Veröffentlicht am Dez. 7, 2023

Der Pelletlagerraum: Größe, Planung & Systeme

Eine Pelletheizung genehmigt sich über das Jahr gerechnet durchaus einige Tonnen Holzpellets. Säckeweises Nachfüllen per Hand ist möglich, aber nicht sonderlich komfortabel. Und bei größeren Abnahmemengen zahlen Sie in der Regel geringere Preise. Eine gut durchdachte Pelletlagerung ist also einfacher und auf lange Sicht günstiger. Ideal für eine Pelletlagerung ist ein vorhandener Raum im eigenen Keller. Es muss aber nicht immer der klassische Pelletlagerraum im Haus sein.
Thorben Frahm
Dieser Artikel wurde von
Thorben Frahm für www.heizungsfinder.de verfasst.
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Pelletlagerung im Themenüberblick

Hier finden Sie alle Artikel zum Thema Pelletlagerung. Wenn Sie ein Thema besonders interessiert, kommen Sie per Klick auf den Link zum entsprechenden Volltext. Generell lassen sich Pelletlager in verschiedene Kategorien einordnen:

Ein Beispiel für verschiedene Varianten der Pelletlagerung, Video via Youtube / Fröling GmbH

Der Pelletlagerraum: Planung & Anforderungen an die sachgerechte Pelletlagerung

Nähert man sich dem Thema der Pelletlagerung mit der Preis- / Leistungsbrille, so hat der Pelletlagerraum die Nase vorn: er bietet das größte Volumen zum geringsten Preis. Wichtige Voraussetzungen für dieses Pelletlager: der Befüllstutzen muss vom Silofahrzeug, das die Pellets anliefert, zu erreichen sein (und ein Stromanschluss sollte sich in der Nähe befinden). Entfernungen bis zu 30 Metern lassen sich noch gut überbrücken, bei längeren Distanzen kann es hier problematisch werden.

Der Lagerraum darf nicht zu feucht sein und sollte gleichzeitig möglichst nahe am Raum mit dem Heizkessel stehen, damit der Pellet Transport einfach erfolgen kann. Nach Muster-Feuerungsverordnung (M-FeuVo) sind bei Lagermengen unterhalb von 6,5 Tonnen sowie einer Kesselleistung von unter 50 kW keine besonderen Sicherheitsvorkehrungen bei der Pelletlagerung einzuhalten. Besonders wichtig sind die Wetterfestigkeit und die Feuchtigkeitsabweisung des Pelletlagers, um Schimmel und Funktionsstörungen der Pelletheizung zu vermeiden. Erkundigen Sie sich bei Ihrem Schornsteinfeger zu diesen Sicherheitsfragen - in verschiedenen Bundesländern sind die Anforderungen unterschiedlich! Überschreitet man diese Angaben, sind schärfere Sicherheitsbestimmungen einzuhalten und es ist auch ein eigener Heizraum erforderlich.

Für Pelletlager mit mehr als 6,5 Tonnen, sind verschiedene Sicherheitsvorkehrungen zu treffen:

  • Ausreichende Belüftung (optional auch mit Filter)
  • Abdichtung von sonstigen Öffnungen (wegen Geruchtsbelästigung)
  • Schutz vor Grundwasseranstieg
  • Schutz vor UV Strahlen (das heißt: keine Fenster)
  • Brandschutz (kein Betrieb von Motoren oder Feuer im Lagerraum)

Laut Deutschem Energieholz- und Pelletverbandes e.V. (DEPV) orientiert sich der Pelletlager Brandschutz am Fassungsvermögen des Pelletlagers gemäß der Muster-Feuerungsverordnung (M-FeuVO).

  • Erreicht das Lager einen Maximalinhalt von bis zu sechseinhalb Tonnen (10.000 l), bestehen keine über die normalen Anforderungen an ein Pelletlager herausgehenden Bestimmungen zum Pelletlager Brandschutz.

  • Überschreitet das Pelletlager 6,5 Tonnen / 10.000 Liter Fassungsvermögen, so sind unbedingte Bestimmungen zu erfüllen. Hierzu zählt, dass der Lagerraum für keinen anderen Zweck als die Lagerung genutzt werden darf. Wände und Decken müssen die Feuerwiderstandsklasse F90 erfüllen (nach DIN 4102: feuerbeständig, 90 Minuten Funktionserhalt). Elektrische Anlagen müssen §14 des Geräte- und Produktsicherheitsgesetzes für elektrische Anlagen in explosionsgefährdeten Räumen genügen.

Aber: die M-FeuVO wurde nicht in allen Bundesländern umgesetzt. Informieren Sie sich also bei Fachbetrieben für Pelletheizungen, welche Anforderungen in Ihrem Bundesland an den Pelletlager Brandschutz gestellt werden! Behalten Sie auch im Blick, dass es neben dem Pelletlager auch Anforderungen an den Heizraum selbst gibt. Auch hier helfen Fachbetriebe gerne weiter.

