen Heizsystemen. | Grafik: DAA

Die Politik reagierte in der KW 12, am 24.03.2022, auf die gestiegenen Energiepreise mit dem „Energie-Entlastungspaket“: Neben Einmalzahlungen enthält es die Senkung der Kraftstoffsteuer für drei Monate und stark vergünstige Fahrkarten für den öffentlichen Personennahverkehr – als Alternative zum Auto. Zudem wurde die Austauschpflicht für Gasheizungen angepasst: Statt wie vorher ab 2025 soll nun bereits ab 2024 jede neu eingebaute Gasheizung zu 65 Prozent erneuerbare Energie integrieren – und auch das Austauschprogramm für Heizungsanlagen, die älter als 20 Jahre sind, soll novelliert werden. Weiterhin hat Bundeswirtschaftsminister Habeck eine „Wärmepumpen-Offensive“ angekündigt. Diese politischen Ankündigungen erklären, dass die Nachfrage nach Erneuerbaren von KW 12 bis KW 13 um nochmals 159 Indexpunkte anzog: von 450 auf 609 Indexpunkte. Allein die Wärmepumpen-Anfragen stiegen um 264 Indexpunkte. Zum Vergleich: Die Fossilen stiegen um lediglich 29 Indexpunkte von 119 auf 148 Indexpunkte an.

Bereits in der 9. KW, am 04.03.2022, hatte Bundeswirtschaftsminister Habeck das „EEG-Osterpaket“ angekündigt. Die zahlreichen enthaltenen Änderungen unterstrichen den Willen der Regierung, den Ausbau der Versorgung durch erneuerbare Energien voranzubringen. Bei den verstärkten Bestrebungen, eine Unabhängigkeit von fossilen Brennstoffen zu erlangen, spielt für die Bundesregierung nun auch die strategische Abhängigkeit vom Hauptlieferanten Russland, der mit 55 % Anteil den Löwenanteil an den deutschen Gas-Importen hält, eine elementare Rolle von nationaler Tragweite. Bundesfinanzminister Lindner spracht in diesem Kontext bei den erneuerbaren Energien auch von „Freiheitsenergien“.

Der BDEW (Bundesverband für Energie- und Wasserwirtschaft e. V.) veröffentlichte derweil Daten, nach denen der Erdgasverbrauch in Deutschland in den Monaten Januar und Februar 2022 im Vergleich zu 2021 ebenfalls gesunken ist. Dies steht selbstredend in keinem Zusammenhang zu den reduzierten Anfragen nach Gas- und Ölheizungen. Dennoch könnte der Rückgang um rund 8 bis 11 Prozent im Verbrauch durchaus auf ein Hinterfragen des eigenen Heizverhaltes durch Verbraucher in Anbetracht steigender Energiepreise hindeuten. Weiterhin seien laut BDEW im selben Zeitraum 54 Prozent des deutschen Stromverbrauchs durch Erneuerbare Energien gedeckt worden.

Prozentuale Entwicklung der Nachfrage nach einzelnen Heizungssystemen bei DAA im 1. Quartal 2022 (von KW 13 im Vergleich zu KW 1)

SystemEntwicklung in %
Regenerativ509,28
Fossil47,97
Gasheizung53,21
Ölheizung7,14
Pelletheizung212,35
Solarthermie368,10
Wärmepumpe782,43
[DAA WärmeIndex Quartal 1 2022 herunterladen.](https://cdn.daa.net/p/220426_DAA_Waerme_Index_Q1_2022_f40c80ad2b.pdf)
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