Wärmepumpen-Checkliste Teil 2: Ertrag, Wirtschaftlichkeit und Effizienz
Stand Ihres Projekts ist folgender: Sie haben sich über die baulichen Voraussetzungen und Investitionskosten informiert, um einen ersten Eindruck über die technische und finanzielle Machbarkeit einer Wärmepumpe zu bekommen. Hier finden Sie nun Eckdaten zum Leistungsvermögen und Leistungsverhalten von Wärmepumpen.
Die passende Auslegung und Leistung einer Wärmepumpe ist ein wichtiger Aspekt. | Bildquelle: AdobeStock_Milan
Wärmeertrag von Wärmepumpen
- Entzugsleistung von Erdkollektoren: 10-25 Watt / m² (entspricht bei 10 kW Heizleistung einer Kollektorfläche zwischen 400 und 1.000 m²)
- Entzugsleistung von Erdsonden: 30-50 Watt / Meter Tiefe (entspricht bei 10 kW Heizleistung mehreren Bohrungen mit einer Länge zw. 200 und 333 m)
- Entzugsleistung von Wasser-Wasser-Wärmepumpen: 1000 Watt = ca. 250 l Grundwasser pro Stunde (entspricht ca. 4 kW / m³ / h)
- Entzugsleistung von Luft-Wärmepumpen: 1000 Watt = ca. 400 m³ Luft / h
Wirtschaftlichkeit von Wärmepumpen
- bemisst sich am Stromverbrauch der Wärmepumpe (Wärmepumpenstrom)
- Jahresarbeitszahl und COP-Wert geben Auskunft darüber, in welchem wirtschaftlichen Verhältnis die nutzbare Energie für Heizung und Warmwasser zur eingesetzten Hilfsenergie (Wärmepumpenstrom) steht
- Feldtests des Fraunhofer ISE haben folgende Jahresarbeitszahlen ergeben: 3,9 Sole-Wasser-Wärmepumpen / 2,9 Luft-Wasser-Wärmepumpe (Neubau) sowie 3,3 bzw. 2,6 (Bestandsbau)
Effizienz von Wärmepumpen
Damit Wärmepumpen in Bezug auf Jahresarbeitszahl, COP-Wert und damit den Stromverbrauch energetisch und wirtschaftlich effizient arbeiten können, müssen folgende Faktoren gegeben sein:
- Die Temperaturdifferenz zwischen Wärmequelle und Wärmeverteilsystem sollte möglichst gering gehalten werden, um den Stromverbrauch der Wärmepumpe zu senken.
- Dies setzt eine Wärmequelle mit ausreichender Entzugsleistung sowie ein effizientes Wärmeverteilsystem (Niedertemperaturheizkörper, Flächenheizkörper) mit geringen Vorlauftemperaturen voraus.
- Die Immobilie muss, um mit niedrigen Vorlauftemperaturen (35 °C bis 50 °C) heizen zu können, entsprechend wärmegedämmt sein.
- Das Heizverhalten sowie der Warmwasserbedarf müssen hierzu genau erfasst werden (Wärmebedarfsberechnung).
- Die Wahl der Wärmepumpe fällt dann in Bezug auf das Verhältnis von Wärmebedarf der Immobilie und Entzugsleistung der Wärmequelle sowie anhand der Kosten für die Erschließung der Wärmequelle bzw. Realisierbarkeit der Erschließung. Faktoren sind der Platzbedarf des Flächenkollektors, Qualität und Menge des Grundwassers sowie die Genehmigung für Brunnen bzw. Sonden.
Mit diesem Hintergrundwissen können Sie nun den nächsten Schritt angehen: den Ortstermin mit einem Wärmepumpen-Installateur.
Die komplette Checkliste können Sie auch direkt als Printversion herunterladen. Wir wünschen Ihnen viel Erfolg mit Ihrem Projekt!