Veröffentlicht am Dez. 7, 2023

Pelletheizung mit Solarthermie: Klimafreundlich & effizient

Solarthermie und Pelletheizung sind eine sinnvolle Kombination. Erfahren Sie, warum sich die etwas höheren Anschaffungskosten für Pelletheizung mit Solarthermie langfristig rechnen – und welche Förderung möglich ist. Außerdem zeigen wir Ihnen, warum eine Solarthermie-Pelletheizung im laufenden Betrieb so günstig ist.
Gina Doormann
Dieser Artikel wurde von
Gina Doormann für www.heizungsfinder.de verfasst.
Pelletheizung Technik Kombination
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Pelletheizung und Solarthermie im Überblick

Vollautomatische Pelletheizungen sind komfortabel und ideal zur Kombination mit Solarspeichern und Solarkollektoren geeignet. Die thermische Solaranlage versorgt den Haushalt im Sommer und in den Übergangszeiten mit warmem Wasser und unterstützt die Pelletheizung. Geht es um die Warmwasserbereitung, unterstützt die Solarthermie mit 60 Prozent. Bei der Kombiheizung mit Warmwasser und Heizung unterstützt die Solarthermie mit etwa 20 bis 30 Prozent.

Pelletheizung mit Solarthermie Funktionsweise

Eine Pelletheizung mit Solarthermie hat komplexe Funktionsweisen. | Bildquelle: co2online.de

Pelletheizung mit Solarthermie: Was ist das?

Die Pelletheizung, auch Pelletkessel genannt, zählt zu den Holzheizungen und damit zu den regenerativ betriebenen Heizungssystemen. Mit einer Pelletheizung lässt sich ein ganzes Haus beheizen und auch Warmwasser generieren. Da die verwendeten Pellets, also Holzpresslinge, eine genormte Form haben, ist im Gegensatz zu einem Pelletofen ein vollautomatisierter Prozess möglich.

Der Pelletkessel ist als Zentralheizung zu verstehen, die im gesamten Haus für Heizungswärme und Warmwasser sorgt. Ein Pelletofen hingegen ist eher als eine Art Kamin zu begreifen. Er steht im Wohnbereich und verbreitet angenehme Strahlungswärme.

Die Kombination aus Pelletheizung und Solarthermie führt letztlich die Vorteile der regenerativen Holzheizung mit denen der Solarthermie, die die Kraft der Sonne zur Wärmeerzeugung nutzt, zusammen. Hierfür sind Solarkollektoren notwendig, die auf dem Dach des Hauses angebracht werden. Die Solarthermieanlage unterstützt die Heizleistung der Pelletheizung und erzeugt Warmwasser, sodass an den ohnehin günstigen Pellets nochmals eingespart werden kann.

Solarthermie auf einem Einfamilienhaus

Solarthermie ergänzt eine Pelletheizung optimal. | Bildquelle: AdobeStock_Kara

Über einen Brauchwasserspeicher oder einen Pufferspeicher sind beide Systeme miteinander verbunden. Dabei ist ein Brauchwasserspeicher mit Trinkwasser gefüllt und ein Pufferspeicher mit Heizungswasser. Beide lassen sich mithilfe von Solarthermie erwärmen. Sollte die Sonneneinstrahlung nicht ausreichen, so wird die Pelletheizung hinzugeschaltet. Ein ähnliches System nennt sich Gas-Hybridheizung. Nur dass dabei die klimafreundliche Funktion der Pelletheizung durch die fossil betriebene und umweltschädigende Gasheizung ausgeführt wird.

Pelletheizung mit Pufferspeicher und Solar

Wie bereits erwähnt, ist der Pufferspeicher der zentrale Punkt der Solarthermie-Pelletheizung, denn hier werden die Systeme gekoppelt. Denn beide Systeme, sowohl die Solar-Heizung als auch die Pelletheizung, transportieren die Wärme zu diesem Speicher. Somit ist für die Pellet-Solar-Kombination ein Kombispeicher erforderlich. Dabei wird für die Wärmegewinnung vorrangig die Solarthermie genutzt. Wenn die Temperatur im Solar-Kollektor geringer ist als die Temperatur im Speicher und der Wärmebedarf nicht mehr solar gedeckt werden kann, schaltet sich die Pelletheizung ein und lädt den Kombispeicher wieder auf. Ein Solarregler steuert und kontrolliert diesen Vorgang.

