Veröffentlicht am Nov. 21, 2023

Alternative zur Gasheizung: ohne Gas heizen

Es ist die Zeit, um sich nach einem Ersatz für die Gasheizung umzusehen. Hier ist in erster Linie eine klimafreundliche Alternative zur Gasheizung gefragt: Denn der Klimawandel droht. Zum anderen ist der Gaspreis seit Herbst 2021 stark gestiegen – eine günstige Alternative muss her. Und das sind in der Regel regenerative betriebene Energiesysteme. Erfahren Sie, wie Sie Haus oder Wohnung ohne Gas heizen können – und was es bei dem jeweiligen Heizungssystem von Wärmepumpe bis Solarthermie zu beachten gibt.
Gina Doormann
Dieser Artikel wurde von
Gina Doormann für www.heizungsfinder.de verfasst.
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Wie heizen ohne Gas? Inhalt im Überblick

Warum müssen wir für die Heizung eine Alternative zu Gas finden?

Laut dem Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW) wurde im Jahr 2021 rund die Hälfte des Wohnungsbestandes mit einer Gasheizung beheizt. Heizöl wurde von rund einem Viertel der Haushalte für Heizwärme verwendet.

bdew-Grafik: nur 50 Prozent haben eine Alternative zur Gasheizung

Die Beheizungsstruktur des Wohnungsbestandes: 2021 heizt noch immer knapp die Hälfte mit Gas. | Grafik: bdew

Vor allem die Gasheizung war lange Zeit sehr beliebt, weil sie günstig und Gas ausreichend verfügbar war. Doch zwei grundlegende Aspekte haben sich bis heute, Stand Sommer 2022, drastisch geändert:

1. Der Gaspreis. Waren die Kosten pro Kilowattstunde Gas bereits im November 2021 auf ein Hoch von 8,83 Cent (Datenquelle: Verivox) gestiegen, so wurden im Januar 2022, angesichts der außenpolitischen Spannungen zu Russland, Kosten von 15,42 Cent pro Kilowattstunde erreicht. Dann griff Russland die Ukraine an und das hohe Preisniveau blieb. Der bisherige Höchststand wurde im Juli 2022 mit 16 Cent pro Kilowattstunde Gas erreicht. Zum Vergleich: Im Januar 2005 wurden nur etwa 5 Cent pro Kilowattstunde Gas aufgerufen. Im Juni 2022 rief Wirtschaftsminister Robert Habeck die zweite Notfallstufe Gas aus. Das heißt, die Kosten könnten weiter steigen, nicht zuletzt, weil Gas durch den Hauptlieferanten Russland künstlich verknappt werden könnte.

2. Die Klimakrise. Hehre Klimaziele durch ein Senken der CO2-Emissionen werden regelmäßig verfehlt. Das Ergebnis: Die Natur gerät schon jetzt, und auch in Europa, aus dem Gleichgewicht. Hochwasser wie im Ahrtal 2021 oder Waldbrände wie in Frankreich oder Griechenland 2022 zeigen die Dringlichkeit. Das bedeutet, das Heizen mit fossilen Brennstoffen wie Gas oder Öl und der einhergehende Ausstoß klimaschädlicher Emissionen muss drastisch reduziert und durch regenerative Lösungen ersetzt werden. Das forciert auch die Politik mithilfe umfangreicher Förderungen für Erneuerbare. Denn klimafreundliche Alternativen zur Gasheizung müssen schnellstmöglich und flächendeckend zum Einsatz kommen.

Grafik BDH: Wärmeerzeuger 2021

Von den 21,3 Mio. Wärmeerzeugern im Bestand ist mehr als die Hälfte eine Gasheizung. | Grafik: BDH

Heizen ohne Gas: Was ist die Alternative zur Gasheizung?

