Veröffentlicht am Feb 6, 2023
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Heizung im Neubau richtig planen und umsetzen

Heizung im Neubau: Wärmepumpe mit Solarunterstützung,Bild: Wolf GmbH
Bevor es an die Wahl der Heizung im Einfamilienhaus geht, müssen einige rechtliche Grundbedingungen erfüllt sein. Hierzu zählen insbesondere die Energieeinsparverordnung (EnEV) und das Erneuerbare-Energien-Wärmegesetz (EEWärmeG).
Die EnEV legt unter anderem fest, wie viel Energie ein Gebäude verbrauchen darf (Primärenergiebedarf) und wie hoch die Wärmeverluste durch Hausbauteile (Transmissionswärmeverlust) ausfallen dürfen.
Das EEWärmeG bestimmt, dass der Energiebedarf anteilig durch erneuerbare Energien - alternativ durch geringere Wärmeverluste oder eine Kombination erneuerbarer Energien und höherer Energieeffizienz - zu decken ist.
Diese Systeme stehen zur Auswahl
Grundsätzlich können Sie als Heizung im Neubau zwischen folgenden Systemen wählen:
- Brennwertheizungen (fossiler Brennstoff: Gas oder Öl)
- Biomasse- / Pelletheizungen (regenerativer Brennstoff, Holzpellets, Hackschnitzel, Scheitholz)
- Wärmepumpen (Strom, auch Gas möglich)
- BHKW / Micro BHKW (Brennstoff variabel: Gas, Öl, Pellets, etc)
Brennwertheizungen - immer eine solide Wahl
Brennwertheizungen sind preiswert in der Anschaffung und die Brennstoffkosten sind im Mittelfeld (Gas) einzuordnen. Brennwertheizungen mit Gas kommen dementsprechend laut Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW) in über 50% der Neubauten als Heizung zum Einsatz. Insofern ein Gasanschluss leicht verfügbar ist, sollte man eine Gasbrennwertheizung mit Solarunterstützung auf jeden Fall als Heizung für den Neubau in der engeren Auswahl behalten.
Wärmepumpen heizen mit Umweltwärme
Wärmepumpen eignen sich ausgezeichnet als Heizung im Neubau. Die Systemtemperaturen können bei Verwendung einer Fußbodenheizung niedrig ausgelegt werden und die Wärmepumpe arbeitet mit guter Effizienz (Jahresarbeitszahl / COP). Zur Wahl stehen Sole-Wasser-Wärmepumpen oder Luft-Wasser-Wärmepumpen. Wärmepumpen benötigen kein dezidiertes Lager wie eine Ölheizung oder eine Pelletheizung - sie werden mit Strom betrieben.
Sole-Wasser-Wärmepumpen gewinnen ihre Energie aus dem Erdboden. Dies geschieht entweder über eine Tiefenbohrung oder flach verlegte Kollektoren im Garten. Die Bohrung ist teurer, aber die Effizienz der Wärmepumpe ist höher - auch der Platzbedarf ist niedriger. Eine Bohrung ist aber nicht immer möglich. Luft-Wasser-Wärmepumpen entziehen der Umgebungsluft Wärme. Sie sind günstiger, haben aber eine niedrigere Effizienz. In einem gut gedämmten Gebäude sind sie aber oft eine sehr gute Wahl. Luft-Luft-Wärmepumpen eignen sich meist nicht als alleinige Heizung im Neubau (eher als Heizung im Passivhaus).
Achten Sie darauf, dass die Wärmepumpe einen guten COP besitzt und vergleichen Sie im Internet die Anlageneffizienz in der Praxis (es gibt entsprechende Verbrauchsdatenbanken). Bei Wärmepumpen bietet sich auch die Installation einer Photovoltaikanlage an. So steigern Sie ihre Eigenverbrauchsquote (zunehmend wichtig bei PV) und fangen einen Teil der Betriebskosten der Wärmepumpe ab.
