Heizung Altbau: der Inhalt
Was beim Heizung-Erneuern im Altbau zu beachten ist
Ein Altbau hat so einige Vorzüge: von der ausdrucksstarken Anmutung über interessante Architektur bis zu tollen Lagen. Dem gegenüber stehen die typischen Nachteile eines Bestandsgebäudes. Denn Haustechnik inklusive Heizung in älteren Bestandsgebäuden lassen häufig gemäß heutigen Ansprüchen zu wünschen übrig. Zudem sind Altbauten oft schlecht gedämmt, das zeigt sich an kühlen, bisweilen sogar klammen Wänden. Auch Wärme- oder Kältebrücken sind leider keine Seltenheit. Sie sehen: Oftmals steht vor der Heizungssanierung die Haussanierung inklusive Optimierung der Dämmung an – welche neue Heizung für den Altbau infrage kommt, steht also in einem engen Zusammenhang mit dem Zustand der Bestandsimmobilie.
Wir zeigen Ihnen, welche Heizung Ihren Altbau möglichst kostengünstig und effizient heizt – und was Sie bei der Heizungsmodernisierung beachten sollten.
Um herauszufinden, welches das beste Heizsystem für das alte Haus ist, müssen erst einmal Zustand und Grundbedingungen der Immobilie analysiert und die eigenen Investitionsvorlieben geklärt werden.
Für die Entscheidung, welche Heizung sich für Ihren Altbau eignet, ist nicht allein die aktuell vorhandene Heizung von Interesse. Es sind ebenso die montierten Heizkörper, die räumlichen Verhältnisse (Keller oder Lagerflächen vorhanden?) sowie die Lage des Hauses relevant. Das bedeutet: Wie groß ist der Garten, liegt das Gebäude in einem Wasserschutzgebiet und ähnliches.
Wenn Ihnen vor allem niedrige Investitionskosten wichtig sind, liegen Öl- und Gasbrennwertheizungen augenscheinlich weit vorne im Rennen – zumindest, was die Anschaffung anbelangt. Denn diese fossil betriebenen Heizungssysteme überzeugen auf den ersten Blick durch eine hohe Effizienz und vergleichsweise geringe Anschaffungskosten. Dabei dürfen Sie aber keinesfalls die erheblichen Nachteile der fossil betriebenen Heizsysteme aus den Augen verlieren:
- Gas- und Ölheizungen sind nicht förderfähig.
- Gemäß GEG (Gebäudeenergiegesetz) 2024 dürfen fossile Heizsysteme ab 2045 nicht mehr betrieben werden: Ab 2045 darf gar nicht mehr mit Öl oder Erdgas geheizt werden. Spätestens dann müssen diese Systeme raus.
- Fossile Brennstoffe werden tendenziell immer teurer.
- Zusätzlich zu den Brennstoffkosten fällt die ebenfalls steigende CO₂-Steuer an.
Fossile Energieträger sind starken Preissteigerungen ausgesetzt. Seit 2021 kommen die jährlich steigenden CO₂-Abgaben hinzu. Diese Überlegungen sind dann relevant, wenn es um die Frage geht, ob die bereits vorhandene Heizung im Altbau weiterbetrieben oder gegen eine neue Heizung ausgetauscht werden soll. Das GEG 2024 erlaubt eine Reparatur und übergangsweisen Weiterbetrieb von fossilen Heizungsanlagen. Möglich ist auch der Einsatz beziehungsweise die Aufrüstung zu einer Hybridheizung. Wenn Sie zum Beispiel in Ihrem Altbau bereits eine Gasbrennwertheizung betreiben, könnten Sie diese mit einem erneuerbaren System ergänzen, das 65 Prozent der Heizlast abdeckt. Der mögliche Weiterbetrieb einer alleinigen fossilen Heizung ist an den Fortschritt der jeweiligen kommunalen Wärmeplanung gekoppelt. In Gebieten bis 100.000 Einwohner ist dafür bis Juli 2028 Zeit, in Gebieten mit mehr Einwohnern bis 2026.
