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Wärmepumpe vereist: Mit kühlem Kopf zur richtigen Diagnose

Ihre Wärmepumpe ist vereist und Sie machen sich Sorgen um Heizleistung und Kosten? Tatsächlich ist eine leichte Reifbildung an der Außeneinheit bei bestimmten Wetterlagen unbedenklich und Teil des normalen Betriebs. Moderne Geräte verfügen über eine Abtauautomatik. Problematisch wird es jedoch, wenn die Wärmepumpe ständig stark vereist, die Abtauung nicht funktioniert oder die Heizleistung spürbar nachlässt. Dieser Ratgeber erklärt die Hintergründe, hilft bei der Fehlerdiagnose und zeigt Ihnen, was Sie tun können, damit Ihre Wärmepumpe effizient und störungsfrei läuft. Weiterlesen
Ariane Müller
Ariane Müller
28 Mai 2025

Wärmepumpe vereist: Ursachen, Lösungen & Tipps

Für Schnellleser: Das Wichtigste zu vereisten Wärmepumpen
  • Normale Vereisung: Leichte Reif- oder Eisbildung am Verdampfer der Außeneinheit ist bei Temperaturen um den Gefrierpunkt und hoher Luftfeuchtigkeit normal. Luft-Wasser-Wärmepumpen entziehen der Außenluft Wärme, wodurch diese stark abkühlt und die Feuchtigkeit kondensiert und gefriert.
  • Abtauautomatik: Jede moderne Wärmepumpe besitzt eine automatische Abtaufunktion, die das Eis regelmäßig entfernt. Dieser Vorgang dauert meist wenige Minuten.
  • Problematische Vereisung: Ein dicker Eispanzer, häufige Vereisung auch bei Plusgraden, eine nicht funktionierende Abtauung oder Leistungsabfall sind Warnsignale.
  • Häufige Ursachen für Störungen: Falsche Einstellungen, verstopfte Filter, unzureichende Luftzufuhr, Kältemittelmangel, defekte Sensoren oder ein Problem mit der Abtauheizung.
  • Was tun? Zuerst Ruhe bewahren. Beobachten Sie den Abtauzyklus. Prüfen Sie Luftfilter und Ansaugwege. Bei anhaltenden Problemen ist ein Fachmann gefragt.
  • Kosten: Starke Vereisung führt zu Ineffizienz, erhöhtem Stromverbrauch und manchmal auch zu teuren Schäden.

➤ Beobachten Sie das Vereisungsverhalten Ihrer Wärmepumpe genau. Eine leichte, temporäre Vereisung ist meist kein Grund zur Sorge. Wenn Ihre Wärmepumpe jedoch massiv oder ständig vereist, die Abtauung versagt oder Sie unsicher sind, kontaktieren Sie einen qualifizierten Heizungsfachbetrieb. Eine frühzeitige Diagnose und Behebung der Ursache verhindert Effizienzverluste und teure Folgeschäden.

Inhalt

Vereiste Luftwärmepumpe vor Haus, umgeben von Schnee

Eine vereiste Wärmepumpe ist nicht in jedem Fall ein Grund zur Sorge. | Bild: © deafebrisa / Adobe Stock

Was tun, wenn die Wärmepumpe vereist ist? Erste Schritte und Analyse

Wenn Sie feststellen, dass Ihre Wärmepumpe vereist ist, ist es wichtig, systematisch vorzugehen. Nicht jede Eisbildung ist sofort ein schwerwiegendes Problem. Beginnen Sie mit einer genauen Beobachtung und einigen einfachen Überprüfungen, bevor Sie voreilige Schlüsse ziehen oder unnötig Kosten entstehen.

Zunächst sollten Sie prüfen, ob die Vereisung im Rahmen des normalen Betriebs liegt. Insbesondere Luft-Wasser-Wärmepumpen neigen bei Außentemperaturen zwischen etwa +5 °C und -7 °C und gleichzeitig hoher Luftfeuchtigkeit zur Eisbildung am Verdampfer der Außeneinheit. Dies ist ein physikalisch bedingter Prozess: Die Wärmepumpe entzieht der angesaugten Außenluft Wärme, wodurch die Luft stark abkühlt. Die Luftfeuchtigkeit kondensiert an den kalten Lamellen des Verdampfers und gefriert dort, wenn die Oberflächentemperatur unter 0 °C sinkt.

➤ Moderne Wärmepumpen sind dafür mit einer Abtauautomatik ausgestattet. Beobachten Sie, ob diese anspringt. Während des Abtauvorgangs kann es zu einer vorübergehenden Dampfentwicklung an der Außeneinheit kommen, was normal ist. Der Abtauzyklus sollte das Eis vollständig entfernen. Ist dies nicht der Fall oder vereist die Anlage extrem schnell wieder, liegt möglicherweise ein Problem vor.

Warum vereist eine Wärmepumpe? Der physikalische Hintergrund

Das Vereisen der Außeneinheit einer Luft-Wasser-Wärmepumpe ist ein physikalischer Prozess, der eng mit ihrer Funktionsweise verbunden ist. Um der Umgebungsluft Wärme entziehen zu können, muss die Temperatur des Verdampfers in der Außeneinheit kälter sein als die Umgebungsluft.

