Luft-Wasser-Wärmepumpe als neue Standard-Heizlösung
- Luft-Wasser-Wärmepumpen eignen sich für nahezu jedes Einfamilienhaus.
- Sie benötigen wenig Platz und lassen sich schnell installieren.
- Für eine Luftwärmepumpe zahlst du inklusive Installation etwa 20.000 bis 40.000 Euro.
- Davon kannst du 30 bis 70 % staatliche Fördergelder abziehen.
- Gegenüber einer Gasheizung sparst du mit einer Wärmepumpe rund 40 Prozent an Heizkosten ein.
➜ Unsere Empfehlung: Die Luft-Wasser-Wärmepumpe hat sich gegenüber anderen Wärmepumpen-Typen als überlegen bewiesen. Du kannst dich bedenkenlos für diese Variante entscheiden.
Die Luft-Wasser-Wärmepumpe im Kurzprofil
➜ Luft-Wasser-Wärmepumpen sind effiziente und zeitgemäße Zentralheizungen, die sich für nahezu jedes Einfamilienhaus eignen.
Eine Luft-Wasser-Wärmepumpe nutzt Umweltwärme aus der Umgebungsluft und Strom, um dein Haus zu heizen. Sie ist eine klimafreundliche Lösung, die bei dir vor Ort keine Abgase ausstößt. Wenn du eine Luft-Wasser-Wärmepumpe kaufst, unterstützt dich der Staat mit Fördergeldern zwischen 30 und 70 Prozent der Anschaffungskosten. Etwa 50 Prozent sind dabei realistisch. Vor der Förderung kostet eine Wärmepumpe mit Installation zwischen etwa 20.000 und 40.000 Euro. Luft-Wasser-Wärmepumpen heizen umso effizienter, je besser das Haus gedämmt ist.
Das Wärmepumpen-Prinzip: Ein Kühlschrank im Rückwärtsgang
Stell dir einen Kühlschrank vor. Er entzieht den Lebensmitteln im Inneren Wärme und leitet sie nach draußen ab. Die Wärmepumpe tut dasselbe – nur in umgekehrter Richtung. Sie entzieht der Außenluft Wärme und leitet sie als Heizenergie in dein Wohnzimmer. Das funktioniert selbst bei Minusgraden.
Der Prozess verläuft in drei Takten:
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Sammeln: Ein Ventilator saugt Außenluft an. Diese Luft erwärmt ein Kältemittel, das schon bei extrem niedrigen Temperaturen verdampft.
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Verdichten: Ein Kompressor presst dieses Gas zusammen. Der Druck steigt, und physikalisch zwingend steigt damit auch die Temperatur an. Aus lauwarmer Energie wird heißes Gas.
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Heizen: Ein Wärmetauscher überträgt diese Hitze auf das Heizwasser. Das Kältemittel kühlt ab, verflüssigt sich, und der Kreislauf beginnt von vorn.
➜ Das Ergebnis: Warmes Wasser und warme Räume ohne Flamme, ohne Ruß und ohne Öltank.
Zusatznutzen: Im Sommer lässt sich der Kreislauf umkehren. Dann entzieht die Anlage den Räumen die Wärme und gibt sie nach draußen ab. So kannst du mit Deiner Wärmepumpe kühlen.