Bevorzugen Sie langfristige Ersparnisse durch die Heizungsmodernisierung? Dann sollten Sie ihr Augenmerk stattdessen auf regenerative Heizungssysteme wie beispielsweise Wärmepumpe oder Pelletheizung richten. Hier sind die Investitionskosten zwar meist höher als bei fossilen Heizungssystemen. Doch dafür sind die Betriebskosten geringer und die Preissteigerung verläuft weitaus flacher. Nicht zuletzt sind diese Heizungen umweltschonender. Wenn Sie Ihre alte Heizungsanlage gegen eine neue auf Basis erneuerbarer Energien austauschen, können Sie überdies von hohen Fördergeldern im Rahmen der BEG (Bundesförderung für effiziente Gebäude) ausgehen. Die Kosten für ein neues Heizsystem lassen sich so deutlich senken. Auch zu beachten: Regenerative Systeme sind politisch gewollt. Das beinhaltet mehrere Vorteile, wenn man sich für diese Variante entscheidet.
Ein weiteres Problem bestehender Heizungen im Altbau: Sie sind oft überdimensioniert und nicht an den Wärmebedarf eines Gebäudes angepasst. Wenn Sie also zu einer neuen Heizung im Altbau greifen, sollten Sie unbedingt eine detaillierte Heizlastberechnung erstellen lassen. Überaus sinnvoll ist zudem, im Zuge der Sanierung Wärmedämmmaßnahmen zu ergreifen, etwa eine Innendämmung oder neue Fenster. Denn eine gut gedämmte Gebäudehülle verringert den Wärmebedarf und damit die Heizkosten. Somit besteht mehr Spielraum bei der Heizungssanierung. Das neue Heizungssystem kann dann auch kleiner und energiesparender sein. Wichtig ist dabei die Reihenfolge: Die Dämmung muss vor der neuen Heizung im Altbau optimiert werden.
Für die Heizung im Altbau bestehen laut GEG (Gebäudeenergiegesetz) einige Verpflichtungen zum Austausch und zum Nachrüsten. Vor allem das GEG 2024 bedeutet eine Verschärfung an diesem Punkt.
- Neue Heizungen in Neubauten in Neubaugebieten dürfen ab dem 01. Januar 2024 nur mit mindestens 65 Prozent regenerativer Energie eingebaut werden.
- Fossil betriebene Heizungen im Bestand dürfen vorerst weiterbetrieben und auch repariert werden.
- Es gibt also keine sofortige Austauschpflicht für vorhandene Heizungsanlagen.
- Das Umrüsten auf Erneuerbare ist zeitlich an das Vorliegen kommunaler Wärmepläne gekoppelt. In Gemeinden mit bis zu 100.000 Einwohnern besteht eine Frist bis Juli 2028, Kommunen mit mehr Einwohnern müssen bis Juli 2026 einen Wärmeplan erstellen. Danach gilt die 65-Prozent-Regel auch für neue Heizungen in Altbauten. Aber bestehende Heizungen dürfen auch repariert werden.
- Öl- und Gasheizungen, die nach dem 01.01.2024 installiert werden, müssen ab 2029 stufenweise ansteigend grüne Gase oder Öle verwenden, bis 2040 müssen es 60 Prozent sein.
- Ab dem 01.01.2045 darf aber gar nicht mehr mit fossilen Energieträgern geheizt werden. Spätestens zu diesem Termin ist ein Umrüsten gesetzlich vorgeschrieben.