  1. Wärmeentzug und Abkühlung: Ein Ventilator saugt die Außenluft an und leitet sie über den Verdampfer. Im Verdampfer zirkuliert ein Kältemittel, das bei niedriger Temperatur verdampft und dabei der Luft Wärme entzieht.
  2. Kondensation: Durch den Wärmeentzug kühlt sich die Luft stark ab. Kalte Luft kann weniger Feuchtigkeit speichern als warme Luft. Erreicht die Luft den Taupunkt – also eine Sättigung von 100 % –, kondensiert die überschüssige Feuchtigkeit an den kalten Oberflächen der Verdampferlamellen.
  3. Gefrierpunkt: Liegt die Oberflächentemperatur des Verdampfers unter 0 °C, gefriert das kondensierte Wasser und bildet eine Eisschicht. Dies geschieht typischerweise bei Außentemperaturen, die nicht zwingend unter dem Gefrierpunkt liegen müssen, da das Kältemittel im Verdampfer deutlich kälter sein kann als die Außenluft. Besonders kritisch sind Temperaturen zwischen +5 °C und -7 °C bei hoher relativer Luftfeuchtigkeit (über 80 %).

➤ Eine dünne Reifschicht ist dabei oft noch unproblematisch. Bildet sich jedoch eine dickere Eisschicht, wirkt diese isolierend. Der Wärmeübergang von der Luft auf das Kältemittel wird behindert, der Luftstrom blockiert und die Effizienz der Wärmepumpe sinkt drastisch. Im Extremfall kann die Wärmepumpe ausfallen oder Schaden nehmen.

Die Abtauautomatik: So funktioniert die Enteisung

Moderne Wärmepumpen verfügen über eine automatische Abtauvorrichtung, auch Abtauzyklus genannt. Diese wirkt einer betriebsbedingten Vereisung entgegen und stellt so sicher, dass die Wärmepumpe auch an frostigen Tagen effizient arbeitet. Den optimalen Zeitpunkt zum Abtauen ermittelt sie anhand verschiedener Parameter.

Sensorik für die Abtauung

Ob ein Abtauen notwendig ist, erkennen die meisten Anlagen durch entsprechende Sensoren:

  • Temperatursensoren: Sie messen die Temperatur am Verdampfer und/oder die Differenz zwischen Lufteintritts- und Luftaustrittstemperatur. Eine zu große Differenz oder eine sehr niedrige Verdampfertemperatur kann auf Vereisung hindeuten.
  • Drucksensoren: Diese erfassen den Druck im Kältekreis. Vereisung kann zu Druckänderungen führen.
  • Luftstromsensoren: Sie überwachen den Luftdurchsatz. Eine Blockade durch Eis reduziert den Luftstrom.
  • Zeitintervalle: Manche Systeme initiieren präventiv in bestimmten Zeitabständen einen Abtauzyklus, besonders bei kritischen Witterungsbedingungen.

Vergleich der Abtaumethoden

Es gibt hauptsächlich zwei etablierte Methoden zur Abtauung:

Kreislaufumkehr (häufigste Methode bei Luft-Wasser-Wärmepumpen)

Das 4-Wege-Umschaltventil im Kältekreis kehrt die Flussrichtung des Kältemittels um. Der Verdampfer wird kurzzeitig zum Verflüssiger. Heißes, gasförmiges Kältemittel strömt durch den vereisten Verdampfer und schmilzt das Eis von innen heraus ab. Die dafür benötigte Energie wird dem Heizungspufferspeicher oder direkt dem Heizsystem entnommen.

  • Vorteile: Diese Methode ist relativ energieeffizient, da die im System vorhandene Wärme genutzt wird.
  • Nachteile: Wenn die Anlage abtaut, steht meist für 5 bis 10 Minuten keine Heizleistung zur Verfügung.

Elektrische Abtauheizung (Heizstab)

Ein elektrischer Heizstab wird im oder am Verdampfer zugeschaltet, um das Eis abzuschmelzen.

  • Vorteile: Er kann auch bei sehr geringen Wärmemengen im System – wie bei kalten Außentemperaturen und niedrigem Pufferstand – zuverlässig abtauen. Ist manchmal schneller als die Kreislaufumkehr.
  • Nachteile: Führt zu höherem Energieverbrauch, da hierbei die Wärme durch Strom direkt erzeugt wird. Kommt diese Methode häufig zum Einsatz, beeinflusst dies die Jahresarbeitszahl (JAZ) der Wärmepumpe negativ.

➤ Moderne Regelungen optimieren den Abtauzyklus, um so selten wie möglich, aber so oft wie nötig abzutauen und den Energieverbrauch dafür zu minimieren. Wenn die Abtauung nicht funktioniert oder die Wärmepumpe trotz Abtauung vereist bleibt, ist das ein klares Indiz für ein tieferliegendes Problem.

Ursachen für problematische Vereisung: Wenn die Wärmepumpe ständig friert

Wenn Ihre Wärmepumpe ständig vereist oder die Abtauung nicht korrekt funktioniert, können verschiedene Ursachen dahinterstecken. Eine genaue Diagnose ist entscheidend, um das Problem dauerhaft zu beheben.

