- Baujahr ab 1995: Gilt das für Dein Haus, empfehlen wir Dir die Wärmepumpe.
- Kosten: Mit Wärmepumpe oder Pelletheizung sparst Du langfristig mehr als mit Gasheizung oder Ölheizung.
- Fördergelder senken die Anschaffungskosten für eine regenerative Heizung bis zu 70 %.
- CO₂-intensive Heizungen mit Öl oder Gas werden durch Abgaben immer teurer.
- Die Verbraucherzentrale rät aus Kostengründen vom Einbau einer neuen Gasheizung ab.
- Lass Dich individuell durch einen Heizungsfachbetrieb beraten! Das ist entscheidend für die Wahl Deiner optimalen Heizung.
Die beste Heizung ist die, die zu Deinem Haus passt
Inhalt
- Die beste Heizung: Heiztechniken mit Vorteilen und Nachteilen
- Mit diesen Kriterien entscheidest Du Dich für die beste Heizung
- Welche Heizung für welchen Gebäudetyp?
- Was eine neue Heizung kostet: Anschaffung und Installation
- Fördermöglichkeiten
- Die beste Heizung der Zukunft sorgt für geringe Heizkosten
- Wichtige Heizungssysteme im Detail
- Fazit: So findest Du die beste Heizung für Dein Zuhause
- FAQ: Die wichtigsten Fragen zur Heizungswahl
Heizungsarten im Schnellvergleich
Die folgende Tabelle gibt Dir einen schnellen Überblick über die Eigenschaften der wichtigsten Heizungssysteme.
| Wärmepumpe | Pelletheizung | Gas-Brennwertheizung | Öl-Brennwertheizung | |
| Kosten (mit Einbau) | ca. 35.000 bis 55.000 EUR | ca. 43.000 EUR | ca. 15.000 EUR | ca. 8.000 bis 15.000 EUR |
| Effizienz | bis 500 % | 85 bis 90 % | 90 bis 98 % | 90 bis 95 % |
| Förderung | 30 bis 70 % | 30 bis 70 % | keine | keine |
| Umwelt (CO2) | mit Ökostrom: 0 g CO2 pro kWh | 20 g CO2 pro kWh | 201 g CO2 pro kWh | 266 g CO2 pro kWh |
| Eignung und Empfehlung | Neubau und meiste Altbauten | Altbau | Eignung: Altbau und Neubau / Empfehlung: höchstens als Hybridheizung | Eignung: Altbau und Neubau / Empfehlung: gar nicht |
Die beste Heizung: Heiztechniken mit Vorteilen und Nachteilen
| Heiztechnik | Vorteile | Nachteile |
| Gasheizung | + geringe Anschaffungskosten + verlässliche Technik + kombinierbar mit Erneuerbaren wie Solarthermie oder Wärmepumpe | - Gasanschluss oder Flüssiggastank benötigt - Verwendung fossiler Energieträger - steigende CO2-Abgaben - keine Förderung - ab 2045 verboten |
| Ölheizung | + geringe Anschaffungskosten + bewährte Technik + kombinierbar Erneuerbaren + Unabhängigkeit von Energieversorgern durch eigene Terminierung der Ölbestellung | - Platz für Öltank benötigt - vergleichsweise hoher Brennstoffpreis - Verwendung fossiler Energieträger - CO2-Abgaben - keine Förderung - ab 2045 verboten
|
| Wärmepumpe | + sehr effizient + niedrige Heizkosten, vor allem mit PV + hohe Förderung + so gut wie CO2-neutral | - verbraucht Strom - höhere Anschaffungskosten |
| Pelletheizung | + umweltfreundlich durch nachwachsende Rohstoffe + sehr geringer CO2-Ausstoß + niedrige Brennstoffkosten + hohe Förderung + kombinierbar mit anderen Erneuerbaren | - hohe Anschaffungskosten - Platzbedarf für Pelletlager - höhere Wartungskosten und Wartungsaufwand |
| Solarthermie | + regenerativ + Förderungen bei Ergänzung zu anderen Heiztechniken | - nur als Ergänzung / nicht als alleinige Zentralheizung einsetzbar - Dach muss Voraussetzungen erfüllen |
| Brennstoffzelle | + erzeugt Strom und Wärme + hohe Förderung + großes Einsparpotenzial durch Stromerzeugung | - Gasanschluss notwendig - hohe Anschaffungskosten - regelmäßige Wartung notwendig |
Mit diesen Kriterien entscheidest Du Dich für die beste Heizung
Achte auf die folgenden Punkte, um die passende Heizung für Dich und Dein Haus zu finden:
Die Auswahl für eine Heizung will gut überlegt sein. | Bild: AdobeStock
Was ist technisch machbar und was sind die baulichen Voraussetzungen?
