Luftwärmepumpe: Preis & weitere Kosten
Kostenart | Typische Kosten | Anmerkungen |
Gerätepreis | 8.000 – 20.000 € | abhängig von Leistung, Effizienz, Marke |
Installation & Montage | 5.000 – 13.000 € | reine Arbeitsleistung, Inbetriebnahme, Elektroanschluss, Fundament etc. |
Zusätzliches Material / Peripherie | 6.000 – 12.000 € | Speicher (Puffer/Warmwasser), Regelung, Rohre, Ventile etc. |
Gesamtkosten der Investition | 20.000 – 45.000 € | reduzieren sich durch Förderung um bis zu 21.000 € |
Jährliche Heizkosten (Strom) | 600 – 2.000 € | stark abhängig von JAZ (3 - 4), Wärmebedarf (10 - 20.000 kWh), Strompreis (20 - 35 ct/kWh) |
Wartungskosten pro Jahr | 150 – 400 € | empfohlene jährliche Inspektion |
Annahmen: Einfamilienhaus (ca. 150 m²), mittlerer bis guter Dämmstandard, JAZ (Jahresarbeitszahl) ca. 3,5, Strompreis ca. 28 ct/kWh. Alle Angaben sind Richtwerte und können individuell stark abweichen.
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Nicht die Teuerste: Die Anschaffungskosten einer Luft-Wasser-Wärmepumpe sind zwar hoch. Sie ist jedoch immer noch günstiger als eine Erd- oder Grundwasser-Wärmepumpe. Denn bei ihr ist die Erschließung der Wärmequelle weniger aufwändig.
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Profitiert von Fördermitteln: Die Zuschüsse der staatlichen Förderung BEG senken die Anschaffungskosten um 30 - 70 Prozent. Dadurch sparen Sie bis zu 21.000 Euro und der Preisunterschied zu einer Gas- oder Ölheizung schrumpft erheblich.
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Punktet bei Betriebskosten: Unter den richtigen Voraussetzungen fallen Ihre Heizkosten mit einer Luftwärmepumpe bis zu 45 Prozent niedriger als bei einem fossilen Heizsystem aus.
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Zukunftssichere Heiztechnologie: Die Luftwärmepumpe nutzt Strom und die Außenluft als Energielieferanten. Dadurch erfüllt sie die 65 % Erneuerbare Energien-Vorgabe des GEG und bleibt auch von der CO2-Steuer befreit. Letztere wird in den kommenden Jahren die Preise von Gas und Öl steigen lassen. Dann werden Sie beim Heizen mit einer Luftwärmepumpe einen noch größeren Preisvorteil haben.
1. Gesamtkosten einer Luftwärmepumpe mit Einbau
Die Kosten für eine Luftwärmepumpe setzen sich aus dem Preis für das Gerät sowie den mit dem Einbau verbundenen Ausgaben und eventuell notwendigen Anpassungen am Gebäude oder Heizsystem zusammen. Sie können je nach Art Ihres Hauses mit folgenden Kosten rechnen:
Gebäudetyp / Situation | Gerät | Installation & Nebenkosten | Gesamtkosten |
Neubau / Gut gedämmt | 8.000 € - 12.000 € | 5.000 € - 8.000 € | 13.000 € - 20.000 € |
Sanierung (Standard) | 10.000 € - 14.000 € | 7.000 € - 12.000 € | 17.000 € - 26.000 € |
Sanierung (komplex) | 12.000 € - 16.000 € | 10.000 € - 15.000 €+ | 22.000 € - 31.000 €+ |
Mit Heizkörpertausch etc. | + variable Kosten | + variable Kosten | Kann > 35.000 € sein |
Es handelt sich dabei allerdings nur um Durchschnittswerte. Die tatsächlichen Luftwärmepumpe-Kosten hängen stark von den individuellen Gegebenheiten ab:
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Wärmebedarf: Je besser das Haus gedämmt ist, desto kleiner und günstiger kann die Wärmepumpe sein. So ist die Heizlast, die eine Wärmepumpe im Altbau bewältigen muss, höher als die in einem neu gebauten und bestens gedämmten Passivhaus. Auch die zu beheizende Wohnfläche spielt hierbei eine Rolle. Eine Heizlastberechnung gibt Aufschluss darüber, wie viel Wärme Ihre Heizung liefern muss.
