Kühlen mit einer Wärmepumpe

Im Winter mollig warm, im Sommer angenehm kühl – das ist auch mit einer Wärmepumpe möglich. Je nachdem, für welches System Sie sich entscheiden, ist es lediglich mit einem geringen Mehrkostenaufwand verbunden. Wie Sie eine Wärmepumpe als Kühlung verwenden, und was aktives Kühlen von passivem Kühlen unterscheidet, lesen Sie hier. Weiterlesen
Christian Märtel
Christian Märtel
20 Sept. 2024

Die Wärmepumpe als Kühlung

Wärmepumpe kühlenDie Wärmepumpe ist ein echtes Multitalent. Neben dem Heizen besteht auch die Möglichkeit zum Kühlen. Diese Variante kommt beispielsweise als Luft-Wärmepumpe in Kühlschränken zum Einsatz. Im größeren Maßstab lässt sich diese Möglichkeit auch zum Kühlen der Wohnfläche einsetzen.

Die Funktionsweise der Kühlung ist einfach: Im Sommer wird überschüssige Wärme aus dem Wohnraum mit Hilfe der Wärmepumpe ins Erdreich abgeführt. Die vorhandenen Heizflächen wie Fußbodenheizung oder Wandheizungen fungieren dann als Kühlflächen. So können Sie Ihre Räume kostengünstig um bis zu sieben Grad, je nach Raumluftfeuchtigkeit, kühlen und das Raumklima verbessern.

Ein günstiger Nebeneffekt ist auch, dass sich das Erdreich durch die zugeführte Wärme regenerieren kann. Es wird zwischen passivem Kühlen und aktivem Kühlen bei Wärmepumpen unterschieden.

Passive Kühlung mit Grundwasser oder Tiefensonden

Diese Variante beruht darauf, dass Grundwasser und Erdreich im Sommer in der Regel kühler sind als die Umgebungstemperatur des Wohngebäudes. Mit der Wärmepumpe können Sie dann über die Wand-, Decken- oder Fußbodenheizung eine Kühlung der Räume von zwei bis drei Grad erzielen. Hierfür wird einfach ein zusätzlicher Platten-Wärmetauscher in den Kreislauf mit eingebaut.

Diese Variante findet besonders häufig im Wohnungsbau Verwendung. Vorteilhaft erweisen sich hierbei der leichte Aufbau und die geringen Betriebskosten der Anlage. Nachteilig ist jedoch die eingeschränkte Leistung beim Kühlen, da sie deutlich von der Wärmequellengröße und -Temperatur sowie Saisonschwankungen abhängt. Außerdem sollten Sie bei der Installation darauf achten, dass alle Leitungen aus korrosionsbeständigem Material bestehen müssen.

Wärmepumpe mit Erdwärmesonde zum Heizen und Kühlen

Die konstanten Temperaturen in den Tiefen des Erdbodens kann eine Erdwärmepumpe im Winter zum Heizen und im Sommer zum Kühlen nutzen. | Bild: © Dirk Schumann / Adobe Stock

Aktives Kühlen durch Prozessumkehr

Reversible Wärmepumpen bieten die Möglichkeit durch Prozessumkehr – also durch Umkehren der Funktionsweise – eine aktive Kühlung der Räume zu bewirken. Hierfür ist an der reversiblen Wärmepumpe ein Vier-Wege-Ventil sowie ein zweites Expansionsventil im Kältemittelkreislauf angebracht. Über das Ventil können Sie die Fließrichtung des Kältemittels automatisch steuern. Diese Variante findet besonders oft in gewerblich genutzten Gebäuden Verwendung.

Vorteil der aktiven Kühlung durch Prozessumkehr ist besonders der geringe Aufwand, da die Wärmepumpe bereits vorhanden ist. Die Investition ist jedoch mit Mehrkosten verbunden, die je nach Anlagengröße und Kühlleistung mehrere Tausend Euro betragen kann.

Tipp: Erfahren Sie generell mehr zum Thema „lohnt sich eine Wärmepumpe?"

Bevor Sie sich für eine Wärmepumpe mit Kühlfunktion entscheiden, lassen Sie sich von einem Fachbetrieb beraten. Dieser erstellt ein Gutachten, ob die Räumlichkeiten und Heizkörper für eine Kühlung durch die Wärmepumpe geeignet sind.

Weiterlesen zum Thema können Sie in unserem Bericht zu Heizkörpern für Wärmepumpen sowie Förderung von Wärmepumpen.

Christian Märtel
Christian Märtel ist SEO-Manager und Fachredakteur für Wärmepumpen, Gasheizungen und Elektroheizungen.
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