Alternativen für die Gasheizung gibt es aus technischer Sicht inzwischen einige. Doch wenn sie jeweils auf den ersten Blick vor allem klimafreundlich und emissionsarm sind, eignet sich nicht jeder Ersatz für eine Gasheizung in jedem Haus. Im Folgenden werden alle potenziellen Gas-Alternativen vorgestellt: Was ist zu beachten und welche Arbeiten sind notwendig? Es werden dabei Beispiele für Gasheizungs-Alternativen im Einfamilienhaus aufgezeigt.

Wärmepumpe als Alternative zur Gasheizung

Die Bundesregierung startet 2022 eine "Wärmepumpen-Offensive" und lädt zum "Wärmepumpen-Gipfel" ein: Der Einsatz von Wärmepumpen als Heizungssystemen in Wohngebäuden ist politisch gewollt. In Neubauten sind Wärmepumpen längst auf dem Vormarsch, wie die folgende Grafik von CO₂-Online zeigt:

Im Wohnungsneubau hat sich die Wärmepumpe als Alternatuve zur Gasheizung durchgesetzt

Heizen ohne Gas im Neubau: Die Wärmepumpe liegt vorne. | Grafik: www.heizspiegel.de

Doch ist die Wärmepumpe auch eine Alternative zur Gasheizung im Altbau? Wie der BDEW im Juli 2022 erhoben hat, ging der Bestandteil elektrisch betriebener Wärmepumpen in Bestandsgebäuden seit 2007 stetig nach oben – wenn auch auf niedrigem Niveau im Vergleich zu Gasheizungen. Werden allerdings die Ziele von Robert Habeck wahr und es werden fortan pro Jahr mindestens 500.000 Wärmepumpen in deutschen Haushalten verbaut, dann dürfte sich die Wärmepumpe langsam aber sicher als beste Alternative zur Gasheizung durchsetzen. Zum Vergleich: Im Jahr 2021 wurden laut Bundesverband der Deutschen Heizungsindustrie (BDH) 154.000 Wärmepumpen verkauft.

BDEW-Grafik: Mehr als die Hälfte der Bestandsheizungen funktionieren ohne Gas.

Das Wachstum der Wärmepumpen im Bestand ist langsam, aber stetig. | Bildquelle: BDEW

Eine Wärmepumpe eignet sich in vielerlei Hinsicht, um eine Gasheizung zu ersetzen als Alternative. Ihr Wirkungsgrad ist gut: Aus einer eingetragenen Kilowattstunde Strom macht die Wärmepumpe, je nach Typ, etwa 3 bis 4 Kilowattstunden Heizenergie. Dennoch liegt an diesem Punkt die Krux: Die Wärmepumpe braucht für den Betrieb Strom. Doch wie wird er erzeugt? Laut dem Statistischen Bundesamt wurden im Jahr 2021 12,6 Prozent des Stroms aus Erdgas erzeugt. Damit ist klassischer Netzstrom, mit dem eine Wärmepumpe betrieben wird, nicht zu 100 Prozent frei von Gas. Alternativen sind ein reiner Ökostrom-Tarif, den es auch speziell für Wärmepumpen gibt, oder die Kombination aus einer eigenen Photovoltaikanlage mit einer Wärmepumpe. Die CO2-Bilanz dieser Kombination ist hervorragend – und senkt die Heizkosten deutlich. Zudem sind Sie, mit diesem Set ausgestattet, so gut wie autark, was Ihre Heizung anbelangt.

  • Rechenbeispiel Wärmepumpe mit Photovoltaik: Haben Sie eine Photovoltaikanlage mit 8 kWp, so erzeugt diese rund 8.000 kWh Strom im Jahr. Ohne Speicher können Sie davon etwa 30 Prozent, also rund 2.400 kWh selbst verbrauchen. Die Erdwärmepumpe hat eine JAZ von 4. Liegt die gesamte benötigte Heizleistung pro Jahr bei 6.000 kWh, so benötigt die Erdwärmepumpe 1.500 kWh Strom im Jahr (= 6.000 kWh/4). Da Ihnen 2.400 kWh eigener Solarstrom zur Verfügung stehen, ist der Verbrauch der Wärmepumpe für die Heizung allein gedeckt. Es bleiben sogar noch rund 900 kWh übrig, die auch die benötigte Wärmeenergie für Warmwasser noch abdecken würden.

