Veröffentlicht am Jul 4, 2023
Wärmepumpen Kosten: Ratgeber zur Berechnung
Wärmepumpen gelten als umweltfreundlich und sparsam im Verbrauch. Wer sich näher mit dem Thema beschäftigt, der hört jedoch sehr viele unterschiedliche Meinungen zu den möglichen Kosten einer Wärmepumpe. Finden Sie hier einen Überblick zu den Anschaffungskosten sowie den Betriebs- und Stromkosten von Erdwärmepumpen, Luftwärmepumpen und Warmwasser-Wärmepumpen. Erfahren Sie außerdem, wie Sie selbst vor dem Kauf einer Wärmepumpe die Kosten berechnen können – und welche Ersparnis mithilfe von Wärmepumpen-Förderung möglich ist.
Dieser Artikel wurde von
Gina Doormann für www.heizungsfinder.de verfasst.
Wärmepumpe
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Angesichts der stark gestiegenen Energiepreise gilt seit dem 01. März 2023 eine staatlich subventionierte Strompreisbremse. Diese gilt rückwirkend zum 01. Januar 2023 und zunächst bis zum Dezember 2023. Eine Verlängerung bis Ende April 2024 ist aber möglich. Die Strompreisbremse bedeutet, dass Verbraucher 80 Prozent des jeweiligen Stromverbrauchs zum gedeckelten Preis von 40 Cent je Kilowattstunde erhalten.
Da diese Pauschalregelung bei Nutzern elektrisch betriebener Heizungen wie Wärmepumpen laut Regierungskreisen zu sozialer Ungerechtigkeit führe, hat die Bundesregierung zum 05. April 2023 eine Änderungsnovelle herausgegeben. Diese sieht für genannte Systeme einen Heizstrompreis von 28 Cent pro Kilowattstunde vor. Stand Juni 2023 muss der Gesetzentwurf noch den Bundestag passieren.
Tabelle: Wärmepumpen Kosten im Überblick
Was kostet eine Wärmepumpe? | Erdwärmepumpe | Luftwärmepumpe | Brauchwasser-Wärmepumpe | Wasser-Wasser-Wärmepumpe | Hybridheizung Gas-Luftwärmepumpe |
Anschaffungskosten | ca. 10.000 bis 12.000 EUR | ca. 8.000 bis 15.000 EUR | ca. 2.000 bis 3.000 EUR | ca. 9.000 bis 12.000 EUR | ca. 10.000 bis 22.000 EUR |
Installationskosten | ca. 2.000 bis 20.000 EUR | ca. 3.000 bis 6.000 EUR | ca. 350 EUR | ca. 15.000 bis 22.000 EUR | ca. 4.300 bis 13.000 EUR |
Stromkosten (Haus 120 qm) | ca. 840 EUR/p. a. | ca. 1.120 EUR/p. a. | ca. 228 EUR/4 Personen/Jahr | ca. 672 EUR/p. a. | individuell |
Wartungskosten | ca. 150 EUR/p. a. | ca. 200 EUR/p. a. | nicht vorgegeben | ca. 150 EUR/p. a. zzgl. Prüf- und Genehmigungsgebühren | ca. 300 EUR/p. a. |
JAZ | 4 | 3 | 3 | 5 | 3 |
förderfähig? | ja | ja | nein | ja | nein |
Wärmepumpen: Welche Kosten kommen auf Sie zu?
Wenn Sie die Investition auf die Wirtschaftlichkeit der Wärmepumpe hin überprüfen möchten, ist es mit den Anschaffungskosten nicht getan. Auch die Betriebskosten müssen Sie bei den Wirtschaftlichkeitsberechnungen für eine neue Wärmepumpe unbedingt berücksichtigen. Denn was viele nicht bedenken: Zwar nutzen Wärmepumpen die regenerative Energie aus der Umwelt für Heizenergie – doch für diesen Prozess benötigen Wärmepumpen Strom. Wir zeigen Ihnen im Folgenden, was es mit den verschiedenen Kostenpunkten auf sich hat.
Anschaffungskosten einer Wärmepumpe
Was kostet eine Wärmepumpe? Die Anschaffungskosten sind alle Kosten, die mit dem Kauf und der Lieferung der Wärmepumpe in Verbindung stehen. Die Höhe der Anschaffungskosten hängt dabei vom Typ der Wärmepumpe ab. Hierauf gehen wir im Folgenden noch genauer ein. Insgesamt schwanken die reinen Anschaffungskosten für eine Wärmepumpe im Allgemeinen zwischen 8.000 und 15.000 Euro.