Vorteile und Nachteile im Überblick
| Vorteile einer Luft-Wasser-Wärmepumpe | Nachteile einer Luft-Wasser-Wärmepumpe |
| Niedrige Betriebskosten: Du heizt sehr günstig. Die Wärmepumpe braucht nur Umgebungsluft und Strom, keine teuren Brennstoffe wie Öl oder Gas. | Hohe Anschaffungskosten: Der Kauf und Einbau sind teuer. Die Förderung hilft aber, diese Kosten zu senken. |
| Hohe Förderung: Der Staat unterstützt dich stark beim Kauf. Du kannst bis zu 70 % als Zuschuss bekommen. | Effizienz bei Kälte: Bei sehr tiefen Minusgraden (z. B. unter -15°C) verbraucht die Pumpe mehr Strom. Dann muss ein elektrischer Heizstab helfen. |
| Umweltfreundlich: Du heizt klimaschonend. Die Pumpe nutzt Energie aus der Luft, der Erde oder dem Grundwasser. | Lautstärke: Der Ventilator im Außengerät erzeugt Geräusche. Du musst deshalb Abstandsregeln zu Deinen Nachbarn einhalten. |
| Einfache Installation: Eine Luftwärmepumpe ist schnell eingebaut. Es ist kein Schornstein nötig. | Platzbedarf: Das Fundament für deine Wärmepumpe hat etwa 2 qm. |
| Unabhängigkeit: Du machst dich unabhängig von den Preisen für Öl und Gas. Die Stromkosten kannst du mithilfe von Photovoltaik stark reduzieren. | |
| Kühlen im Sommer: Viele Modelle können im Sommer auch kühlen. | |
Passt eine Luft-Wasser-Wärmepumpe zu deinem Haus?
Wärmepumpen arbeiten umso effizienter, desto besser dein Haus gedämmt ist.
Für wen ist die Wärmepumpe besonders geeignet?
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Der Neubau: Dein Haus ist neu und sehr gut gedämmt. Du hast eine Fußbodenheizung. Eine Fußbodenheizung braucht zum Heizen nur niedrige Wassertemperaturen als Vorlauftemperatur. Das ist optimal für eine Wärmepumpe, sodass sie sehr effizient läuft.
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Der gut sanierte Altbau: Dein Haus ist vielleicht älter, aber du hast bereits die Gebäudehülle saniert. Du hast neue Fenster, eine gute Dämmung und vielleicht schon größere Heizkörper. Hier kann die Wärmepumpe im Altbau sehr effizient arbeiten.
Für wen ist die Wärmepumpe weniger geeignet?
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Der unsanierte Altbau: Dein Haus ist alt und nicht gedämmt. Die Fenster sind undicht. Das Haus verliert viel Wärme. Die Wärmepumpe müsste ständig auf Hochtouren laufen und würde viel Strom verbrauchen. Um eine Wärmepumpe möglichst effizient zu verwenden, solltest du entweder sanieren oder auf eine Hybrid-Wärmepumpe setzen.
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Haus mit alten, kleinen Heizkörpern: Dein Haus hat nur alte, kleine Rippenheizkörper. Die brauchen sehr heißes Wasser von 70 Grad oder mehr, um den Raum warm zu bekommen. Solche Temperaturen schafft die Wärmepumpe nur mit viel Strom über den Heizstab. Das wird teuer. Um eine Wärmepumpe effizient nutzen zu können, solltest du in Absprache mit Deinem Heizungsbauer die Heizkörper modernisieren.
Die Kosten: Ein Preisschock mit Happy End
Eine neue Luft-Wasser-Wärmepumpe kostet mit Installation 30.000 Euro oder mehr. Der Staat unterstützt dich aber mit bis zu 70 Prozent Förderung:
Wie hoch fällt die staatliche Förderung aus?
Der Staat bietet über die KfW sehr hohe Zuschüsse zur Heizungssanierung. Die Förderung ist modular aufgebaut – du kannst verschiedene Boni kombinieren, bis zu einem Maximum von 70 % der förderfähigen Kosten. Die Prozente in dieser Wärmepumpenförderung beziehen sich auf maximal 30.000 Euro Investitionssumme.
➜ Der Kassensturz zeigt, wie viel die staatliche Unterstützung ausmacht:
Beispielrechnung für ein typisches Eigenheim
Schauen wir uns an, was das konkret für deinen Geldbeutel bedeutet. Wir gehen von einem älteren Einfamilienhaus aus, bei dem eine alte Ölheizung ausgetauscht wird.