Pelletheizungen punkten bei den Brennstoffpreisen
Pelletheizungen sind eine weitere Alternative als Heizung im Neubau. Auch Sie erfüllen die Anforderungen des EEWärmeG an die Nutzung erneuerbarer Energien. Die Pelletheizung ist teurer in der Anschaffung als eine Brennwertheizung (ungefähr vergleichbar mit einer Wärmepumpe), allerdings zählen Holzpellets zu den preiswertesten Brennstoffen auf dem Markt (werden generell nur von Scheitholz und Hackschnitzeln unterboten). Über die Betriebsdauer kommt es also zu Einsparungen, wenn man richtig plant - und das bei einem außerordentlich geringen CO2-Ausstoß.
Achten Sie bei der Wahl darauf, dass der Kessel die Anforderungen der 1. Bundesimmissionsschutzverordnung (BImSchV) erfüllt und einen Wirkungsgrad von mindestens 86 Prozent erreicht. Außerdem benötigen Sie ein Lager, um den Brennstoff zu lagern (Überschlagsrechnung: Raumvolumen in Kubikmetern ist gleich Heizlast (kW) * 0,9).
Micro BHKW drängen verstärkt auf den Markt
(Micro-) BHKW sind relativ neu am Markt und gehören eher zu den teureren Systemen was die Anschaffung angeht. Über Kraft-Wärme-Kopplung erzeugen diese Anlagen nicht nur Wärme, sondern gleichzeitig auch Strom. Da ein Einfamilienhaus im Neubau einen niedrigen Wärmebedarf aufweist, ist hier besonders detaillierte Planung erforderlich. Klassische BHKW müssen möglichst hohe Laufzeiten erzielen, um ihren Anschaffungspreis durch die Stromproduktion wieder auszugleichen. Alternativ können die BHKW ausgelegt werden, um nur die häusliche Grundlast abzudecken und ein Zusatzsystem (Wärmepumpe, Brennwertkessel, Pelletofen) deckt die Bedarfsspitzen ab. Unterm Strich eine sehr interessante Technologie zur Heizung im Neubau, die zunehmend Beachtung findet.
Mini-BHKW oder größere Varianten sind als Heizung im Neubau eher nicht geeignet, da kein genügend großer Wärmebedarf vorliegt - diese sind aber oft sehr gut als Heizung im Mehrfamilienhaus geeignet oder auch als Heizung im Altbau.
Anforderungen an die Heizung im Neubau
Lassen Sie sich nachweislich eine Wärmebedarfsrechnung (DIN EN 12831) erstellen. Nur so ist gewährleistet, dass ihr Wärmeerzeuger nicht zu groß ausgelegt oder zu klein dimensioniert ist.
In modernen Neubauten kann der natürliche Luftwechsel eingeschränkt sein. Ein reines Fensterlüften reicht oft nicht mehr aus. Deshalb sollten Sie ein Lüftungskonzept (DIN 1946-6) erstellen lassen. Lüftungsanlagen (optional mit Wärmerückgewinnung) stellen den Mindestluftwechsel sicher und verhindern Schimmelbildung im Gebäude.
Zur Wahl der Heizkörper - aus energetischer Sicht ist eine Fußbodenheizung ideal für die Heizung im Neubau. Sie spart Raum und kann mit sehr niedrigen Temperaturen bereits die nötige Wärme bereitstellen - eine ausgezeichnete Grundlage für moderne Systeme wie Wärmepumpen oder Solarthermieanlagen.
Grundsätzlich wichtig und für die Heizung im Neubau vorgeschrieben: der hydraulische Abgleich! So erhalten alle Heizkörper die nötige Energie und die Heizungspumpe muss keine Überstunden schieben. So vermeiden Sie Energieverschwendung.
Laut EnEV müssen Sie einen Energieausweis erstellen lassen (genauer: einen bedarfsabhängigen Energieausweis, den Energiebedarfsausweis). Er gibt Auskunft über den Energiebedarf eines Gebäudes und ist nicht nur ein wichtiger Nachweis, sondern auch bei Verkauf, Vermietung oder Verpachtung notwendig.
Weitere Hilfen für die Heizung im Neubau
Holen Sie sich unabhängige Meinungen ein! Über unseren kostenlosen Heizungsratgeber können Sie eine erste Vorauswahl treffen.
Fachbetriebe für Heiztechnik helfen Ihnen zuverlässig bei der Wahl einer Heizung im Neubau. Holen Sie sich immer mehrere Angebote ein um richtig vergleichen zu können!