Durchschnittlicher Wasserverbrauch am Tag
Im Schnitt verbraucht jede Person in Deutschland rund 127 Liter Wasser am Tag. Je nach persönlichem Verbrauch liegt der Warmwasseranteil davon bei etwa 30 bis 50 Litern. Laut Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft e. V. werden etwa 36 Prozent des Kalt- und Warmwassers auf die Körperpflege verwendet. Dazu zählen das Händewaschen, Duschen und Baden. Die Toilettenspülung beläuft sich auf durchschnittlich 27 Prozent. Darüber hinaus verwenden Sie Leitungswasser im Haushalt beispielsweise für:
- Wäsche waschen
- Geschirr spülen
- Raumreinigung / Autopflege / Garten
- Essen und Trinken
Was kostet Kaltwasser? Die Kosten für Trinkwasser sind in Deutschland abhängig vom Standort. Zahlen Sie in Hamburg etwa vier Euro für 1.000 Liter Wasser inklusive Schmutzwasserentsorgung, kostet das Trink- sowie Abwasser in Berlin durchschnittlich 5,65 Euro pro Kubikmeter. Wasser gilt nach DIN-Normausschuss Wasserwesen (NAW) als Kaltwasser bis zu einer Temperatur von 25 Grad Celsius (30 Sekunden nach Öffnen der Entnahmestelle).
Was kostet Warmwasser? Für erwärmtes Wasser zahlen Sie aufgrund der zusätzlich benötigten Energie im Durchschnitt 2,5 bis 4,5-mal so viel. Zahlen Sie für zehn Liter kaltes Leitungswasser einen Preis von etwa fünf Cent kostet die gleiche Menge erwärmt durchschnittlich zwischen 12,5 Cent und 22,5 Cent – abhängig vom Standort und der Temperatur.
Warmwasserbereitung: Kosten für die Erwärmung
Neben dem Preis für Kaltwasser, der abhängig vom jeweiligen Standort in Deutschland variiert, entstehen Kosten durch die Wassererwärmung. Je nach System variieren die Preise für Warmwasser daher ebenfalls. Unterschieden werden hierbei die zentrale und die dezentrale Erwärmung:
Bei der zentralen Warmwasserbereitung erfolgt die Erwärmung des Trinkwassers über die zentrale Heizungsanlage. Je nach Brennstoffart variieren die konkreten Kosten – abhängig davon, ob Sie Öl, Gas oder einen anderen Energieträger nutzen. Der Vorteil der zentralen Erwärmung ist, dass das gesamte Trinkwasser an einem Ort erwärmt und gespeichert wird. Dadurch arbeitet das System wirtschaftlich bei einem konstanten Warmwasserverbrauch.
Im Vergleich zur dezentralen Erwärmung ist dieses System in der Neuanschaffung zunächst mit einem höheren Preis verbunden. Die Kosten für die Warmwasserbereitung sind hier jedoch deutlich günstiger aufgrund des höheren Wirkungsgrades des zentralen Heizungssystems. Gleichzeitig verbraucht es weniger Brennstoff.
Dezentrale Wassererwärmung
Bei der dezentralen Warmwasserbereitung handelt es sich um eine gasbetriebene oder elektrische Erwärmung des Wassers. Dabei sorgt ein dezentrales System wie beispielsweise ein Boiler oder Durchlauferhitzer für die Bereitstellung von Warmwasser. Dieser ist an der jeweiligen Verbrauchstelle, etwa im Bad oder in der Küche, installiert und erwärmt das Wasser bei Bedarf.
Diese Geräte sind in der Neuanschaffung oder Modernisierung zunächst günstiger und Sie müssen keine zusätzlichen Warmwasserleitungen im Haus verlegen. Die Brennstoffart ist hierbei jedoch auf Strom oder Gas festgelegt, was die Verbrauchskosten stark ansteigen lässt. Bei stetig steigenden Strom- und Gaspreisen erhöhen sich gleichfalls die Kosten für Ihr warmes Wasser. Zudem ist eine Kostenersparnis durch das Zuschalten einer Solarthermieanlage nicht möglich.
In diesem Fall empfehlen wir Ihnen, dass Sie regelmäßig Ihren Strom- und Gastarif* zu prüfen. Unser ausgewählter Kooperationspartner* übernimmt diese Aufgabe jährlich aus neue für Sie. Und das beste dabei ist, dass Sie nur zahlen, wenn eine Einsparung erreicht wurde.
Berechnung der Kosten für Warmwasser
Wie hoch ist der Anteil von Warmwasser an den Heizkosten? Der konkrete Warmwasseranteil ist abhängig vom jeweiligen Gebäude: In unsanierten Altbauten mit hohem Wärmeverbrauch liegt der Warmwasseranteil im Schnitt bei acht bis zehn Prozent. Für ein gut gedämmtes Niedrigenergiehaus benötigen Sie im Vergleich deutlich weniger Energie zum Heizen der Räume. Die Warmwassernutzung fällt in Relation zu schlecht gedämmten Gebäuden jedoch verhältnismäßig konstant aus. Der Warmwasseranteil ist daher im Schnitt deutlich höher.
