Veröffentlicht am Feb 6, 2023
Förderung für eine neue Ölheizung
Wenn Sie Ihre alte Ölheizung modernisieren oder gegen eine neue Ölheizung austauschen wollen, haben Sie verschiedene Möglichkeiten. Eine ist es, die Ölheizung mit Erneuerbaren Energien zu koppeln. So leisten Sie nicht nur einen wertvollen Beitrag für den Klimaschutz, sondern profitieren auch von staatlichen Förderungen. Wie genau die verschiedenen Förderprogramme 2022 aussehen, wofür Sie sie beantragen können und wie hoch die staatlichen Fördermittel ausfallen, erfahren Sie in diesem Ratgeber zur Förderung von Ölheizungen.
Dieser Artikel wurde von
Thorben Frahm für www.Heizungsfinder.de verfasst.
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Ölheizung Förderung 2022 – Möglichkeiten, Fördersätze und Co.
- Eine Ölheizung allein ist nicht mehr förderfähig.
- Kombinieren Sie eine Ölheizung mit erneuerbaren Energien, z. B. mit Solarthermie oder einer Wärmepumpe, erhalten Sie Fördermittel für die regenerative Komponente.
- Es gibt einen Heizungs-Tausch-Bonus, wenn Sie die Ölheizung durch einen anderen Wärmeerzeuger ersetzen.
- Zuschüsse gibt es für die Optimierung einer Ölheizung, u. a. für den Austausch der Pumpe oder die Dämmung von Rohrleitungen.
Inhaltsübersicht & Schnellnavigation:
Werden Ölheizungen staatlich gefördert?
Die Ölheizung, viele Jahrzehnte lang neben der Gasheizung das meistverbaute Heizsystem in Deutschland, hat so langsam ausgedient. Das beweisen die aktuellen Zahlen: Ölheizungen erwärmen zwar noch rund ein Viertel des Wohnungsbestandes, im Wohnungsneubau ist Heizöl als primäres Beheizungssystem jedoch nur noch mit 0,3 Prozent vertreten (bdew, Stand 2021). Einer der Gründe für diesen extremen Wandel: Ölheizungen sind allein nicht mehr förderfähig. Egal, ob Brennwertkessel oder Öl-Hybridheizung, für den Einbau einer Ölheizung können Sie keine staatlichen Fördergelder mehr beantragen.
- Gefördert werden nur noch Heizsysteme, die zumindest anteilig mit Erneuerbaren Energien arbeiten.
Gut zu wissen: Sie möchten sich nicht komplett von Ihrer Ölheizung verabschieden? Dann koppeln Sie Ihre Ölheizung als Hybridsystem mit Erneuerbaren Energien. So können Sie immerhin für den erneuerbaren Wärmeerzeuger wie Solarthermie, Wärmepumpe und Co. eine anteilige BEG-Förderung beantragen. Alternativ können Sie auch mit verschiedenen Optimierungsmaßnahmen die Effizienz Ihrer Ölheizung steigern und sich einen Zuschuss vom Staat sichern.
Warum ist eine Ölheizung alleine nicht mehr förderfähig?
Noch entscheidender für das scheinbare Aus der Ölheizung sind aber nicht die wegfallenden staatlichen Förderungen, sondern einige Maßnahmen der Bundesregierung, die dem Umstieg auf Erneuerbare Energien forcieren. Der Hintergrund: Um die Ziele des Klimaschutzplans einzuhalten und die CO2-Emissionen in Deutschland deutlich zu reduzieren, ist es unumgänglich, umweltschädliche Ölheizungen nach und nach durch innovativere, klimafreundlichere Heizsysteme zu ersetzen. Zu den Maßnahmen zählen:
Der Wechsel auf Erneuerbare Energien zahlt sich aus: Die Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG) fördert seit 2021 den Einsatz neuer Heizungsanlagen und die Optimierung bestehender Heizungsanlagen. Neben der Förderung für ein neues Heizsystem nach dem BEG-Programm gibt es für Besitzer von Ölheizungen einen zusätzlichen Anreiz, die Heizung zu ersetzen: den Heizungs-Tausch-Bonus für Ölheizungen. Der Austauschbonus liegt bei 10 Prozent der förderfähigen Kosten und wird gewährt, wenn in einem bestehenden Gebäude (kein Neubau) eine Ölheizung außer Betrieb genommen, fachgerecht demontiert und entsorgt und eine förderfähige Heizung installiert wird.
Welche Fördermöglichkeiten gibt es bei einer bestehenden Ölheizung in Kombination mit Erneuerbaren Energien?
