- Die beste Heizung im Altbau ist die Wärmepumpe. Wenn die Voraussetzungen stimmen.
- ✹ UNSER HEIZTIPP: Die mit Abstand günstigsten Heizkosten hast Du mit einer Wärmepumpe + Photovoltaik + Stromspeicher! ✹
- Die Pelletheizung ist optimal für den Altbau. Wenn Du viel Platz fürs Pelletlager hast und höhere Temperaturen brauchst.
- Gas-Hybrid-Wärmepumpe. Gute Option, wenn Du Deine funktionierende Gas-Brennwertheizung weiter nutzen möchtest. So heizt Du günstiger, klimafreundlicher und gesetzeskonform. Die Hybrid-Heizung bleibt aber immer ein Kompromiss. Viel besser ist eine rein regenerative Heizung.
- Analysiere Dein Haus. Prüfe Deine aktuelle Heizung, die Heizkörper, den Dämmzustand und wie viel Platz Du hast, bevor Du Dich entscheidest.
- Langfristig denken. Fossile Heizungen sind zunächst günstiger – langfristig aber viel teurer.
- Förderung nutzen. Für erneuerbare Heizungen zahlt der Staat Dir bis zu 70 %.
Für jeden Altbau die passende neue Heizung
Inhalt
Deine Heizungsmöglichkeiten im Altbau: Überblick
| Heizungsart | Kosten | Förderung | Vorteile | Nachteile |
| Wärmepumpe | ca. 13.000 bis 30.000 EUR | 30-70 % | ✅ sehr effizient ✅ hohe Förderung | ⛔️ hohe Anschaffungskosten |
| Pelletheizung | ca. 40.000 bis 50.000 | 30-70 % | ✅ hohe Vorlauftemperatur ✅ sehr effizient ✅ hohe Förderung | ⛔️ hohe Anschaffungskosten ⛔️ hoher Platzbedarf ⛔️ relativ hoher Aufwand für Reinigung und Wartung |
| Gas-Hybrid-Wärmepumpe | Je nachdem: Kosten für Gasheizung + Wärmepumpe oder nur Wärmepumpe | 30-70 %, nur für die Wärmepumpe | ✅ Wärmepumpe unterstützt vorhandene Gasheizung ✅ Gaskosten und CO2-Kosten sinken ✅ eigene Gasheizung kann weiterlaufen | ⛔️ 65 % erneuerbarer Anteil ist Pflicht ⛔️ ohne eigene geeignete Gasheizung zahlst Du zwei Heizungen
|
| Brennstoffzellenheizung | ca. 30.000 bis 40.000 EUR | 30-70 %, nur bei Betrieb mit Biomethan, grünem oder blauem Wasserstoff | ✅ liefert Strom und Wärme ✅ liefert hohe Vorlauftemperatur | ⛔️ Gasanschluss notwendig ⛔️ Förderung an Bedingungen geknüpft ⛔️ ist oft überdimensioniert |
Was Du beim Heizung-Erneuern im Altbau beachten musst
Ein Altbau hat so einige Vorzüge: von der ausdrucksstarken Anmutung über interessante Architektur bis zu tollen Lagen. Dem gegenüber stehen die typischen Nachteile eines Bestandsgebäudes. Denn Haustechnik inklusive Heizung in älteren Häusern lassen häufig gemäß heutigen Ansprüchen zu wünschen übrig. Außerdem sind Altbauten oft schlecht gedämmt. Das zeigt sich an kühlen, bisweilen sogar klammen Wänden. Auch Wärmebrücken sind leider keine Seltenheit.
➜ Du siehst: Mit der Heizungssanierung allein ist es möglicherweise nicht getan. Im schlimmsten Fall steht eine Haussanierung inklusive Optimierung der Dämmung an. Welche neue Heizung für den Altbau infrage kommt, hängt also vom Zustand Deiner Bestandsimmobilie ab.
➜ TIPP: Lass Dich nicht entmutigen, wenn Du ein altes Haus hast! Vor allem Häuser aus den 1920-er Jahren wurden häufig mit guter Substanz gebaut. Hier ist vielleicht nur eine punktuelle Dämmung notwendig, um effizient mit einer Wärmepumpe zu heizen.
Gasbrennwertgerät mit Solarthermieanbindung, © Buderus
Checkliste
Finde heraus, welche die beste Heizung für Dein altes Haus ist, indem Du Zustand, Grundbedingungen und Deine eigenen Investitionsvorlieben analysiert.