Szenario:
- Investitionskosten für Gerät und Einbau: 30.000 EUR
- Förderung: Du erhältst die Grundförderung (30 %) und den Geschwindigkeitsbonus (20 %).
Rechnung:
- Kosten vor Förderung: 30.000 EUR
- Förderung gesamt (50 %): - 15.000 EUR
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Tatsächliche Kosten für dich: 15.000 EUR
➜ Damit kostet die Wärmepumpe am Ende kaum mehr als eine neue Gas- oder Ölheizung, du sparst aber monatlich Geld bei den Betriebskosten.
Übersicht der BEG-Förderung
| Art der Förderung | Höhe | Erklärung |
| Grundförderung | 30 % | Erhält jeder Hausbesitzer, der auf eine klimafreundliche Heizung wie eine Wärmepumpe umsteigt. |
| Klimageschwindigkeits-Bonus | 20 % | Diesen Bonus bekommst du, wenn du deine funktionierende Öl-, Kohle- oder Nachtspeicherheizung oder deine über 20 Jahre alte Gasheizung frühzeitig austauschst. |
| Einkommens-Bonus | 30 % | Für Haushalte mit einem zu versteuernden Jahreseinkommen von bis zu 40.000 Euro. |
| Effizienz-Bonus | 5 % | Wenn deine Wärmepumpe ein natürliches Kältemittel nutzt oder besonders effizient Wärmequellen erschließt. Letzteres gilt nicht für Luft-Wasser-Wärmepumpen. |
Wichtig: Auch wenn du rechnerisch auf über 70 % kommst (z. B. 30+20+30), ist die Auszahlungssumme auf 70 % gedeckelt.
➜ Eine Luft-Wasser-Wärmepumpe ist eine große Investition, aber sie rechnet sich schon nach kurzer Zeit. Hier erfährst du, welche Kosten du in etwa einkalkulieren musst.
Überblick: Anschaffung und Betrieb
Die Wärmepumpe-Kosten setzen sich aus dem Kaufpreis des Geräts, dem Zubehör wie zum Beispiel einem Pufferspeicher und der Installation zusammen.
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Anschaffungskosten: Für eine komplette Luft-Wasser-Wärmepumpe in einem Einfamilienhaus liegen die Kosten vor Abzug der Förderung etwa zwischen 20.000 und 35.000 Euro. Dies beinhaltet das Gerät mit Innen- und Außeneinheit sowie die Montage.
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Betriebskosten: Im Gegensatz zu Öl oder Gas bezahlst du keinen Brennstoff, sondern den Strom für den Betrieb der Wärmepumpe. Wie viel das ist, hängt von der Effizienz der Wärmepumpe und deinem Strompreis ab.
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Wärmepumpenstrom: Einige Energieversorger bieten spezielle Tarife für Wärmepumpenstrom an. Die sind etwa 10 bis 30 % günstiger als normaler Haushaltsstrom.
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Photovoltaik: Wenn du eine PV-Anlage besitzt, kannst du den selbst gewonnenen Strom für den Betrieb der Wärmepumpe nutzen. Das senkt deine Betriebskosten deutlich, da Solarstrom vom eigenen Dach viel günstiger ist als gekaufter aus dem Netz.
Tipps zur Kostenoptimierung
Damit deine Wärmepumpe so günstig wie möglich läuft, solltest du folgende Punkte beachten:
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Kombination mit Photovoltaik: Das ist der größte Hebel. Je mehr Solarstrom du nutzt, desto mehr sparst du beim Strom ein. Ein Energiemanager hilft dir dabei, die Wärmepumpe genau dann laufen zu lassen, wenn die Sonne scheint, also möglichst viel günstiger Solarstrom da ist.
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Wärmepumpen-Stromtarif: Vergleiche unbedingt Anbieter. Ein spezieller Tarif lohnt sich fast immer.