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Heizsystem: Fußbodenheizungen arbeiten mit niedrigeren Vorlauftemperaturen und ermöglichen einen effizienteren Betrieb als alte Radiatoren. Wollen Sie die Wärmepumpe mit Heizkörpern betreiben, sollten auch diese auf eine niedrige Vorlauftemperatur (idealerweise unter 40-45°C) ausgelegt sein.
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Installationsaufwand: Die Kosten hierfür richten sich unter anderem danach, wie komplex die Rohrführung ist, ob Durchbrüche notwendig sind und wie es um die Elektrik bestellt ist. Auch wie teuer die Handwerkerleistungen in Ihrer Region sind, hat dabei einen Einfluss.
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Gewähltes Modell: Markenprodukte oder High-End-Geräte mit zusätzlichen Funktionen sind meist teurer. Große Hersteller haben dafür oft ein etabliertes Service-Netzwerk, was im Wartungs- oder Reparaturfall vorteilhaft ist.
➤ Tipp: Lassen Sie sich Angebote immer individuell auf Ihr Haus und Ihre Bedürfnisse zuschneiden!
2. Das Gerät: Was bei einer Luftwärmepumpe den Preis bestimmt
Die erste Kosten-Komponente ist das Gerät selbst. Gemeint ist dabei eine Luft-Wasser-Wärmepumpe. Denn anders als eine Luft-Luft-Wärmepumpe kann eine Luft-Wasser-Wärmepumpe auch einen Altbau beheizen. Ihr Preis variiert je nach Hersteller, Modell, Leistung und Effizienz. Für ein typisches Einfamilienhaus können Sie mit reinen Gerätekosten zwischen 8.000 € und 20.000 € rechnen. Teurer kann es werden, wenn Sie sich für ein leistungsstärkeres Modell – eine sogenannte Hochtemperatur-Wärmepumpe – oder ein Gerät mit besonders hoher Effizienz oder zusätzlichen Funktionen – wie der Fähigkeit zum Kühlen – entscheiden.
Auch das verwendete Kältemittel spielt eine Rolle. Geräte mit natürlichen Kältemitteln wie Propan (R290) sind oft etwas teurer, qualifizieren die Luftwärmepumpe aber bei der Förderung für den Effizienzbonus.
3. Die Installation: Nötige Arbeitsschritte entscheiden über Kosten
Die Kosten für die Installation einer Luftwärmepumpe machen ebenfalls einen großen Teil der Gesamtinvestition aus. Häufig liegen sie im Bereich von 5.000 € bis 10.000 €.
Dabei spielt es auch eine Rolle, um welche Montageart der Luftwärmepumpe es sich handelt. Bei einem Split-Gerät mit einer Außen- und Inneneinheit beschränken sich die zusätzlichen Ausgaben in der Regel auf einen Wanddurchbruch und gegebenenfalls das Gießen eines kleinen Fundaments für das Außengerät. Der Aufwand für die Installation eines Monoblock-Geräts ist etwas größer. Denn es benötigt ein größeres Wärmepumpen-Fundament und gedämmte Wärmeleitungen zur Heizungsanlage im Haus.