Diese Punkte sind dabei wichtig:
- Deine aktuelle Heizung
- Deine aktuellen Heizkörper
- Deine räumlichen Verhältnisse: Gibt es bei Dir einen Keller oder Lagerflächen?
- Welche Lage hat Dein Haus, also Hanglage, Wasserschutzgebiet oder ähnliches?
- Wie groß ist Dein Garten und wie viel Abstand hat Dein Haus zum Nachbargrundstück?
Deine Überlegungen zur neuen Heizung im alten Haus
Dir sind vor allem niedrige Anschaffungskosten wichtig? Dann liegen Öl- und Gasbrennwertheizungen auf den ersten Blick weit vorne im Rennen. Denn sie überzeugen zunächst durch vergleichsweise geringe Anschaffungskosten.
➜ ABER: Dabei darfst Du auf keinen Fall die erheblichen Nachteile der fossil betriebenen Heizsysteme aus den Augen verlieren:
- ❌ Gas- und Ölheizungen sind nicht förderfähig.
- ❌ Gemäß GEG (Gebäudeenergiegesetz) 2024 darfst Du ab 2045 gar nicht mehr mit Öl oder Erdgas heizen. Spätestens dann müssen diese Systeme raus.
- ❌ Fossile Brennstoffe werden tendenziell immer teurer.
- ❌ Zusätzlich zu den Brennstoffkosten musst Du die ebenfalls steigende CO₂-Steuer bezahlen.
Gas und Öl sind starken Preissteigerungen ausgesetzt. Schon seit 2021 kommen die jährlich steigenden CO₂-Abgaben hinzu. Diese Überlegungen sind wichtig, wenn Du abwägst, ob Du Deine alte Heizung im Altbau weiterbetreibst oder gegen eine neue Heizung austauscht.
Gemäß GEG 2024 darfst Du Deine fossile Heizung reparieren und weiternutzen, sofern es kein Konstanttemperaturkessel ist. Du darfst sie auch zu einer Hybridheizung aufrüsten. Wenn zum Beispiel in Deinem Altbau schon eine Gasbrennwertheizung läuft, kannst Du sie mit einem erneuerbaren System ergänzen. Das muss 65 Prozent der Heizlast abdecken.
Langfristige Ersparnisse durch die Heizungsmodernisierung: nur mit Erneuerbaren!
➜ Wenn Du dauerhaft beim Heizen sparen willst, wählst Du eine Wärmepumpe oder eine Pelletheizung.
Dafür bekommst Du Fördergelder und die Betriebskosten sind niedriger. Die Förderungen im Rahmen der BEG (Bundesförderung für effiziente Gebäude) senken die Kosten für Dein neues Heizsystem um bis zu 70 Prozent.
Regenerative Systeme sind politisch gewollt. Das beinhaltet mehrere Vorteile für Dich. Erfahre hier zum Beispiel, wie Du eine Ölheizung auf eine Wärmepumpe umrüsten kannst.
➜ Ein weiteres Problem bestehender Heizungen im Altbau: Sie sind oft überdimensioniert und nicht an den Wärmebedarf eines Gebäudes angepasst. Lass für Deine neue Heizung deshalb unbedingt eine detaillierte Heizlastberechnung erstellen. Das bedeutet noch mehr Einsparpotenzial.
Es kann sinnvoll sein, wenn Du im Zuge der Sanierung Wärmedämmmaßnahmen ergreifst, zum Beispiel eine Innendämmung oder neue Fenster. Denn eine gut gedämmte Gebäudehülle verringert den Wärmebedarf und senkt die Heizkosten. So hast Du mehr Spielraum bei der Heizungssanierung. Deine neue, regenerative Heizung kann dann auch kleiner und noch energiesparender sein.
➜ Achte aber auf die Reihenfolge: Optimiere die Dämmung, bevor Du die neue Heizung installierst!
Für die Heizung im Altbau bestehen laut GEG einige Verpflichtungen zum Austausch und zum Nachrüsten.
- Neue Heizungen in Neubauten in Neubaugebieten darfst Du seit dem 01. Januar 2024 nur mit mindestens 65 Prozent regenerativer Energie einbauen.
- Deine fossil betriebene Heizung im Altbau darf vorerst weiterlaufen und Du darfst sie auch reparieren.
- Es gibt keine sofortige Austauschpflicht für vorhandene Heizungsanlagen.