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Vorlauftemperatur senken: Je niedriger die Temperatur ist, die deine Heizung erzeugen muss, desto weniger Strom verbraucht sie. Das erreichst du zum Beispiel durch größere Heizkörper oder einen hydraulischen Abgleich durch den Heizungsfachbetrieb.
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Gute Planung: Deine Wärmepumpe darf nicht überdimensioniert sein. Eine exakt passende läuft ruhiger, hält länger und verbraucht weniger Strom.
Diese Voraussetzungen muss dein Haus mitbringen
Hartnäckig hält sich das Gerücht, dass Wärmepumpen nur in modernen Neubauten funktionieren. Das ist falsch. Auch in den meisten Altbauten arbeiten sie effizient, wenn sie bestimmte Bedingungen erfüllen. Hier erfährst du, worauf es ankommt.
Die drei wichtigsten Faktoren: Dämmung, Heizkörper und Platz
Damit die Wärmepumpe möglichst wenig Strom verbraucht, muss das Haus die Wärme gut halten und mit niedrigen Temperaturen heizen können.
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Dämmung: Dein Haus muss kein Passivhaus sein. Ein mittlerer Dämmstandard reicht aus. Wichtig ist, dass die Wärme nicht sofort durch undichte Fenster oder ein ungedämmtes Dach entweicht. Wurde dein Haus nach 1995 gebaut oder saniert, ist der Standard ausreichend.
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Heizflächen: Wärmepumpen lieben große Flächen.
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Fußbodenheizung: Ideal. Sie kommt mit niedrigsten Temperaturen aus.
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Große Plattenheizkörper: Gut geeignet.
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Alte Rippenheizkörper: Oft problematisch. Sie benötigen meist hohe Wassertemperaturen. Plane eher einen Austausch ein." Sowas in der Art?
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Platzbedarf:
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Außen: Du brauchst einen Aufstellort für die Außeneinheit, den "Ventilator". Der sollte ca. 3 Meter Abstand zum Nachbarn haben, um Lärmprobleme zu vermeiden.
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Innen: Im Heizungskeller benötigst du etwa soviel Platz wie für einen großen Kühlschrank oder eine Waschmaschine, dazu Platz für den Wasserspeicher. Tipp: Alte Keller haben oft sehr niedrige Deckenhöhen, sodass du einen speziellen Wasserspeicher brauchst. Sprich deinen Fachbetrieb unbedingt darauf an!
Bevor du einen Energieberater beauftragst, kannst du eine erste Prüfung selbst vornehmen.
➜ Die goldene Regel: Eine Wärmepumpe arbeitet dann effizient, wenn sie mit einer Vorlauftemperatur von maximal 50 bis 55 Grad Celsius das Haus auch an kalten Tagen warm bekommt.
Hier ist eine Checkliste zur Orientierung:
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Der 55-Grad-Test für Altbauten: Stelle an einem kalten Wintertag deine alte Heizung auf eine Vorlauftemperatur von 55 Grad oder niedriger ein. Drehe nun die Thermostate in den Wohnräumen voll auf. Wird es im Haus gemütlich warm?
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Ja: Dein Haus ist "Wärmepumpen-ready".
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Nein: Du musst wahrscheinlich erst Dämmmaßnahmen durchführen oder einzelne Heizkörper gegen größere Modelle tauschen.
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Jahresverbrauch prüfen: Als grobe Faustregel gilt: Wenn du weniger als 150 Kilowattstunden pro Quadratmeter im Jahr verbrauchst, ist eine Wärmepumpe wirtschaftlich. Hat dein Haus zu Beispiel 150 qm und du verbrauchst im Jahr maximal 22.500 kWh Heizenergie, dann sollte es mit der Wärmepumpe klappen.
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Heizlast berechnen: Das macht der Fachbetrieb. Er prüft genau, wie viel Energie nötig ist, um dein Haus am kältesten Tag des Jahres warm zu halten. Das ist wichtig, damit die Wärmepumpe richtig dimensioniert ist. Ist sie zu groß, dann wird es zu teuer oder zu klein, dann bleibt es kalt.