Die Preise für die Installation einer Wärmepumpe bewegen sich zwischen etwa 2.000 und 3.000 Euro. Interessant wird es bei den Preisen für die Erschließung: Je nach Art der jeweiligen Wärmepumpe müssen Sie als Erschließungskosten bis zu 10.000 Euro einkalkulieren.
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Die gesamten Anschaffungskosten für eine Wärmepumpe inklusive Erschließung und Einbau belaufen sich auf rund 10.000 bis 25.000 Euro.
Wärmepumpe: Betriebskosten und Stromkosten
In den Bereich der Betriebskosten fallen die Stromkosten zum Betrieb der Wärmepumpe, aber auch Wartungs- und Reparaturkosten. Der Stromverbrauch einer Wärmepumpe ist der größte Posten im laufenden Betrieb. Hier gilt: Stimmen Dämmung des Hauses, Art der verwendeten Heizkörper und der Gesamtwärmebedarf sowie Leistungsfähigkeit und Auslegung der Wärmepumpe nicht, so kann es in puncto Stromkosten ein böses Erwachen geben. Denn in diesem Fall, der bei unzureichender Analyse und Planung in einem Altbau mit Wärmepumpe vorkommen kann, schnellen der Stromverbrauch und damit die laufenden Heizkosten schnell in ungeahnte Höhen.
Ein erfahrener Heizungsinstallateur sollte im Vorfeld berechnen, ob eine Wärmepumpe in Ihrem Fall die gegebenen Ersparnis-Versprechen auch einlösen kann. Für diese Feststellung wird er die folgenden drei Punkte berücksichtigen:
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Gesamtwärmebedarf: Wie viel Energie braucht Ihr Haushalt im Jahr für Heizung und Warmwasser?
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Jahresarbeitszahl (JAZ): Hier geht es um das Verhältnis, wie viele Kilowattstunden Wärme eine Wärmepumpe mithilfe einer Kilowattstunde elektrischer Energie erzeugen kann.
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Strompreis: Je höher der Strompreis ist, desto schlechter ist das Gesamtkostenergebnis Ihrer Wärmepumpe. Um hier Abhilfe und einen Anreiz zu schaffen, wurde Anfang April ein gesetzlicher Deckel für Wärmepumpenstrom festgelegt. Dieser liegt bei 28 Cent/kWh, wenn höchstens 30.000 kWh pro Jahr verbraucht werden.
- Eine lukrative und zugleich klimafreundliche Variante ist zudem, die Wärmepumpe mit Photovoltaik aus der eigenen PV-Anlage zu betreiben.
Tipp: Entscheidendes Charakteristikum einer Wärmepumpe ist es, dass in aller Regel die Anschaffungskosten vergleichsweise hoch und die Betriebskosten eher niedrig sind. Allerdings gibt es für die Anschaffungskosten von Wärmepumpen hohe Förderungen – während die Höhe der Betriebskosten von vielen Faktoren abhängt.
Das beste Beispiel ist die Frage, ob eine Wärmepumpe in einem gut gedämmten Neubau oder einem vergleichsweise “zugigen” Altbau zum Einsatz kommt. Ein direkter Vergleich zwischen den Gesamtkosten einer Wärmepumpe mit einem fossilen Energieträger wie z. B. einer Gasheizung ist also nur sehr allgemein möglich.
Die Novelle zum Strompreisbremsengesetz unterscheidet zwischen folgenden Szenarien:
- 1. Die Netzentnahmestelle dient ausschließlich dem Betrieb einer Wärmepumpe oder einer Stromheizung
oder
- 2. Die Netzentnahmestelle versorgt nicht nur genannte Heizungssysteme und es ist ein tageszeitvariabler Betrieb gültig.
Im zweiten Fall ergibt sich der Strompreis aus dem gewichteten Durchschnitt von 28 Cent je Kilowattstunde, gewichtet mit der zeitlichen Gültigkeit des Schwachlast- oder Niedertarifs innerhalb einer Woche, und 40 Cent je Kilowattstunde, gewichtet mit der zeitlichen Gültigkeit des Hochtarifs innerhalb einer Woche.
Wärmepumpe Stromkosten: JAZ/COP
Die Stromkosten, welche eine Wärmepumpe verursacht, sind ein zentraler Aspekt beim Bewerten der Rentabilität einer Wärmepumpe. In diesem Zusammenhang ist es wichtig, die Begriffe Jahresarbeitszahl (JAZ) und COP ("Coefficient of Performance") und ihre Bedeutung zu kennen. Dabei wichtig zu wissen: COP und JAZ sind nicht identisch.
COP ("Coefficient of Performance")
Der COP drückt das Verhältnis der Nutzwärme zur benötigten Strommenge aus – anhand fest definierter Normen. Lufttemperatur und Vorlauftemperaturen sind zu Normbedingungen festgelegt. Der COP wird explizit für eine bestimmte Wärmepumpe verwendet. Dabei sollte der COP-Wert wenigstens bei 3 liegen. Alles darunter ist unwirtschaftlich.