Gasheizung durch Wärmepumpe ersetzen: Was ist zu beachten?

Wenn Sie sich dafür entscheiden, Ihre Gasheizung durch eine Wärmepumpe zu ersetzen, kann der vorhandene Heizkreislauf erhalten bleiben. Was Sie nicht mehr benötigen, ist der Gaskessel. Denn eine Wärmepumpe arbeitet mit Umweltenergie, die sie entweder der Umgebungsluft, dem Erdboden oder dem Grundwasser entzieht.

  • Umgebungsluft: die Luft-Wasser-Wärmepumpe ist die günstigste Wärmepumpe und benötigt aufgrund ihrer gewissen Lautstärke ausreichend Abstand zum Nachbarn.

  • Erdboden: Die Sole-Wasser-Wärmepumpe benötigt entweder eine Bohrung, wenn sie mit einer Sonde betrieben wird – oder einen größeren Garten für den Betrieb mit Erdkollektoren.

  • Grundwasser: Die Wasser-Wasser-Wärmepumpe benötigt Brunnen bis zum Grundwasser – und eine behördliche Genehmigung dafür.

Prüfen Sie außerdem, welche Vorlauftemperatur Ihre vorhandenen Heizkörper benötigen – sie kann bei älteren Heizkörpern durchaus höher sein. Ist dies der Fall, sollten Sie auf neuere Wärmepumpen-Modelle setzen, die, im Gegensatz zu älteren Modellen, auch Vorlauftemperaturen bis etwa 75 Grad herstellen können.

Mit einer Pelletheizung die Gasheizung ersetzen

Eine zunehmend beliebte Möglichkeit, ohne Gas zu heizen, ist die Pelletheizung. Sie hat seit 2020 sprunghaft an Beliebtheit gewonnen, Tendenz: steigend. Die folgende Grafik vom Deutschen Pelletinstitut (DEPI) veranschaulicht diese Entwicklung.

Grafik: Seit 2020 gibt es immer mehr Pelletheizungen in Deutschland.

Seit 2020 ist die Pelletheizung auf starkem Wachstumskurs. | Grafik: Deutsches Pelletinstitut GmbH/DEPI

Das verwundert nicht. Denn die zum Heizen benötigten Pellets bestehen aus Holz, einem nachwachsenden Rohstoff, der nahezu CO2-neutral verbrennt: Es wird lediglich das zuvor im Holz gebundene CO₂ wieder freigesetzt. Ein weiterer Pluspunkt ist der vergleichsweise günstige Preis von Holzpellets. Sie waren laut DEPI in den letzten zehn Jahren rund 30 Prozent günstiger als die fossilen Alternativen Heizöl und Erdgas. Zwar stiegen die Kosten für Pellets im Zuge der Energiekrise Anfang 2022 auch – lagen aber noch immer unter den Gas- und Ölpreisen.

Alle Brennstoffkosten steigen seite Mitte 2021. Pellets liegen preisich deutlich unter Gas und Öl.

Pelletkosten sind niedriger als die für Gas und Öl. | Grafik: Deutsches Pelletinstitut GmbH/DEPI

Ein Nachteil der Pelletheizung: Sie benötigt, wie die Wärmepumpe auch, für den Betrieb Strom. Der Bedarf liegt bei etwa 240 bis 680 kWh im Jahr. Damit Sie aber wirklich das Haus ohne Gas heizen, müssen Sie Ökostrom beziehen, für den kein Gas verstromt wurde. Ebenso wie bei der Wärmepumpe können Sie aber idealerweise den Solarstrom aus Ihrer Photovoltaikanlage für den Betrieb der Pelletheizung verwenden. Dabei bleiben sogar noch einige Überschüsse an Strom. Zu beachten ist bei dieser Kombination allerdings, dass der von der Pelletheizung ausgestoßene Ruß die PV-Module verschmutzen und so deren Effizienz reduzieren könnte. Eine regelmäßige Reinigung der Module ist also notwendig.

