Veröffentlicht am Nov. 21, 2023

Gastherme – Heißwasser & Heizung

Gasthermen gibt es in unterschiedlichen Ausführungen und Preisklassen. Sie sind im Gegensatz zu bodenstehenden Heizkesseln kompakter, preiswerter und für die Wandmontage gedacht. Sie erwärmen Trink- oder Heizungswasser erst dann, wenn es wirklich benötigt wird. Wann sich eine Gastherme gegenüber Durchlauferhitzern durchsetzen kann und wann eine Kombi - Gastherme vielleicht vorteilhafter gegenüber einem klassischen Gaskessel ist, erfahren Sie hier.
Thorben Frahm
Dieser Artikel wurde von
Thorben Frahm für www.heizungsfinder.de verfasst.
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Wie funktioniert eine Gastherme?

Gastherme von Wolf

Wandhängende Gastherme, Wolf GmbH

Die klassische Gastherme ist ein Gerät zur Heißwasserbereitung. Sobald der Wasserhahn geöffnet oder die Dusche aufgedreht wird, strömt das benötigte Wasser in einen Durchlauferhitzer. Dort wird das Wasser auf die gewünschte Temperatur erwärmt. Dieses Durchlaufprinzip unterscheidet sich nicht von elektrischen Durchlauferhitzern. Der einzige Unterschied besteht darin, dass hier Gas verbrannt und Strom nur zur elektrischen Zündung und Überwachung genutzt wird.

Es gibt mehrere Typen von Gasthermen:

GasthermeEigenschaftenPreis / € (Gerät)
GasthermeWarmwasser im Durchlaufprinzip Auch mit kleinem internem Wasserspeicher verfügbar zentrales Gerät für den gesamten Warmwasserbedarf1.500 - 2.000 für Heizwerttherme 2.000 - 3.500 für Brennwerttherme
KombithermeKombinierte Bereitstellung von Warmwasser und Heizenergie Vollwertige Zentralheizung Meist kleinerer Speicher als bei einer bodenstehenden Heizung2.500 - 5.000
Gasdurchlauferhitzerdezentrale Warmwasserbereitung für eine oder mehrere nahe Entnahmestellen preiswert, geringe Installationskosten150 - 500

Vorteil dieser Technik ist, dass die Gastherme nur dann arbeitet, wenn Bedarf vorliegt (also also beispielsweise der Wasserhahn geöffnet oder die Dusche angeschaltet wird). Das Gerät erkennt den Wasser­durchfluss und öffnet das Hauptgasventil. Je nach Thermen-Modell wird die Gasflamme durch eine Piezozündung oder durch eine kleine ständig brennende Flamme gezündet - letzteres ist aber heutzutage nicht mehr üblich, um Energieverluste zu vermeiden.

Schnittbild einer Gastherme

Schnittbild einer Gastherme, Bild: Wolf GmbH

Ein weiterer Vorteil einer Gastherme ist, dass sie aufgrund des Verzichts auf einen externen und internen Speicher und ihre Wandmontage sehr kompakt ausfällt und sehr flexibel aufzustellen ist.

Das ist allerdings auch notwendig: da die Gastherme im Durchlaufprinzip arbeitet, ist es vorteilhaft, diese möglichst nahe an dem oder den Entnahmestellen zu installieren. So vermeidet man einerseits längere Wartezeiten, bis das Warmwasser kommt (und gleichzeitig erhöhten Wasserverbrauch) und Energieverluste auf den Leitungswegen andererseits.

Eine Gastherme ist generell niedrigpreisiger als eine bodenstehende Gasheizung. Eine moderne Gasheizung beinhaltet auch weitere Komponenten wie die Steuerungselektronik, ein Ausdehnungsgefäß und eine Umwälzpumpe. Allerdings ist sie durch ihre kleinen oder nicht vorhandenen Speicher vor allem bei größeren Energiemengen nicht so effizient wie ihre bodenlebenden Cousins. Diese kann man zwar nachträglich noch nachrüsten, allerdings greift dann wiederum das Argument des Platzsparens nicht mehr in vollem Umfang.