Bestehende Ölheizungen mit moderner Niedertemperatur- und Brennwerttechnik können in der Regel auch nach 2025 weiter betrieben werden. Für sie gilt das Ölheizungsverbot nicht. Aber: Klassische Heizungen, die mit dem Energieträger Öl arbeiten, werden von der Bundesregierung nicht mehr gefördert – auch nicht, wenn es sich um moderne Brennwertkessel handelt, die deutlich umweltschonender arbeiten als alte Ölkessel. Eine Möglichkeit, die BEG beim Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) oder bei der KfW zu beantragen, gibt es aber dennoch, und zwar dann, wenn Sie Ihre bestehende Ölheizung in ein Hybridsystem umwandeln und mit Erneuerbaren Energien koppeln, etwa mit Sonnenenergie oder einer anderen Umweltwärme.
Gut zu wissen: Bei einer Öl-Hybridheizung handelt es sich um ein Heizsystem, das den Brennstoff Öl mit mindestens einem weiteren Energieträger kombiniert. Die erneuerbare Energie dient dabei als primärer Energielieferant. Nur wenn dieser nicht zur Verfügung steht oder nicht effizient genutzt werden kann, springt die Ölheizung an und unterstützt das Heizsystem.
Förderfähig laut BEG sind allerdings nur die Maßnahmen an Gebäuden, die die Energieeffizienz verbessern. Das heißt konkret für die Kopplung einer bestehenden Ölheizung mit Erneuerbaren Energien: Nur für den Kauf und die Installation des Bestandteils auf Basis Erneuerbarer Energien kann eine staatliche Förderung beantragt werden.
Besonders verbreitet ist die Kopplung der Öl-Hybridheizung mit
Förderung von einer bestehenden Öl-Hybridheizung mit Solarthermie
Etwa ein Drittel aller modernen Öl-Hybridheizungen werden mit einer Solarthermieanlage kombiniert. In erster Linie dient Solarthermie der Warmwasserbereitung, kann aber auch die Heizung unterstützen. So lassen sich Heizöl und Heizkosten einsparen. Ein weiterer Pluspunkt: Für die Solarthermieanlage können Sie eine staatliche Förderung beantragen.
Gefördert werden
-
25 % der Investitionskosten für die Solarthermieanlage (ertragsunabhängig)
-
bis zu 50 % von der Fachplanung und Baubegleitung durch einen Energieeffizienz-Experten
Förderung von einer bestehenden Öl-Hybridheizung mit einer Wärmepumpe
In Neubauten sowie in gut gedämmten, sanierten Altbauten zählen Wärmepumpen zu den beliebtesten Heizsystemen. Vor allem in Kombination mit Fußbodenheizungen und anderen Flächenheizungen arbeiten sie effizient und umweltfreundlich. Auch als Hybridsystem mit einer Ölheizung zeigt die Wärmepumpe ihre Stärke. Wenn Sie Ihre Ölheizung umrüsten auf eine Öl-Hybridheizung mit Wärmepumpe, dann steuert ein intelligenter Systemregler das optimale Zusammenspiel beider Anlagen.
Ebenfalls überzeugend ist der Fördersatz für Wärmepumpen. Gefördert werden
-
25 % der Investitionskosten für die Wärmepumpe
- zusätzlich 5 % Wärmepumpenbonus beim Einbau einer effizienten Erd-, Grundwasser- oder Abwasser-Wärmepumpe
-
bis zu 50 % von der Fachplanung und Baubegleitung durch einen Energieeffizienz-Experten
Gibt es eine staatliche Förderung für die Modernisierung einer Ölheizung?
Sie möchten Ihre Ölheizung modernisieren und gegen ein neues, umweltschonenderes Öl-Brennwertgerät austauschen? Bis Ende 2025 ist das problemlos möglich. Und auch ab 2026 können Sie Ihre Ölheizung modernisieren – vorausgesetzt, Sie binden Erneuerbare Energien mit ein. Dann profitieren Sie auch von einer staatlichen Förderung. Es gibt jedoch keine "Neue-Ölheizung-Förderung". Finanziell unterstützt wird nicht das neue Brennwertgerät, sondern ausschließlich der Einbau der erneuerbaren Komponenten.
- Eine Ölheizung-Förderung bezieht sich immer nur auf die Erneuerbaren Energieträger, mit denen die Ölheizung gekoppelt wird.
-
Förderfähig bleibt weiterhin die Optimierung einer bestehenden Ölheizung, z. B. die Einstellung der Heizkurve und Anpassung der Vorlauftemperatur, der Austausch der Heizungspumpe samt Anpassung der Pumpenleistung, die Dämmung von Rohrleitungen oder auch der Einbau von Mess-, Steuer- und Regelungstechnik mit 15 bis 20 % Zuschuss. Damit die Heizungsoptimierung gefördert werden kann, ist ein hydraulischer Abgleich der Ölheizung Voraussetzung.