Prüf die technischen Gegebenheiten Deines Hauses, um die richtige Heizungs-Entscheidung zu treffen. Die folgende Checkliste hilft Dir:
- Analysiere den energetischen Zustand: Wie gut ist Dein Haus gedämmt? Im Jahr 1995 trat die Dritte Wärmeschutzverordnung für Neubauten in Kraft. Wurde Dein Haus danach gebaut, kannst Du davon ausgehen, dass eine Wärmepumpe Dein Haus effizient beheizt. Wurde Dein Haus davor gebaut, empfehlen wir Dir eine Beratung und Heizlastberechnung durch einen Fachbetrieb.
- Checke Deine Heizkörper: Dazu kannst Du einen einfachen Test selbst machen. An Deiner Heizung im Keller kannst Du Deine Vorlauftemperatur einstellen. Stelle diese an einem sehr kalten Tag auf 50 bis 55 Grad Celsius ein. Drehe jetzt alle Heizkörper auf der höchsten Stufe auf. Wird es angenehm warm, passen Deine Heizkörper für eine Wärmepumpe. Falls nicht,lass Dich vom Heizungsfachbetrieb beraten.
- Hast Du ausreichend Platz? Wo genau soll die neue Anlage stehen? Die Außeneinheit einer Wärmepumpe braucht ein Fundament mit etwa 2 bis 3 qm. Ein Pelletlager muss pro 1 kW Heizleistung 0,9 m3 groß sein. Für ein Einfamilienhaus brauchst Du im Durchschnitt 6 m3 Raum für die Pellets. Bitte einen Fachbetrieb, sich die Gegebenheiten bei dir vor Ort genau anzusehen.
- Kontrolliere die Anschlüsse: Gibt Dein Stromanschluss die nötige Leistung für eine Wärmepumpe her? Einige Wärmepumpen kommen mit normalem Haushaltsstrom von 230 Volt aus. Andere benötigen einen Drehstrom- beziehungsweise Starkstromanschluss von 400 Volt. Dein Heizungsfachbetrieb hilft Dir weiter!
- Prüfe lokale Vorschriften: Erkundige Dich bei Deiner Gemeinde, ob es Auflagen gibt, zum Beispiel für Erdwärmebohrungen (Untere Wasserbehörde) oder beim Lärmschutz (örtliches Ordnungsamt).
➜ Der entscheidende Schritt: Hol Dir einen Heizungsfachmann ins Haus. Er wird all diese Punkte mit Dir vor Ort durchgehen und Dir sagen, welche Heizung für Dein Haus technisch machbar und sinnvoll ist.
Welche Heizung für welchen Gebäudetyp?
Welche Heizung die beste ist, hängt immer von Deinem Haus ab. Der Dämmstandard, die Größe Deiner Heizkörper und Dein persönlicher Wärmebedarf sind die entscheidenden Faktoren. Hier sind zwei typische Beispiele:
Beispiel A: Kaum sanierter Altbau (Baujahr 1925)
Dein Haus hat eine große Herausforderung: Es verliert relativ viel Wärme und hat wahrscheinlich alte, kleine Rippenheizkörper. Diese benötigen hohe Vorlauftemperaturen, also sehr heißes Wasser in den Heizungsrohren, um die Räume warm zu bekommen.