Eine Gastherme benötigt eine Luftzufuhr für die Verbrennung. Diese kann raumluftabhängig oder raumluftunabhängig erfolgen.

  • Arbeitet sie raumluftabhängig, zieht sie die zur Verbrennung notwendige Luft aus der Umgebung. Das ist allerdings nicht mehr Stand der Technik im Wohnbereich.
  • Bei der raumluftunabhängigen Betriebsweise erfolgt die Luftzufuhr kontrolliert von Außen.

Eine Kombi - Gasthermen übernehmen die Beheizung einer Immobilie

Neben Brauchwasser können Gasthermen auch Heizungswasser erhitzen. Sie arbeiten dann als vollwertige Heizung. Diese Spielart der Gastherme bezeichnet man dann als Kombitherme. Die Kombitherme gibt es auch mit Brennwerttechnik. Die Brennwerttherme gewinnt im Vergleich zu älteren Gasthermen noch Energie aus den anfallenden Abgasen und spart so Heizkosten.

Vorteile und Nachteile im Überblick

Die Vor- und Nachteile richten sich nach der Art der Gastherme für die Sie sich entscheiden:

GasthermeKombitherme
Vorteile- geringer Platzverbrauch - günstige Installation - Nur aktiv bei Warmwasserbedarf- Hohe Wärmeleistung - Geringe Speicherverluste - Einfache Kostenabrechnung bei mehreren Wohnungen
Nachteile- Platzbedarf in Küche oder Bad - Warmwasser steht nicht sofort nach Öffnen des Wasserhahns zur Verfügung (abhängig von Leitungslänge)- Größerer Platzbedarf durch Speicher
Fazit- Optimal für kurze Leitungswege zu Entnahmestellen - Besonders geeignet für Wohnung oder kleine Einfamilienhäuser- Besonders geeignet für Ein- oder Mehrfamilienhäuser
Bei der Gastherme kommen viele Vorteile zusammen

Insgesamt gilt: Neben dem geringen Platzbedarf und der kompakten Bauweise ist der Preis einer der Hauptvorteile von Gasthermen. Für Preise von maximal 8.000 Euro kann ein vollständiges Heizsystem geliefert werden. Beim Vergleich mit anderen Heiztechniken gilt: Es gibt kein vollwertiges Heizsystem, das günstiger in der Anschaffung ist.

Was kostet eine Gastherme?

Eine wandhängende Gastherme kostet zwischen 1.500 und 3.500 Euro. Dabei sind Gasthermen günstiger als Kombithermen, da kein Speicher vorhanden ist. Heizwertgeräte, die noch günstiger sind, sind nach der aktuellen Fassung der Energieeinsparverordnung nur noch in Ausnahmefällen zulässig, da diese deutlich mehr Energie verbrauchen als moderne Geräte. Insgesamt gibt es mehrere Faktoren, die Einfluss auf die Preise einer Gasheizung haben:

  • Gerätepreis
  • Demontage der alten Gastherme (Arbeitszeit und Entsorgungskosten)
  • Montage des Geräts (Arbeitszeit
  • Montagematerial- und Zusatzgeräte
  • Optional: hydraulischer Abgleich
  • Optional: Anpassungen am Abgassystem

Insgesamt liegen die Kosten je nach Gerätepreis zwischen 4.000 und 8.000 Euro.

Gibt es eine Förderung für Gasthermen?

Die KfW fördert energetische Sanierungen und bietet im Rahmen des Programms 430 auch Möglichkeiten an Tilgungszuschüsse und niedrige Zinsen für die Erneuerung Ihrer Heizungsanlage zu erhalten. KfW Mittel können für die Förderung Ihrer Gasheizung dabei vor Umsetzung der Maßnahme bei Ihrer Bank beantragt werden. Eine Heizung Förderung gibt es nur in Kombination mit einer Solarthermie Anlage. Die Zuschüsse bilden hier einen festen Prozentsatz der gesamten Investitionskosten.