Die Kosten eines Luftwärmepumpen-Einbaus setzen sich aus den Handwerkerleistungen für folgende Arbeiten und den dafür verwendeten zusätzlichen Komponenten zusammen:
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Planung und Auslegung: Dimensionierung der Anlage passend zum Gebäude (Heizlastberechnung)
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Aufstellung des Außengeräts: inklusive Erstellung eines Fundaments oder einer Wandhalterung
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Installation der Inneneinheit: Platzierung und Montage
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Verbindungsleitungen: Verlegung der Kältemittel- und/oder Wasserleitungen zwischen Außen- und Inneneinheit
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Elektrischer Anschluss: Verkabelung und Anschluss an den Hausstrom (ggf. separater Zähler für Wärmepumpenstromtarif)
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Hydraulischer Anschluss: Einbindung in das bestehende Heizsystem (Anschluss an Heizkreislauf und Warmwasserspeicher)
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Inbetriebnahme und Einweisung: Einstellung der Regelung und Erklärung der Funktionen
Durch zusätzliche Posten können die Installationskosten sogar auf 15.000 € oder mehr ansteigen:
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Demontage und Entsorgung der alten Heizung
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Anschaffung und Installation eines Pufferspeichers: notwendig zur Optimierung des Betriebs und zur Überbrückung der EVU-Sperre
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Anschaffung und Installation eines Warmwasserspeichers: falls noch nicht vorhanden oder der alte nicht kompatibel ist
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Anpassungen am Heizverteilsystem: eventuell Austausch alter Heizkörper gegen Niedertemperatur-Heizkörper oder Einbau einer Fußbodenheizung für effizienteren Betrieb
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Kernbohrungen: für die Leitungsdurchführung durch Wände
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Fundamentarbeiten: je nach Untergrund und Aufstellort
Kostenfaktor | Durchschnittliche Kosten | Anmerkungen |
Zusatzkomponenten | 6.000 € - 12.000 € | diverse Kleinteile wie Filter, Sicherheitsventile, Ausdehnungsgefäße, Befestigungsmaterial, Dämmstoffe etc. (nicht immer separat ausgewiesen) |
Demontage der Altanlage | 500 € - 1.500 € | optional, je nach Eigenleistung |
Pufferspeicher (inkl. Einbau) | 1.500 € - 4.000 € | oft notwendig für Effizienz |
Warmwasserspeicher (inkl. Einbau) | 1.000 € - 3.000 € | falls benötigt |
Zählerschrank | 4.000 € | sollte er für den Anschluss ans Hausnetz erneuert werden müssen |
Elektrischer Anschluss | 1.000 € | Verkabelung, ggf. Installation von separatem Stromzähler |
Hydraulischer Abgleich | 3.000 € | Voraussetzung für Förderung; ggf. Austausch der Ventile |
Fundament | 500 - 2.000 € | je nach Größe des Außengeräts |
Kernbohrung | 300 € | durch die Außenwand, für die Leitungen |
KfW-Förderantrag | 600 € | wenn Sie ihn vom Fachbetrieb/Energieberater stellen lassen |
Anpassung Heizkörper/Heizsystem | stark variabel | abhängig vom Umfang, ggf. mehrere tausend Euro |
Besonders im Altbau summieren sich oft mehrere dieser Kostenfaktoren. Sie sollten daher eine besonders sorgfältige Planung und Beratung einplanen. Die reinen Kosten für die Wärmepumpe und ihre Installation sind oft nur ein Teil der notwendigen Gesamtinvestition, wenn flankierende Maßnahmen wie Dämmung oder Heizkörperoptimierung für einen wirtschaftlichen Betrieb erforderlich werden.
➤ Tipp: Holen Sie mindestens drei detaillierte Angebote von qualifizierten Heizungsfachbetrieben ein. Vergleichen Sie nicht nur den Endpreis, sondern achten Sie genau auf den Leistungsumfang: Enthält das Angebot neben dem Gerät auch Speicher und Regelung? Sind alle nötigen Installationsarbeiten – Montage, Elektro, Fundament, hydraulischer Abgleich – enthalten?
Förderung lässt bei Luft-Wasser-Wärmepumpe die Kosten sinken
Wenn Sie mit der Wärmepumpe eine alte Heizung ersetzen, müssen Sie die Kosten nicht allein tragen. Dann unterstützt Sie der Staat mit einem Zuschuss von bis zu 70 Prozent. Diesen erhalten Sie über die Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG). Den Antrag für eine Wärmepumpen-Förderung stellen Sie bei der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) – und zwar bevor Sie einen Fachbetrieb beauftragen oder die Wärmepumpe kaufen. Voraussetzung dafür ist allerdings, dass Sie bereits das Angebot eines Fachbetriebs vorliegen haben.