Eine sinnvolle Lösung ist hier eine Hybridheizung. Sie kombiniert eine Wärmepumpe für die Grundversorgung über weite Teile des Jahres mit einem Gaskessel für sehr kalte Wintertage. So läuft die Wärmepumpe die meiste Zeit effizient im optimalen Bereich. An den wenigen Tagen, an denen es richtig kalt wird und Du sehr heißes Wasser für Deine alten Heizkörper brauchst, springt der Gaskessel zur Unterstützung an. So heizt Du sicher und effizient, ohne dass Du sofort alle Heizkörper tauschen musst.
Eine Alternative ist die Pelletheizung. Sie erzeugt problemlos hohe Temperaturen, ähnlich wie eine alte Ölheizung, verbrennt aber CO2-neutrale Holzpellets. Dafür brauchst Du allerdings ausreichend Platz für das Pelletlager.
Beispiel B: Einfamilienhaus (Baujahr 1995)
Dein Haus wurde bereits nach der Wärmeschutzverordnung gebaut. Das bedeutet, es hat eine solide Grunddämmung in Dach und Wänden sowie Isolierglasfenster. Der Energiebedarf ist deutlich geringer und die Heizkörper sind in der Regel größer dimensioniert.
Das ist der ideale Fall für eine moderne Luft-Wasser-Wärmepumpe als alleiniges Heizsystem. Sie kann das ganze Jahr über sehr effizient heizen, da die benötigten Vorlauftemperaturen niedrig sind. In den meisten Fällen kannst Du Deine vorhandenen Heizkörper weiternutzen – ein kurzer Check durch einen Heizungsfachbetrieb genügt.
Kombinierst Du die Wärmepumpe dann noch mit einer eigenen Photovoltaikanlage auf dem Dach, heizt Du an vielen Tagen mit Deinem eigenen Sonnenstrom. Günstiger, unabhängiger und umweltfreundlicher geht es kaum.
Was eine neue Heizung kostet: Anschaffung und Installation
Ein wichtiger Punkt: Was kostet eine neue Heizung und wie sieht das Preisspektrum aus?
➜ Plane für Deine neue Heizung in jedem Fall ein großes Budget ein, denn die Kosten bewegen sich im fünfstelligen Bereich.
Die Verbraucherzentrale Energieberatung erhebt regelmäßig durchschnittliche Kosten für Kauf und Installation verschiedener Heizungssysteme. Die folgenden Zahlen gelten für das Jahr 2025:
Folgende Systeme sind nicht förderfähig, Du kannst nichts weiter abziehen:
- Erdgas-Brennwert-Kessel: ca. 15.000 Euro
- Flüssiggas-Brennwert-Kessel: ca. 15.000 Euro
➜ Die Verbraucherzentrale rät von der Anschaffung einer neuen Gasheizung ab. Zwar sind die Anschaffungskosten vergleichsweise gering. Aber der Gaspreis verteuert sich durch die steigenden CO2-Preise und die Kosten für die Gasnetze. Zusätzlich besteht die Gefahr des Rückbaus der Gasnetze, sodass die letzten verbliebenen Gaskunden hohe Kosten stemmen müssen.
Folgende Heizungen sind förderfähig, Du kannst also von Kosten bis zu 30.000 Euro 30 bis 70 % Förderung abziehen:
- Pelletkessel: ca. 32.000 Euro
- Luft-Wasser-Wärmepumpe: ca. 35.000 Euro
- Erdwärmepumpe mit Erdkollektoren: ca. 53.000 Euro
- Erdwärmepumpe mit Erdsonde: ca. 55.000 Euro
- Fernwärme: ca. 17.000 Euro
- Pelletkessel mit Solarthermie: ca. 51.000 Euro
- Luftwärmepumpe mit PV-Anlage: ca. 51.000 Euro
➜ Achtung: Das sind nur die Kosten für die Heizanlage und den Einbau. Brauchst Du zusätzlich größere Heizkörper oder willst Du auf eine Fußbodenheizung umrüsten, die etwa 70 bis 140 Euro pro Quadratmeter kostet, steigen die Kosten schnell um nochmals viele tausend Euro.
