Veröffentlicht am Nov. 28, 2023

Vor- und Nachteile einer Luft-Wasser-Wärmepumpe

In Deutschland sind Luft-Wasser-Wärmepumpen die beliebtesten Wärmepumpen. Als Vorteile werden häufig die einfache Planung und Installation, die gute Anpassung ans Gebäude sowie die im Vergleich geringen Anschaffungskosten gewertet. Dennoch haben nicht nur Luft-Wasser-Wärmepumpen, sondern auch andere Arten von Luftwärmepumpen einige Nachteile, die Sie nicht übersehen sollten.
Gina Doormann
Dieser Artikel wurde von
Gina Doormann für www.heizungsfinder.de verfasst.
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Vor- und Nachteile von Luftwärmepumpen: der Inhalt

Wärmepumpen haben als moderne und klimafreundliche Heizungssysteme zwar viele Vorteile. Dabei dürfen aber auch die Nachteile nicht übersehen werden. Insbesondere die beliebten Luft-Wasser-Wärmepumpen haben spezielle Nachteile, die andere Wärmepumpen nicht haben. Welche Nachteile eine Luftwärmepumpe hat, werden wir in diesem Text ausgiebig beleuchten.

Luft-Wasser-Wärmepumpe im Überblick

Luft-Wasser-Wärmepumpen nutzen als Energiequelle die Außenluft. Bei guter Planung und Auslegung können sie dieser ausreichend Wärme zum Heizen entziehen. Die vergleichsweise niedrigen Anschaffungskosten und die hohe staatliche Förderung von bis zu 40 Prozent bei Ersatz einer fossilen Heizung machen Luft-Wasser-Wärmepumpe sehr attraktiv.

Diagramm Absatz Wärmepumpen

Diagramm Absatz Wärmepumpen. Grafik: Bundesverband Wärmepumpe

Wie die Grafik des Bundesverband Wärmepumpe e. V. (bwp) zeigt, ist die Luftwärmepumpe in Deutschland die mit Abstand beliebteste Wärmepumpe. Bei den herausragenden Vorteilen dieser Wärmepumpe stechen vor allem der vergleichsweise günstige Anschaffungspreis und die wenig aufwendige Erschließung und Installation ins Auge.

Doch neben den Vorteilen haben Luftwärmepumpen auch einige Nachteile, die im weiteren Verlauf vorgestellt werden. Es ist wichtig, diese zu kennen, um eine fundierte Entscheidung für oder gegen eine Luftwärmepumpe als neue Heizung treffen zu können. Weiterhin können sich die Vor- und Nachteile unter den Luftwärmepumpen unterscheiden. So gibt es bereits die Luft-Wasser-Wärmepumpe als Monoblock oder als Splitgerät. Hinzu kommt die Luft-Luft-Wärmepumpe, die in ihrer Funktion und Technik ganz eigene Nachteile mitbringt. Ein Ableger der Luft-Luft-Wärmepumpe ist wiederum die Abluftwärmepumpe. Was deren spezieller Nachteil sein kann, erfahren Sie ebenfalls.

Luft-Wasser-Wärmepumpe: Vor- und Nachteile im Überblick

aerotermia

Die Vorteile und Nachteile der Wärmepumpe, so auch der Luft-Wasser-Wärmepumpe, werden ausgiebig im zugehörigen Ratgebertext behandelt. Hier soll es nun vorrangig um die Nachteile der Luftwärmepumpe in allen Facetten gehen. Zunächst werden die Nachteile der Luft-Wasser-Wärmepumpe beleuchtet.

Der erste Nachteil, der bei Luft-Wasser-Wärmepumpen ins Auge sticht, ist die vergleichsweise geringe Effizienz. Die Jahresarbeitszahl (JAZ) liegt bei etwa drei und ist somit ist der Wirkungsgrad dem einer Sole-Wasser-Wärmepumpe (JAZ von etwa vier) und einer Wasser-Wasser-Wärmepumpe (JAZ von etwa fünf) deutlich unterlegen. 