Aktuelle Fördersätze für Luftwärmepumpen (BEG EM - Einzelmaßnahmen):
Förderkomponente | Fördersatz | Bedingung |
Grundförderung | 30 % | Einbau einer förderfähigen Wärmepumpe (muss bestimmte Effizienzkriterien erfüllen, z.B. jahreszeitbedingte Raumheizungs-Energieeffizienz ηs) |
Klimageschwindigkeitsbonus | 20 % | Ersatz einer noch funktionierenden fossilen Heizung (Öl, Kohle, Gas-Etagenheizung, Nachtspeicher; Gaszentralheizung ≥ 20 Jahre), Selbstnutzer |
Effizienzbonus | 5 % | Nutzung eines natürlichen Kältemittels (z.B. Propan R290) |
Einkommensbonus | 30 % | Selbstnutzer, Haushaltseinkommen ≤ 40.000 €/Jahr |
Maximale Förderrate | 70 % | Obergrenze für die Summe der Boni |
Maximale förderfähige Kosten | 30.000 € | Für ein Einfamilienhaus bzw. die erste Wohneinheit |
Maximaler Zuschuss | 21.000 € | 70 % von 30.000 € |
Beispielrechnung mit Förderung:
Angenommen, die Gesamtkosten für eine neue Luft-Wasser-Wärmepumpe betragen 28.000 €. Sie ersetzen eine 25 Jahre alte Gasheizung und nutzen eine Wärmepumpe mit natürlichem Kältemittel. Ihr Haushaltseinkommen liegt über 40.000 €.
- Grundförderung: 30 %
- Klima-Geschwindigkeitsbonus: 20 %
- Effizienzbonus: 5 %
- Fördersumme: 55 % von 28.000 € = 15.400 €
➤ Ihre tatsächlichen Kosten: 28.000 € - 15.400 € = 12.600 €
➤ Tipp: Lassen Sie sich die Förderung nicht entgehen. Durch sie reduzieren sich die anfänglich hohen Kosten drastisch.
Ihr Eigenkapital reicht nicht aus, um die Luftwärmepumpe-Kosten zu bezahlen? Die KfW bietet selbstnutzenden Eigentümern zusätzlich zum Förderzuschuss einen zinsgünstigen Ergänzungskredit (Programm 358/359) an. Voraussetzung dafür ist, dass Ihr jährliches Haushaltseinkommen unter 90.000 € liegt. Verdienen Sie mehr, bekommen Sie ihn zu marktüblichen Konditionen.
Wie hoch sind die Heizkosten einer Luftwärmepumpe?
Während die Anschaffung einer Luft-Wasser-Wärmepumpe mit hohen Kosten zu Buche schlägt, zeigt sie sich im Betrieb meist sparsam. So verursacht der Strom für den Antrieb von Kompressor und Pumpen bei einer Luftwärmepumpe Kosten von 50 - 200 € pro Monat. Sie sind damit meist niedriger als bei Gas- und Ölheizungen.
Stromkosten einer Luft-Wasser-Wärmepumpe pro Jahr
Die Höhe der jährlichen Stromkosten hängt von drei Faktoren ab:
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Wärmebedarf Ihres Hauses: Wie viel Heizenergie Sie pro Jahr benötigen, richtet sich nach der Größe und Dämmung Ihres Gebäudes sowie danach, wie viel Sie heizen.
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Effizienz der Luftwärmepumpe: Die Jahresarbeitszahl (JAZ) gibt an, wie viele Einheiten Wärme die Pumpe durchschnittlich über das Jahr aus einer Einheit Strom erzeugt. Eine JAZ von 3 bedeutet: 3 kWh Wärme aus 1 kWh Strom. Bei Luft-Wasser-Wärmepumpen liegt die JAZ typischerweise zwischen 2,5 (im Altbau mit Heizkörpern) und 4 (im Neubau mit Fußbodenheizung). Je höher die JAZ ausfällt, desto niedriger sind Ihre Stromkosten.