In unserem Ratgeber findest Du die Kosten und Preise aller relevanten Heizungssysteme im Überblick.
Fördermöglichkeiten
Nutze die hohe staatliche Förderung! Du kannst Dir, je nach Einkommen und alter Heizung, 30 % bis 70 % der Kosten als direkten Zuschuss vom Staat zurückholen. Prüf diese Möglichkeit unbedingt, bevor Du Deinen Auftrag zum Heizungstausch vergibst. Denn die Fördersumme senkt Deine tatsächliche Investition deutlich. Mit den Fördermitteln kann es gut sein, dass du für eine regenerative Heizung, die zunächst teurer ist, am Ende etwa so viel bezahlst wie für eine neue Gas- oder Öl-Brennwertheizung.
➜ Unser Tipp: Deine beste Heizung ist eine förderfähige! Das gilt für Heizungssysteme, die regenerative Energieträger nutzen. Also Wärmepumpen, Pelletheizungen oder auch Solarthermie als Zusatz. Wenn bei dir ein Fernwärmeanschluss möglich ist, ist das ebenfalls eine sehr gute Option. Auch der ist förderfähig.
Die folgende Tabelle zeigt dir die Förderkulisse der Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG):
Förderübersicht der Bundesförderung für effiziente Gebäude - Einzelmaßnahmen (BEG EM) | Grafik: Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA)
Die beste Heizung der Zukunft sorgt für geringe Heizkosten
Die anhaltende öffentliche Debatte um das Gebäudeenergiegesetz (GEG) zeigt: Eine Heizung, die dem Auf und Ab der Klimadebatte standhält, hat das Potenzial, die richtige zu sein. Schaut man neben den politischen Vorgaben in Richtung Energiepreise, wird klar: Eine empfehlenswerte Heizung trägt dazu bei, dass die Energiekosten im Rahmen bleiben. Das können aber langfristig nur Heizungssysteme leisten, die mit erneuerbaren Energien betrieben werden. Denn auf diese Energieträger sind keine CO2-Steuern fällig, die jedes Jahr steigen.
Umweltaspekte sind Kostenaspekte: So hoch sind die CO2-Emissionen der verschiedenen Heizungssysteme und diese Kosten verursachen sie
Es geht bei der Wahl Deiner Heizungsanlage neben den anderen Punkten auch um den CO2-Ausstoß. Und das hat nichts mit Ideologie zu tun, sondern viel mehr mit Kosten.
Die folgende Auflistung zeigt Dir, was das in Zahlen bedeutet. Das Beispielhaus ist ein älteres, wenig saniertes Einfamilienhaus mit 160 qm beheizter Wohnfläche. Der Heizwärmebedarf liegt bei 20.000 kWh pro Jahr.
- Ölheizung: Heizöl emittiert 266 g CO2 pro kWh. Im Beispielhaus sind das also rund 5,3 t pro Jahr. Im Jahr 2025 zahlst Du daher 348,72 Euro CO2-Kosten (inkl. 19 % MwSt.).
- Gasheizung: Erdgas emittiert 201 g CO2 pro kWh. Im Beispielhaus sind das also etwa 4 t pro Jahr. Im Jahr 2025 zahlst Du 262,95 Euro CO2-Kosten.
- Holzpellets: Holzpellets emittieren 20 g CO2 pro kWh. Im Beispielhaus sind das also rund 400 kg pro Jahr. Mit einer Pelletheizung zahlst du keine CO2-Steuer, da Holz als weitgehend klimaneutraler Brennstoff gilt.