  • Gut zu wissen: Für das zu einer Pelletheizung gehörige Pelletlager benötigen Sie ausreichend Lagerplatz, der zudem trocken sein sollte.

Eine Pelletheizung, die ohne Strom funktioniert und Gas ersetzen kann, ist der Pelletofen. Ist sein Feuer einmal entfacht, funktioniert der Pelletofen automatisch – und die Pelletzuführung erfolgt mechanisch.

Solarthermie als Gasheizung-Alternative?

Solarthermie mit Röhrenkollektoren auf einem roten Dach

Ohne Gas heizen: Leider nicht mit Solarthermie allein. | Bildquelle: AdobeStock_Christian

Solarthermie erzeugt aus Sonnenenergie Wärme. Sie hat ganz klar ihre Stärken im Bereich der solaren Warmwassererzeugung oder zur Heizungsunterstützung. Ein komplettes Haus als Gas-Alternative zu beheizen, schafft die thermische Solaranlage allerdings nicht: Sie kann, vor allem im Winter, lediglich etwa 20 bis 30 Prozent der benötigten Heizwärme im Haus erzeugen.

Somit eignet sich Solarthermie ohne die Kombination mit einem anderen regenerativen Heizungssystem wie Wärmepumpe oder Pelletheizung leider nicht als Alternative zur Gasheizung. Allerdings könnte Sie mit letzterer kombiniert werden und so zur Einsparung von Gas beitragen. Klimafreundlicher, und zudem eine vollwertige Gas-Alternative, ist allerdings die Kombination aus Wärmepumpe und Solarthermie.

Kann eine Wasserstoffheizung eine alternative Heizung zu Gas sein?

Im Grunde lautet die Antwort: nein. Denn eine Brennstoffzellenheizung benötigt Erdgas, aus dem sie den Wasserstoff abspaltet. Diesen benötigt sie für den chemischen Prozess zwischen Sauerstoff und Wasserstoff. Mithilfe dieser "kalten Verbrennung" entsteht sowohl elektrische Energie als auch Wärmeenergie.

  • Es besteht grundsätzlich die Möglichkeit, eine Brennstoffzelle als Heizung ohne Gas zu betreiben. Dafür muss reiner Wasserstoff, der zum Beispiel in einem Tank gelagert oder mit einem Wasserstoffnetz eingespeist wird, für die kalte Verbrennung genutzt werden. Das ist aber noch unwirtschaftlich, da reiner Wasserstoff nur unter hohem Energieeinsatz gewonnen werden kann. Bosch ist einer der Vorreiter bei Versuchen dieser Art.

In diesem Zusammenhang ist auch die Wasserstoff-Gasheizung beziehungsweise die H2-Ready-Gasheizung erwähnenswert. Hierbei handelt es sich im Grunde um Gasheizungssysteme, die aber nicht mit klimaschädlichem Erdgas, sondern stattdessen mit Wasserstoff betrieben werden. Da so viele Gasheizungen in Deutschland im Betrieb sind, ist diese Form der Umnutzung eine effektive Idee. H2-Ready-Gasheizungen sind darauf ausgelegt, zunächst mit reinem Gas, dann mit Gas und 20 Prozent beigemischtem Wasserstoff und letztlich auch mit reinem Wasserstoff betrieben zu werden. An der letzten Variante wird noch intensiv geforscht – unter anderem führt Bosch Thermotechnik bereits Praxistests durch.

Holzofen als Gas-Alternative

Holzofen mit brennendem Scheitholz.