Brennwertheizungen: Lange Zeit erste Wahl beim Heizungstausch
Viele Jahre galt: Die Variante mit den niedrigsten Anschaffungskosten ist der Austausch einer bestehenden alten Gasheizung oder Ölheizung gegen eine neue Brennwertheizung. Die Preise galten als gering und die Effizienz als hoch. Die jüngste Gesetzgebung, namentlich GEG 2024, gibt allerdings eine andere Marschroute vor. Denn zwar sind Brennwertgeräte sparsamer als ältere Varianten von Gaskessel und Ölkessel. Aber wenn diese nun neu eingebaut werden, sind sie ab spätestens 2028 mit mindestens 65 Prozent Erneuerbaren Energien zu kombinieren. Dieser Part einer Hybridheizung ist somit förderfähig – die Gasbrennwertheizung jedoch nicht.
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Auch zu beachten: Rüsten Sie die Gasheizung im Altbau erstmals auf Brennwerttechnik um, kann es sein, dass Sie eine Schornsteinsanierung durchführen müssen. Alte Schornsteine gewährleisten bei Geräten mit niedrigeren Systemtemperaturen nicht mehr den korrekten Abgasabzug und sind auch nicht gegen die anfallende Feuchtigkeit gesichert. Möglicherweise können Sie auch neue Fach-/Niedertemperaturheizkörper (oder eine Fußbodenheizung) installieren. So können Sie die Vor- und Rücklauftemperatur im Heizkreislauf weiter senken und auch den Brennwertnutzen deutlich erhöhen, falls Sie bislang alte Radiatorheizkörper verbaut hatten.
Sinnvoll ist der Einbau einer neuen, reinen, Gasheizung heutzutage aber nicht mehr. Eine sinnvolle Alternative ist die Kombination aus Gasbrennwertheizung und Solarthermie. Denn die Solaranlage unterstützt beim Heizen und bei der Warmwasserversorgung.
Einsparpotenzial einer Heizung im Altbau mit Gasbrennwert und Solarthermie im Überblick:
- Eine Gasbrennwertheizung spart 30 Prozent gegenüber einem älteren Gasheizungsmodell.
- Solarthermie sorgt für bis zu 60 Prozent Ersparnis bei der Warmwassererzeugung.
- Bei der Heizungsunterstützung sind Ersparnisse von bis zu 30 Prozent möglich.
- Bei Warmwasser und Heizung für einen 4-Personen-Haushalt lassen sich jährlich rund 0,87 t CO₂-Emissionen einsparen. Das bedeutet eine Ersparnis an CO₂-Abgaben von etwa 20 bis 50 Euro im Jahr.
Möchten Sie Ihren Altbau mit einem Heizungssystem aus Gasbrennwertkessel und Solarthermie ausstatten, so müssen Sie (inklusive Solarspeicher) mit Kosten von etwa 18.000 bis 30.000 Euro rechnen. Für den Part der Solarthermie können Sie bis zu 70 Prozent an Förderung wieder abziehen.
- Der BDEW hat in seinem "Heizkostenvergleich Altbau" eine interessante Beispielrechnung aufgeführt. Ist im Einfamilienhaus mit 10 kW jährlicher Heizlast ein Gas-Altkessel vorhanden, so ist von 100 % Jahresgesamtkosten auszugehen. Wird dieser aber durch eine Gasbrennwertheizung mit solarer Trinkwassererwärmung (TWE) ersetzt, so liegen die jährlichen Kosten bei 99 %. Die verbrauchsgebundenen Kosten sinken von 2.575 Euro auf 2.000 Euro im Jahr. Die Emissionen reduzieren sich auf 76 %.
Ist Ihr Altbau bereits mit einer Gasbrennwertheizung ausgestattet, so kann eine Solarthermieanlage nachgerüstet werden. Diese Kombination ist auch für einen ungedämmten Altbau vorstellbar. Die Heizungssanierung im Bestand ist stets ein Zusammenspiel aus vielen Komponenten. Lassen Sie sich am besten durch einen Heizungsfachbetrieb beraten.