Die Jahresarbeitszahl beschreibt das Verhältnis zwischen dem zugeführten Strom und der erzeugten Heizungswärme über die Dauer eines Jahres. Damit ist die JAZ eine wichtige und relevante Kenngröße, um die Wirtschaftlichkeit Ihres Heizsystems mit Wärmepumpe darzustellen.
Lesen Sie mehr über die Effizienzfaktoren von Wärmepumpen
Wärmepumpen Kosten-Rechner: Jetzt die Kosten für Ihre Wärmepumpe berechnen
Die Kosten einer Erdwärmepumpe bestehen aus drei Aspekten:
- Anschaffungskosten
- Erschließungskosten
- Betriebskosten
Erdwärmepumpe Anschaffungskosten
Für den Kauf einer Erdwärmepumpe, auch Sole-Wasser-Wärmepumpe genannt, müssen Sie mit Kosten von etwa 10.000 bis 12.000 Euro rechnen. Dabei unterscheiden sich die Kaufpreise anhand der jeweiligen Effizienz und Leistungsklasse. Die Wärmepumpen selbst sind bei vielen Herstellern ähnlich aufgebaut und unterscheiden sich häufig nur durch technische Zusatzfeatures. Mit intensiver Beratung durch einen Fachbetrieb und gründlichem Vergleichen lassen sich an diesem Punkt einige Kosten sparen.
Erschließungskosten für eine Erdwärmepumpe: Bohrkosten
Es gibt für eine Erdwärmepumpe grundsätzlich zwei Erschließungsarten: die Erdsonde und die Erdkollektoren. Sie unterscheiden sich dabei nicht nur technisch, sondern auch preislich.
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Erdsonde: Die Tiefenbohrung für eine Erdsonde geht etwa 100 Meter in die Tiefe. Sie kostet ca. 8.000 bis 10.000 Euro. Ist der Ertrag des Bodens ungenügend, gibt es mehrere Bohrungen. Das erhöht die Kosten entsprechend. Pro Meter Erdsondenbohrung können Sie in Bodenschichten bis 100 Meter Tiefe mit Kosten von 50 bis 100 Euro rechnen. Bei einer Erdwärmepumpe mit 2 × 100 Meter Bohrung muss dann mit Bohrkosten von mindestens 10.000 Euro gerechnet werden.
In süddeutschen Gesteinsböden ist von rund 100 Euro Kosten pro Bohrmeter auszugehen. Veranschlagen Sie hier also eher das Doppelte. In diesen Kosten sind dann aber die Bohrlochverfüllung mit Bentonit und die Hauseinführung schon einkalkuliert.
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Erdwärmekollektor: Für das Verlegen eines Erdwärmekollektors ist anstelle von Tiefe Fläche notwendig. Die Kollektoren liegen nur rund1,2 bis 1,5 Meter unter der Erde. Rechnen Sie insgesamt mit etwa 2.000 bis 4.000 Euro. Das bedeutet: Pro Grabmeter fallen 25 bis 50 Euro an.
Installationskosten für eine Erdwärmeheizung
Die Montagekosten einer Erdwärmeheizung sind etwas höher als die Kosten, die man für die Installation einer Gas- oder Ölheizung einplanen muss. Dies liegt an der aufwändigeren Anbindung der Sole-Leitung, der Verkabelung der Elektrik der Wärmepumpe und der Anbindung an den Speicher und den Heizkreis. Bei der Erdsonde sind die Kosten für die Installation in der Regel bereits inbegriffen.
Für die Anschaffung und Installation einer Erdwärmepumpe müssen Sie daher insgesamt (mindestens) mit Kosten von rund 12.000 bis 22.000 Euro rechnen – je nach Erschließungsart und Bodenbeschaffenheit. Im Altbau liegen diese Kosten meist höher, da die Erdwärmepumpe an die entsprechenden Gegebenheiten angepasst werden muss. Gehen Sie außerdem beim Einsatz einer Wärmepumpe im Altbau generell von höheren Kosten aus: bei Montage und Betrieb!
Stromkosten der Erdwärmepumpe
Eine Erdwärmepumpe ist besonders effizient und verursacht daher sehr geringe Stromkosten. Um die Kosten dieser Wärmepumpe zu berechnen, gilt die folgende Formel. (Eine JAZ von 4 ist typisch für Erdwärmepumpen.)
- Jährlicher Heizbedarf in kWh/JAZ = Stromverbrauch p. a.