Ein Holzofen kann die Gasheizung unter bestimmten Voraussetzungen ersetzen. | Bildquelle: AdobeStock_Delphotostock

Ein Holzofen, auch Kaminofen genannt, erscheint Hausbesitzern zunehmend als gute Option, um eine Heizung ohne Öl und Gas zu betreiben. Doch ist das eine wirklich zielführende Idee? Laut der Bayerischen Landesanstalt für Wald und Forstwirtschaft (LWF) sei neben Energieeinsparung auch ein verstärkter Einsatz erneuerbarer Energieträger wie Holz für eine langfristig verlässliche Energieversorgung notwendig. Auch die Initiative Holzwärme bezeichnet Holzwärme als unverzichtbaren Teil der Energiewende: Die Holzenergie trage fast sechs Prozent zum gesamten deutschen Endenergieverbrauch bei.

Kommt Holz aus deutschen Wäldern zum Einsatz, so trägt es außerdem zur CO2-Senkung bei. Denn Wälder in Deutschland werden zu 100 Prozent nachhaltig bewirtschaftet. Zum einen wird vor allem Schadholz als Energieholz verwendet – und es wird bei der Verbrennung nur so viel CO2 freigesetzt, wie einst beim Wachstum des Baumes gebunden wurde. So kann Holz tatsächlich als klimafreundliche Alternative zur Gasheizung betrachtet werden.

Mit einem Holzofen lässt sich in der Tat das gesamte Haus beheizen. Wichtig ist dabei eine Planung, die auf das jeweilige Haus abgestimmt ist. Je besser das Haus gedämmt ist, desto besser funktioniert das Heizen mit Holzscheiten. Die Wärme eines Holzofens ist Konvektionswäre, das heißt, sie wird via Strahlung übertragen. Diese Wärme wird als sehr angenehm empfunden. Ein wasserführender Holzofen wiederum ist imstande, eine vorhandene Zentralheizung mit Wärme zu versorgen.

  • Wenn Sie mit einem Holzofen anstatt einer Gasheizung heizen wollen, benötigen Sie einen Schornstein, der zu dem Heizsystem passt. Ihr Schornsteinfeger kann Sie beraten. Welche kW-Leistung Ihr Holzofen, der die Gasheizung ersetzen soll, haben muss, erfahren Sie von einem Heizungsbauer, der in Ihrer Region aktiv ist.

Im Grunde können Sie mit Holz günstig heizen ohne Gas. Doch auch die Preise für Brennholz ziehen im Zuge der Energiekrise der ersten Jahreshälfte 2022 an. Laut dem Statistischen Bundesamt lagen die Kosten für Brennholz im Mai 2022 zwei Prozent über denen des Vormonats – und ganze 32,8 Prozent über denen des Vorjahresmonats.

Wie viel Brennholz brauche ich?

Um Ihren Bedarf an Brennholz zu berechnen, benötigen Sie den Heizwert. Dieser wird bei Brennholz in Kilowattstunden pro Raummeter (kWh/rm) oder in Kilowattstunden pro Kilogramm (kWh/kg) angegeben. Dabei haben verschiedene Holzarten unterschiedliche Heizwerte: Je höher der Heizwert, umso weniger Holz ist notwendig. Das hat Einfluss auf die Lagerbedingungen. Es wird eine Heizleistung von etwa 0,1 Kilowatt pro Quadratmeter benötigt. Wollen Sie 80 qm erwärmen, benötigen Sie 80 x 0,1 kW = 8 kW. Nun teilen Sie diese errechnete Heizleistung durch den Heizwert der jeweiligen Holzart: X kW / X kWh/g = X kg Holz pro Stunde.

Wie viel Holz Sie dann tatsächlich brauchen, um Ihr Haus ohne Gas zu heizen, hängt darüber hinaus von dem Wirkungsgrad des jeweiligen Ofens ab.