- Welches Heizsystem für Dich am besten ist, weißt Du, sobald in Deiner Kommune kommunale Wärmepläne vorliegen. In Gemeinden mit bis zu 100.000 Einwohnern besteht eine Frist bis Juli 2028, Kommunen mit mehr Einwohnern müssen bis Juli 2026 einen Wärmeplan erstellen. Danach gilt die 65-Prozent-Regel auch für neue Heizungen in Altbauten.
- Hast Du Deine Öl- oder Gasheizung nach dem 01.01.2024 installiert, musst Du ab 2029 stufenweise ansteigend “grüne” Gase oder Heizöle verwenden. Bis 2040 müssen es mindestens 60 Prozent sein.
- Ab dem 01.01.2045 darfst Du gar nicht mehr mit fossilen Energieträgern heizen. Spätestens zu diesem Termin musst Du umrüsten.
Deine Heizungsoptionen im Detail
Wärmepumpe als Heizung im Altbau
- ✅ Pros: Hohe Effizienz; hohe Förderung
- ❌ Cons: Hoher Anschaffungspreis
- ♥️Empfohlen für: Die meisten Häuser
Wärmepumpen funktionieren im Altbau sehr gut. | Bildquelle: AdobeStock_V. J. Matthew
Mit einer Wärmepumpe im Altbau heizt Du effizient. Eine Kilowattstunde Wärme macht sie aus drei bis fünf Anteilen kostenloser Umweltenergie und nur einem Anteil Strom.
Du hast die Wahl zwischen verschiedenen Typen von Wärmepumpe:
- Luftwärmepumpen entziehen der Umgebungsluft Wärme. Sie lassen sich mit dem geringsten Aufwand unter den Wärmepumpen installieren und sind in Deutschland das beliebteste Modell. Sie benötigen eine Kilowattstunde (kWh) Strom, um drei Kilowattstunden Heizwärme bereitzustellen. Sie hat eine Jahresarbeitszahl (JAZ) von etwa 3,5 bis 4. Die JAZ stellt das Verhältnis zwischen eingesetztem Strom und Wärme dar. Luftwärmepumpen sind in der Anschaffung die günstigsten Wärmepumpen, sind aber auch weniger effizient als andere Wärmepumpen.
- Sole-Wasser-Wärmepumpen oder Erdwärmepumpen beziehen die Umweltwärme aus dem Erdreich. Das geht entweder flächig mit Erdwärmekollektoren oder punktuell mittels Sondenbohrung. Sie haben eine JAZ von etwa 4. Erdwärmepumpen sind in der Anschaffung teurer als Luft-Wasser-Wärmepumpen, aber auch effizienter.
Sole-Wasser-Wärmepumpe Compress 7800iLW in Innenaufstellung | Bild: Bosch Thermotechnik GmbH
➜ Achte darauf, dass der Dämmstandard des Gebäudes zur Leistung der Wärmepumpe passt. Das Gute: Wärmepumpen werden durch stetigen Technologiefortschritt immer effizienter, sodass sie sich inzwischen auch für weniger gut gedämmte Bestandsgebäude eignen.
Erdgekoppelte Wärmepumpe, Bild: © Stiebel Eltron
➜ Denn: Je besser der Dämmstandard eines Altbaus ist, desto effizienter heizt die Wärmepumpe. Für weniger gut gedämmte Häuser muss die Wärmepumpe folglich leistungsfähiger sein. Außerdem müssen die Heizkörper passen: Sind Deine vorhandenen Plattenheizkörper groß genug, eignen sie sich. Das gilt auch für Niedertemperatur-Heizkörper. Flächenheizkörper sind zwar die beste Variante, aber nicht zwingend notwendig.
➜ Sind Deine vorhandenen Heizkörper ungeeignet, musst Du sie austauschen. Doch auch der Austausch der Heizkörper ist als Umfeldmaßnahme im Rahmen des Heizungstauschs mit bis zu 70 % förderfähig.
So testest Du, ob Deine vorhandenen Heizkörper für eine Wärmepumpe geeignet sind:
- Drehe an einem kalten Wintertag die Thermostate voll auf.
- Reduziere die Vorlauftemperatur über mehrere Tage schrittweise von 60 auf 50 Grad. Das machst Du an Deinem Heizkessel im Keller. Hier findest Du eine Anzeige der aktuellen Vorlauftemperatur, die Du auf Deine gewünschte Höhe einstellen kannst.
- Werden Deine Räume nun angenehm warm, eignen sich Deine Heizkörper für das Zusammenspiel mit einer Wärmepumpe.