Hier sind die häufigsten Gründe für eine übermäßige oder fehlerhafte Vereisung:

Grafik mit sieben Ursachen für problematische Vereisung bei Wärmepumpen

Ist eine Wärmepumpe aus einem dieser Gründe vereist, müssen Sie etwas unternehmen. | Grafik: © Heizungsfinder (mit KI erstellt)

1. Fehlerhafte Einstellungen der Regelung

  • Zu lange Abtauintervalle: Die Abtauung wird zu selten eingeleitet, sodass sich zu viel Eis bilden kann.
  • Falsch eingestellte Parameter für die Abtauung: Sensorgrenzwerte oder Zeitfenster sind nicht optimal auf die Anlage und die Umgebungsbedingungen abgestimmt.
  • Heizkurve nicht optimal: Eine falsch eingestellte Heizkurve kann zu unnötig hohen Systemtemperaturen oder häufigem Takten führen, was die Vereisung beeinflussen kann.

2. Mangelnde Luftzufuhr oder blockierte Luftwege

  • Verschmutzte Luftfilter: Verdreckte Filter in der Inneneinheit von Split-Geräten oder verstopfte Ansaug- und Ausblasgitter an der Außeneinheit behindern den Luftstrom. Dies reduziert die übertragene Wärmemenge, der Verdampfer kühlt stärker aus.
  • Unzureichender Abstand zu Wänden oder Hindernissen: Ist die Außeneinheit zu nah an Wänden, Pflanzen oder anderen Objekten aufgestellt, kann die Luft nicht frei zirkulieren. Schnee, Laub oder andere Fremdkörper können ebenfalls den Luftstrom blockieren. 
  • Falsche Aufstellung: Eine ungünstige Position, z. B. in einer windgeschützten Ecke, wo feuchte Luft stehen bleibt, oder eine direkte Ausrichtung zur Hauptwindrichtung bei Schneefall, kann die Vereisung begünstigen.

3. Probleme im Kältekreislauf

  • Kältemittelmangel: Durch ein Leck kann Kältemittel entweichen. Zu wenig Kältemittel führt zu niedrigeren Drücken und Temperaturen im Verdampfer, was eine stärkere Vereisung zur Folge hat.
  • Defektes Expansionsventil: Ein nicht korrekt funktionierendes Expansionsventil kann die Kältemittelzufuhr zum Verdampfer stören und Vereisungsprobleme verursachen.

4. Defekte Komponenten der Abtauautomatik

  • Defekte Sensoren: Wenn Temperatur-, Druck- oder Luftstromsensoren falsche Werte liefern, wird der Abtauvorgang möglicherweise nicht oder zur falschen Zeit gestartet.
  • Fehlerhaftes 4-Wege-Umschaltventil: Bei der Kreislaufumkehr ist dieses Ventil entscheidend. Ist es defekt, kann die Abtauung nicht eingeleitet werden.
  • Defekter Abtauheizstab: Wenn die Abtauung über einen elektrischen Heizstab erfolgt und dieser defekt ist, findet keine Enteisung statt.
  • Fehler in der Steuerplatine: In seltenen Fällen kann ein Defekt in der Hauptplatine der Wärmepumpe die Abtaufunktion beeinträchtigen.

5. Hydraulische Probleme

Ist der Wasserdurchfluss im Heizsystem zu gering, kann während der Kreislaufumkehr-Abtauung nicht genügend Wärme zum Verdampfer transportiert werden. Verantwortlich hierfür können geschlossene Thermostatventile, eine falsch dimensionierte Pumpe oder Luft im System sein. Die Abtauung ist dann ineffektiv.

6. Ungünstige Witterungsbedingungen

Extreme Bedingungen wie Eisregen oder langanhaltender Schneefall können bei Temperaturen um 0 °C die Abtauautomatik an ihre Grenzen bringen. Wenn die Wärmepumpe bei Plusgraden vereist, z. B. bei +2°C und Nebel, ist dies oft auf die hohe Luftfeuchtigkeit zurückzuführen.

7. Stromversorgungsprobleme während der Abtauung

Einige Abtaumethoden, insbesondere die mit elektrischem Heizstab, benötigen kurzzeitig mehr Strom. Ist die Stromversorgung unterdimensioniert oder gibt es Spannungsschwankungen, kann der Abtauprozess gestört werden.

➤ Eine ungleichmäßige Vereisung der Wärmepumpe – z. B. nur im oberen oder unteren Bereich des Verdampfers – kann spezifische Hinweise auf die Ursache geben, etwa auf ein Kältemittelproblem oder eine teilweise Blockade des Luftstroms.

Anzeichen für eine kritische Vereisung: Wann Sie handeln sollten

Es ist wichtig, zwischen normaler, temporärer Reifbildung und einer problematischen Vereisung zu unterscheiden, die Handlungsbedarf erfordert. Achten Sie auf folgende Warnsignale:

Grafik mit zehn Anzeichen, dass die Vereisung einer Wärmepumpe kritisch ist

Hieran erkennen Sie, ob die Vereisung Ihrer Wärmepumpe noch normal ist. | Grafik: © Heizungsfinder (mit KI erstellt)