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Sanierungsfahrplan: Oft reichen kleine Maßnahmen, um dein Haus fit für eine Wärmepumpe zu machen. Dazu gehören der Austausch alter Fensterdichtungen, Dämmung der Kellerdecke oder der Tausch zu kleiner oder zu alter Heizkörper.
Aufstellmöglichkeiten: Wo kannst du die Wärmepumpe installieren?
Die drei Aufstellvarianten der Wärmepumpe im Überblick
1. Die Außenaufstellung (Monoblock) Hier befindet sich die gesamte Technik in einem Gerät, das draußen im Garten oder an der Hauswand steht.
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Wie es funktioniert: Die Wärmepumpe erzeugt draußen die Wärme und leitet sie über gut isolierte Wasserrohre ins Haus.
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Vorteil: Du sparst wertvollen Platz im Hauswirtschaftsraum. Drinnen brauchst du nur noch einen Warmwasserspeicher und die Steuerung.
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Nachteil: Du hast einen "Kasten" im Garten stehen, der Platz wegnimmt.
2. Die Innenaufstellung: Wenn du keinen Garten hast oder die Optik des Hauses nicht stören möchtest, kann das Gerät komplett im Haus stehen (meist im Keller).
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Wie es funktioniert: Die Außenluft wird über große Luftkanäle durch die Kellerwand angesaugt und wieder ausgeblasen.
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Vorteil: Man sieht von außen nichts und die Anlage ist vor Witterung geschützt.
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Nachteil: Du brauchst große Wanddurchbrüche für die Luftkanäle. Zudem muss der Kellerraum groß genug sein, da das Gerät Platz wegnimmt.
3. Die Split-Variante: Dies ist die häufigste Lösung. Die Anlage wird in zwei Teile "gesplittet".
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Wie es funktioniert: Ein Ventilator steht draußen (Außeneinheit), die eigentliche Heiztechnik (Inneneinheit) steht im Keller. Beide sind durch dünne Kältemittelleitungen verbunden.
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Vorteil: Die Außeneinheit ist kleiner und leiser als bei der reinen Außenaufstellung. Die Installation ist oft flexibler, da die Leitungen leicht zu verlegen sind.
So viel Platz braucht sie, so viel Lärm macht sie
Egal für welche Wärmepumpen-Variante du dich entscheidest, du musst folgende Regeln einhalten:
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Lautstärke: Moderne Wärmepumpen sind leise, aber nicht komplett lautlos. In Deutschland gilt die Technische Anleitung zum Schutz gegen Lärm (TA Lärm). Sie regelt unter anderem, dass bei Nacht in reinen Wohngebieten maximal 35 dB Lärm verursacht werden dürfen. Deshalb gilt für deine Wärmepumpe:
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Abstand: In reinen Wohngebieten musst du mindestens 3 Meter Abstand zum Fenster des Nachbarn oder zur Grundstücksgrenze einhalten.
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Aufstellort: Stelle das Gerät nicht direkt unter dein eigenes Schlafzimmerfenster oder in eine enge Nische zwischen zwei Mauern. Denn das verstärkt den Schall wie ein Trichter.
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Fundament und Kondenswasser: Bei der Außenaufstellung entsteht Kondenswasser, das im Winter gefrieren kann. Die Außeneinheit braucht daher ein kleines Fundament, damit das Wasser gezielt im Boden versickert, sodass sich keine Eisflächen bilden.
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Bauliche Anforderungen:
- Für die reine Innenaufstellung muss der Raum frostfrei sein.
- Bei der Split-Variante müssen Leitungen durch die Außenwand gebohrt werden. Das ist in der Regel unkompliziert und schnell erledigt.
Richtig planen und auswählen
Der Kauf einer Wärmepumpe ist eine Entscheidung für die nächsten 20 Jahre. Damit du dich nicht über hohe Stromrechnungen oder kalte Füße ärgern musst, ist die Planungsphase noch wichtiger als die Installation selbst. Nimm dir deshalb ausreichend Zeit dafür!