- Stromverbrauch p. a.*Stromkosten in € pro kWh = jährliche Stromkosten in Euro
Rechenbeispiel: Stromkosten Erdwärmepumpe:
(In dem Rechenbeispiel werden die staatliche gedeckelten Kosten für Wärmepumpenstrom von 0,28 €/kWh als Strompreis angenommen)
- 12.000 (12 kW)/4 = 3.000 kWh Stromverbrauch p. a.
- 3.000 kWh x 0,28 € pro kWh = 840 € Stromkosten p. a.
Mit dem staatlich gedeckelten Wärmepumpen-Stromtarif fallen in einem etwa 120 qm großen Haus mit einer Erdwärmepumpe pro Jahr etwa 840 Euro an Stromkosten an.
Erdwärmepumpe: Wartungs- und Betriebskosten
Eine Erdwärmeheizung ist nahezu wartungsfrei und bedarf in aller Regel auch keiner mit einer fossilen Heizung vergleichbaren Reparaturen. Lediglich in den ersten Betriebsjahren ist das Nachfüllen der Sole in den Sonden notwendig. Man geht im Jahr von ca. 150 Euro an Wartungs- und Betriebskosten aus.
Tabelle: Typische Kosten einer Erdwärmepumpe für ein Einfamilienhaus
POSITIONEN | KOSTEN |
Bohrkosten | 50 bis 100 € pro Bohrmeter |
Sole/Wasser-Wärmepumpe Anschaffung | 10.000 bis 12.0000 € |
Montagekosten inkl. Material | Inkludiert in Installation |
Stromkosten (120 qm Einfamilienhaus) | rund 840 € pro Jahr |
Wartungs- und Betriebskosten | ca. 150 € pro Jahr |
Eine Luftwärmepumpe ist flexibler als andere Wärmepumpen zu installieren und auch deutlich günstiger in der Anschaffung. Dafür erreicht eine Luftwärmepumpe aber nicht die hohe Effizienz einer Erdwärmepumpe. Dies hat wiederum Auswirkungen auf die Höhe der Betriebskosten der Luftwärmepumpe – und letztlich auf die mit der Investition in eine Wärmepumpe einhergehenden Gesamtkosten.
Anschaffungskosten einer Luftwärmepumpe
Die Kosten für eine Luft-Wasser-Wärmepumpe sind davon abhängig, für welchen Luftwärmepumpen-Typ Sie sich entscheiden. Split-Geräte sind in der Regel günstiger als Monoblock-Wärmepumpen. Darüber hinaus unterscheiden sich Luftwärmepumpen in Luft-Wasser-Wärmepumpen und Luft-Luft-Wärmepumpen. Bei ersteren ist das Wärmemedium Wasser, während es bei letzterer Luft ist.
- Die Preise für eine Wärmepumpe in einem Einfamilienhaus beginnen bei rund 8.000 Euro für eine Luft-Luft-Wärmepumpe und gehen hoch bis 15.000 Euro für eine Luft-Wasser-Wärmepumpe.
Luftwärmepumpe: Montagekosten
Die Installationskosten hängen davon ab, für welches Gerät Sie sich entscheiden. Bei einem Split-Gerät muss lediglich ein Mauerdurchbruch gestemmt werden. Bei einem Monoblock-Gerät muss hingegen ein Wärmepumpen-Fundament gegossen und die Erdleitungen wärmegedämmt ins Haus geführt werden. Hinzu kommt eine ähnlich aufwändige elektrische Installation, sodass hier mit Installationskosten inklusive Montagematerial ab etwa 3.000 Euro bis rund 6.000 Euro zu rechnen ist.
Stromkosten der Luftwärmepumpe
Die Stromkosten einer Luftwärmepumpe lassen sich ähnlich berechnen wie bei einer Erdwärmepumpe. Als Faustformel können Sie daher auch wieder oben genannte Rechnung anwenden. Die typische JAZ einer Luftwärmepumpe liegt bei 3.
- Jährlicher Heizbedarf in kWh/JAZ = Stromverbrauch p. a.
- Stromverbrauch p. a.*Stromkosten in € pro kWh = jährliche Stromkosten in Euro
Rechenbeispiel Stromkosten Luftwärmepumpe:
12.000 kWh (12 kW)/3 = 4.000 kWh Stromverbrauch p. a.
4.000 kWh*0,28 € pro kWh = 1.120 € Stromkosten p. a.
Mit einem Standard-Stromtarif fallen in einem etwa 120 qm großen Haus mit einer Luftwärmepumpe jährlich etwa 1.120 Euro an Stromkosten an. Mit einem speziellen Wärmepumpentarif kann dies weniger sein. Die Stromkosten einer Luftwärmepumpe sind höher als die einer Erdwärmepumpe – der deutlich geringere Anschaffungspreis macht jedoch so einiges wett.