- Wärmepumpe: Wärmepumpen brauchen Strom und Umweltwärme zum Betrieb. Du kannst den Heizwärmebedarf in kWh kann daher etwa dritteln. Damit liegt er bei rund 3.300 kWh. Betreibst Du Deine Wärmepumpe mit Strom aus dem konventionellen Strommix, so emittiert sie 380 Gramm CO2 pro kWh. Das wären also 3.300 kWh x 380 g CO2 = 1,2 t CO2/Jahr, also fiktive 66 Euro CO2-Kosten. Betreibst Du Deine Wärmepumpe mit Strom aus regenerativen Quellen, etwa aus Deiner eigenen PV-Anlage, gehen die Emissionen gen Null. Du zahlst also keine CO2-Steuer. Du zahlst gemeinsam mit der Stromrechnung für den Stromverbrauch Deiner Wärmepumpe nur CO2-Abgaben, wenn Du Strom aus dem konventionellen Strommix beziehst.
(Quellen: Umweltbundesamt, BMWE, Verbraucherzentrale, CO2-Preis-Rechner der Verbraucherzentrale)
Wichtige Heizungssysteme im Detail
Wärmepumpe
- ✅Top Pros: Keine Emissionen / effizient im Betrieb / hohe Förderung
- ❌Top Cons: Hohe Anschaffungskosten
- ♥️Empfohlen für: Einfamilienhäuser; je besser gedämmt, desto höher die Effizienz
Die Luftwärmepumpe ist eine sinnvolle Heizung zum Energiesparen. | Bildquelle: AdobeStock
Wärmepumpen benötigen Strom zum Betrieb und gewinnen damit Umweltwärme aus dem Boden, der Umgebungsluft oder dem Grundwasser. Hierfür gibt es spezielle Wärmepumpentarife, die etwa 20 Prozent günstiger als Haushaltsstrom sind. Die Leistung von Wärmepumpen wird mithilfe der Jahresarbeitszahl (JAZ) dargestellt. Je nach JAZ wandeln Wärmepumpen den Stromeintrag von einer Kilowattstunde in etwa drei (JAZ von 3) bis fünf Kilowattstunden (JAZ von 5) Wärmeenergie um.
Erdwärmepumpen benötigen eine Tiefenbohrung oder eine große Gartenfläche zum Verlegen der Erdkollektoren. Welche Heizung die beste ist, muss sich aber im Fall von Wärmepumpen nicht allein an der Grundstücksgröße messen. Denn alternativ arbeitet die Luftwärmepumpe ohne eine Bohrung, ist aber nicht so effizient wie eine Sole-Wasser-Wärmepumpe.
Die Wärmepumpe Kosten sind höher als die einer Gasheizung. Dafür sind die Verbrauchskosten niedrig und die Wärmepumpe erzeugt praktisch keine Emissionen vor Ort. Daher zahlst Du keine CO2-Steuer. In dieser Hinsicht ist sie die beste Heizung. Allerdings spielt es natürlich auch eine Rolle, wo und wie der Strom erzeugt worden ist. Auf Strom aus der deutschen Regelstromerzeugung zahlst du die CO2-Steuer mit der Stromrechnung. Das Optimum wäre selbst gewonnener Strom aus Deiner eigenen Photovoltaikanlage in Kombination mit einem Ökostromtarif. Da fällt keine CO2-Steuer an. Was die Wärmepumpe außerdem zur besten Heizung macht, ist die hohe Wärmepumpe Förderung von mindestens 30 bis 70 Prozent.
Die Pelletheizung/Biomasse
- ✅Top Pros: bietet hohe Vorlauftemperatur
- ❌Top Cons: Lagerraum für Pellets benötigt
- ♥️Empfohlen für: Altbauten mit Heizkörpern und Platz für das Pelletlager
Die Pelletheizung kann auch für einen Altbau sinnvoll sein. | Bildquelle: AdobeStock_Ocskay Mark
Die Pelletheizung trumpft vor allem mit niedrigen Brennstoffkosten auf. Dafür sind die Pelletheizung Kosten für die Anschaffung ähnlich hoch wie die der Wärmepumpe. Du bekommst aber auch dieselbe hohe Fördersumme auf Kauf und Installation. Die Holzpellets als Brennstoff sind ein nachwachsender Rohstoff und in der Regel lokal verfügbar. Du zahlst deshalb mit einer Pelletheizung keine CO2-Steuer.