Worauf solltest du bei der Auswahl achten?
Es gibt zahlreiche Wärmepumpen-Modelle auf dem Markt. Um das passende für dein Haus zu finden, sind drei Punkte entscheidend:
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Die richtige Dimensionierung: Die Wärmepumpe muss exakt zu deinem Haus passen.
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Nicht zu klein: Sonst wird es im Winter nicht warm oder der elektrische Heizstab springt ständig an, was deine Stromkosten in die Höhe treibt.
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Nicht zu groß: Bei Verbrennerheizungen von früher galt: Viel hilft viel. Das ist bei Wärmepumpen aber falsch. Eine zu leistungsfähige Wärmepumpe schaltet sich ständig an und aus, das nennt man "Takten". Das erhöht den Stromverbrauch und verkürzt die Lebensdauer des Kompressors.
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Der Hersteller: Setze auf etablierte Marken. Da deine Luftwärmepumpe lange halten soll, ist es wichtig, dass du auch in 15 Jahren noch Ersatzteile bekommst. Bekannte Hersteller bieten außerdem einen besseren Werkskundendienst.
Der Fachbetrieb: Die beste Wärmepumpe nützt nichts, wenn sie falsch eingebaut wird. Suche dir einen Heizungsbauer, der auf Wärmepumpen spezialisiert ist.
Gehe diese Schritte durch, um dein Projekt strukturiert anzugehen:
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Bestandsaufnahme: Suche deine alten Verbrauchsabrechnungen für Öl oder Gas der letzten 3 Jahre heraus. Das ist die Basis für die Berechnung.
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Energieberater hinzuziehen: Ein Energie-Effizienz-Experte oder auch direkt dein Heizungsfachbetrieb hilft dir nicht nur bei der technischen Bewertung, er hilft dir auch bei dem Antrag auf Fördermittel.
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Angebote einholen: Hole dir mindestens zwei bis drei Vergleichsangebote von Fachhandwerkern ein. Wir unterstützen dich dabei. Tipp: Achte darauf, dass alle notwendigen Nebenarbeiten wie ein Fundament, der Elektroanschluss und die Entsorgung der alten Öltanks enthalten sind.
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Hydraulischer Abgleich: Stelle sicher, dass er im Angebot enthalten ist. Der hydraulische Abgleich stellt sicher, dass alle Heizkörper gleichmäßig warm werden.
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Förderung beantragen: Wichtig! Du musst den Förderantrag bei der KfW stellen, bevor du den Handwerker fest beauftragst. Alternativ kannst du ihn unter dem Vorbehalt der Förderzusage beauftragen. Dafür gibt es spezielle Vordrucke.
Hinweise zu Wartung und Lebensdauer
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Lebensdauer: Eine hochwertige Luft-Wasser-Wärmepumpe läuft im Schnitt 15 bis 20 Jahre. Entscheidend ist der Kompressor. Ist deine Wärmepumpe optimal dimensioniert und eingestellt, läuft sie länger.
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Wartung: Im Vergleich zu Verbrennungsheizungen ist die Wartung weniger aufwändig. Zum Beispiel kommt kein Schornsteinfeger mehr, da kein Abgas entsteht.
- Dennoch solltest du deine Wärmepumpe wenigstens einmal pro Jahr überprüfen lassen: Sind die Filter sauber? Ist der Kältemittelkreislauf dicht? Stimmt der Druck?
- Die Wartungskosten liegen etwa zwischen 200 und 300 Euro pro Jahr.
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Tipp: Schließe einen Wartungsvertrag ab. Das verlängert bei vielen Herstellern die Garantiezeit auf etwa 5 Jahre.
Alternative: Wärmepumpen-Hybrid
Dein Haus hat den Dämm-Test nicht bestanden? Wirf die alte Öl- oder Gasheizung nicht weg. Ergänze Sie mit einer Wärmepumpe.