Um die konkreten Kosten Ihres Warmwasserverbrauchs zu erhalten, haben Mieter die Möglichkeit, auf Ihrer jährlichen Heizkostenabrechnung nachzuschauen. § 9 der Heizkostenverordnung schreibt seit 2014 vor, dass Vermieter dazu verpflichtet sind, den Warmwasserverbrauch mittels Zähler zu messen.
Die Heizkostenverordnung verpflichtet Vermieter seit dem 01.01.2022, ihren Mietern monatliche Verbrauchsinformationen zukommen zu lassen. Achtung: Dies gilt nur bei entsprechend fernablesbaren Zählern.
Ab Dezember 2022 muss die Messtechnik bei Neuausstattung fernablesbar sein. Bis Ende 2026 müssen nicht fernablesbare Messinstrumente nachgerüstet oder ersetzt werden.
Warmwasserbereitung: Formel zur Kostenberechnung
Um die Warmwasserkosten anhand Ihres Verbrauchs zu berechnen, haben Sie als Hauseigentümer die Möglichkeit, diese anhand einer Formel in zwei Schritten zu berechnen:
-
Multiplizieren Sie den Warmwasserverbrauch mit der Differenz der Temperatur aus Warm- sowie Kaltwasser und anschließend mit dem Faktor 2,5:
Warmwasserwärmeverbrauch (kWh) = Warmwasserverbrauch (m3) x (Warmwassertemperatur - Kaltwassertemperatur) x 2,5
-
Anschließend berechnen Sie die Warmwasserkosten, indem Sie den Warmwasserwärmeverbrauch mit dem jeweiligen Brennstoffpreis pro Kilowattstunde multiplizieren:
Warmwasserkosten (Euro) = Warmwasserwärmeverbrauch (kWh) x Brennstoffpreis (Euro / kWh)
Beispielrechnung für Warmwasserkosten
Gehen wir in unserer Beispielrechnung von einem Haushalt mit drei Personen aus. Jeder verbraucht im Schnitt rund 40 Liter Warmwasser am Tag. Der Warmwasserbedarf beläuft sich in einem Monat auf rund 3,6 m3. Die durchschnittliche Temperatur beträgt 40 °C. Bei der Kaltwassertemperatur gehen wir von etwa 15 Grad Celsius aus. Daraus ergibt sich ein Wärmeverbrauch für Warmwasser im Monat von 225 Kilowattstunden.
3,6 m3 x (40 °C - 20 °C) x 2,5 = 225 kWh
Unser Beispielhaushalt nutzt Erdgas zur Warmwasserbereitung. Der Gaspreis liegt hier bei rund 11 Cent pro Kilowattstunde (Stand: November 2024). Daraus ergeben sich Kosten von etwa 24,75 Euro für die Warmwasserbereitung im Monat.
225 kWh x 0,11 Euro / kWh = 24,75 Euro
Im Gegensatz zur Raumlufterwärmung nutzten Sie das ganze Jahr über verhältnismäßig konstant warmes Wasser. Rechnen Sie die monatlichen Kosten auf das gesamte Jahr hoch, ergeben sich daraus durchschnittlich 297 Euro bei etwa 2.700 Kilowattstunden für die Warmwasserbereitung.
Bedenken Sie: Die Kosten beziehen Sie lediglich auf die Erwärmung des Wassers. Für die konkreten Wasserkosten addieren Sie zusätzlich die Grundkosten des Trink- und Abwassers.
Höhere Temperaturen ergeben höhere Kosten
Berechnen Sie den jeweiligen Verbrauch von drei Personen mit einem durchschnittlichen Warmwasserverbrauch von 40 Litern am Tag bei unterschiedlichen Temperaturen. Sie erhalten je nach gewählter Temperatur einen anderen Wert.
Folgende Tabelle zeigt einen möglichen Verbrauch und die daraus resultierenden jährlichen Kosten bei der Brennstoffart Gas:
Temperatur | Verbrauch im Jahr | Kosten im Jahr |
30 Grad Celsius | 1.620 Kilowattstunden | ca. 178,20 Euro |
40 Grad Celsius | 2.700 Kilowattstunden | ca. 297 Euro |
50 Grad Celsius | 3.780 Kilowattstunden | ca. 415,80 Euro |
60 Grad Celsius | 4.860 Kilowattstunden | ca. 534,60 Euro |
Die Kosten berechnen sich aus einem Gaspreis von etwa 11 Cent pro Kilowattstunde (Stand: November 2024)*
Egal, welche Brennstoffart sie nutzen, je höher die Temperatur des Wassers, desto mehr Energie bringt die jeweilige Heizungsanlage auf. Der Brennstoffbedarf steigt.