Pelletheizungen sind im Bestandsbau besonders stark
Die Pelletheizung ist eine weitere Alternative als neue Heizungsanlage im Altbau. Sie arbeitet zum einen mit allen gängigen Heizkörpersystemen zusammen. Zudem ist sie durch das Erzeugen hoher Vorlauftemperaturen auch für schlecht gedämmte Altbauten geeignet. Eine Pelletheizung nutzt Pellets aus Holz als Brennstoff. Das macht die Pelletheizung CO₂-arm, da beim Verbrennen der Holzpresslinge nur das CO₂ an die Atmosphäre wieder abgegeben wird, das der Baum während seines Wachstums eingelagert hat. Die Pelletheizung wird dank der aufgeführten “Technologieoffenheit” auch im Rahmen des GEG toleriert und ist demnach förderfähig in der BEG.
Für eine Pelletheizung ist von Anschaffungskosten in Höhe von etwa 10.000 bis 30.000 Euro auszugehen. Damit sind die Anschaffungskosten höher als für eine Gasheizung, Ölheizung oder stellenweise die Kosten einer Wärmepumpe, aber die Pelletheizung hat unter den großen Zentralheizungssystemen den preiswertesten Brennstoff: Pellets sind deutlich günstiger als Strom, Öl oder Gas.
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Eine Pelletheizung ist förderfähig. Das bedeutet, gesetzt den Fall, Sie bauen zeitgleich den alten Öltank aus, können Sie mit einem Zuschuss von maximal 70 Prozent rechnen. Damit ist der Anschaffungspreis für eine Pelletheizung im Altbau gar nicht mehr so weit von den Kosten für eine andere Heizungsart entfernt.
Zudem müssen Sie, ähnlich wie bei einer Ölheizung und einem Öltank, für die Pellets einen Lagerplatz schaffen. Die Faustformel für dessen Größe lautet:
Heizlast (kW) * 0,9 m3/kW = Raumvolumen des Lagers (m3)
Um eine Pelletheizung als neue Heizung in Erwägung zu ziehen, muss also zwingend ein ausreichend großer und geeigneter Lagerplatz für die Pellets vorhanden sein. Bei einer Heizlast von 15 kW entspräche dies einem Lagerraum mit 13,5 Kubikmetern Fassungsvolumen. Dies ist auch außerhalb eines Hauses, beispielsweise über einen Erdtank, möglich. Auch eine Zufahrt für die Pelletlieferungen muss gewährleistet sein. Das bedeutet, ein Lastwagen kann bis auf 30 Meter an das Lager herankommen.
Ein großer Vorteil bei der Pelletheizung: Sie ist für optimale Effizienz nicht auf Niedertemperaturheizkörper oder Flächenheizungen wie andere regenerative Systeme angewiesen, obgleich dies natürlich energetische Vorteile hat. Da die Pelletheizung vor allem über niedrigere Brennstoffkosten ihre Vorteile ausspielt, ist sie im gering oder wenig gedämmten Bestandsgebäude eine besonders starke Heiztechnik. Laut dem Informationsprogramm "Zukunft Altbau" sind Pelletheizungen die beste Heizung in Altbauten, die nicht hinreichend gedämmt werden können und daher ein höheres Temperaturniveau erfordern. Das kann zum Beispiel bei denkmalgeschützten Gebäuden der Fall sein. Eine Pelletheizung ist also dort gut geeignet, wo sich der Einsatz strombetriebener Wärmepumpen oder auch erneuerbar betriebener Wärmenetze nicht eignet.
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Der BDEW hat auch eine Pelletheizung im Altbau mit einem Gas-Altkessel (100 % Jahresgesamtkosten) verglichen. Wird der alte Gaskessel durch einen Pelletkessel ersetzt, so liegen die Kosten inklusive Anschaffung usw. bei 127 %. Die jährlichen Verbrauchskosten allein sinken jedoch auf 1.806 Euro im Jahr – deutlich weniger als 2.575 Euro für den vorherigen Gas-Altkessel. Zudem sinken die Emissionen von 100 % auf 10 %.