Luftwärmepumpe: Wartungs- und Betriebskosten
Die Wartungs- und Betriebskosten einer Luftwärmepumpe fallen tendenziell höher aus als die einer Erdwärmepumpe. Mit einzukalkulierender Kostenblock ist vor allem eine professionelle Reinigung des Luftwärmetauschers. Diese sollte in etwa alle drei Jahre durchgeführt werden. Hierfür ist mit Kosten von etwa 200 Euro zu rechnen. Ansonsten ist auch eine Luftwärmepumpe nahezu wartungs- und reparaturfrei.
Tabelle: Typische Kosten einer Luftwärmepumpe für ein Einfamilienhaus
POSITIONEN | KOSTEN |
Luft-Wasser-Wärmepumpe Anschaffung | 8.000 bis 15.000 € |
Montagekosten inkl. Material | Rund 2.000 bis 3.000 € |
Stromkosten (120 qm Einfamilienhaus) | rund 1.120 € pro Jahr |
Wartungs- und Betriebskosten | 200 € alle 3 Jahre |
Brauchwasser-Wärmepumpe Kosten
Brauchwasserwärmepumpen oder auch Warmwasser-Wärmepumpen dienen dazu, warmes Wasser für den Haushalt zu erzeugen: Duschen, Händewaschen, Spülen. Brauchwasser-Wärmepumpen gewinnen als eine Art günstige Einstiegsoption in den Bereich an Beliebtheit.
Als Energiequelle für die Brauchwasserwärmepumpe dient die warme Luft aus dem Gebäudeinnern. Diese Art von Wärmepumpe ist nicht geeignet zur Heizungsunterstützung.
Anschaffungskosten einer Brauchwasserwärmepumpe
Der Anschaffungspreis für eine Warmwasser-Wärmepumpe liegt bei etwa 2.000 bis 3.000 Euro. Das ist im Wärmepumpen Vergleich mit anderen Arten von Wärmepumpen eine sehr geringe Summe. Die Brauchwasser-Wärmepumpe ist die günstigste unter den Wärmepumpen. Allerdings müssen Sie dabei bedenken, dass eine solche Wärmepumpe andererseits keinen Beitrag zur Heizungsunterstützung leistet – sodass es an dieser Stelle kein weiteres Einsparpotenzial gibt.
Brauchwasserwärmepumpe: geringe Montagekosten
Die Montagekosten sind für eine Warmwasser-Wärmepumpe mit etwa 350 Euro sehr gering. Denn sie wird einfach in einem geeigneten Innenraum aufgestellt – zum Beispiel dem Heizungsraum oder einem anderen Raum, in dem ohnehin viel Wärme vorhanden ist. Durch die unkomplizierte Innenaufstellung entfallen große und kostenintensive Aufwendungen für die Erschließung oder auch Bohrarbeiten, wie es bei anderen Wärmepumpen der Fall ist.
Warmwasser-Wärmepumpe: die Stromkosten
Die Stromkosten einer Brauchwasserwärmepumpe können Sie ebenfalls berechnen. Beachten Sie dabei aber, lediglich den Stromverbrauch für die Warmwassererzeugung zu berücksichtigen. Außerdem ist relevant, wie viel Warmwasser eine Person pro Tag im Durchschnitt verbraucht. Hier geht man von 40 Litern aus. Das sind durchschnittlich 14.600 Liter Warmwasser im Jahr. Bei einer gewünschten Warmwassertemperatur von 45 Grad Celsius sind dies 1,67 kWh pro Tag – also im Jahr etwa 610 kWh. Mit diesen Werten lassen sich wieder die Stromkosten für die Brauchwasserpumpe berechnen.
Hier für eine Person in einem Jahr und einer JAZ von 3:
610 kWh/3 = 203,3 kWh Stromverbrauch p. a.
203,3 kWh x 0,28 € pro kWh = 57 € Stromkosten p. a.
Hier für vier Personen in einem Jahr und einer JAZ von 3:
(610 kWh*4 = 2.440 kWh)/3 = 813,3 kWh Stromverbrauch p. a.
813,3 kWh x 0,28 € pro kWh = 227,73 € Stromkosten p. a.
Auch bei der Warmwasser-Wärmepumpe ist die Jahresarbeitszahl entscheidend – je höher, umso geringer die Stromkosten. Die JAZ der Brauchwasser-Wärmepumpe lässt sich erhöhen, wenn sie in einem warmen Raum wie dem Heizungskeller aufgestellt wird. Auch eine gezielte Abführung der erzeugten Kaltluft erhöht die Effizienz.