➜ Lesetipp: Weiterführende Informationen findest Du in unserem Beitrag über Wärmepumpen im Altbau
Welche Wärmepumpe passt zu Deiner Immobilie? Unser Wärmepumpen-Rechner gibt Dir einen Überblick:
Mit welchen Kosten ist für eine Wärmepumpe als Heizung im Altbau zu rechnen?
Wärmepumpenarten, die in der Anschaffung teurer sind, sind im Betrieb effizienter. Das gilt vor allem für Erdwärmepumpen und Grundwasser-Wärmepumpen. Aber bei beiden ist die Installation sehr aufwendig und die Installateure müssen Deinen Garten umgraben oder Tiefenbohrungen vornehmen.
➜ Luft-Wasser-Wärmepumpen sind günstiger, lassen sich aber mit vergleichsweise wenig Aufwand installieren. Außerdem sind sie bereits so effizient und leistungsfähig, dass sie problemlos einen Altbau heizen können.
Hier sind die Wärmepumpe-Kosten im Vergleich:
| Luft-Wasser-WP | Erdwärmepumpe | Grundwasser-WP | |
| JAZ | 3-4 | 4 | 4-5 |
| Gerätekosten | ca. 10.000 EUR bis 15.000 EUR | ca. 12.000 EUR bis 15.000 EUR | ca. 12.000 EUR bis 20.000 EUR |
| Installationskosten | ca. 3.000 EUR | in Erschließungskosten enthalten | in Erschließungskosten enthalten |
| Erschließungskosten | keine | ca. 2.000 EUR bis 10.000 EUR | ca. 1.000 EUR bis 10.000 EUR |
Anschaffungskosten gesamt (ggf. kommen erhebliche Kosten für Modernisierung des Heizungssystems hinzu)
| ca. 13.000 bis 18.000 EUR
| ca. 14.000 bis 25.000 EUR
| ca. 13.000 bis 30.000 EUR
|
| Förderung | 30-70 % | 30-70 % | 30-70 % |
* Quelle der Preise: Buderus
Ein Beispiel-Altbau mit 150 qm braucht Heizwärme von 21.000 kWh/Jahr. Wir haben folgende Heizkosten mit verschiedenen Heizungen berechnet:
- Reine Gasheizung: 3.048 EUR/Jahr
- Gas-Wärmepumpe-Hybrid: Kosten von 2.100 EUR/Jahr
- Reine Wärmepumpe (JAZ 4): 1.837 EUR/Jahr
- Pelletheizung: 1.470 EUR/Jahr
➜ Mit der Pelletheizung heizt Du das Beispielhaus am günstigsten.
➜ Es sei denn, Du hast eine Wärmepumpe mit PV-Anlage:
- ohne Speicher übernimmt die PV-Anlage 30 % Strom, es bleiben noch 2.389,5 kWh * 0,35 EUR = 836 EUR pro Jahr
- mit Speicher übernimmt die PV-Anlage 80 % Strom, es bleiben noch 1.050 kWh * 0,35 EUR = 367,50 EUR pro Jahr
➜➜Mit einer Wärmepumpe, einer PV-Anlage und einem Stromspeicher heizt Du Deinen Altbau mit großem Abstand am günstigsten.
Hybridwärmepumpe: Ergänze Deine fossile Heizung um eine Wärmepumpe
Eine Luftwärmepumoe und eine Gasbrennwertheizung können hybrid funktionieren. | Grafik: co2online.de
Du kannst eine Wärmepumpe auch als bivalentes System betreiben: als Hybridheizung in Kombination mit einer Brennwertheizung. So bleibt zum Beispiel Deine Grasbrennwertheizung erhalten und Du kombinierst sie mit einer neuen Wärmepumpe.
Dann trägt die Wärmepumpe auf klimafreundliche Weise die Hauptlast und nur bei sehr tiefen Temperaturen springt die Gasheizung an und unterstützt.
➜ Du kannst so ein System auch komplett als Hybrid-Wärmepumpe kaufen. Auch so erreichst Du die im GEG geforderten 65 Prozent erneuerbare Energien und sparst Heizkosten.
Verschiedene Hybridsysteme von Bosch, die sich als Heizung im Altbau eignen. | Bildquelle: Bosch Thermotechnik GmbH
Beispielrechnung des Bundesverband für Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW)* für eine Hybridheizung aus Gasbrennwertgerät und Luft-Wasser-Wärmepumpe:
- Im Altbau liegen die Gesamtkosten der Gas-Wärmepumpe-Hybridheizung im Vergleich mit einem Gas-Altkessel bei 67,7 % der Jahresgesamtkosten.