Im Gegensatz zur Wärmepumpe eignet sich die Pelletheizung ausdrücklich, wenn das Haus besonders hohe Heiztemperaturen (Vorlauftemperatur) braucht. An diesem Punkt steht die Pelletheizung den fossilen Heizungssystemen in nichts nach.
Zwei große Gegenargumente: Du brauchst einen Lagerraum für die Holzpellets. Außerdem musst Du die Anlage regelmäßig reinigen, was sehr aufwändig sein kann.
Fernwärme
- ✅Top Pros: hoher Komfort / kein Platzbedarf / keine hohe Anfangsinvestition
- ❌Top Cons: Abhängigkeit vom einzigen lokalen Versorger / lange Vertragsbindung, keine Flexibilität
- ♥️Empfohlen für: Wohnort mit dichter Bebauung und Wunsch nach Rundum-Sorglos-Heizung
In der Stadt ist der Anschluss ans Fernwärmenetz meist billiger als in kleinen Gemeinden. | Foto: © focus finder
Fernwärme kann für Dein Einfamilienhaus eine komfortable Alternative zur eigenen Heizung sein. Du bekommst dabei Wärme direkt ins Haus geliefert. Ein zentrales Heizkraftwerk in Deiner Nähe erzeugt diese Wärme und leitet sie über ein isoliertes Rohrsystem zu Dir.
Der große Vorteil ist die Bequemlichkeit. Du brauchst keine eigene Heizungsanlage im Keller, was Platz spart. Außerdem musst Du Dich nicht um Wartung, Schornsteinfeger oder den Kauf von Brennstoff kümmern. Oft ist Fernwärme auch umweltfreundlicher, da viele Netze Abwärme oder erneuerbare Energien nutzen und die CO₂-Bilanz besser ist als bei einer Öl- oder Gasheizung. Zudem sparst Du Dir die hohe Anfangsinvestition in eine eigene teure Heizung.
Es gibt aber auch Nachteile. Du bist vom lokalen Anbieter abhängig, denn ein Wechsel ist nicht möglich. Die Verträge laufen viele Jahre, was Dich sehr unflexibel macht. Dazu ist die Preisgestaltung häufig kompliziert und schwer nachzuvollziehen, sodass Du wenig Kontrolle über künftige Kosten hast. Die größte Einschränkung ist jedoch die Verfügbarkeit, da Fernwärme meist nur in dicht besiedelten Gebieten angeboten wird. Im freistehenden Einfamilienhaus auf dem Land wird sehr wahrscheinlich kein Fernwärmeanschluss verlegt werden.
Ob sich Fernwärme für Dich lohnt, hängt also stark von Deinem Wohnort und den Konditionen des lokalen Anbieters ab.
Solarthermie (als Ergänzung)
- ✅Top Pros: Günstige Anschaffungskosten / Förderfähig / Spart Heizkosten
- ❌Top Cons: Nicht als alleiniges Heizungssystem geeignet
- ♥️Empfohlen für: Hausbesitzer, die ihre Hauptheizung entlasten wollen
Solarthermie ergänzt eine Heizung sinvoll. | Bildquelle: AdobeStock_Eberhard RUDERT
Solarthermie ist ein solares Unterstützungssystem. Sie ist keine alleinige Zentralheizung, aber zur Warmwassererzeugung geeignet. Du kannst sie grundsätzlich mit jedem Heizsystem über ein Puffersystem kombinieren. Dann entlastet Solarthermie mithilfe der Sonnenenergie Deine Hauptheizung. Das spart Heizkosten. Außerdem sind Solarthermie-Kosten förderfähig.