-
Tipp: Eine Warmwasser-Wärmepumpe lohnt sich, wenn die JAZ der Wärmepumpe höher ist als der Quotient aus Strompreis und Gas- oder Heizöl-Preis. Dieser Richtwert gilt übrigens für alle Wärmepumpen.
Also:
Strompreis/Gas- oder Heizölpreis < JAZ
Wartungs- und Betriebskosten der Brauchwasserwärmepumpe
Es gibt keine gesetzlichen Wartungsvorgaben. Lediglich, wenn Sie Garantieansprüche erhalten wollen, ist eine regelmäßige Wartung vorgeschrieben. Da es aber keine Verpflichtung zur Wartung der Brauchwasser-Wärmepumpe gibt, kann hier keine fixe Summe für die Wartung der Warmwasser-Wärmepumpe genannt werden.
Tabelle: Typische Kosten einer Brauchwasser-Wärmepumpe
POSITIONEN | KOSTEN |
Brauchwasser-Wärmepumpe Anschaffung | 2.000 bis 3.000 € |
Montagekosten | rund 350 € |
Stromkosten | rund 228 € pro 4 Personen/Jahr |
Wartungs- und Betriebskosten | sehr gering |
Wasser-Wasser-Wärmepumpe Kosten
Bei Wasser-Wasser-Wärmepumpen handelt es sich um die effizientesten Wärmepumpen. Sie arbeiten mit der thermischen Energie aus dem Grundwasser und einem Zwei-Brunnen-System. Der Wirkungsgrad kann bei bis zu 500 Prozent liegen – das bedeutet, die Jahresarbeitszahl beträgt 5. Im Vergleich mit beispielsweise einer Luftwärmepumpe, deren JAZ bei etwa 3 liegt, ist das viel. Dafür sind die Grundwasserwärmepumpe-Kosten für Anschaffung und Installation im Vergleich mit anderen Wärmepumpensystemen eher hoch.
Anschaffungskosten einer Wasser-Wasser-Wärmepumpe
Die Kosten für die Anschaffung einer Grundwasserwärmepumpe betragen rund 9.000 bis 12.000 Euro. Diese Summe allein macht die Wasser-Wasser-Wärmepumpe noch nicht zu einer teuren Anschaffung. Zumal die hohe Effizienz auch höhere Anschaffungskosten leicht wieder wettmacht.
Erschließungs- und Installationskosten einer Grundwasserwärmepumpe
Die Installationskosten der Wasser-Wasser-Wärmepumpe betragen ungefähr 2.000 bis 3.000 Euro. Hinzu kommen Ausgaben für die Erschließung von Saug- und Sickerbrunnen. Hierzu gehören Bohrungen und der Brunnenbau selbst. Die Kosten hierfür hängen in einem hohen Maß von der Bodenbeschaffenheit ab und bewegen sich zwischen etwa 4.000 und 7.000 Euro. Alles in allem beläuft sich der Kostenpunkt der Erschließung und Installation einer Wasser-Wasser-Wärmepumpe auf etwa 15.000 bis 22.000 Euro.
Tipp: Mit einer staatlichen Wärmepumpen-Förderung können Sie bis zu 40 Prozent der Anschaffungs- und Erschließungskosten für eine Wasser-Wasser-Wärmepumpe sparen. Dasselbe gilt für (fast) alle anderen Wärmepumpen ebenfalls.
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Stromkosten einer Wasser-Wasser-Wärmepumpe
Die Stromkosten sind dank der hohen Jahresarbeitszahl einer Wasser-Wasser-Wärmepumpe die geringsten unter den Wärmepumpen. Denn die typische JAZ einer Grundwasserwärmepumpe liegt bei etwa 5.
- Jährlicher Heizbedarf in kWh/JAZ = Stromverbrauch p. a.
- Stromverbrauch p. a.*Stromkosten in € pro kWh = jährliche Stromkosten in Euro
Rechenbeispiel Stromkosten Wasser-Wasser-Wärmepumpe:
12.000 kWh (12 kW)/5 = 2.400 kWh Stromverbrauch p. a.
2.400 kWh x 0,28 € pro kWh = 672 € Stromkosten p. a.
Mit einem Standard-Stromtarif fallen in einem etwa 120 qm großen Einfamilienhaus mit einer Wasser-Wasser-Wärmepumpe etwa 672 Euro an jährlichen Stromkosten an. Mit einem speziellen Wärmepumpentarif lässt sich diese Summe sogar noch reduzieren. Die Grundwasserwärmepumpe wiegt den höheren Anschaffungspreis durch hohe Effizienz auf.