Wann lohnt sich eine Gastherme?

Eine Grundvoraussetzung ist natürlich ein bestehender Gasanschluss und ein Zugang zu einem Abgassystem (Schornstein o.ä.). Von Vorteil ist es, wenn die Gastherme nahe an den Entnahmestellen angebracht werden kann. Auch vorteilhaft: ein relativ niedriger Wasserverbrauch. Falls Sie einen vergleichsweise hohen Wasserbedarf haben, kann eine Gasbrennwertheizung mit internem oder größerem externen Speicher vorteilhafter sein, da Gasthermen hohe Mengen Warmwasser eher ineffizienter und mit höheren Temperaturschwankungen als eine klassische Zentralheizung bewältigt.

Was bringt die Brennwerttechnik?

Gasthermen mit Brennwerttechnik nutzen die Abgase, die bei der Verbrennung von Gas entstehen. Dabei wird der entstehende Wasserdampf im Schornstein abgekühlt - die dabei entstehende Kondensationswärme wird bei der Brennwerttechnik ausgenutzt, um höhere Effizienz und einen geringeren Einsatz von Brennstoff zu erreichen.

Was sind Alternativen zur Gastherme?

Im Neubaubereich sind Gasheizungen neben Wärmepumpen die absoluten Top-Seller. Ob man sich beim Neubau für eine Wärmepumpe entscheidet hängt zum einem vom Budget ab - Wärmepumpen sind in der Anschaffung deutlich teurer - zum anderen aber auch von Energiestandard und den Heizkörpern im Gebäude. Wärmepumpen benötigen Flächenheizkörper wie Fußbodenheizungen mit geringeren Vorlauftemperaturen und einen hohen Dämmstandard. Es gibt hier aber auch Kombinationen wie die Hybridwärmepumpe bei der Gasheizung und Wärmepumpe kombiniert werden.

Im Bestandsbau mit geringeren Dämmstandard ist die Gasheizung am weitesten verbreitet. Sofern ein Erdgasanschluss vorhanden ist und eine Anpassung der Schornsteins für die Brennwerttechnik möglich ist, ist eine Gasheizung hier die wirtschaftlichste Möglichkeit zu heizen.

Wer baut eine Gastherme ein?

Generell bieten alle großen Hersteller Gasthermen an (z.B. Buderus/ Bosch, Brötje, Junkers, Vaillant, Viessmann oder Wolf). Die Auswahl entsprechender Geräte ist daher groß. Detailinformationen zu Gasthermen finden Sie hier in unserer Gasthermenübersicht. Um eine individuelle Beratung zu erhalten und da beim Einbau der Gastherme ein Anschluss an Ihre Gasversorgung notwendig ist, empfehlen wir einen Fachbetrieb zu beauftragen.

Um die Kosten niedrig zu halten, können Sie hier verschiedene Fachbetriebe zu vergleichen und mehrere Angebote für eine Gastherme einzuholen. Unsere umfangreiche Datenbank hilft Ihnen bei der Suche nach Fachbetrieben für Gasheizungen vor Ort und im Umkreis.

Sind Gasthermen für Neubau und Bestandsbau einsetzbar?
Gasthermen lassen sich sowohl bei der Modernisierung eines Bestandsbaus als auch bei Neubauten einsetzen. Im Neubaubereich sind aber auch Kombinationen von Gasheizungen mit anderen Techniken wie Solarthermie oder Wärmepumpen eine Überlegung wert.
Gibt es bei Gasthermen Unterschieden zwischen Wohnungen und Einfamilienhäusern?
Grundsätzlich gibt es hier keinen Unterschied - in Einfamilienhäusern gibt es jedoch eine größere Auswahl an möglichen Installationsorten.
Was kostet eine Gastherme?
Eine Gastherme ist das günstigste vollwertige Heizsystem und kostet - je nach Leistung und Umfang der Einbauarbeiten - zwischen 3.500 Euro und 8.000 Euro.
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