Wärmepumpe als Heizung im Altbau
Eine weitere Option ist die Wärmepumpe im Altbau. Eine Wärmepumpe entzieht der Umgebung Wärme, sogenannte Umweltenergie. Dafür benötigt sie einen gewissen Stromanteil. In den meisten Fällen handelt es sich um Sole-Wasser-Wärmepumpen oder Luftwärmepumpen. Erdwärmepumpen beziehen die Wärme beispielsweise aus einer Erdbohrung mit darin verbrachten Sonden. In vielen Fällen kann das Umrüsten von Gasheizung auf Wärmepumpe eine lohnenswerte Überlegung sein. Informieren Sie sich bei einem Fachbetrieb!
Erdwärmepumpen mit Sonden haben die höheren Investitionskosten, aber mit 4 bis 4,5 im Schnitt die bessere Jahresarbeitszahl. Die JAZ bezeichnet das Verhältnis zwischen eingesetztem Strom und gewonnener Wärme. Falls eine Bohrung nicht möglich oder zu teuer ist, können auch Erdwärmekollektoren für eine Heizung im Altbau zum Einsatz kommen. Sie werden relativ flach einige Meter tief im Garten verbracht (Platzbedarf ungefähr das 1,5- bis 2-Fache der zu beheizenden Fläche). Zudem sind Erdwärmekollektoren etwas preiswerter, haben aber eine geringere Jahresarbeitszahl. Sie liegt bei etwa 3,5 bis 4.
Eine weitere Option neben Wärmepumpen mit der Energiequelle Erdreich ist die Luftwärmepumpe. Sie ist erhältlich als Luft-Wasser-Wärmepumpe oder Luft-Luft-Wärmepumpe. Luftwärmepumpen sind günstiger in der Anschaffung als Erdwärmepumpen, haben aber eine geringere Effizienz: Die JAZ liegt bei 2,5 bis 3. Im Fall "Heizung Altbau" sollte man bei der Luft-Wasser-Wärmepumpe und besonders bei der Luft-Luft-Wärmepumpe darauf achten, ob der Dämmstandard des Gebäudes zur Leistung der Wärmepumpe passt. Das Gute: Wärmepumpen werden immer effizienter, sodass sie sich inzwischen auch für weniger gut gedämmte Bestandsgebäude eignen.
Wann ist eine Wärmepumpe zum Heizen im Altbau sinnvoll? Eine Wärmepumpe ist immer dann eine geeignete Heizung für den Altbau, wenn dieser mithilfe von Sanierungsmaßnahmen einen möglichst hohen Dämmstandard erreicht hat. Des Weiteren sollten die Heizkörper passen: Neben den idealen Flächenheizkörpern können auch andere Heizkörper mit einer Wärmepumpe kombiniert werden. Vorausgesetzt, es handelt sich um Plattenheizkörper oder Niedertemperatur-Heizkörper.
So testen Sie, ob Ihre vorhandenen Heizkörper für eine Wärmepumpe geeignet sind:
- Alle Thermostate (im Winter) voll aufdrehen
- Umwälzpumpe auf höchste Stufe stellen
- Vorlauftemperatur über mehrere Tage schrittweise von 60 auf 50 Grad reduzieren
- Bleiben die Räume angenehm warm, sind die Heizkörper für das Zusammenspiel mit einer Wärmepumpe geeignet.
Welches Wärmepumpensystem passt zu Ihrer Immobilie? Einen Überblick gibt unser Wärmepumpen-Rechner:
Grundsätzlich sollten, wenn man eine Wärmepumpenheizung verwenden möchte, idealerweise niedrigere Systemtemperaturen benötigt werden. Bei alten und kleinen Radiatorheizkörpern lohnt sich eine Wärmepumpe nur sehr selten als Heizung im Altbau – diese Heizkörper müssten also für das Vorhaben einer neuen Heizung im Altbau ausgetauscht werden. Doch auch der Austausch der Heizkörper ist als Umfeldmaßnahme im Rahmen des Heizungstauschs förderfähig.