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Strompreis: Aktuell liegen die regulären Strompreise oft zwischen 0,27 € und 0,37 € pro kWh – wobei Sie als Neukunden in der Regel weniger zahlen. Es gibt aber auch spezielle, günstigere Wärmepumpenstromtarife. Für diese brauchen Sie jedoch einen separaten Zähler, der seinerseits Kosten verursacht.
Berechnungsformel: jährliche Stromkosten = (jährlicher Wärmebedarf / JAZ) x Strompreis pro kWh
Beispielrechnungen verdeutlichen die Bandbreite der jährlichen Stromkosten:
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Neubau (10.000 kWh), JAZ 4,0, Strompreis 27 Cent/kWh: 675 €/Jahr
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Sanierter Altbau (15.000 kWh), JAZ 3,0, Strompreis 30 Cent/kWh: 1.5000 €/Jahr
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Unsanierter Altbau (25.000 kWh), JAZ 2,5, Wärmepumpenstrom 20 Cent/kWh: 2.000 €/Jahr
Diese Beispiele zeigen: Die Dämmung des Hauses und die Effizienz der Anlage (JAZ) haben bei einer Luftwärmepumpe einen enormen Einfluss auf die laufenden Kosten.
In schlecht gedämmten Altbauten kann der Stromverbrauch einer Wärmepumpe sehr hoch sein, was sie weniger wirtschaftlich macht. Energetische Sanierungsmaßnahmen, wie die Verbesserung der Dämmung, sind daher oft eine sinnvolle Begleitmaßnahme zur Wärmepumpen-Installation.
In ausreichend gedämmten Häusern sind dagegen Einsparungen von 30 % bis 45 % gegenüber einer alten Gas- oder Ölheizung durchaus realistisch. Dieser Kostenvorteil der Wärmepumpe wird sich in Zukunft sehr wahrscheinlich vergrößern. Denn die steigende CO2-Steuer und der ab 2027 beginnende Emissionshandel werden die Preise für fossile Brennstoffe anheben. Beim Gaspreis kommen voraussichtlich noch steigende Netzentgelte dazu.
➤ Tipp: Auch der Strompreis entscheidet darüber, wie hoch bei einer Luftwärmepumpe die Kosten pro Monat und Jahr ausfallen. Mit einem dynamischen Stromtarif* profitieren Sie in Zeiten niedriger Börsenpreise. Auch die Wärmepumpe mit einer Photovoltaikanlage zu kombinieren, kann die Stromkosten weiter senken.
Wartungskosten niedriger durch Wegfall der Schornsteinfegerbesuche
Für eine Luftwärmepumpe wird eine jährliche Wartung empfohlen, um die Effizienz und Langlebigkeit sicherzustellen und Störungen vorzubeugen. Die Kosten hierfür liegen meist zwischen 150 € und 400 € pro Jahr. Mit Wartungsvertrag können sie auch niedriger ausfallen. Schornsteinfegerkosten entfallen in der Regel – es sei denn, Sie betreiben die Wärmepumpe im Hybridsystem mit einer Gas- oder Ölheizung beziehungsweise einem Kaminofen.
Fazit: Luftwärmepumpen kosten kurzfristig viel, lohnen sich aber langfristig
Die Investitionskosten für eine Luftwärmepumpe von häufig über 30.000 € für Gerät und Installation wirken auf den ersten Blick vielleicht abschreckend. Durch die staatliche Förderung lassen sie sich jedoch in den meisten Fällen um etwa die Hälfte reduzieren. Dies macht Luftwärmepumpen durchaus konkurrenzfähig zu fossilen Heizsystemen.
Ihre Betriebskosten hängen maßgeblich vom Stromverbrauch ab, der durch die Effizienz der Wärmepumpe und den energetischen Zustand Ihres Hauses bestimmt wird. In gut gedämmten Gebäuden mit passendem Heizsystem ist eine Luftwärmepumpe bereits heute günstiger im Betrieb als eine Gas- oder Ölheizung. In der Regel dauert es 10 - 15 Jahre, bis sich die Anschaffungskosten durch Einsparungen bei den Heizkosten amortisieren. Steigende Preise für Gas und Öl werden die Wirtschaftlichkeit der Wärmepumpe noch weiter verbessern.