Zusammenfassung: Förderung von einer neuen Öl-Hybridheizung mit Erneuerbaren Energieträgern
Besonders verbreitet und effizient sind folgende Kombinationen:
-
Ölheizung plus Solarthermie
-
Ölheizung plus Wärmepumpe
Gefördert wird der Einbau von effizienten Wärmeerzeugern in einem Gebäude, das Erneuerbare Energien für die Wärmeerzeugung mit mindestens 25 Prozent einbindet. Beantragt werden kann die BEG zu folgenden Fördersätzen:
Ölheizung in Kombination mit Solarthermie | Ölheizung in Kombination mit einer Wärmepumpe |
25 % der Investitionskosten für die Solarthermieanlage | 25 % der Investitionskosten für die Wärmepumpe zusätzlich 5 % Wärmepumpenbonus für eine effiziente Erd-, Grundwasser- oder Abwasser-Wärmepumpe |
bis zu 50 % von der Fachplanung und Baubegleitung | bis zu 50 % von der Fachplanung und Baubegleitung |
Förderung Austausch Ölheizungen 2022: Welche Förderung gibt es, wenn die Ölheizung durch ein neues Heizsystem ersetzt wird?
Die Bundesregierung forciert den Austausch von Ölheizungen gegen Erneuerbare Energien mit attraktiven Förderungen. Wer seine Ölheizung beispielsweise durch eine Wärmepumpe oder eine Pelletheizung ersetzt, erhält einen Zuschuss zwischen 20 und 40 % der Kosten. Zu den förderfähigen Kosten gehören nicht nur Geräte und Installationskosten, sondern auch Demontage- und Entsorgungskosten für die bestehende Ölheizung.
Die Förderung erhöht sich gegenüber den Konditionen bei einer Öl-Hybridheizung grundsätzlich durch den attraktiven Heizungs-Tausch-Bonus. Den Bonus in Höhe von 10 % zusätzlicher Förderung können Sie beantragen, wenn Sie Ihre Ölheizung durch eines der folgenden Heizsysteme ersetzen:
- Biomasseheizung
- Wärmepumpe
- Innovative Heizungstechnik auf Basis erneuerbarer Energien
- Erneuerbare-Energien-Hybridheizung
- Anschluss an ein Wärme- oder Gebäudenetz
Gut zu wissen: Nach dem Austausch der Ölheizung darf das Gebäude nicht mehr mit fossilen Brennstoffen beheizt werden. Zusätzlich zum reinen Heizungstausch wird auch die Komplettsanierung einer Immobilie zum Effizienzhaus gefördert, als zinsgünstiger Kredit mit Tilgungszuschuss durch die KfW. Hier finden Sie eine Übersicht mit allen Alternativen zur Ölheizung.
Alle Fördermöglichkeiten im Überblick
Wenn Sie Ihre Ölheizung gegen ein energieeffizienteres Heizsystem austauschen, können Sie je nach Wärmeerzeuger folgende Förderungen beantragen:
Wärmeerzeuger | Förderung/Fördersatz |
Wärmepumpe | 25 - 30 % + 10 % Heizungs-Tausch-Bonus |
Biomasseheizung | 10 % + 10 % Heizugs-Tausch-Bonus |
Innovative Heizungstechnik auf Basis erneuerbarer Energien | 25 % + 10 % Heizungs-Tausch-Bonus |
Erneuerbare-Energien-Hybridheizung | 25 - 30 % + 10 % Heizungs-Tausch-Bonus |
Erneuerbare-Energien-Hybridheizung mit Biomasseheizung | 20 - 25 % + 10 % Heizungs-Tausch-Bonus |
Anschluss an ein Wärme- oder Gebäudenetz | 25 % + 10 % Heizungs-Tausch-Bonus |
FAQ zur Förderung einer Ölheizung
Ja! Der Heizungs-Tausch-Bonus gilt auch für Ölheizungen, die bereits von der Austauschpflicht betroffen sind. Das Alter der Ölheizung ist generell unerheblich für die Gewährung des Austausch-Bonus, weshalb auch funktionstüchtige Ölheizungen neueren Datums ausgetauscht und gefördert werden können. Lediglich für das Gebäude, in dem sich die Ölheizung befindet, gilt eine Frist von fünf Jahren, die seit dem Bauantrag bereits verstrichen sein muss, damit der Heizungs-Tausch-Bonus beantragt werden kann.
Stellen Sie den Förderantrag grundsätzlich immer, bevor Sie mit Ihrem Bauvorhaben beginnen. Das heißt, der Lieferungs- oder Leistungsvertrag von Ihrem Heizungsinstallateur darf noch nicht unterschrieben sein. Planungs- und Beratungsleistungen sowie vorbereitende Baumaßnahmen seitens des Handwerksbetriebs können Sie bereits in Anspruch nehmen.
Nein! Eine Ölheizung durch ein anderes, förderfähiges Heizsystem zu ersetzen, wird vom Bafa nur als Zuschuss gefördert. Eine Kreditförderung mit Tilgungszuschuss kann bei der KfW beantragt werden für die Sanierung eines Gebäudes zum Effizienzhaus.