  • Beachten Sie, wenn Sie einen Holzofen als Alternative zur Gasheizung in Betracht ziehen, dass es in Zeiten eines erhöhten Bedarfs leicht zu einer Holzknappheit kommen kann.

Mit einer Elektroheizung die Gasheizung ersetzen

Eine Elektroheizung heizt – wie der Name schon sagt – mit Strom. Aufgrund steigender Strompreise ist sie aber, im Vergleich mit dem lange Zeit günstigen Gas, in Verruf geraten. Seit aber die Gaspreise, etwa seit dem Herbst 2021, drastisch steigen, wird die Elektroheizung als potenzielle Alternative zu Erdgas wieder attraktiver. Auch sind die Anschaffungspreise der Elektroheizung vergleichsweise niedrig.

Günstig ist das Heizen mit Strom jedoch bei Weitem nicht. Laut dem Vergleichsportal Verivox werden zum Beheizen eines Einfamilienhauses mit Strom pro Jahr rund 13.000 Kilowattstunden Energie benötigt. Im Juli 2022 kostet eine Kilowattstunde Strom laut Verivox rund 39 Cent. Es fallen also Stromkosten von etwa 5.070 Euro pro Jahr an.

Der Strompreis ist laut BDEW 2022 auf einem Zehn-Jahres-Hoch mit 37,14 Cent pro Kilowattstunde.

Im Jahr 2022 ist der Strompreis auf einem Zehn-Jahres-Hoch. | Grafik: BDEW

  • Zum Vergleich: Ein Einfamilienhaus benötigt pro Jahr etwa 30.000 kWh Gas. Im Juli 2022 kostet eine Kilowattstunde Gas etwa 16 Cent. Die Kosten liegen also bei 4.800 Euro.

Beides ist nicht gerade wenig. Einen Vorteil gibt es aber, wenn die Stromheizung eine Alternative zu Gas sein soll: Der Stromverbrauch kann mithilfe einer eigenen PV-Anlage deutlich gesenkt werden. Mit dem oben genannten Beispiel können Sie 2.800 Kilowattstunden Solarstrom nutzen. Nun müssen Sie in diesem Rechenbeispiel nur noch 10.200 Kilowattstunden Strom zukaufen. Die Kosten liegen dann bei nur noch rund 3.980 Euro – also deutlich unter den Vergleichskosten für Gas. Zudem ist die Elektroheizung deutlich klimafreundlicher als die Gasheizung. Relevant ist jedoch, dass die Kilowattstunden, welche nicht durch die eigene Solaranlage erzeugt werden, ebenfalls über einen Ökostrom-Tarif bezogen werden.

Heizlüfter zählen zwar auch zu den Elektroheizungen. Sie können jedoch nicht als vollwertige Alternative zu einer Gasheizung betrachtet werden. Der Verbrauch ist hoch und sie sind lediglich zum lokalen Erwärmen einzelner Räume geeignet.

Heizen ohne Gas: die Kosten

Wenn Sie ohne Gas heizen wollen, ist bei einer möglichen Alternative nicht allein die Klimafreundlichkeit von Belang. Selbstverständlich müssen Sie beim Heizen ohne Gas auch die Kosten im Blick haben. Die folgende Grafik zeigt zum Vergleich die durchschnittlichen monatlichen Heizkosten mit einer Gasheizung in einem Einfamilienhaus bis April 2022.

  • Stand Juli 2022 würden in diesem Beispiel Heizkosten mit Gas im Durchschnitt bereits rund 266 Euro betragen.
Mit einer Gasheizung setugen die Kosten seit 2022 stark.

Seit 2022 explodieren die Gaskosten. | Grafik: www.co2online.de

Rechenbeispiel: Erfahren Sie, was Sie in demselben Haus mit einer Gasheizungsalternative etwa zahlen würden. Die Verbrauchszahlen stammen aus dem Heizspiegel von CO2Online. Es wird von einem mittleren Verbrauch ausgegangen. Eine Alternative zu Gas verursacht ganz unterschiedliche Kosten.