Brennstoffzellenheizung
- ✅Top Pros: Hohe Gesamteffizienz / Wärme und Strom zugleich
- ❌Top Cons: Sehr teuer / Benötigt Gas / Rechnet sich nur bei sehr hohem Verbrauch
- ♥️Empfohlen für: EFH oder MFH im Bestand
Die Brennstoffzellenheizung ist förderfähig, aber nur für wenige Häuser gut geeignet. | Grafik: ASUE
Die Brennstoffzellenheizung gewinnt gleichzeitig Strom und Wärme. Sie ist quasi ein kleines, hocheffizientes Kraftwerk für Deinen Keller. Mithilfe eines Gasanschlusses gewinnt sie aus Erdgas Wasserstoff. Den wandelt sie mithilfe von Sauerstoff zu Wasser um. Bei diesem Prozess gewinnt die Brennstoffzelle Strom und Wärme. Letztere nutzt Du direkt zum Heizen und für Dein Warmwasser.
Dein größter Vorteil ist mit einer Brennstoffzellenheizung die hohe Gesamteffizienz und die wachsende Unabhängigkeit vom Stromnetz. Du senkst Deine Stromrechnung erheblich, da Du einen Großteil Deines Bedarfs selbst deckst und sehr emissionsarm heizt.
Der entscheidende Nachteil sind jedoch die sehr hohen Anschaffungskosten von 30.000 EUR bis 45.000 EUR und die Tatsache, dass Du weiterhin einen Gasanschluss benötigst. In Zeiten der Energiewende und unsicherer Gaspreise ist das ein strategisches Risiko. Allerdings ist auch die Brennstoffzellenheizung mit 30 bis 70 % förderfähig in der BEG, was die Anschaffungskosten deutlich senkt.
➜ Empfehlung: Die Brennstoffzellenheizung ist eine Nischenlösung. Sie eignet sich nicht für ein sparsames, top-gedämmtes Neubauhaus. Ihre Stärken spielt sie in einem bestehenden, teilsanierten Einfamilien- oder kleinen Zweifamilienhaus mit einem konstant hohen Wärme- und Strombedarf über das ganze Jahr aus. Nur wenn die Anlage sehr viele Stunden läuft, rechnet sich die teure Investition durch die hohe Stromproduktion.
Gasheizung oder Gas-Hybridheizung
- ✅Top Pros: Bewährte Technologie / Geringe Anfangsinvestition
- ❌Top Cons: Steigende Betriebskosten / Keine Förderung / Gesetzliche Vorgaben / Abhängigkeit von fossiler Energie
- ♥️Empfohlen für: Im Jahr 2025 eigentlich nicht mehr / Wenn überhaupt, dann als Hybridheizung mit Erneuerbaren
Als Hybridheizung sind mehrere Systeme kombinierbar. | Bildquelle: Bosch Thermotechnik GmbH, Buderus Deutschland
Gasheizungen waren lange Zeit im Neubau wie im Bestandsbau die beliebteste Heizung. Nach wie vor machen sie laut dem Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW) knapp die Hälfte der Heizungen in Deutschland aus.
Doch die Vorlieben ändern sich: Laut dem Statistischen Bundesamt heizen knapp zwei Drittel der 2023 errichteten Neubauten mit Wärmepumpen. Das ist zum einen politisch gewollt und zum anderen energetisch und monetär sinnvoll.
Du solltest daher ernsthaft hinterfragen, ob eine Gasheizung die beste neue Heizung für Dein Haus ist. Zwar ist sie bewährt und kommt in vielen Altbauten zum Einsatz. Aber der Strompreis hängt eng an geopolitischen Entwicklungen – die derzeit recht unsicher sind. Was aber sicher ist: Auf Gas zahlst du die CO2-Steuer, und das nicht zu knapp. Zusätzlich darfst du maximal bis 2045 noch mit Gas heizen. Und in der Zeit bis dahin musst du dafür sorgen, dass der Erneuerbaren-Anteil in deinem Gas-Mix stetig steigt. Auch das ist sehr teuer.