Jahresarbeitszahlen der verschiedenen Wärmepumpen

WärmepumpeJAZ
Luft-Wasser-Wärmepumpe3
Sole-Wasser-Wärmepumpe4
Wasser-Wasser-Wärmepumpe5

Das bedeutet, dass im Umkehrschluss der Stromverbrauch einer Wärmepumpe bei gleicher Heizleistung höher ist. Ist die Luft-Wasser-Wärmepumpe falsch ausgelegt, beziehungsweise ist der Dämmstandard des zu beheizenden Gebäudes zu schlecht, können die Kosten für Strom unangemessen hoch werden. Lässt das Gebäude durch die schlecht gedämmte Außenhülle zu viel Wärmeenergie hinaus, kommt die Luft-Wasser-Wärmepumpe nicht mehr hinterher und überschreitet die Grenzen der Effizienz deutlich.

Lassen Sie daher die Auslegung und Leistung der geplanten Luft-Wasser-Wärmepumpe im Vorfeld durch einen Heizungsfachbetrieb genau berechnen.

Zwar ist die Effizienz der Luft-Wasser-Wärmepumpen durch stetige Weiterentwicklung immer besser geworden. Aber bei bestimmten Heizkörpern, deren benötigte Vorlauftemperaturen deutlich über denen etwa einer Fußbodenheizung liegen, können Luft-Wasser-Wärmepumpen an ihre Grenzen stoßen.

Die Wirtschaftlichkeit der Luft-Wasser-Wärmepumpe kann auch durch eine geringe Außentemperatur beziehungsweise das Erreichen von Minustemperaturen sinken. Andere Wärmepumpenheizungen, die nicht die Umgebungsluft, sondern das Erdreich oder das Grundwasser als Wärmequelle nutzen, deren Temperatur nahezu das ganze Jahr über gleich ist, haben im Vergleich eine verlässlichere Heizleistung und Wirtschaftlichkeit.

Ein zusätzlicher Nachteil von Luft-Wasser-Wärmepumpen kann die Geräuschentwicklung durch das Ansaugen der Luft sein. Denn diese Geräusche können, vor allem bei enger Bebauung, von Nachbarn als störend empfunden werden, sodass es hier zu Beschwerden kommen kann. Daher ist es sehr wichtig, den korrekten Aufstellort einer Luft-Wasser-Wärmepumpe unbedingt zu beachten. Andernfalls können zusätzliche Kosten für eine Abdeckhaube entstehen, die die Lautstärke der Luftwärmepumpe dämpft.

Als weiterer Nachteil einer Luft-Wasser-Wärmepumpe kann die geringere Effizienz in einem weniger gut gedämmten Altbau sein. Daher wird diese Wärmepumpenheizung bevorzugt für den Neubau empfohlen, da diese aufgrund gesetzlicher Auflagen deutlich besser gedämmt sind als Altbauten (lesen Sie hier mehr zur Wärmepumpe im Neubau und Wärmepumpen im Altbau). Dieser Nachteil kann allerdings in Anbetracht neuerer und leistungsfähigerer Modelle von Luft-Wasser-Wärmepumpen relativiert werden. Denn diese funktionieren sehr wohl in vielen Altbauten. Dennoch sollte der Einsatz einer Luftwärmepumpe im Altbau stets gründlich durch einen Heizungsfachbetrieb geplant werden.

Luft-Luft-Wärmepumpen: Vorteile und Nachteile

Bevor es an das Auflisten der Nachteile einer Luft-Luft-Wärmepumpe geht, wird kurz erklärt, worum es sich handelt. Eine Luft-Luft-Wärmepumpe nutzt als Energiequelle zum einen die Außenluft, zum anderen die Wärme, die in der bereits verbrauchten Luft aus dem Innenraum enthalten ist. Das Trägermedium zum Heizen der Räume ist Luft, anstelle von Wasser beziehungsweise Kältemittel. Denn ein Kältemittelkreislauf ist hier nicht notwendig.