Mit der Kombination Pelletheizung/Solarthermie können 30 bis 55 Prozent an Pellets für die Warmwasserbereitung eingespart werden. Des Weiteren hat sich gemeinhin in der Praxis ein Deckungsgrad von rund 60 Prozent für die Warmwasserbereitung durch Solarthermie etabliert. Dieser Wert lässt sich gut erreichen und höhere Werte würden zu unverhältnismäßig höheren Kosten bei geringen Zusatzerträgen führen, da dann nicht genug Wärmeabnahme vorhanden wäre. Wie hoch die Einsparung an dem Brennstoff Pellets durch die Kombination mit der Solarthermieanlage letztlich tatsächlich ist, hängt von deren Dimensionierung ab. Ein weiterer Vorteil der Pellet-Solar-Kombination ist die umweltschonende Wärmeerzeugung, weil die Solarthermie-Anlage keinerlei umweltschädliche Emissionen verursacht, während eine Pellet-Heizung ihren nach­wachsenden Brennstoff fast CO2-neutral verbrennt.

  • Gut zu wissen: Eine Solarthermie-Kombination ist auch in Verbindung mit anderen Heizsystemen möglich. Gas-Hybridheizungen sind eine Option und auch die Solar-Wärmepumpe-Kombination ist sehr effektiv.

Die Kombination von Solarheizung und Pelletheizung verbessert also die optimale Energieeffizienz der Pelletheizung gerade in den Wintermonaten

Funktionsweise

Funktionsweise der Pelletheizung mit Solar

Solar- und Pellet Heizung speisen ihre Wärme in einen gemeinsamen Speicher ein

Eine Pelletheizung mit Solarthermie bedeutet das Zusammenspiel von zwei nachhaltigen Wärmeerzeugern. Die Solarthermieanlage und die Pelletheizung versorgen den Haushalt mit CO2-neutral erhitztem Brauchwasser. Dasselbe gilt für das Heizwasser. Bei der Solar-Heizung wandelt der Solarthermie-Kollektor dabei mithilfe eines Absorbers die Solar-Strahlung in Wärme um, die via Solarkreislauf im Haushalt genutzt werden kann. Im Solarkreislauf kursiert die Solarflüssigkeit, welche die Wärme transportiert. Ist die Dachausrichtung des Hauses günstig, so ist die Solarausbeute noch höher – das spart Pellets.

Sowohl Pellet-Einzelöfen (bis 11 kW) als auch Zentralheizungen mit Pelletkessel (ab 4 kW) sind mit einer solarthermischen Anlage kombinierbar. Hier sind jeweils nur solche geeignet, die mit einer Wassertasche ausgestattet sind. Die Schnittstelle zwischen Solaranlage und Heizung bildet dabei der Kombi-Pufferspeicher.

  • Wie ist das Kombisystem aufgebaut, wenn die Solarthermie nur Trinkwasser bereiten soll?

Für den Anschluss einer Solaranlage und eines Heizkessels werden zwei Glattrohr-Wärmetauscher benötigt. Mithilfe eines Pufferspeichers mit Rücklaufeinspeisung kann der wasserführende Pelletofen bzw. Pelletkessel angebunden werden.

Erst, wenn die Sonnenenergie nicht zur Erhitzung von Brauch- oder Heizungswasser genügt, schaltet sich die Pelletheizung automatisch ein. Für dieses Anheizen des Pelletkessels wird Strom benötigt, was als Schwachstelle in dem ansonsten klimafreundlichen Heizungssystem aus Pelletheizung mit Solarthermie gilt. Dieser Strombedarf fällt jedes Mal an, wenn der Pelletskessel gestartet wird. Daher ist es sinnvoll, den Kessel möglichst durchlaufen zu lassen. Die Wärme, die dabei entsteht, lässt sich im Pufferspeicher speichern.

Um Strombedarf zu vermeiden, ist es optimal, die Pelletheizung im Sommer gar nicht zu nutzen, sondern stattdessen die Solarthermieanlage den kompletten Wärmebedarf decken zu lassen. Dieser ist zum einen im Sommer geringer und zum anderen ist die Sonneneinstrahlung intensiver. Das reine Nutzen von Solarthermie im Sommer senkt die Kosten für Strom und Pellets und schont die Umwelt.