➜ Empfehlung: Der Einbau einer reinen Gasheizung ist im Jahr 2025 für ein Einfamilienhaus nicht mehr zukunftssicher und stellt ein erhebliches finanzielles Risiko dar. Sie ist nur noch als absolute Notlösung oder als Teil einer Gas-Hybridheizung denkbar, bei der eine Wärmepumpe oder Solarthermie die Hauptlast trägt und der Gaskessel nur noch Spitzenlasten im tiefsten Winter abdeckt.
Ölheizung oder Öl-Hybridheizung
- ✅Top Pros: Freie Wahl des Öllieferanten / Unabhängigkeit von Leitungsnetzen
- ❌Top Cons: De-facto-Einbauverbot / Höchster CO2-Preis / Keine Förderung / Betriebsverbot ab 2045
- ♥️Empfohlen für: Kein Haus
Im Neubau spielt die Ölheizung mittlerweile keine Rolle mehr. Dafür gibt es zahlreiche Gründe. Laut GEG darf sie überhaupt nicht mehr neu eingebaut werden, es sei denn, sie ist eine Hybridheizung mit mindestens 65 % erneuerbaren Energien.
Der einzige Vorteil einer Ölheizung ist 2025 nur noch die Unabhängigkeit von Leitungsnetzen. Aber möchtest Du auch in dieser Situation von den Öllieferungen abhängig sein? Eine Wärmepumpe benötigt hingegen gar keinen Brennstoff, sondern nur Strom.
Auf Öl zahlst Du von allen Brennstoffen den höchsten CO2-Preis, Du erhältst keinerlei Förderung und spätestens ab 2045 darf die Ölheizung gar nicht mehr laufen.
➜ Empfehlung: Eine Ölheizung ist in keiner Weise empfehlenswert.
Fazit: So findest Du die beste Heizung für Dein Zuhause
Das Wichtigste auf dem Weg zu einer sinnvollen neuen Heizung ist: Mach Dich selbst schlau! Das hast Du jetzt getan. Von allen Seiten betrachtet, wurde deutlich, dass fossil betriebene Systeme kaum noch die Chance haben, die beste Heizung zu sein. Dennoch musst Du Dein Haus individuell betrachten.
Deshalb gehört Dein nächster Schritt dem Fachbetrieb. Lass Dich individuell beraten.
- Hier findest du schnell einen Heizungsfachbetrieb. Wir helfen Dir dabei.
- Hier findest du einen umfassenden Überblick zum Thema “Neue Heizung”.
Es ist richtig, dass Du Dir umfassende Gedanken darüber machst, welche Heizung die beste für Dich und Dein Haus ist. Denn es ist eine Entscheidung, bei der es um Deinen Wohnkomfort und vor allem um richtig viel Geld geht. Und zwar nicht nur bei der Anschaffung, sondern auch in der Zukunft im laufenden Betrieb.
Ich denke, dass die oben genannten Überlegungen und Fakten gezeigt haben: Öl und Gas können es zum jetzigen Zeitpunkt einfach nicht mehr sein. Beide Brennstoffe werden immer teurer werden und die CO2-Steuer kommt noch on top.
Ich möchte dieses Risiko nicht mehr eingehen. Für mein altes Haus ist daher die Wärmepumpe schon fest eingeplant. Gerade hat der Schornsteinfeger die Werte meiner alten Ölheizung gemessen und sie waren sogar noch schlechter als letztes Jahr. Das bedeutet noch weniger Effizienz und dafür noch mehr Ölverbrauch und CO2-Ausstoß. Also schlichtweg noch mehr unnötige Kosten und Klimaschädigung noch dazu. Das Ganze hat meinen Entschluss für die Wärmepumpe einfach noch einmal bekräftigt.
Daher meine Empfehlung: Setz auf die Zukunft und schau Dich im Bereich der regenerativen Systeme um. Ich bin mir ziemlich sicher, dass Du dort deine beste Heizung finden wirst.

Gina Doormann, Fachredakteurin für Erneuerbare Energien.
Privat: Energetische Optimierung des hundert Jahre alten Eigenheims als Dauerprojekt.