Bei so einer Hybrid-Wärmepumpe übernimmt die Wärmepumpe die Grundlast – also an 300 Tagen im Jahr. Nur wenn es im tiefsten Winter klirrend kalt wird, springt der alte Brenner an und hilft aus. Der Vorteil: Du sparst sofort den Großteil des fossilen Brennstoffs und erfüllst alle gesetzlichen Auflagen, ohne das Haus vorher sanieren zu müssen.
Fazit: Lohnt sich eine Luft-Wasser-Wärmepumpe für dich?
Der Umstieg auf eine Luft-Wasser-Wärmepumpe ist ein großes Projekt. Doch auch wenn die Technik auf den ersten Blick kompliziert wirkt und die Investitionssumme hoch erscheint, sprechen die Fakten für sich.
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Eine Luftwärmepumpe funktioniert auch im Altbau: Lass dir nicht einreden, dass du dein Haus komplett kernsanieren musst. Mit der richtigen Planung und oft schon kleinen Maßnahmen wie neue Heizkörper, Fenstertausch oder punktuelle Dämmung wird auch dein Zuhause "Wärmepumpen-ready".
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Der Staat zahlt mit: Dank der hohen Förderungen von bis zu 70 % verringert sich der Preisabstand zu Gas- oder Ölheizungen deutlich.
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Unabhängigkeit lohnt sich: Kombiniere deine Luft-Wasser-Wärmepumpe mit einer Photovoltaikanlage. Sie übernimmt einen großen Teil des Strombedarfs. So sparst du deutlich bei den Heizkosten.
Tipp: Lass dir zwar Zeit für die Planung, aber warte nicht zu lange. Es ist derzeit unklar, ob die hohe Förderung weiterhin sicher ist.
Meine Meinung: Die Luft-Wasser-Wärmepumpe ist zu recht der beliebteste Wärmepumpentyp
Noch vor wenigen Jahren galt: Einen Altbau bekommt man mit einer Wärmepumpe nur schwer warm. Und wenn überhaupt, dann nur mit einer Erdwärmepumpe oder einer Grundwasserwärmepumpe. Das gilt nun glücklicherweise nicht mehr. Denn es gibt inzwischen zahlreiche Luft-Wasser-Wärmepumpen, die hohe Vorlauftemperaturen schaffen und auch einen schlecht gedämmten Altbau problemlos heizen können.
Meine Empfehlung daher: Wenn du auf eine Wärmepumpe für deinen Altbau umsatteln möchtest, frag das Fachunternehmen direkt nach einer Luft-Wasser-Wärmepumpe. Wenn sie dir nicht schon ohnehin direkt eine anbieten.

Gina Doormann, Fachredakteurin für Erneuerbare Energien.
Privat: Energetische Optimierung des hundert Jahre alten Eigenheims als Dauerprojekt
Eine moderne Luft-Wasser-Wärmepumpe erreicht eine Jahresarbeitszahl (JAZ) von etwa 3 bis 4 Das bedeutet: Mit einer Kilowattstunde Strom erhältst du etwa drei Kilowattstunden Wärme.
Ja, das ist möglich. Ideal ist, wenn dein Haus bereits gedämmt ist und die Heizkörper ausreichend groß sind. Ist dein Altbau noch unsaniert, solltest du dich durch einen Fachbetrieb beraten lassen.
Die Lautstärke der Außeneinheit liegt bei modernen Geräten unter 50 Dezibel. Mit guter Planung und passendem Standort stört diese geringe Lautstärke im Alltag nicht.
Du kannst eine staatliche Förderung von bis zu 70 % der Anschaffungskosten erhalten – über die Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG). Zusätzliche Boni sind möglich.
Ja, das ist sogar sehr empfehlenswert. Mit einer PV-Anlage kannst Du einen Teil des benötigten Stroms selbst erzeugen und Deine Heizkosten weiter senken.