Tipp: Vergleichen Sie regelmäßig Ihren Strom- und Gastarif* um Ihre jährlichen Kosten zu senken.
Warmwasserkosten: Brennstoffe im Überblick
Der Anteil der Heizkosten des Warmwassers variiert je nach verwendeter Brennstoffart. In der nachfolgenden Tabelle erhalten Sie einen Überblick über die möglichen Kosten für Warmwasser je nach Heizsystem. Dabei beziehen wir uns auf einen Beispielhaushalt mit drei Personen, einem durchschnittlichen Warmwasserverbrauch von 40 Litern am Tag sowie einer durchschnittlichen Warmwassertemperatur von 40 Grad Celsius.
Brennstoffart | Brennstoffpreis | Warmwasserkosten pro Jahr |
Erdgas | ca. 11 Cent / Kilowattstunde (Stand: November 2024) | ca. 297 Euro |
Heizöl | ca. 9,4 Cent / Kilowattstunde (Stand: November 2024) | ca. 253,80 Euro |
Holzpellets | ca. 5,6 Cent / Kilowattstunde (Durchschnittswert Stand: November 2024) | ca. 151,20 Euro |
Strom | ca. 35 Cent / Kilowattstunde (Arbeitspreis anonymisierter Anbieter Stand: November 2024) | ca. 945 Euro |
Der Überblick zeigt deutlich, dass die dezentrale Warmwassererwärmung mittels Stroms und Durchlauferhitzer deutlich kostenintensiver ausfällt als eine zentrale Warmwassererwärmung. Diese Form der Warmwasserbereitung führt über das Jahr gerechnet zu erheblichen Mehrkosten. Sie eignet sich daher lediglich für Verbrauchstellen, die Sie nicht regelmäßig nutzen.
Einsparpotenzial: Warmwasserkosten senken
Im ersten Schritt ist es sinnvoll, sich über seine eigenen Verbrauchskosten bewusst zu werden. An dieser Stelle setzen Sie an: Schon kleine Veränderungen in den Verhaltensweisen helfen, die Kosten für Warmwasser zu senken!
Duschen statt baden: Je nach Größe der Badewanne und Dauer des Duschvorgangs lassen sich Kosten maßgeblich senken. Reduzieren Sie die Häufigkeit des Badens und nutzen stattdessen die Dusche. Bei einem Vollbad verbrauchen Sie im Durchschnitt bis zu 150 Liter Wasser. Ein herkömmlicher Duschkopf verbraucht im Vergleich rund zwölf bis 15 Liter Wasser pro Minute. Stellen Sie das Wasser beim Einschäumen aus, kommen Sie mit rund 50 Litern Wasser aus. Bedenken Sie zusätzlich: Sie müssen nicht bei 40 Grad Celsius duschen. Bereits ein paar Grad weniger senken Ihre Kosten.
Hände mit kaltem Wasser waschen: Das belebt nicht nur Körper und Geist, sondern senkt auch Ihre Warmwasserkosten. Die Hände werden ebenfalls bei kaltem Wasser mit Seife sauber.
Spareinrichtungen verwenden: Durchflussbegrenzer für Wasserhähne und Sparduschköpfe begrenzen den Wasserdurchfluss und verringern Ihren Verbrauch. Spezielle Düsen oder das Beimischen von Luft gleichen dabei das reduzierte Wasservolumen aus. Durch diese Hilfsmittel zur Wasserreduktion lassen sich bis zu 60 Prozent des Wasserverbrauchs einsparen.
Gas- und Stromtarife vergleichen: Vergleichen Sie regelmäßig Ihren Gas- und Stromtarif um die entsprechenden Kosten für die Aufbereitung zu mindern. Einige Serviceanbieter wie Wechselpilot* machen diesen Kostenvergleich für Sie jedes Jahr automatisch.
Ergänzen Sie Ihr Heizsystem mit erneuerbaren Energien: Solarthermie für Warmwasser bietet Ihnen die Möglichkeit, die Warmwasserbereitung Ihres Haushaltes solar zu unterstützen. Besonders in den Sommermonaten übernimmt eine Solaranlage bis zu 100 Prozent Ihrer Warmwassererwärmung. Auf das ganze Jahr gerechnet sparen Sie dadurch bis zu 60 Prozent Ihrer Warmwasserkosten.
Wenden Sie sich für nähere Informationen an Fachbetriebe in Ihrer Nähe. Diese beraten Sie in Bezug auf Ihr bestehendes Heizsystem sowie bei einer Neuanschaffung. Gemeinsam gehen Sie Ihre individuellen Kosten durch und finden die für Sie bestmögliche Lösung.
*Link zu unserem Kooperationspartner