  • Wärmepumpe: Verbrauch von 4.620 kWh und Kosten von 38,5 Cent/kWh für Strom. Kosten: etwa 1.779 Euro/Jahr, also rund 148 Euro/Monat. Kann durch Photovoltaik gesenkt werden.

  • Pelletheizung: Verbrauch von 13.970 kWh und Kosten von 10,16 Cent/kWh für Pellets: etwa 1.419 Euro/Jahr, also rund 118 Euro im Monat, zzgl. Stromkosten.

Berechnen Sie Ihre Heizkosten bei einer Alternative zur Gasheizung mit dem Heizungsrechner

Alternative zur Gasheizung im Haus ist förderfähig

In der Regel handelt es sich bei den Möglichkeiten, ein Haus ohne Gas zu heizen, um Systeme auf Basis erneuerbarer Energien. Diese sind grundsätzlich förderfähig im Rahmen der Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG) – es sind also in etwa 35 Prozent der Anschaffungskosten förderfähig. Somit bietet die Förderung Einsparpotenzial, wenn man eine Alternative zur Gasheizung schaffen will.

Hier finden Sie einen Überblick:

  • Wärmepumpe Förderung: BEG-Förderung von mind. 35 Prozent als Zuschuss oder Kredit mit Tilgungszuschüssen
  • Pelletheizung Förderung: BEG-Förderung von mind. 35 Prozent als Zuschuss oder Kredit mit Tilgungszuschüssen
  • Brennstoffzelle Förderung: KfW 433 Förderung von 6.800 Euro Grundbetrag plus 550 Euro je angefangenen 100 Watt kWel
  • Holzofen: Keine Förderung für mit Scheitholz betriebene Kaminöfen.
  • Elektroheizung: Keine Förderung für Elektroheizungen.
  • Solarthermie Förderung: BEG-Förderung von mind. 30 Prozent als Zuschuss.

Alternative zur Gasheizung in verschiedenen Gebäudetypen

Ohne Gas heizen: Das ist grundsätzlich in verschiedenen Arten von Gebäuden oder Wohnformen möglich. Den größten Spielraum bei der Gestaltung haben naturgemäß EigentümerInnen von Einfamilienhäusern. Hier können Dämmung und Heizungssystem optimal aufeinander abgestimmt werden.

Alternative zu Gasheizung im Einfamilienhaus

In einem eigenen Einfamilienhaus stehen Ihnen grundsätzlich alle Optionen offen, um alternativ zu heizen – ohne Gas. Dennoch ist vor allem im Altbau mit einer neuen Heizung nicht alles möglich. Denn entscheidend ist oftmals der Dämmstandard, um wirklich jeder Heizung außer der Gasheizung zu ermöglichen, ihre Stärken voll auszuspielen. Eine passende Dämmung müsste in einem Bestandsgebäude möglicherweise erst noch hergestellt werden. Hier kann eine individuelle Energieberatung sinnvoll sein.

Planen Sie einen Neubau, so können Sie dieses Einfamilienhaus nach Ihren Vorstellungen und mit der gasfreien Heizung Ihrer Wahl gestalten.

Alternative zur Gasheizung im Reihenhaus

Welche Alternative gibt es zur Gasheizung im Reihenhaus? Diese Frage ist berechtigt, da zunächst einige Aspekte zu prüfen sind, die im Einfamilienhaus möglicherweise entfallen. So kann es sein, dass ein ganzer Reihenhaus-Abschnitt vielleicht über ein Blockheizkraftwerk (BHKW) versorgt wird. Kann man das Heizungssystem des eigenen Reihenhauses da so einfach auskoppeln?