  • Dicker, kompakter Eispanzer: Die Außeneinheit ist komplett oder großflächig von einer dicken Eisschicht umschlossen, die auch nach einem vermeintlichen Abtauzyklus nicht verschwindet.
  • Abtauung funktioniert nicht oder nur unvollständig: Sie beobachten, dass die Wärmepumpe zwar versucht abzutauen. Die Geräusche ändern sich und der Ventilator steht gegebenenfalls still. Das Eis aber schmilzt nicht oder nur wenig. Die Wärmepumpe taut nicht ab.
  • Sehr häufige Abtauzyklen: Die Wärmepumpe geht auffällig oft in den Abtaumodus, ohne dass extreme Witterungsbedingungen herrschen.
  • Vereisung bei milden Temperaturen: Die Wärmepumpe vereist bei 5 Grad oder sogar höheren Plusgraden und hoher Luftfeuchtigkeit. Dies kommt vorrangig bei Temperaturen um den Gefrierpunkt vor.
  • Reduzierte Heizleistung: Ihre Räume werden nicht mehr richtig warm beziehungsweise die Wärmepumpe benötigt sehr lange, um die Solltemperatur zu erreichen.
  • Erhöhter Stromverbrauch: Die Stromrechnung ist unerklärlich hoch. Dies kann daran liegen, dass die vereiste Wärmepumpe ineffizient läuft oder der elektrische Heizstab übermäßig oft aktiv ist.
  • Ungewöhnliche Geräusche: Schleifende, brummende oder klopfende Geräusche aus der Außeneinheit können auf eine Unwucht durch Eis am Ventilator oder auf mechanische Belastungen durch Eisbildung hinweisen.
  • Fehlermeldungen am Display: Viele Wärmepumpen zeigen spezifische Fehlercodes an, wenn Probleme mit der Vereisung oder Abtauung erkannt werden. Konsultieren Sie das Handbuch Ihrer Anlage.
  • Komplett blockierter Luftdurchsatz: Sie können durch die Lamellen des Verdampfers kaum noch hindurchsehen, und der Ventilator scheint gegen einen massiven Widerstand zu arbeiten oder steht still.
  • Wasseransammlung und erneutes Gefrieren unter dem Gerät: Das abgetaute Wasser kann nicht richtig abfließen, z. B., weil der Kondensatablauf verstopft ist. Dadurch gefriert es wieder unter dem Gerät. Dies kann zu einem massiven Eisblock führen und die Situation verschlimmern.

➤ Wenn eines oder mehrere dieser Anzeichen auftreten, sollten Sie nicht zu lange warten, sondern die Ursache klären oder einen Fachbetrieb hinzuziehen.

Was Sie selbst tun können und wann der Fachmann ran muss

Wenn Ihre Wärmepumpe vereist ist, gibt es einige Dinge, die Sie selbst überprüfen können, bevor Sie einen Fachmann rufen. Es ist jedoch wichtig zu wissen, wann professionelle Hilfe unumgänglich ist.

Grafik mit sieben Schritten, die Sie unternehmen können, um die Vereisung einer Wärmepumpe zu beheben

Unsere Checkliste hilft Ihnen dabei, die Vereisung Ihrer Wärmepumpe zu beheben. | Grafik: © Heizungsfinder (mit KI erstellt)

Das können Sie selbst prüfen und tun

  1. Beobachten Sie den Abtauzyklus: Läuft die Abtauung an? Wie lange dauert sie? Wird das Eis vollständig entfernt? Machen Sie sich Notizen zum Verhalten.
  2. Luftfilter kontrollieren und reinigen/austauschen: Bei Split-Anlagen befinden sich oft Filter in der Inneneinheit. Sind diese verschmutzt, reinigen oder tauschen Sie diese gemäß Herstellerangaben.
  3. Freien Luftstrom sicherstellen: Überprüfen Sie die Außeneinheit. Entfernen Sie Laub, Schnee, Pflanzenwuchs oder andere Gegenstände, die den Lufteinlass oder -auslass blockieren könnten. Achten Sie auf die vom Hersteller empfohlenen Mindestabstände.
  4. Kondensatablauf prüfen: Stellen Sie sicher, dass der Kondensatablauf an der Außeneinheit frei ist und das Schmelzwasser ungehindert abfließen kann. Ein verstopfter Ablauf kann zu erneuter Eisbildung unter dem Gerät führen.
  5. Einstellungen an der Regelung prüfen (vorsichtig!): Vergleichen Sie die aktuellen Einstellungen für die Abtauung – sofern zugänglich und verständlich – mit den Empfehlungen im Handbuch. Verändern Sie Parameter nur, wenn Sie genau wissen, was Sie tun. Notieren Sie vorher die ursprünglichen Einstellungen.
  6. Manuelle Enteisung (als Notlösung und mit Vorsicht!): Schalten Sie die Wärmepumpe über die Regelung oder die Sicherung aus, um Schäden zu vermeiden. Übergießen Sie die vereisten Teile vorsichtig mit lauwarmem Wasser (nicht heiß!). Vermeiden Sie spitze oder harte Gegenstände, um die empfindlichen Lamellen des Verdampfers nicht zu beschädigen. Warnung: Dies ist nur eine temporäre Maßnahme, um die Anlage gegebenenfalls kurzfristig wieder funktionsfähig zu machen. Es behebt nicht die Ursache der Vereisung. Bei unsachgemäßer Durchführung können Schäden entstehen!