- Die verbrauchsgebundenen Heizkosten betragen dabei 2.100 Euro im Jahr. Das ist weniger als bei dem Gas-Altkessel. Der alleinige alte Heizwertkessel verursacht, inkl. CO-Steuer, pro Jahr 3.048 Euro, Stand 2025. Das sind 948 Euro mehr als mit der Wärmepumpe.
*Die Berechnung beruht auf Daten des BDEW. Wir haben lediglich aktuelle Zahlen ergänzt.
Beispielrechnung Hybridheizung aus Gasbrennwertheizung und Luft-Wasser-Wärmepumpe:
Formel zur Berechnung:
jährlicher Heizbedarf (kWh) / JAZ (Jahresarbeitszahl der Anlage) = Stromverbrauch pro Jahr
- Ein Beispiel-Haus hat 150 qm und braucht 140 kWh/qm/Jahr, also 150 x 140 = 21.000 kWh/Jahr.
Laut GEG muss die Wärmepumpe (JAZ 4) mind. 65 Prozent davon übernehmen, also 13.650 kWh/Jahr.
Die Gasbrennwertheizung übernimmt 35 %, also 7.350 kWh/Jahr.
Stromverbrauch WP*: 13.650 kWh/4 = 3.412,5 kWh/Jahr
Gasverbrauch: ca. 7.350 kWh/Jahr
➜ Die Gas-Wärmepumpe-Hybridheizung verursacht pro Jahr inklusive CO2-Kosten in diesem Fall ca. 2.100 EUR/Jahr fürs Heizen:
Kosten (Zahlen von Verivox, Stand Sept. 2025):
Stromkosten/Jahr: 3.412,5 kWh x 35 ct = 1.194 EUR/Jahr
Gaskosten/Jahr: 7.350 kWh x 11 ct = 808,50/Jahr
zzgl. CO2-Preis: 96,63 Euro (berechnet mit CO2-Rechner der Verbraucherzentrale)
*Der WP-Stromanteil lässt sich mit einer PV-Anlage um weitere 30 bis 80 Prozent senken. ➜ Wärmepumpe mit Photovoltaik
➜ Vergleich 1: Eine reine Gasheizung würde in diesem Beispielhaus pro Jahr 3.048 EUR verursachen, das sind 948 Euro mehr als die Hybridheizung.
Gaskosten/Jahr: 25.200 kWh x 11 ct = 2.772 EUR /Jahr
zzgl. CO2-Preis: 276 Euro
➜ Vergleich 2: Eine reine Wärmepumpe (JAZ 4) würde in diesem Beispielhaus pro Jahr 1.837 EUR verursachen, das sind 263 Euro weniger als die Hybridheizung und 1.211 EUR weniger als die reine Gasheizung:
Stromkosten/Jahr: 5.250 kWh x 35 ct = 1.837,50 EUR/Jahr
Pelletheizungen sind im Bestandsbau besonders stark
- ✅ Pros: Heizkörper müssen nicht erneuert werden; förderfähig bis 70 %
- ❌ Cons: teuer in der Anschaffung; Platz für Pelletlager notwendig; aufwendig im Betrieb
- ♥️Empfohlen für: schlecht gedämmte Altbauten; beim Austausch einer Ölheizung
Pelletheizung, Bild: © Windhager Zentralheizung GmbH
Die Pelletheizung ist ebenfalls eine gute neue Heizungsanlage für Deinen Altbau. Sie arbeitet mit allen Heizkörpersystemen effizient zusammen. Denn sie erzeugt ebenso hohe Vorlauftemperaturen wie eine Ölheizung oder Gasheizung. Allerdings nutzt die Pelletheizung unter den großen Zentralheizungssystemen den preiswertesten Brennstoff: Pellets sind dauerhaft günstiger als Strom, Öl oder Gas.
Eine Pelletheizung nutzt als Brennstoff Pellets aus Holz beziehungsweise aus Abfällen der Holzverarbeitung. Wenn Du mit Pellets heizt, gilt das als CO₂-arm. Denn beim Verbrennen der Holzpresslinge gelangt nur das CO₂ in die Atmosphäre, das der Baum während seines Wachstums eingelagert hat. Deshalb entspricht eine Pelletheizung den Vorgaben des GEG und ist förderfähig mit bis zu 70 Prozent.