Während ein Vorteil der Luft-Luft-Wärmepumpe etwa ist, dass keine Heizkörper benötigt werden, gibt es auch einige Nachteile. Ein großer Nachteil der Luft-Luft-Wärmepumpe ist, dass sie sich nicht zum Erhitzen von Wasser eignet. Daher muss zusätzlich zur Luft-Luft-Wärmepumpe ein separates Heizsystem für Warmwasser installiert werden. Das kann den Verbrauch an Strom bzw. Energie in die Höhe treiben.

Ein weiterer Nachteil der Luft-Luft-Wärmepumpe ist der vergleichsweise geringe Wirkungsgrad: Die Jahresarbeitszahl liegt nur bei etwa 2,5. Das heißt, sie gewinnt aus einer eingesetzten Kilowattstunde Strom lediglich etwa 2,5 Kilowattstunde Wärmeenergie.

Der letzte nennenswerte Nachteil der Luft-Luft-Wärmepumpe zeigt sich beim Einsatz in einem weniger gut gedämmten Altbau. Hier könnte die Effizienz mit der Luft als Wärmeträgermedium leiden. Daher ist hier vor einer Heizungsmodernisierung unbedingt die Konsultation eines Heizungsfachbetriebes angeraten.

Nachteile von Abluftwärmepumpen

Um die Nachteile einer Abluftwärmepumpe verstehen zu können, erfahren Sie zunächst, worum es sich dabei eigentlich handelt. Eine Abluftwärmepumpe ähnelt der Luft-Luft-Wärmepumpe sehr stark. Der Unterschied im Betrieb liegt bei dieser Heizungsart darin, dass sie lediglich mit der Abwärme der bereits verbrauchten Raumluft arbeitet. Frische Luft von außen wird hier nicht zugeführt. Der zugehörige Ventilator saugt lediglich die Raumluft an, sodass die vorhandene Wärme genutzt werden kann. Dieser Prozess nennt sich Wärmerückgewinnung.

Die Abluftwärmepumpe hat dabei einige Nachteile. Zum Beispiel ist die vorgewärmte Abluft nur in begrenztem Maße verfügbar. Weiterhin sorgt die Abluftwärmepumpe nicht für frische Zuluft, sodass zusätzlich eine Lüftungsanlage installiert werden muss. Das erhöht die Installationskosten und, durch das zusätzliche Gerät, auch die Kosten der Wärmepumpe.

Weiterhin ist bei diesen Wärmepumpenheizungen eine gute Dämmung, wie etwa in Neubauten, zwingend erforderlich. Das schließt den Einsatz in anderen, vor allem älteren, Gebäuden aus.

Vorteile und Nachteile von Split-Wärmepumpen

Außengerät einer Split-Wärmepumpe

Außengerät einer Split-Wärmepumpe. Bild: AdobeStock_Chad Robertson

Bei einer Split-Wärmepumpe handelt es sich um eine Luft-Wasser-Wärmepumpe, die in zwei Einheiten aufgeteilt ist: eine Innen- und eine Außeneinheit. Die Inneneinheit wird im Innern des Hauses, etwa im Heizungskeller, aufgestellt. Die Außeneinheit befindet sich, wie der Name schon sagt, in Außenaufstellung.

Ein Nachteil der Split-Wärmepumpe ergibt sich direkt aus der Art der Aufstellung. Denn der Weg, über den die Wärme transportiert wird, ist lang. Diese Art der Erschließung kann zu Verlusten führen. In diesem Zusammenhang ist der Nachteil des höheren Installationsaufwandes aufgrund der zusätzlichen Leitungen zum Wärmetransport zu nennen. Und umso länger diese Leitungen sind, desto geringer wird auch die Effizienz.