Wann Sie unbedingt Fachleute rufen sollten

  • Die Wärmepumpe vereist ständig stark trotz funktionierender Abtauung.
  • Die Abtauautomatik funktioniert offensichtlich nicht oder bricht vorzeitig ab.
  • Sie vermuten einen Kältemittelmangel, z. B. aufgrund öliger Stellen, Zischen oder sehr ungleichmäßiger Vereisung. Achtung: Arbeiten am Kältekreis sind für Laien tabu!
  • Es werden Fehlercodes angezeigt, die Sie nicht deuten oder beheben können.
  • Ungewöhnliche, laute Geräusche treten auf.
  • Die Heizleistung ist dauerhaft stark reduziert.
  • Sie haben die oben genannten Selbsthilfe-Maßnahmen durchgeführt, aber das Problem besteht weiterhin.
  • Sie sind unsicher bei der Diagnose oder fühlen sich mit der Situation überfordert.

➤ Qualifizierte Heizungsprofis verfügen über das nötige Wissen, spezielle Messgeräte und Werkzeuge, um die Ursache der Vereisung exakt zu diagnostizieren und fachgerecht zu beheben. Sie können den Kältekreis prüfen, Sensoren testen, die Regelung optimieren und defekte Bauteile austauschen. Im Internet finden sich in so manch einem Forum Erfahrungsberichte anderer Nutzer. Diese ersetzen aber keine professionelle Diagnose vor Ort.

Kosten durch eine vereiste Wärmepumpe

Eine dauerhaft oder stark vereiste Wärmepumpe verursacht nicht nur Unbehagen durch mangelnde Heizleistung, sondern kann auch erhebliche finanzielle Folgen haben. Diese Kosten setzen sich aus verschiedenen Faktoren zusammen:

1. Erhöhte Betriebskosten

  • Geringere Effizienz: Eine Eisschicht auf dem Verdampfer wirkt wie eine Isolierschicht. Der Wärmeübergang von der Außenluft auf das Kältemittel wird behindert. Die Wärmepumpe muss länger und intensiver arbeiten, um den Wärmebedarf zu decken, was den Stromverbrauch erhöht.
  • Häufigerer Einsatz des Heizstabs: Viele Wärmepumpen verfügen über einen elektrischen Heizstab. Dieser dient als Zusatzheizung bei sehr tiefen Temperaturen, zur Unterstützung der Warmwasserbereitung oder eben auch manchmal zur Unterstützung der Abtauung – je nach Modell. Wenn die Wärmepumpe aufgrund starker Vereisung ihre Leistung nicht erbringen kann oder die Abtauung selbst viel Energie durch den Heizstab benötigt, führt dies zu einem signifikant höheren Stromverbrauch. Der Heizstab arbeitet mit einer Arbeitszahl von 1, während die Wärmepumpe idealerweise eine JAZ von 3-4 oder mehr erreicht. Jeder unnötige Einsatz des Heizstabs treibt die Kosten in die Höhe. Laut einer Analyse des Fraunhofer ISE von Wärmepumpen im Bestand kann ein ineffizienter Betrieb die Stromkosten deutlich steigern.
  • Rechenbeispiel: Angenommen, der Heizstab (6 kW) muss aufgrund von Vereisungsproblemen 2 Stunden pro Tag zusätzlich laufen. Bei einem Strompreis von 0,30 €/kWh führt das zu
    • 6 kW × 2 h = 12 kWh zusätzlicher Stromverbrauch pro Tag
    • 12 kWh × 0,30 €/kWh = 3,60 € zusätzliche Kosten pro Tag
    • 3,60 €/Tag × 30 Tage = 108 € zusätzliche Stromkosten pro Monat

2. Reparaturkosten

  • Verschleiß von Komponenten: Ständige Überlastung durch Vereisung und ineffektive Abtauzyklen können zu einem erhöhten Verschleiß von Bauteilen wie dem Kompressor, Ventilatoren oder dem 4-Wege-Ventil führen.
  • Schäden durch Eis: Massive Eisbildung kann mechanische Schäden verursachen, z. B. an den Lamellen des Verdampfers oder am Ventilator, wenn dieser durch Eis blockiert wird oder eine Unwucht entsteht.
  • Kosten für den Fachmann: Die Diagnose und Behebung der Ursache für die Vereisung durch einen Heizungsfachbetrieb ist mit Kosten für Anfahrt, Arbeitszeit und gegebenenfalls Ersatzteile verbunden. Ein defekter Sensor kann vergleichsweise günstig sein, ein Problem im Kältekreis oder an der Steuerung kann teurer werden.

3. Mögliche Folgeschäden

Wird eine problematische Vereisung über längere Zeit ignoriert, können schwerwiegendere und teurere Schäden an der Wärmepumpe entstehen, die bis zum Totalausfall führen können.

➤ Da die finanziellen Folgen erheblich sein können, ist eine frühzeitige Behebung des Problems auch aus wirtschaftlicher Sicht sinnvoll.

Vorbeugung: Vereisung der Wärmepumpe verhindern und optimieren

Um Problemen mit einer vereisten Wärmepumpe vorzubeugen oder den Betrieb zu optimieren, können Sie bereits bei der Planung und Installation sowie durch regelmäßige Wartung wichtige Weichen stellen.