Für eine Pelletheizung kannst Du mit Anschaffungskosten in Höhe von etwa 40.000 bis 50.000 Euro (Quelle: Viessmann) rechnen.
Die günstigen Brennstoffkosten machen die Pelletheizung zu einer guten Heizung im Altbau. | Grafik: Deutsches Pelletinstitut GmbH
⇒ Der Strompreis wird nicht in der Grafik erwähnt: Er beträgt im September 2025 pro kWh 34,63 ct.
Beachte: Nutzt Du den Strom für Deine Wärmepumpe, so wird der Preis pro kWh durch 3, 4, oder 5 dividiert, weil die Wärmepumpe mehrere Energieanteile durch Umweltwärme ersetzt.
Möchtest Du mit einer Pelletheizung heizen, brauchst Du Lagerfläche für die Pellets. Das ist also ähnlich wie die Fläche, die der Öltank einer Ölheizung benötigt.
Mit dieser Formel berechnest Du die benötigte Lagerfläche:
Heizlast (kW) * 0,9 m3 = Raumvolumen des Lagers (m3)
Beispielrechnung:
Die typische Heizlast in einem unsanierten Altbau beträgt 1,2 kW/qm. Bei 120 qm sind das 144 kW.
144 kW Heizlast * 0,9 m3 = rund 130 m3 Raumvolumen des Lagers
➜ In diesem Beispielhaus brauchst Du ein Pelletlager mit 130 m3 Raumvolumen.
Damit eine Pelletheizung als neue Heizung infrage kommt, muss in Deinem Haus also ein ausreichend großer und geeigneter Lagerplatz für die Pellets vorhanden sein. Bei der Beispiel-Heizlast von 144 kW entspricht das einem Lagerraum mit 130 Kubikmetern Fassungsvolumen. Das Lager muss nicht im Haus liegen, es kann auch draußen sein, zum Beispiel in einem Erdtank.
➜ Wichtig: Ein Lastwagen muss für die Pelletlieferungen auf bis zu 30 m an das Pelletlager heranfahren können.
Laut der KEA Klimaschutz- und Energieagentur Baden-Württemberg GmbH und "Zukunft Altbau" sind Pelletheizungen die beste Heizung in Altbauten, die nicht ausreichend gedämmt werden können und daher ein besonders hohes Temperaturniveau erfordern. Das kann zum Beispiel bei denkmalgeschützten Gebäuden der Fall sein. Eine Pelletheizung eignet sich also, wenn Wärmepumpen nicht infrage kommen.
Der BDEW* hat eine Pelletheizung im Altbau mit einem Gas-Altkessel (100 % Jahresgesamtkosten) verglichen. Wird der alte Gaskessel durch einen Pelletkessel ersetzt, so liegen jährlichen Verbrauchskosten bei 53 %. Die jährlichen Verbrauchskosten sinken auf 1.470 Euro im Jahr – deutlich weniger als 2.772 Euro für den vorherigen Gas-Altkessel.
*Rechenbeispiel des BDEW durch aktuelle Zahlen ersetzt
⇒Formel zur Berechnung:
Unser Beispiel-Haus hat 150 qm und braucht 140 kWh/qm/Jahr, also 150 x 140 = 21.000 kWh/Jahr.
1,2 kWh Gas * 21.000 kW = 25.200 kWh Gas.
Gaskosten/Jahr: 25.200 kWh x 11 ct = 2.772 EUR/Jahr
Eine kWh Pellets kostet, Stand September 2025, rund 7 Cent.
Pelletkosten/Jahr: 21.000 kWh * 0,07 EUR = 1.470 EUR
Anschluss ans Wärmenetz: Warmes Haus ohne eigene Heizungsanlage
- ✅ Pros: Keine eigene Heizungsanlage notwendig; förderfähig bis 70 %
- ❌ Cons: teuer in der Anschaffung; keine freie Anbieterwahl
- ♥️Empfohlen für: jedes Haus mit Anschluss ans Wärmenetz; wenn keine Wärmepumpe gewünscht ist
In der Stadt ist der Anschluss ans Fernwärmenetz meist billiger als in kleinen Gemeinden. | Foto: © focus finder
Der Anschluss an ein Wärmenetz kann eine weitere gute Alternative für Dich sein. Dabei wird Fernwärme von einem zentralen Heizwerk direkt in Dein Haus geliefert.
