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Die Gasheizung und der Speicher

Ein Pufferspeicher entkoppelt Wärmebereitstellung und Wärmebedarf. Die Gasheizung lädt den Speicher mit Energie auf. Diese gelangt über den Heizkreislauf an die Heizkörper oder -Flächen weiterverteilt wird, sobald Bedarf vorliegt. Somit kommt die Gasheizung auf längere Laufzeiten und springt seltener an. Auch bei der Einbindung weiterer Energiequellen, zum Beispiel eines Kaminofens, ist der Einsatz eines Pufferspeichers notwendig, denn Wärmebedarf und -Bereitstellung fallen zeitlich nicht immer zusammen. Eine Gasheizung mit Pufferspeicher ist allerdings nicht immer zwangsläufig notwendig. Weiterlesen
Thorben Frahm
Thorben Frahm
6 Feb. 2023

Gasheizung mit Pufferspeicher: wann ein Speicher sinnvoll ist

Gasheizung & Pufferspeicher

Abbildung: Viessmann Werke

Eine Gasheizung mit Pufferspeicher ist vor allem dann notwendig, wenn man ein Heizsystem mit mehreren Wärmeerzeugern einsetzt, zum Beispiel im Konzert mit einer Solarthermieanlage, einem Kaminofen oder einer Wärmepumpe. Man spricht dann von einem bivalenten (zwei Erzeuger), einem multivalenten (mindestens zwei oder mehr Erzeuger) oder auch von einem Hybridsystem.

Alle Wärmequellen speisen gemeinsam in den Pufferspeicher ein, aus dem das Haus dann über die Heizflächen versorgt wird. Welcher Erzeuger jeweils gerade zuständig ist oder ab alle gleichzeitig einspeisen, ist eine Frage der Regelung. So ist es unter anderem üblich, Erzeuger wie eine Solarthermieanlage oder einen Kaminofen bevorzugt alleine arbeiten zu lassen, so lange diese den vorherrschenden Bedarf noch alleine decken können. Sobald das nicht mehr gegeben ist, springt die Gasheizung ein, bis der Bedarf gedeckt ist bzw. der Speicher voll geladen ist.

Setzt man nur einen Gaskessel ohne weitere Erzeuger im Einfamilienhaus ein, ist die Frage nach einem Speicher nicht mehr ganz so einfach so beantworten.

Im Prinzip ist ein Speicher nicht unbedingt notwendig. Unbedingt erforderlich ist ein Pufferspeicher dann nicht. In manchen Fällen kann eine alleinstehende Gasheizung mit Pufferspeicher sinnvoll sein, um die Taktung des Kessels zu reduzieren, falls seine Leistung nicht gut zur Immobilie passt und er nicht seine Leistung herunterregeln kann (Modulation - moderne Gasbrennwertkessel verfügen aber generell über eine gute Leistungsanpassung). Die Gasheizung springt also nicht mehr so oft an und erreicht bessere Laufzeiten. Das ist aber im Einzelfall durch einen Fachmann vor Ort zu prüfen. Im Mehrfamilienhaus kann eine Gasheizung mit Pufferspeicher wiederum sehr sinnvoll sein, wenn verschiedene Heizkreise zu versorgen sind, da ein Pufferspeicher praktisch eine hydraulische Weiche darstellt. So können die Pumpen optimal arbeiten und auch die einzelnen Heizkreise können effizienter arbeiten.

Pufferspeichertypen und die Frage der Warmwasserbereitung

Gasheizung - Schnittbild Speicher

Abbildung: Viessmann Werke

Pufferspeichertypen: Der bekannteste Vertreter der Pufferspeicher ist der herkömmliche Heizwasserpufferspeicher. Er wird entweder direkt über Heizschlangen, die durch den Pufferspeicher laufen, erhitzt, oder aber indirekt über einen Wärmetauscher am Speicher, je nach Anforderungsprofil. Generell verwendet man übliches Heizwasser als Speichermedium. Eine neuere Variante des Pufferspeichers ist der Schichtenspeicher oder Schichtenladespeicher. Der Schichtenspeicher ist so konstruiert, dass sich verschieden temperierte Schichten innerhalb des Speichers bilden und bestehen bleiben. An verschiedenen Einspeise- und Entnahmepunkten wird Wärme so zugeführt und entnommen, dass die verschiedenen Wärmeniveaus erhalten bleiben und die entsprechenden Temperaturen den Erfordernissen der Erzeuger und der Abnahme optimal genügen. So ist Wasser mit der Wunschtemperatur länger am Entnahmepunkt als bei herkömmlichen Speichern verfügbar, die Nachheizung ist effizienter und Temperaturverluste sind niedriger.