Wärmepumpen lassen sich außerdem als bivalente Systeme betreiben. Ist der Altbau also ausreichend gedämmt, so kann etwa die vorhandene Gasbrennwertheizung erhalten bleiben und mit einer Wärmepumpe kombiniert werden. In diesem Fall trägt die Wärmepumpe auf klimafreundliche Weise die Hauptlast und nur bei sehr tiefen Temperaturen wird die Gasheizung hinzugeschaltet. Ein solches System ist sogar komplett als Hybrid-Wärmepumpe erhältlich. Hiermit lassen sich auch die im neuen GEG geforderten 65 Prozent erneuerbare Energien erreichen.
- Eine Beispielrechnung des BDEW für eine Hybridheizung aus Gasbrennwertgerät und Luft-Wasser-Wärmepumpe: Im Altbau liegt sie von den Gesamtkosten im Vergleich mit einem Gas-Altkessel bei 143 % der Jahresgesamtkosten. Die verbrauchsgebundenen Heizkosten betragen dabei 2.632 Euro im Jahr. Das ist mehr als bei dem Gas-Altkessel mit 2.575 Euro im Jahr. Die Emissionen sinken mit dieser Kombination auf gerade einmal 80 %. Einer der Gründe ist der höhere Hilfsenergiebedarf (Strom) bei dieser Konstellation. Beachten Sie: In diesem Rechenbeispiel wurden die höheren Fördersätze ab 2024 noch nicht berücksichtigt!
Mit welchen Kosten ist für eine Wärmepumpe als Heizung im Altbau zu rechnen?
Grundsätzlich lässt sich sagen, dass unter den Wärmepumpen die Sole-Wasser-Wärmepumpe beziehungsweise Erdwärmepumpe am besten geeignet ist, um in eine Bestandsimmobilie installiert zu werden. Mit Erdkollektoren fallen Kosten von etwa 14.000 bis 20.000 Euro an. Mit Erdsonden liegen die Kosten für die Wärmepumpenheizung bei rund 15.500 bis 25.000 Euro. Hiervon können Sie bei einem Heizungstausch 30 bis 70 Prozent Wärmepumpe Förderung abziehen – und sparen künftig an Gaskosten, die im Herbst 2023 immerhin noch bei rund 12 Cent pro Kilowattstunde liegen. Hinzu kommt die Ersparnis an CO₂-Abgaben. Wichtig ist bei einer Wärmepumpe immer – insbesondere zum Heizen eines Altbaus – eine sehr gute Planung, Heizlastberechnung und Anpassung. Wir empfehlen die Beratung durch einen Heizungsfachbetrieb.
Brennstoffzelle als Heizung im Altbau
Brennstoffzellenheizungen eignen sich gut als neue Heizung für den Altbau. Hintergrund ist, dass die Nutzung einer Brennstoffzellenheizung unabhängig von einem bestimmten Gebäudetyp ist. Das kommt der Anwendung im Altbau entgegen, da jedes Bestandsgebäude einzigartig ist. Außerdem kann eine Brennstoffzellenheizung nicht nur in gut gedämmten Gebäuden ihre Leistung voll ausspielen. Sie funktioniert auch in größeren oder weniger gut gedämmten Immobilien.
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Damit eine Brennstoffzellenheizung zum Einsatz kommen kann, muss ein Gasanschluss vorhanden sein!
Die Brennstoffzellenheizung kann als kleines Kraftwerk begriffen werden, das Strom und Wärme produziert.
Mit der sogenannten kalten Verbrennung wird zugeführtes Erdgas in Wasserstoff und Kohlendioxid aufgespalten. Mithilfe einer elektrochemischen Reaktion entstehen dabei Strom und Wärme. Weil keine offene Verbrennung stattfindet, entstehen fast keine gesundheitsschädlichen Stickoxide.