Die Kosten für den Anschluss liegen, nach Abzug der Förderung, zwischen 5.000 und 20.000 Euro. Ein großer Vorteil ist, dass Du Dich nicht mehr um die Wartung einer eigenen Heizungsanlage kümmern musst und umweltfreundlichere und preisstabilere Wärme geliefert bekommst. Außerdem sparst Du Platz im Keller, weil der alte Heizkessel und das Brennstofflager wegfallen. Ein Nachteil kann sein, dass Du lange an einen Anbieter gebunden bist und
Prüfe daher vorher genau, ob sich der Wechsel für dich lohnt.
Brennstoffzelle als Heizung im Altbau
- ✅ Pros: Sorgt für Wärme und Strom; auch für MFH geeignet
- ❌ Cons: Sehr teuer in der Anschaffung; darf nicht mehr mit Erdgas laufen
- ♥️Empfohlen für: Große, ungedämmte Altbauten oder Mehrfamilienhäuser
Brennstoffzellenheizungen eignen sich gut als neue Heizung für den Altbau. Hintergrund ist, dass die Nutzung einer Brennstoffzellenheizung unabhängig von einem bestimmten Gebäudetyp ist. Das kommt der Anwendung im Altbau entgegen, da jedes Bestandsgebäude einzigartig ist. Außerdem kann eine Brennstoffzellenheizung auch in weniger gut gedämmten Gebäuden ihre Leistung voll ausspielen. Sie funktioniert auch in größeren Immobilien, zum Beispiel Mehrfamilienhäusern.
- Aber: Damit eine Brennstoffzellenheizung zum Einsatz kommen kann, muss ein Gasanschluss vorhanden sein!
Du kannst eine Brennstoffzellenheizung als kleines Kraftwerk verstehen, das Strom und Wärme produziert.
Bei der sogenannten kalten Verbrennung spaltet sie zugeführtes Gas in Wasserstoff und Kohlendioxid auf. Mithilfe einer elektrochemischen Reaktion entstehen dabei Strom und Wärme. Weil keine offene Verbrennung stattfindet, emittiert sie fast keine gesundheitsschädlichen Stickoxide.
Eine Brennstoffzellenheizung eignet sich gut für einen Altbau. | Grafik: co2online.de
Die Brennstoffzelle kann sowohl in einem Altbau-Einfamilienhaus als auch als Heizung in einem Mehrfamilienhaus-Altbau sinnvoll sein. Hintergrund: Jeder Bestandsbau hat, selbst wenn er saniert wurde, einen höheren Wärmebedarf als ein Neubau mit sehr hohen Dämmstandard.
Aber: Der höhere Wärmebedarf kommt einer Brennstoffzellenheizung entgegen- Denn sie sollte am besten kontinuierlich auf Volllast laufen. Weil das bei einem stetig hohen Bedarf der Fall ist, eignet sich die Brennstoffzellenheizung auch für ein ungedämmtes Altgebäude als Heizungssystem.
Wenn Du eine Brennstoffzelle nachrüstest, kommen alles in allem rund 30.000 bis 40.000 Euro an Kosten zusammen. Davon macht der Kaufpreis etwa 20.000 bis 25.000 Euro aus. Die BEG-Förderung federt die Kosten um 30 bis 70 Prozent ab.
➜ Fördervoraussetzungen: Betrieb mit Biomethan, grüner Wasserstoff oder blauer Wasserstoff. Der Betrieb mit Erdgas ist nicht mehr förderfähig!
Brennwertheizungen: Lange Zeit erste Wahl beim Heizungstausch
- ✅ Pros: günstige Anschaffungskosten
- ❌ Cons: ab 2045 verboten; CO2-Kosten; keine Förderung
- ♥️Empfohlen für: Kombination mit Erneuerbaren als Hybridheizung
Viele Jahre galt: Der Austausch einer bestehenden alten Gasheizung oder Ölheizung gegen eine neue Brennwertheizung ist günstig und effizient. Das GEG 2024 gibt allerdings eine andere Marschroute vor. Denn: Ja, Brennwertgeräte sind sparsamer als ältere Varianten von Gaskessel und Ölkessel. Dennoch nutzen sie fossile Brennstoffe. Deshalb musst Du sie ab spätestens 2028 mit mindestens 65 Prozent Erneuerbaren Energien kombinieren. Das heißt: Du musst dann zwei Heizungen kaufen. Wenn Du das möchtest, ist nur der regenerative Heizungspart förderfähig. Die Brennwertheizung nicht.