Ist die Möglichkeit zu einem solchen Pelletlager nicht gegeben, weicht man auf alternative Möglichkeiten zur Pelletlagerung aus, von denen es eine Vielzahl Varianten am Markt gibt.

Alternativen zum Pelletlagerraum: Sacksilos, Pellettanks & Pelletspeicher

Eine weitere Möglichkeit für die Innen- und bei entsprechendem Regen- und UV-Strahlung auch Außenlagerung sind Sacksilos. Das Sacksilo ist ein Gewebebehälter auf einem Stützgerüst, so dass die Pellets sicher und ohne Boden- oder Wandkontakt gelagert werden können. Es ist flexibel aufstellbar, leicht zu warten und im Vergleich zu Metalltanks im günstigeren Preisbereich (zu sehen u.a. bei Oekofen oder KWB).

Eine Lösung zur Pelletlagerung aus Metall ist der Pellettank. Er teilt sich generell die Vor- und Nachteile mit dem Sacksilo: es ist flexibel aufstellbar, über modulare Systeme einfach erweiterbar und perfekt geeignet für schwierige Räumlichkeiten. Auch hier muss man bei der Außenaufstellung auf Witterungsschutz achten.

Eine interessante Option ist der Pelletspeicher: diese Art von Tank wird nicht nur außerhalb des Hauses, sondern zusätzlich auch noch unterirdisch verbaut. So geht kein Platz verloren und abgesehen vom Befüllelement bleibt die Pelletlagerung praktisch unsichtbar. Schwieriger als bei den anderen Pelletlagern ist allerdings die Wartung. Wenn Teile am Lager oder dem Fördersystem repariert oder gewartet werden müssen, ist der Zugang nicht ganz so einfach zu bewerkstelligen.

Wie groß soll das Pelletlager sein?

Die empfohlene Größe des Pelletlagers richtet sich nach dem Jahresverbrauch der Pelletheizung. Für 1 kW Heizlast werden 0,9 Kubikmeter Pellets benötigt. Das entspricht etwas 700 kg Pellets. Je nach Heizlast können Sie also die benötigte Kubikmeterzahl für den Lagerraum ermitteln. Allerdings können Sie den Lagerraum nicht vollständig bis unter das Dach nutzen. Empfohlen wird es, dass nur 2/3 des Raumvolumens genutzt werden. Daher benötigen Sie pro 1 kW Heizlast 1,35 Kubikmeter Raumvolumen, um diese Vorgabe zu erfüllen.

Beispielberechnung für die Größe des Pelletlagers

Bei einem Neubau mit 150qm zu heizender Fläche liegt die benötigte Heizlast bei ca. 9 kW. Für diese 9 kW benötigen Sie 6,3 Tonnen Pellets und ein Lagerraumvolumen von 12,15 Kubikmetern.

Bei einem größeren Lager gelten oft strengere Sicherheitsvorschriften - allerdings könnten mit einem größeren Lager auch Preissenkungen und Mengenrabatte bei der Pelletbestellung besser ausgenutzt werden.

Reinigung des Pelletlagers: wann ist es notwendig?

Um die langfristige Funktionsweise der Pelletheizung sicherzustellen, wird eine regelmäßige Reinigung empfohlen. Hier wird ein Zeitraum von etwa zwei Jahren oder nach maximal drei Lieferungen empfohlen. Bei der Reinigung des Pelletlagers wird der Holzstaub und der Feinanteil (unten abgelagerte Reste und Kleinteile) entfernt. Das funktioniert natürlich am besten, wenn das Pelletlager leer ist bzw. bevor es wieder aufgefüllt wird. Meistens wird die Reinigung im Sommer vorgenommen.

Kann die Reinigung des Pelletlagers selbst durchgeführt werden?

Grundsätzlich können Sie die Reinigung Ihres Pelletlagers ohne Fachbetriebe oder Dienstleister durchführen, sofern es sich nicht um Erdlager handelt oder die Kapazität von 10 Tonnen nicht überschritten wiird. Wichtig ist, dass folgende Punkte beachtet werden:

  • Reinigungsanleitung des Herstellers des Lagers beachten
  • Sicherheitsvorkehrungen beachten! Heizung und Förder- / Austragssysteme ausschalten
  • Pelletlager 15 Minuten lüften bevor es betreten wird
  • Betreten des Pelletlagers nur mit Staubmaske (Klasse P2)
  • Aussaugen des Lagers (Staubsauger mit Schwebstoff / HEPA Filter und nicht auf höchster Stufe zur Vermeidung von Überhitzung)

Wer hilft bei der Planung und dem Bau eines Pelletlagers?

Pelletöfen und Pelletheizungen überzeugen durch ihre Energiebilanz verglichen mit fossilen Heizungen und geringe laufende Kosten. Bei unsachgemäßer Lagerung können sich diese Vorteile ins Gegenteil umkehren. Fachbetriebe für Pelletheizungen helfen Ihnen bei der Planung von Pelletheizung & Pelletlagerung.

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