Ein weiterer Nachteil der teilweisen Außenaufstellung der Luftwärmepumpe ist die Lautstärke, die sie beim Ansaugen der Luft produziert. Da kann das gute Nachbarschaftsverhältnis schnell auf die Probe gestellt werden.

Als Nachteil ist außerdem zu nennen, dass ein Fundament für die Aufstellung der Außeneinheit gegossen werden muss. Dies verursacht zum einen weitere Kosten und versiegelt zum anderen eine weitere Fläche auf dem Grundstück. Das könnte sich eventuell steuerlich nachteilig auswirken.

Wärmepumpe zur Innenaufstellung: Vor- und Nachteile

Hier ist nicht die Rede von der Inneneinheit der Split-Wärmepumpe, sondern von einem Monoblock-Gerät, das nur innen aufgestellt wird. Wenn es um ein Monoblock-Gerät geht, so offenbaren sich einige Nachteile. Es beginnt mit der Lieferung: Eine Monoblock-Luftwärmepumpe wird fertig montiert geliefert.

Das bedeutet, sie ist mehrere hundert Kilo schwer und auch recht groß. In einen Altbau mit vorgefertigter Wegeführung lässt sich das Gerät daher kaum integrieren, was den Einsatz in vielen Fällen auf einen Neubau beschränkt. Der Einsatz im Altbau ist nur im Rahmen eines geplanten Umbaus oder einer Sanierung denkbar. Das ist eindeutig als Nachteil der Luftwärmepumpe in Innenaufstellung zu werten.

Weiterhin hat das Gerät einen hohen Platzbedarf, der nicht in jedem Heizungskeller gegeben ist. Je nach Aufstellungsort sind Maßnahmen zur Schallentkopplung notwendig – und auch die Geräuschemissionen sind nicht zu unterschätzen.

Fazit

In diesem Text wurden zahlreiche Nachteile verschiedener Luftwärmepumpen aufgezählt. Dies dient dem Überblick – und der Bewusstseinsschärfung, dass Luft-Wasser-Wärmepumpen und auch andere Wärmepumpen, die die Umgebungswärme der Luft nutzen, nicht nur Vorteile haben. Der Energieträger Luft sorgt nicht immer für eine ausreichende Vorlauftemperatur und eignet sich somit nicht für jedes Einfamilienhaus. Dennoch machen, vor allem bei den Anschaffungskosten, die hohen Wärmepumpe Förderungen für Luft-Wasser-Wärmepumpen oftmals einige Nachteile wieder wett.

Um Nachteilen vorzubeugen, ist es wichtig, dass Sie sich im Vorfeld der Anschaffung einer Luft-Wasser-Wärmepumpe ausgiebig beraten lassen. Wie Sie generell bei Interesse an einer Luft-Wasser-Wärmepumpe vorgehen, zeigt unsere Wärmepumpen-Checkliste.

Häufig gestellte Fragen

Welche Nachteile hat eine Luftwärmepumpe?
Als größter Nachteil wird meistens die Geräuschentwicklung genannt. Diese entsteht durch das Ansaugen der Luft.
Für wen lohnt sich eine Luft-Wasser-Wärmepumpe?
Da die Effizienz der Luft-Wasser-Wärmepumpe gegenüber einer Sole-Wasser-Wärmepumpe oder einer Wasser-Wasser-Wärmepumpe geringer ist, ist die möglichst gute Gebäudedämmung umso wichtiger. Außerdem funktionieren diese Heizungen nicht mit allen Heizkörpern optimal. Gut gedämmte Häuser mit Flächenheizungen eignen sich am besten, sind aber auch nicht zwingend erforderlich.
Wie viele Jahre hält eine Luftwärmepumpe?
Bei angemessenem Wartungsaufwand kann man mit etwa 20 Jahren Lebensdauer rechnen.
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