- Beachte auch: Rüstest Du jetzt erstmals auf Brennwerttechnik um, kann es sein, dass Du Deinen Schornstein teuer sanieren musst. Denn er muss einen korrekten Abgsasabzug gewährleisten und gegen die anfallende Feuchtigkeit gesichert werden.
➜ Unser Tipp: Geh diesen Weg jetzt nicht mehr. Investiere besser direkt in eine ausreichend leistungsfähige regenerative Heizung!
➜ Hinweis: Möchtest Du Deine vorhandene Gas-Brennwertheizung zur Hybridheizung aufrüsten, wurde lange die Kombination mit Solarthermie empfohlen. Das ist aber im Sinne des GEG nicht mehr sinnvoll! Der Grund: Solarthermie ist nicht ohne Weiteres imstande, die geforderten 65 % Erneuerbare im Hybridsystem zu erfüllen. Sprich zu dieser Idee ausführlich mit deinem Heizungsfachbetrieb.
Fazit: Möglichkeiten & Optimierungsschritte für die Heizung im Altbau
Du hast verschiedene Optionen, wie Du Deine Heizung im alten Haus fit für die Zukunft machst. Eine Wärmepumpe ist sehr oft die beste Lösung, auch wenn Dein Haus nicht perfekt gedämmt ist.
➜ Mit der Kombination aus Wärmepumpe, Photovoltaik und Stromspeicher heizt Du mit Abstand am günstigsten.
Wenn du sehr hohe Temperaturen brauchst und viel Platz hast, kann eine Pelletheizung die richtige Wahl sein.
Alternativ rüstest Du Deine alte Heizung zur Hybridheizung auf. Das geht, wenn Du schon eine Brennwertheizung betreibst. Dieser Schritt ist zum Beispiel dann besonders sinnvoll, wenn die Kosten für eine komplett neue Heizung Dein Budget übersteigen würden.
Grundsätzlich lassen sich alle genannten Heizungssysteme zusätzlich mit einer Solarthermieanlage kombinieren. Auch wenn sie allein nicht die gesetzlich geforderten 65 % Erneuerbare stemmt. Ein Beispiel ist die Gasheizung mit Solarthermie. Die solarthermische Anlage erzeugt mit Solarenergie Warmwasser oder unterstützt die Zentralheizung bei der Wärmebereitstellung. Man spricht dann auch von einer bi- bzw. multivalenten Lösung. Das heißt, mehrere Wärmeerzeuger speisen dann in einen gemeinsamen Pufferspeicher ein.
Außerdem wichtig bei der Heizung im alten Haus: die Optimierung der Wärmeverteilung. Hierzu zählen unter anderem hydraulischer Abgleich, Anpassung der Heizflächen, eine optimierte Regelung und passende Heizungspumpen. Ein reiner Tausch der Anlage verschenkt viel Sparpotenzial.
➜ Sprich alle Optionen zum Thema "Heizung im Altbau" mit regionalen Fachbetrieben für Heiztechnik durch. Lass Dir immer mehrere Pläne und Vorschläge von verschiedenen Betrieben vorlegen. So kannst Du Dir eine informierte Meinung bilden und gut vergleichen.
Meine Meinung: Altes Haus schließt neue Heizung nicht aus
Dein Haus ist alt und hat viel Charme – und vielleicht schon bald eine klimafreundliche und effiziente neue Heizung. Denn auch wenn Deine Wände nicht so optimal gedämmt sind wie im Neubau, musst Du nicht auf eine Wärmepumpe verzichten. Denn Wärmepumpen sind inzwischen so leistungsstark, dass sie auch einen Altbau warm kriegen. In vielen Fällen musst Du gar keine komplette Sanierung und Rundum-Dämmung zusätzlich einplanen.
Ich selbst wohne in einem ziemlich ungedämmten Einfamilienhaus aus den 1920er-Jahren. Die Vorlauftemperatur meiner (die fliegt bald raus!) Ölheizung steht auch im tiefsten Winter auf 55 Grad und es wird einfach warm. Das heißt, dem baldigen Heizungstausch steht nichts mehr im Weg.
Mein Tipp: Mach doch auch den 55-Grad-Test in Deinem Haus, den ich oben beschrieben habe. Vielleicht bist auch Du überrascht, mit welcher niedrigen Temperatur es in Deinen alten Mauern schön warm wird!

Gina Doormann, Fachredakteurin für Erneuerbare Energien.
Privat: Energetische Optimierung des hundert Jahre alten Eigenheims als Dauerprojekt.