Warmwasserbereitung und Gasheizung mit Pufferspeicher: Die Warmwasserbereitung wird so jedoch nicht abgedeckt. Hier gibt es mehrere Möglichkeiten: zum einen kann man das Warmwasser dezentral durch gasbetriebene oder elektrische Durchlauferhitzer bereitstellen. Zum anderen kann man das Warmwasser zentral vom Heizkessel mit erwärmen lassen. So kann man einen zusätzlichen Warmwasserspeicher an die Gasheizung anbinden, also Warmwasser und Raumwärme getrennt speichern und bereitstellen.

Alternativ gibt es Pufferspeicher für Gasheizungen, die beide Funktionen vereinen. Dies geschieht zum Beispiel über ein "Tank im Tank"-System, bei dem sich innerhalb des vom Pufferspeicher der Gasheizung noch ein kleinerer Tank mit Frischwasser befindet, der über den Pufferspeicher mit beheizt wird. Die Flüssigkeiten (Heizwasser und Trinkwasser) bleiben dabei getrennt. Die andere Version ist, die Frischwasserleitung als Heizspirale durch den Pufferspeicher zu führen. Hier wird das Wasser im Durchfluss ohne Durchmischung erwärmt. Beide Varianten bezeichnet man auch als Kombispeicher.

Eine andere Variante ist die sogenannte Frischwasserstation. Hierbei montiert man einen Wärmetauscher an den Speicher. Das Frischwasser wird dann über diesen im Durchlauf erwärmt. Auch hier kommt es nicht zu einer Vermischung der Flüssigkeiten. Da das Frischwasser nicht gespeichert wird, soll somit auch die Wahrscheinlichkeit von Legionellenbildung gesenkt werden.

Wie groß fällt eine Gasheizung mit Pufferspeicher aus?

Ebenso vielfältig wie die Anforderungen an einen Pufferspeicher fallen auch die erhältlichen Varianten aus. Von kleineren Speichern mit 120 Litern Fassungsvermögen ist die Grenze nach oben hin praktisch offen. Größer ist jedoch nicht zwangsläufig besser. Mit steigendem Volumen kann man zwar mehr Wärme speichern, aber ebenso steigen auch die Wärmeverluste am Speicher. Hier gilt es, einen gesunden Mittelwert zu finden.

Die Förderkriterien des Bundesamtes für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) bieten einen groben Anhaltspunkt. Bei Pelletkesseln oder Wärmepumpen werden zum Beispiel mindestens 30 Liter pro Kilowatt Leistung (Pellet) gefordert, während 50 (zusätzliche) Liter pro Quadratmeter Kollektorfläche bei Solarthermieanlagen zur Förderbedingung erklärt werden. Jedes Heizsystem hat seine eigenen Idealbedingungen. Bei einer Gasheizung mit Pufferspeicher und solarthermischer Heizungsunterstützung sind so beispielsweise Speicher von 600 - 100 Litern im Einfamilienhaus durchaus üblich. Bei einer Gasheizung mit Warmwasser-Solarthermie kann es auch mal ein Warmwasserspeicher von 300 bis 400 Litern sein.

Man sollte bei der Planung einer Gasheizung mit Pufferspeicher darauf acht geben, ob die Platzverhältnisse im Haus Unter- und Einbringung des gewünschten Speichers gestatten. Es ist bereits öfter vorgekommen, dass man den neuen und an sich perfekten Speicher nicht durch Türen oder Treppen hinunter bekommt und sich dann zwangsweise doch wieder Gedanken über eine andere Lösung machen muss.

Regionale Fachbetriebe für Gasheizungen helfen Ihnen zuverlässig bei der Planung einer Gasheizung mit Pufferspeicher.

Thorben Frahm
Thorben Frahm ist Redaktionsleiter und Fachredakteur für regenerative Heizsysteme.
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