Wartungs- und Betriebskosten einer Wasser-Wasser-Wärmepumpe
Im Vergleich mit anderen Wärmepumpensystemen sind laufende Überprüfungen einer Grundwasserwärmepumpe aufwändiger und teurer. Es gilt zum Beispiel, die Grundwasserqualität sowie dessen Menge zu analysieren und zu überprüfen. Zudem müssen entsprechende Genehmigungen bei der Unteren Wasserbehörde eingeholt werden. Für all diese Schritte fallen Kosten in unterschiedlicher Höhe an. Die Wartung selbst hingegen verursacht bei einer Wasser-Wasser-Wärmepumpe ähnliche Kosten wie andere Wärmepumpensysteme.
Tabelle: Typische Kosten einer Wasser-Wasser-Wärmepumpe für ein Einfamilienhaus
POSITIONEN | KOSTEN |
Wasser-Wasser-Wärmepumpe Anschaffung | rund 9.000 bis 12.000 € |
Montagekosten inkl. Material | rund 15.000 bis 22.000 € |
Stromkosten | rund 672 € pro Jahr |
Wartungs- und Betriebskosten | ca. 150 € pro Jahr |
Hybridheizung Gas/Wärmepumpe: die Kosten
Ein bivalentes Heizungssystem nutzt zwei verschiedene Energiequellen. Typischerweise handelt es sich dabei um einen Mix aus einer fossilen und einer regenerativen Energiequelle. Ein solches System macht sich bezahlt, da es zum einen förderfähig ist und zum anderen dauerhaft günstige und umweltfreundliche thermische Energie nutzt.
Ist eine solche Hybrid-Wärmepumpe gut dimensioniert und abgestimmt, kann sie dauerhaft die Heizkosten senken. Im Gegenteil zu reinen Luftwärmepumpen eignet sich eine Hybridheizung aus Luftwärmepumpe und Gasbrennwert auch für schlecht gedämmte Altbauten, wo eine höhere Vorlauftemperatur notwendig ist.
Anschaffungskosten einer Gas-Hybridheizung mit Wärmepumpe
Die Kosten für den Kauf einer Hybrid-Wärmepumpe aus Gasheizung und Wärmepumpe belaufen sich auf etwa 10.000 bis 22.000 Euro. Die Kombination aus Gasheizung und Luftwärmepumpe ist dabei die günstigste Variante.
Gas-Hybridheizung mit Wärmepumpe: Montagekosten
Die Installationskosten für eine Gasheizung variieren stark. Haben Sie bereits eine Gasbrennwertheizung, die lediglich für den bivalenten Betrieb mit einer Luft-Wärmepumpe umgerüstet werden muss, sind die Kosten geringer. Für die Installation einer neuen Gasbrennwertheizung fallen Kosten von ca. 1.300 bis 7.000 Euro an.
Für die Montage der Luftwärmepumpe kommen ca. 3.000 bis 6.000 Euro hinzu. Rechnen Sie also für die Installation einer kompletten Gas-Hybridheizung mit Luftwärmepumpe etwa 4.300 bis 13.000 Euro ein.
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Achtung: Mit der Anpassung der BEG vom 28.07.2022 werden Gas-Hybridheizungen nicht mehr gefördert! Hintergrund ist, dass keinerlei gasbetriebene Heizungssysteme mehr förderfähig sind.
Laufende Kosten einer Gasheizung mit Wärmepumpe
Die laufenden Kosten für eine Gasbrennwertheizung setzen sich zusammen aus dem (schwankenden) Gaspreis, dem individuellen Gasverbrauch, dem CO₂-Preis und den Wartungskosten. Hinzu kommen die Kosten für den Stromverbrauch der Luftwärmepumpe.
Als Hybridsystem gibt es jedoch Einspareffekte: Das Hybridsystem wird smart gesteuert, sodass immer der aktuell günstigste Energieträger verwendet wird. Wann immer die Wärmepumpe zum Einsatz kommt, spart man beim Gas doppelt ein. Denn sowohl Gaskosten als auch CO₂-Abgabe werden reduziert.
Gashybridheizung mit Wärmepumpe: Wartungs- und Betriebskosten
Im Vergleich mit monovalenten Wärmepumpensystemen handelt es sich bei der Hybridheizung im Grunde genommen um zwei Systeme. Zwar sind sie gekoppelt, aber dennoch benötigt sowohl die Gasheizung als auch die Luft-Wärmepumpe ihre eigenen Wartungen. Zudem fallen Kosten für die Energiequellen Gas und Strom an. Für das Hybridsystem fallen insgesamt etwa 300 Euro im Jahr für Wartungen an. Dem gegenüber stehen die Einsparungen beim Gasverbrauch und auch die Förderfähigkeit.