Immer gilt: Sind die drei Komponenten (solarthermische Anlage, Pelletkessel und Kombispeicher) optimal aufeinander abgestimmt, erhalten Sie eine hervorragende Energieausnutzung und den höchstmöglichen Wärmeertrag.

Um Solarthermie mit Pelletheizung bestmöglich nutzen zu können, müssen ein paar Voraussetzungen erfüllt sein. Zunächst geht es um die Leistung der Pelletsanlage: Um förderfähig zu sein, muss sie eine Mindestwärmeleistung von 5 kW erreichen. Denn nur so ist eine Förderung in Höhe von 35 Prozent im Rahmen der BEG möglich – was sich erheblich mildernd auf den Kaufpreis auswirkt.

Wichtig ist außerdem, dass die Kombi-Anlage genau passend geplant ist. Relevant sind dafür die Werte der letzten Jahre, die Anzahl der Bewohner und die Wohnfläche. Zudem ist es wichtig, schon vorab zu wissen, ob die Pelletheizung mit Solarthermie die einzige Wärmequelle darstellt oder ob noch ein weiterer Bestandteil vorgesehen ist, zum Beispiel eine Gasheizung. Überdies sollte man sich darüber im Klaren sein, ob die Solarthermie lediglich Warmwasser erzeugen oder auch die Heizung unterstützen soll.

Die wichtigsten Faustregeln:

  • Dimensionierung einer Pelletheizung: 80 Watt Leistung pro m2 Fläche, die beheizt werden soll
  • Fläche für Solarthermie zur Warmwasserbereitung: ca. 1 bis 1,5 m2 pro Bewohner
  • Fläche für Solarthermie zur Heizungsunterstützung: ca. 1,75 bis 2,25 m2 pro Bewohner

Grundsätzlich lässt sich jede Pelletheizung verbinden, bei der es sich nicht um einen Kaminofen handelt. Doch nicht jedes Pellet-System kann mit einer Solarthermie Anlage kombiniert werden: Es muss sich um eine automatische beziehungsweise halbautomatische Pelletheizung handeln, damit der bivalente Betrieb und die komplexe Steuerung die Systeme Pelletheizung und Solarthermie bestmöglich ausspielen kann.

Was zudem nicht unterschätzt werden sollte: Es muss ausreichend Platz für die Anlage aus Solarthermie und Pelletheizung vorhanden sein. Beispielsweise ist ein Pelletlager notwendig.

Pellets und Thermostat vor einer Pelletheizung-Kontrolleinheit

Eine Pelletheizung ist effizient und klimafreundlich. | Bildquelle: AdobeStock_maho

Erneuerbare Systeme kombinieren: die Voraussetzungen

Was sind die Vor- und Nachteile?

Ob eine Pelletheizung mit Solar sinnvoll ist, entscheidet sich daran, ob für den eigenen Bedarf die Vorteile oder die Nachteile überwiegen. Im Folgenden finden Sie einen Überblick über die Vor- und Nachteile der Kombination aus Pelletheizung und Solarthermie.

Vorteile

  • Hohe Umweltfreundlichkeit durch CO2-neutralen Verbrennungsprozess
  • Staatliche Förderung möglich
  • Steuervorteile
  • Nutzung regionaler Brennstoffe
  • Besonders niedrige Heizkosten/Einsparpotenzial
  • Verbindung von zwei erneuerbaren Energien
  • Im Sommer sorgt die Solaranlage allein für Warmwasser
  • Mithilfe der modernen Regeltechnik kann der Heizbetrieb einfach ein- und ausgeschaltet werden

Nachteile

  • Hohe Anschaffungskosten
  • Hoher Platzbedarf: Kellerraum für Anlage, Lagerraum für Pellets
  • Aufwendige individuelle Planung

Was kostet die Heizungsanlage?

Die Kosten für eine Pelletheizung mit Solar sind ein wichtiger Aspekt: Einerseits sind die Anschaffungskosten so hoch, dass sie schon als Nachteil ausgelegt werden können – andererseits bietet das Kombisystem im laufenden Betrieb hohes Einsparpotenzial.