Eine Luft-Wasser-Wärmepumpe stellt somit in vielen Fällen eine sinnvolle, wirtschaftliche und zukunftssichere Heizlösung dar. Eine fundierte Entscheidung erfordert jedoch immer eine individuelle Analyse der Gegebenheiten vor Ort. Eine professionelle Beratung durch einen qualifizierten Energieberater oder Heizungsfachbetrieb, inklusive einer genauen Heizlastberechnung und einer Prüfung der Fördermöglichkeiten, ist unerlässlich, um die Kosten realistisch einzuschätzen und die optimale Lösung für Ihr Zuhause zu finden.
Lassen Sie sich nicht von den hohen Kauf- und Installationskosten abschrecken. Mit sorgfältiger Planung und Nutzung der Fördermittel ist die Luftwärmepumpe eine zukunftsfähige Heizlösung.
Folgende Maßnahmen helfen dabei, sowohl die Investitions- als auch die laufenden Kosten einer Luftwärmepumpe zu optimieren:
1. Gebäude energetisch optimieren: Dies ist der wirksamste Hebel zur langfristigen Senkung der Betriebskosten.
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Dämmung verbessern: Jede Reduzierung des Wärmebedarfs durch bessere Dämmung von Dach, Fassade, Fenstern oder Kellerdecke senkt den Stromverbrauch der Wärmepumpe direkt und dauerhaft. Auch Dämmmaßnahmen werden vom Staat gefördert.
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Heizsystem anpassen: Ein hydraulischer Abgleich des Heizsystems sorgt für eine gleichmäßige Wärmeverteilung und ermöglicht oft eine Absenkung der Vorlauftemperatur. Der Austausch ungeeigneter, alter Heizkörper gegen moderne Niedertemperatur-Heizkörper kann die Effizienz der Wärmepumpe ebenfalls steigern.
2. Effiziente Anlage wählen und richtig dimensionieren:
- Achten Sie bei der Auswahl der Wärmepumpe auf eine hohe Jahresarbeitszahl (JAZ) bzw. einen guten COP-Wert. Effizientere Geräte sind zwar oft teurer in der Anschaffung, sparen aber über die Jahre Stromkosten.
- Lassen Sie die benötigte Heizleistung exakt von einem Fachmann berechnen. Eine falsch dimensionierte Anlage – zu groß oder zu klein – arbeitet ineffizient und verursacht unnötige Kosten.
3. Regelmäßige Wartung durchführen: Eine jährliche Inspektion und Wartung durch einen Fachbetrieb stellt sicher, dass die Wärmepumpe effizient arbeitet, beugt teuren Reparaturen vor und verlängert die Lebensdauer der Anlage.
➤ Denken Sie langfristig: Berücksichtigen Sie neben den reinen Kosten auch Umweltaspekte, Unabhängigkeit von fossilen Brennstoffen und die Wertsteigerung Ihrer Immobilie.

Ariane Müller, Fachredakteurin für Energiethemen & Produzentin des Podcasts "Energetisch & Effizient"
FAQ: Häufige Fragen zu Luftwärmepumpen & Kosten
Bei einer für ein Einfamilienhaus typischen Luft-Wasser-Wärmepumpe von 10 kW liegt der Preis je nach Hersteller, Modell und Effizienz zwischen 8.000 und 13.000 €.
Die Kosten für eine Luftwärmepumpe mit Einbau belaufen auf etwa 20.000 bis 45.000 Euro. Allerdings lassen sich bis zu einer Investitionssumme von 30.000 Euro 30 bis 70 Prozent an Förderung abziehen.
Der Strom für eine Luftwärmepumpe kostet zwischen 50 und 200 Euro pro Monat. Zusätzlich haben Sie pro Jahr Wartungskosten von 150 bis 400 Euro.
Ariane Müller ist Fachredakteurin für energetisches Bauen und Sanieren. Sie informiert über die verschiedenen Heizungsarten, die Möglichkeiten der eigenen Stromgewinnung und Wege zur besseren Gebäudedämmung.