Sowohl in einem Einfamilienhaus-Altbau als auch als Heizung in einem Mehrfamilienhaus-Altbau kann die Brennstoffzelle als Heizungsanlage zum Einsatz kommen. Denn jeder Bestandsbau hat, selbst wenn er saniert wurde, einen höheren Wärmebedarf als ein Neubau mit einem von Grund auf hohen Dämmstandard. Der höhere Wärmebedarf kommt jedoch einer Brennstoffzellenheizung entgegen: Sie sollte am besten kontinuierlich voll ausgelastet sein. Das ist bei einem stetig hohen Bedarf der Fall. Somit eignet sich die Brennstoffzellenheizung auch für ein ungedämmtes Altgebäude als Heizungssystem.
Wenn Sie eine Brennstoffzelle als neue Heizung im Altbau nachrüsten und sie mit einer Gasbrennwertheizung kombinieren, kommen alles in allem rund 25.000 bis 30.000 Euro an Kosten zusammen. Allerdings sind diese Heizungen für den Altbau förderfähig, womit die hohen Investitionskosten abgefedert werden: mit der Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG) um bis zu 70 Prozent.
Weitere Möglichkeiten & Optimierungsschritte für alte und neue Heizungsanlagen
Als Grundlage für weitere Überlegungen zum Heizungstausch kann das "Hybridgebot" herangezogen werden. Bei diesem Gedankenspiel steht im Mittelpunkt, die alte Heizung zu behalten und lediglich mit erneuerbaren Energien zu kombinieren. Dieser Schritt ist zum Beispiel dann besonders sinnvoll, wenn die Kosten für eine komplett neue Heizung im Altbau das Budget übersteigen würden. Grundsätzlich lassen sich alle genannten Heizungssysteme auch mit einer Solarthermieanlage kombinieren, wenn eine geeignete Dachfläche vorhanden ist. Ein Beispiel ist die Gasheizung mit Solarthermie. Die Anlagen erzeugen mit Solarenergie Warmwasser oder unterstützen die Zentralheizung bei der Wärmebereitstellung.
Auch eine teilweise Aufrüstung des Heizsystems kann sinnvoll sein. Beispielsweise können Sie eine Luft-Wasser-Wärmepumpe mit einer Gasheizung zusammenarbeiten lassen oder eine Wärmepumpe übernimmt die Warmwasserbereitung (Brauchwasserwärmepumpe). Man spricht dann auch von einer bi- bzw. multivalenten Lösung (mehrere Erzeuger speisen dann in einen gemeinsamen Pufferspeicher ein).
Grundsätzlich wichtig bei der Sanierung einer Heizung im alten Haus: die Optimierung der Wärmeverteilung. Hierzu zählen unter anderem hydraulischer Abgleich, eine Anpassung der Heizflächen, eine optimierte Regelung und passende Heizungspumpen. Ein reiner Tausch der Anlage verschenkt viel Sparpotenzial.
Sprechen Sie alle Optionen zum Thema "Heizung im Altbau" mit regionalen Fachbetrieben für Heiztechnik durch. Lassen Sie sich immer mehrere Pläne und Vorschläge von verschiedenen Betrieben vorlegen. So können Sie sich eine informierte Meinung bilden und gut vergleichen.
Da ein Altbau einen höheren Wärmebedarf als ein gut gedämmter Neubau hat, sind oft Hybridsysteme aus Brennwertheizungen mit erneuerbarer Energie sinnvoll. Da Wärmepumpen, vor allem auch Luftwärmepumpen, an Effizienz gewonnen haben, sind sie im Altbau ebenfalls häufig ratsam.
Für alle neuen Heizungen im Altbau gilt ab 2026 bzw. 2028, je nach Gemeindegröße und erstelltem Wärmeplan, dass sie entweder komplett regenerativ sein müssen, oder Hybride mit mindestens 65 Prozent Erneuerbaren Energien sein müssen. Innerhalb einer Übergangsfrist von fünf Jahren darf noch eine fossil betriebene Heizung eingebaut werden.
Um die KW pro qm im Altbau zu berechnen, gilt die Faustformel: Jahresverbrauch (kWh) / Vollbenutzungsstunden im Jahr = Heizlast (kW).