Zudem entfällt möglicherweise die Option auf eine Wärmepumpe – entweder mag der zugehörige Garten zu klein sein für eine Erdwärmepumpe oder der Abstand zum Nachbarn reicht für eine Luftwärmepumpe nicht aus. Soll eine Solaranlage die gewählte gasfreie Heizung unterstützen, so besteht bei einem Reihenhaus die Gefahr, dass die verfügbare Dachfläche schlichtweg zu klein ist. All diese Aspekte sollten berücksichtigt werden, wenn eine Alternative zur Gasheizung fürs Reihenhaus gesucht wird.

Alternative zur Gasheizung in der Eigentumswohnung oder im Mehrfamilienhaus

Wenn Sie eine Eigentumswohnung besitzen und sich das Heizen ohne Gas wünschen, haben Sie leider nur eingeschränkte Möglichkeiten. Denn in einem Mehrfamilienhaus mit mehreren Eigentumswohnungen ist die Heizungsanlage Gemeinschaftseigentum und kann nicht einfach geändert werden – es sei denn, alle Eigentümer entscheiden sich gemeinsam für eine Alternative zur Gasheizung. Was in der Eigentumswohnung jedoch grundsätzlich möglich ist, ist die zusätzliche Installation eines Holzofens. Dieser lässt sich ohne Gas betreiben.

Wer zur Miete im Mehrfamilienhaus wohnt, hat kaum noch Optionen, im Alleingang ohne Gas in seiner Wohnung auszukommen. Eine gute Variante ist hier aber der Mieterstrom. Dann haben Mieter die Möglichkeit, Solarstrom zu beziehen, der auf dem eigenen Dach und somit ohne Gas erzeugt wird. Mieter können außerdem durch ihr Verhalten Einfluss auf den Gasverbrauch nehmen. Das heißt, sie können zum Beispiel sparsame Duschköpfe verwenden sowie kürzer und weniger warm duschen. Eine Möglichkeit ist, die Heizung im Winter um 10 bis 15 Prozent herunterzudrehen, das spart außerdem Heizkosten. Als Faustformel gilt: Ein Grad weniger Raumtemperatur spart etwa sechs Prozent Energie ein.

Heizen ohne Gas: das Fazit

Alternativen zu Erdgas beziehungsweise zur Gasbrennwerttherme sind heutzutage in verschiedener Form verfügbar. Da zum einen eine Klimakrise droht und zum anderen Gas aufgrund von außenpolitischen Spannungen nicht mehr nahezu unbegrenzt verfügbar ist, hat die Frage nach einem Ersatz für die Gasheizung an Brisanz gewonnen. Die Bundesregierung hat daher verschiedene Förderungen für klimafreundliche Alternativen zur Gasheizung auf den Weg gebracht. Ein weiterer Aspekt ist der horrend gestiegene Preis pro Kilowattstunde Gas. Da ist eine günstige Alternative zur Gasheizung ebenfalls gefragt. Hausbesitzer zeigen bereits deutlich ihr Interesse an regenerativen Heizungsalternativen zu Gas, wie der DAA WärmeIndex zeigt:

FAQ

Was ist die beste Alternative zur Gasheizung?
Es kommt immer auf das Gebäude und dessen Voraussetzungen an. Gute Möglichkeiten sind in vielen Fällen eine Wärmepumpe oder eine Pelletheizung.
Welche Heizung, wenn kein Gas vorhanden ist?
Früher wurden Ölheizungen empfohlen, wenn kein Gasanschluss möglich ist. Doch das ist ebenfalls fossil und damit nicht mehr zeitgemäß. Heute können eine Wärmepumpe, eine Pelletheizung oder eventuell auch eine Elektroheizung infrage kommen. Es ist immer eine Einzelfallentscheidung.
Wie kann ich heizen ohne Gas?
Es gibt verschiedene Möglichkeiten, ohne Gas zu heizen. Hier stehen vor allem regenerativ betriebene System im Fokus. Denn sie sind zum einen klimafreundlich und zum anderen förderfähig.
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