Tabelle: Typische Kosten einer Gasheizung mit Wärmepumpe für ein Einfamilienhaus
POSITIONEN | KOSTEN |
Gashybridheizung mit Luftwärmepumpe Anschaffung | rund 10.000 bis 22.000 € |
Montagekosten inkl. Material | rund 5.600 bis 20.000 € |
Stromkosten (120 qm Einfamilienhaus) | individuell/schwankend |
Wartungs- und Betriebskosten | ca. 300 € pro Jahr |
Wärmepumpenheizung und Photovoltaik: Kosten
Vor allem unter Kostengesichtspunkten, aber auch im Hinblick auf den Klimaschutz ist die Kombination aus Wärmepumpe mit PV-Anlage sinnvoll. Hier gibt es drei Aspekte:
- Das Einspeisen des Solarstroms lohnt sich kaum noch, sodass es sich mehr rechnet, ihn selbst zu verbrauchen.
- Für den Betrieb der Wärmepumpe muss nur sehr wenig Strom hinzugekauft werden – der Solarstrom deckt bereits etwa 30 (ohne Speicher) bis etwa 70 (mit Speicher) Prozent des Verbrauchs ab.
- Mithilfe des Stroms machen Sie sich und damit den Betrieb Ihrer Wärmepumpe unabhängiger vom Strompreis.
Anschaffungskosten für eine Luftwärmepumpe mit Photovoltaik
Gehen Sie für die Wärmepumpe mit Photovoltaik von Gesamtkosten zwischen etwa 21.000 und 31.000 Euro aus. Allerdings lässt diese stattliche Summe sich durch großzügige staatliche Förderungen stark senken. Je nach Situation kann die Wärmepumpe mit bis zu 40 Prozent der Anschaffungskosten gesenkt werden.
Erfahren Sie mehr zum Thema in unserem Ratgeber Wärmepumpe mit Photovoltaik.
Wärmepumpen: Kosten senken durch Förderung
Mithilfe staatlicher Förderungen wie Zuschüssen oder zinsgünstigen Darlehen können Sie den Kaufpreis einer Wärmepumpe deutlich reduzieren. Mit einer Wärmepumpen-Förderung steigt im Ganzen die Rentabilität Ihrer Wärmepumpe. Im Rahmen der Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG) wird der Einbau von Wärmepumpen – sowohl im Bestandsgebäude als auch im Neubau – gefördert.
Soll Ihr Haus im Ganzen – auch mithilfe der Wärmepumpe und damit Erneuerbarer Energien – einen bestimmten Effizienzhaus-Standard erreichen, so erfolgt die Förderung im Rahmen der BEG WG (Wohngebäude). Geht es allein um den Heizungstausch, so wird als BEG EG (Einzelmaßnahme) gefördert.
Es gelten die folgenden Förderkonditionen für Wärmepumpen als Einzelmaßnahme (BEG EM):
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Mit Heizungstausch gegen eine fossil betriebene Heizung: Wärmepumpen werden mit bis zu 40 Prozent der Anschaffungskosten bezuschusst.
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Einbau einer neuen Wärmepumpe: Die Anschaffungskosten der Wärmepumpe werden mit 25 Prozent bezuschusst.
Erfahren Sie mehr zum Thema in unserem Ratgebertext zur Wärmepumpen-Förderung.
Individuelle Kosten für Wärmepumpen vom Fachbetrieb berechnen lassen
Jede Konstellation aus Gebäude, Heizung und Wärmepumpe ist einzigartig. Um Ihre Wärmepumpe möglichst effizient zu nutzen, ist eine individuelle Beratung und Planung durch einen Heizungsmonteur aus Ihrer Nähe unerlässlich.
Für eine genaue Kostenkalkulation wenden Sie sich daher an Ihren Fachbetrieb vor Ort. Unser Branchenverzeichnis listet für jede Region in Deutschland geprüfte Fachbetriebe für Wärmepumpen. Über die Postleitzahlensuche am Anfang oder Ende der Seite gelangen Sie dorthin.
Genaue Informationen zu den Kosten der einzelnen Wärmepumpen haben wir Ihnen in den Themenbereichen zu Sole-Wasser, Wasser-Wasser und Luft-Wasser-Wärmepumpen zusammengestellt. Für ein unverbindliches Angebot können Sie auch einfach einen geeigneten Fachbetrieb finden.
Eine Luftwärmepumpe kostet ungefähr 8.000 bis 15.000 Euro.
Grundsätzlich ist eine Wärmepumpe wirtschaftlich, wenn sie eine Jahresarbeitszahl (JAZ) von mindestens 3 aufweist, und das Gebäude einen akzeptablen Dämmstandard aufweist.
Im Vergleich mit herkömmlichen Heizungen mit Gas oder Öl sind die Anschaffungskosten mit rund 10.000 bis 25.000 Euro recht hoch.
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