Standortwahl und bauliche Prävention

  • Freie Luftzirkulation: Wählen Sie einen Aufstellort für die Außeneinheit, der eine ungehinderte Luftzufuhr und -abfuhr gewährleistet. Beachten Sie die vom Hersteller vorgegebenen Mindestabstände zu Wänden, Zäunen, Pflanzen oder anderen Hindernissen. 
  • Schutz vor Witterungseinflüssen: 
    • Vermeiden Sie die Aufstellung in Senken oder schlecht belüfteten Ecken, wo sich Kaltluft und Feuchtigkeit sammeln können.
    • Ein Standort, der vor direkter Windeinwirkung – insbesondere mit Schneetreiben – und starkem Regen oder Eisregen geschützt ist, kann vorteilhaft sein. Eine kleine Überdachung oder eine Schutzhaube kann hier helfen, solange die Luftzirkulation nicht behindert wird.
    • Achten Sie darauf, dass kein Schmelzwasser vom Dach oder Regenwasser direkt auf die Außeneinheit tropft.
  • Korrekter Kondensatablauf: Sorgen Sie für einen frostsicheren und gut funktionierenden Kondensatablauf. Das ablaufende Schmelzwasser muss sicher vom Gerät weggeleitet werden und darf nicht unter der Wärmepumpe erneut gefrieren. Gegebenenfalls ist eine Kondensatwannenheizung sinnvoll.
  • Erhöhte Montage: Eine leicht erhöhte Montage der Außeneinheit auf einem Sockel oder einer Konsole kann verhindern, dass sie bei starkem Schneefall einschneit oder das ablaufende Kondensat im Winter direkt unter dem Gerät einen Eisklotz bildet.
Wärmepumpe auf Sockel mit schneebedeckter Überdachung, dahinter Hauswand, rundherum ein verschneitem Hof, ein Schäferhund läuft auf die Wärmepumpe zu

Indem Sie die Wärmepumpe auf einem Sockel und unter einer Überdachung platzieren sowie genügend Abstand zu den Wänden einhalten, verhindern Sie, dass sie vereist. | Foto: © Trik / Adobe Stock

Regelmäßige Wartung der Wärmepumpe

Der Bundesverband Wärmepumpe (BWP) e.V. empfiehlt regelmäßige Inspektionen durch einen qualifizierten Fachbetrieb. Dies ist essenziell, um die Effizienz und Funktionssicherheit Ihrer Wärmepumpe langfristig zu gewährleisten und Vereisungsproblemen vorzubeugen. Eine typische Wärmepumpen-Wartung umfasst unter anderem:

  • Sichtprüfung aller Komponenten: Einschließlich der Außeneinheit auf Beschädigungen oder Verschmutzungen.
  • Reinigung des Verdampfers und der Luftwege: Entfernung von Laub, Schmutz und anderen Ablagerungen
  • Prüfung der Luftfilter: Reinigung oder Austausch
  • Kontrolle des Kältekreises auf Dichtheit und korrekten Füllstand (durch zertifiziertes Personal)
  • Überprüfung der elektrischen Anschlüsse
  • Funktionstest der Abtauautomatik und der Sensoren
  • Prüfung und Optimierung der Regelungseinstellungen
  • Kontrolle des Kondensatablaufs

Durch eine fachgerechte Wartung können potenzielle Probleme frühzeitig erkannt und behoben werden, bevor sie zu starker Vereisung und Effizienzverlusten führen. Dies hilft, die Wärmepumpe zu optimieren und die Betriebskosten niedrig zu halten.

Zwei Heizungsfachmänner überprüfen eine Wärmepumpe.

Regelmäßige Wartung senkt das Risiko, dass die Wärmepumpe vereist. | Foto: © Andrey Popov / Adobe Stock

Sonderfall: Erdwärmepumpe vereist

Obwohl das Thema Vereisung primär Luft-Wasser-Wärmepumpen betrifft, kann in sehr seltenen Fällen auch eine Sole-Wasser-Wärmepumpe vereisen. Dies bezieht sich dann jedoch nicht auf eine Außeneinheit, sondern auf Teile des Solekreislaufs oder den Verdampfer im Inneren der Wärmepumpe.

Eine Vereisung bei einer Erdwärmepumpe ist ein ernsthaftes Warnsignal und deutet fast immer auf ein größeres Problem hin:

  • Zu geringer Soledurchfluss: Wenn die Solepumpe defekt ist, der Solefilter verstopft ist oder Luft im Solekreislauf zirkuliert, kann nicht genügend Wärme aus dem Erdreich zum Verdampfer transportiert werden. Die Soletemperatur sinkt stark ab.
  • Unterdimensionierte Erdwärmequelle: Wenn die Erdwärmequelle zu klein für den Wärmebedarf des Gebäudes ausgelegt wurde, wird ihr zu viel Wärme entzogen. Die Temperatur der Sole kann dann unter den Gefrierpunkt fallen, was zur Vereisung des Erdreichs um die Kollektoren/Sonden und potenziell auch des Verdampfers führen kann. Dies ist ein schwerwiegender Planungsfehler.
  • Kältemittelmangel oder defektes Expansionsventil: Ähnlich wie bei Luft-Wasser-Wärmepumpen können Probleme im Kältekreis dazu führen, dass der Verdampfer extrem kalt wird und die Restwärme aus der Sole nicht mehr ausreicht, um eine Vereisung zu verhindern.
  • Vereisungsschutz der Wärmepumpe defekt: Auch Erdwärmepumpen haben Sicherheitseinrichtungen, die eine zu starke Abkühlung der Sole verhindern sollen. Sind diese defekt, kann es zur Vereisung kommen.