Der Brennstoff Pellets für sich allein verursacht relativ geringe Kosten. Laut dem Deutschen Pelletinstitut DEPI waren Pellets in den letzten zehn Jahren stets rund 30 Prozent preisgünstiger als Heizöl. Im April 2022 kostet eine Kilowattstunde Holzpellets 7,54 Cent, während Heizöl 12,07 Cent kostet und Erdgas 11,92 Cent. Zudem bietet eine Pelletheizung steuerliche Vorteile: Es entfallen keine Energiesteuer und CO2-Bepreisung und es gilt die vergünstigte Mehrwertsteuer von sieben Prozent.

Die Solarthermieanlage hingegen benötigt zur Wärmeerzeugung allein die kostenfreie Kraft der Sonne. Darüber hinaus fallen pro Jahr Stromkosten in Höhe von etwa 20 bis 30 Euro an. Die Wartung kostet etwa 50 bis 80 Euro.

Will man eine Pelletheizung mit Solarthermie kaufen, geht es hingegen um die Anschaffungskosten, die im deutlich höheren Bereich als die Betriebskosten liegen. Für den Part der Pelletheizung fallen Kosten für Pelletkessel, Pelletlager, Austragungssystem, den Pufferspeicher sowie die Installation an. Insgesamt kann man bei der Pelletheizung von Gesamtkosten zwischen 16.000 und 24.000 Euro ausgehen. Erfahren Sie mehr zu den Kosten der Pelletheizung im zugehörigen Ratgeberartikel.

Es kommen allerdings bei Pelletheizung mit Solarthermie Kosten für die solarthermische Anlage hinzu. Diese liegen inklusive Kollektoren, Speicher und Montage bei etwa 9.600 Euro.

Gehen wir von 20.000 Euro für die Pelletheizung und 9.600 Euro für die Solarthermie aus, so beträgt der Gesamtpreis 29.600 Euro. Die Kosten der Pelletheizung mit Solarthermie lassen sich allerdings durch staatliche Förderung deutlich senken.

Förderung der Pelletheizung mit Solarthermie

Es gibt eine gute Nachricht bei Pelletheizung mit Solarthermie: Förderung ist in großzügigem Umfang möglich. Die BAFA-Förderung für die Pelletheizung mit Solar, seit 2021 umgesetzt im Rahmen der BEG, beträgt 30 Prozent der Anschaffungskosten. Im oben genannten Beispiel bedeutet dies einen Abzug von 8.800 Euro, sodass nur noch der Betrag von 29.600-8800=20.800 verbleibt.

  • Die Kosten für die Pelletheizung mit Solar im Einfamilienhaus belaufen sich nach Abzug des Regelfördersatzes auf nurmehr 20.800 Euro.

Dieser Regelfördersatz lässt sich unter bestimmten Voraussetzungen noch erhöhen. Eine Möglichkeit ist etwa, dass im selbe Zuge die alte Ölheizung ausgebaut wird, womit sich die Förderung der Pelletheizung mit Solar um weitere zehn Prozent erhöht.

Erfahren Sie in unseren ausführlichen Ratgebertexten alles Wichtige zu Förderung von Pelletheizung und Solarthermie:

FAQ

Was kostet Solarthermie mit Speicher?
Soll die Pelletheizung mit Solarthermie lediglich Warmwasser mit solarer Hilfe erwärmen, sollten Sie mit etwa 17.000 bis 21.000 Euro Anschaffungskosten rechnen. Geht es zusätzlich um die Heizungsunterstützung mithilfe von Solarthermie, schlägt der Preis für Solarthermie und Pelletheizung eher mit 21.000 bis 25.000 Euro zu Buche.
Wie lange gibt es die Förderung für Pelletheizungen?
Seit Einführung der Bundesförderung für effiziente Gebäude 2021 wird die Pelletheizung als Heizung mit regenerativem Brennstoff gefördert..
Was kostet eine Solarthermieanlage mit Speicher?
Eine Solarthermieanlage mit 12 qm Flachkollektoren kostet etwa 3.600 Euro. Ein Kombispeicher mit 900 Litern kostet etwa 2.500 Euro. Eine Solarthermieanlage mit Speicher kostet demnach etwa 4.500 Euro.
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