Folgen einer Vereisung bei Erdwärmepumpen:

  • Drastischer Leistungsabfall und Effizienzverlust.
  • Mögliche Schäden am Verdampfer oder anderen Komponenten des Kältekreises.
  • Bei Vereisung des Erdreichs kommt es zu langfristiger Schädigung der Erdwärmequelle und reduzierter Regenerationsfähigkeit.

➤ Wenn Sie eine Vereisung an Ihrer Erdwärmepumpe oder im Solekreislauf feststellen – z. B. Eisbildung an Rohren des Solekreislaufs, sehr niedrige Soletemperaturen im Display oder Fehlermeldungen –, sollten Sie die Anlage umgehend ausschalten und einen spezialisierten Fachbetrieb für Erdwärmepumpen kontaktieren. Hier sind Selbsthilfeversuche meist nicht zielführend und können die Situation sogar verschlimmern.

Vorteile und Zuverlässigkeit moderner Wärmepumpen trotz Vereisungsgefahr

Trotz der physikalisch bedingten Vereisungsgefahr bei Luft-Wasser-Wärmepumpen sind moderne Geräte hochentwickelte und zuverlässige Heizsysteme. Hersteller haben in den letzten Jahren erhebliche Fortschritte in der Technologie und Regelung der Abtauzyklen gemacht:

  • Intelligente Abtauautomatik: Fortschrittliche Sensortechnik und Algorithmen sorgen dafür, dass Abtauvorgänge bedarfsgerecht und energieeffizient durchgeführt werden. Bei der "adaptiven Abtauung" erkennen die Systeme präzise, wann eine Abtauung wirklich notwendig ist, und vermeiden so unnötige Zyklen.
  • Optimierte Verdampfer: Die Bauweise der Verdampfer wird stetig verbessert. Andere Lamellenabstände und spezielle Beschichtungen reduzieren die Eisbildung und erleichtern die Abtauung.
  • Effiziente Abtauverfahren: Die Kreislaufumkehr als Standardmethode ist energetisch optimiert. Der Einsatz von elektrischen Heizstäben zur Abtauung wird auf ein Minimum reduziert oder erfolgt nur unterstützend.
  • Hohe Jahresarbeitszahlen (JAZ): Trotz gelegentlicher Abtauvorgänge erreichen moderne Wärmepumpen hohe JAZ-Werte, was ihre Effizienz über das gesamte Jahr belegt. Studien, wie sie beispielsweise vom Fraunhofer ISE durchgeführt werden, zeigen kontinuierliche Verbesserungen in der Feldperformance.
  • Zuverlässigkeit auch bei tiefen Temperaturen: Viele aktuelle Modelle sind für den Betrieb bei Außentemperaturen von bis zu -20 °C oder sogar darunter ausgelegt und gewährleisten auch dann noch eine zuverlässige Wärmeversorgung.
  • Integration in Smart-Home-Systeme: Dies ermöglicht eine noch präzisere Steuerung und Überwachung, auch im Hinblick auf optimale Abtauzyklen und frühzeitige Fehlererkennung.

➤ Die gelegentliche, kontrollierte Vereisung und der darauf folgende Abtauzyklus sind also ein normaler und unbedenklicher Teil des Betriebs einer Luft-Wasser-Wärmepumpe. Die Technik ist darauf ausgelegt, diesen Prozess effizient zu managen. Problematisch wird es erst, wenn Störungen im System auftreten, die zu übermäßiger Vereisung oder einem Versagen der Abtauung führen. Dank der robusten Technik und intelligenten Regelung sind solche Störungen bei fachgerecht installierten und gewarteten Anlagen jedoch nicht die Regel.

Fazit: Informiert handeln bei vereister Wärmepumpe

Eine vereiste Wärmepumpe kann verunsichern, ist aber unter bestimmten Witterungsbedingungen ein normaler physikalischer Vorgang. Entscheidend ist, zwischen unkritischer Reifbildung mit funktionierender Abtauautomatik und problematischer, dauerhafter Vereisung zu unterscheiden.

Moderne Wärmepumpen sind mit intelligenten Abtau-Systemen ausgestattet, die eine Vereisung meist zuverlässig und effizient managen. Tritt dennoch eine starke oder ständige Vereisung auf, sinkt die Heizleistung oder versagt die Abtauung, ist eine systematische Ursachenforschung gefragt. Einfache Überprüfungen des Luftstroms und der Filter können Sie selbst vornehmen. Bei komplexeren Problemen, insbesondere im Kältekreis oder der Steuerung, ist jedoch die Expertise von qualifizierten Heizungsexperten unerlässlich.

Eine frühzeitige Diagnose und Behebung von Störungen verhindert nicht nur höhere Betriebskosten durch Ineffizienz und häufigen Heizstabeinsatz, sondern schützt auch vor teuren Folgeschäden an der Anlage. Durch eine sorgfältige Planung des Aufstellortes, eine fachgerechte Installation und regelmäßige Wartung lässt sich das Risiko problematischer Vereisung minimieren und die hohe Effizienz und Zuverlässigkeit Ihrer Wärmepumpe langfristig sicherstellen.

Mein Fazit: Im Normalfall ist eine Wärmepumpe gut für den Winter gewappnet

Eine Wärmepumpe ist als Heizung für den Einsatz während der kalten Jahreszeit konzipiert. Was sie von anderen Heizsystemen unterscheidet, ist, dass sie ganz oder zumindest teilweise vor dem Haus aufgestellt wird. Dadurch ist sie der Witterung direkt ausgesetzt. Hersteller sind sich den damit verbundenen Herausforderungen natürlich bewusst und haben ihre Modelle mit entsprechenden Vorkehrungen, wie Abtaumechanismen, ausgestattet. Einer gut geplanten und regelmäßig gewarteten Wärmepumpe kann ein bisschen Eis somit nichts anhaben.

Falls die Vereisung doch mal stärker ausfällt oder länger anhält, ist das ein Zeichen, dass etwas nicht so läuft, wie es soll. Teils können Sie das Problem mit den genannten Tipps selbst beheben. In komplizierteren Fällen hilft Ihnen ein Fachbetrieb, die Ursache zu beseitigen. 

Heizungen sind komplexe Systeme. Da kann es immer mal passieren, dass etwas nicht rund läuft. Die möglichen Beeinträchtigungen durch eine Vereisung wiegt eine Wärmepumpe aber durch viele positive Eigenschaften mehr als auf.

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Ariane Müller, Fachredakteurin für Energiethemen & Produzentin des Podcasts "Energetisch & Effizient"

FAQ – Häufig gestellte Fragen

Ist es normal, dass meine Wärmepumpe Eis ansetzt?
Ja, eine leichte Eis- oder Reifbildung an der Außeneinheit einer Luft-Wasser-Wärmepumpe ist bei kühlen Temperaturen (insbesondere zwischen +5 °C und -7 °C) und hoher Luftfeuchtigkeit normal. Moderne Geräte haben eine automatische Abtaufunktion, um dieses Eis regelmäßig zu entfernen.
Meine Wärmepumpe vereist, obwohl es Plusgrade hat. Ist das normal?
Eine leichte Reifbildung kann auch bei wenigen Plusgraden und hoher Luftfeuchtigkeit vorkommen. Wenn Ihre Wärmepumpe bei 5 Grad aber stark vereist und nicht richtig abtaut, deutet das auf ein Problem hin – z.B. Kältemittelmangel oder Sensorfehler – und sollte von einem Fachbetrieb geprüft werden.
Wie oft sollte meine Wärmepumpe abtauen?
Das hängt von den Außentemperaturen, der Luftfeuchtigkeit und dem spezifischen Modell ab. An kritischen Tagen kann ein Abtauzyklus alle 30-90 Minuten erfolgen, an anderen Tagen nur wenige Male oder gar nicht. Die meisten modernen Wärmepumpen haben eine bedarfsgesteuerte Abtauung, die nur bei tatsächlicher Notwendigkeit aktiviert wird. Eine auffällig häufige Abtauung ohne entsprechende Witterung kann auf ein Problem hindeuten.
Woran erkenne ich, dass der Abtauzyklus funktioniert?
Oft hören Sie eine Veränderung im Betriebsgeräusch. Der Ventilator am Außengerät schaltet sich meist ab. Es kann zu Dampfbildung kommen, da das Eis schmilzt und verdunstet. Nach einigen Minuten sollte der Verdampfer wieder weitgehend eisfrei sein und die Wärmepumpe den normalen Heizbetrieb aufnehmen.
Was kann ich tun, wenn meine Wärmepumpe vereist und nicht richtig abtaut?
Stellen Sie sicher, dass die Luftzufuhr frei ist und der Kondensatablauf nicht blockiert ist. Reinigen Sie gegebenenfalls die Luftfilter. Beobachten Sie, ob ein Abtauzyklus startet. Versuchen Sie nicht, das Eis gewaltsam zu entfernen. Wenn die Wärmepumpe weiterhin nicht abtaut oder Fehler anzeigt, kontaktieren Sie einen Heizungsfachbetrieb.
Kann ich meine Wärmepumpe manuell enteisen?
Als Notlösung können Sie die Anlage ausschalten und die vereisten Teile vorsichtig mit lauwarmem Wasser übergießen. Heißes Wasser kann zu Temperaturschocks und Schäden an empfindlichen Bauteilen führen. Zudem kann das schnell wieder gefrierende Wasser das Problem verschlimmern. Verwenden Sie keine spitzen Gegenstände. Dies behebt aber nicht die Ursache. Wenn die Wärmepumpe danach schnell wieder stark vereist, ist professionelle Hilfe nötig.
Wann muss ich bei einer vereisten Wärmepumpe einen Profi rufen?
Wenn die Wärmepumpe stark und dauerhaft vereist ist, die Abtauautomatik nicht funktioniert, die Heizleistung spürbar nachlässt, ungewöhnliche Geräusche auftreten oder Fehlermeldungen angezeigt werden, sollten Sie einen Fachbetrieb einschalten. Insbesondere bei Verdacht auf Kältemittelmangel ist dies unumgänglich.
Kann eine vereiste Wärmepumpe kaputt gehen?
Wenn die Vereisung extrem stark ist und über längere Zeit anhält, können Bauteile wie der Verdampfer oder der Ventilator Schaden nehmen. Zudem führt eine starke Vereisung zu Ineffizienz und höheren Betriebskosten.
Ariane Müller
Ariane Müller ist Fachredakteurin für energetisches Bauen und Sanieren. Sie informiert über die verschiedenen Heizungsarten, die Möglichkeiten der eigenen Stromgewinnung und Wege zur besseren Gebäudedämmung.
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