- Unsere klare Empfehlung: Trenn Dich von Deiner Ölheizung! Das Heizen mit Öl wird immer teurer, unkomfortabler und komplizierter. Du hast viele bessere Optionen.
- Zeitrahmen für den Austausch: Du darfst bis Ende 2028 noch eine neue Ölheizung als alleinige Heizung einbauen. Ab 2029 müssen neue Ölheizungen anteilig erneuerbare Energien wie Wärmepumpen, Solarthermie, Bio-Öl oder Wasserstoff nutzen.
- Das heißt: Du kombinierst die Ölheizung als Hybridheizung mit mindestens 65 % erneuerbaren Energien. Dann musst Du zwei Heizungen kaufen.
- Austauschpflicht: Du musst Deine Ölheizung tauschen, wenn sie älter als 30 Jahre ist und einen Konstant-Temperaturkessel im Leistungsbereich von 4 bis 400 kW hat. Ölheizungen mit einem Brennwert- oder einem Niedertemperatur-Heizkessel mit Einbau vor dem 01.01.2024 sind bis Ende 2044 durch Bestandsschutz geschützt, Reparaturen sind erlaubt.
- Ausnahmen für Ölheizungen über 30 Jahre: Deine Ölheizung ist älter als 30 Jahre, Du hast ein typisches Eigenheim mit bis zu zwei Wohneinheiten und wohntest schon am 1. Februar 2002 selbst im Haus? Dann musst Du Deine Ölheizung nicht austauschen. Wenn Du Dein Haus mit Ölheizung erst später kaufst, hast Du als neuer Eigentümer zwei Jahre Zeit für den Austausch.
Alte Ölheizung erneuern oder austauschen?
Inhalt
Diese Vorteile verspricht der Austausch einer alten Ölheizung
Deine alte Ölheizung funktioniert noch, es ist wohlig warm bei Dir und es gibt keine gesetzliche Vorgabe, die Dich zu einem Austausch verpflichtet? Auch wenn Du auf den ersten Blick keinen Handlungsbedarf siehst: Einige Argumente sprechen dafür, dass Du Deine Ölheizung ersetzt.
➜ Mit dem Austausch sicherst Du Dir diese Vorteile:
- Du sparst Heizkosten: Wenn Du zukünftig eine regenerative Heizung nutzt, heizt Du viel effizienter. Außerdem entfallen die CO2-Kosten.
- Förderungen für Erneuerbare Energien: Staatliche Förderprogramme wie der BEG-Zuschuss schaffen finanzielle Anreize, um auf erneuerbare Heizsysteme umzusteigen.
- Mehr Komfort: Moderne Heizungsanlagen sind komfortabler im Heizverhalten, lassen sich leichter bedienen und steuern. Du kannst sie automatisiert mit einem Energiemanager laufen lassen und sie in Dein Smart Home integrieren.
- Weniger Reparaturen: Je älter eine Heizungsanlage ist, desto störanfälliger wird sie und desto mehr Reparaturen sind notwendig. Mit einer neuen Heizung hast Du diese Probleme nicht. Vor allem Wärmepumpen sind sehr wartungsarm.
- Klimaschutz: Alte Ölheizungen forcieren den Treibhauseffekt durch hohe CO2-Emissionen. Darum wird die CO2-Steuer fällig. Außerdem verursachen sie deutlich mehr Feinstaub und andere Schadstoffe als regenerative Heizsysteme.
- Wertsteigerung: Mit einem zeitgemäßen Heizsystem erhöhst Du den Wert Deiner Immobilie. Vor allem, wenn Du Dein Haus in absehbarer Zeit verkaufen willst, kannst Du mit einer neuen Heizung einen besseren Preis verlangen.
Warum Du Deine alte Ölheizung austauschen solltest
Ölheizungen mit alten Konstant- oder Niedertemperaturkesseln arbeiten ineffizient, erzeugen hohe CO2-Emissionen und treiben die Heizkosten enorm in die Höhe.
➜ Die Politik hat darauf reagiert und Konsequenzen gezogen. Die führen langfristig dazu, dass alle Betreiber ihre Ölheizung ersetzen müssen:
- Austauschpflicht: Wenn Deine Ölheizung länger als 30 Jahre in Betrieb ist, musst Du sie austauschen. Das gilt nicht für Niedertemperatur- oder Brennwertkessel. So besagt es die Sanierungspflicht in § 72 des Gebäudeenergiegesetzes (GEG). Betreibst Du aber eine altersschwache Ölheizung in Form eines Konstanttemperaturkessels, musst Du sie gegen einen klimaschonenden Wärmeerzeuger austauschen.
- Ölheizungsverbot: Für Neubauten gilt diese Regel schon länger, aber spätestens Mitte 2028 ist der Einbau neuer Ölheizungen als alleiniges Heizsystem komplett verboten. Eine Ausnahme bilden Öl-Hybridheizungen, also Ölheizungen, die mit erneuerbaren Energien, beispielsweise Solarthermie oder einer Wärmepumpe, gekoppelt sind.
- CO2-Steuer: Mit Öl zu heizen, wird langfristig immer teurer. Dafür sorgen nicht nur der niedrige Wirkungsgrad und der hohe Ölverbrauch alter Ölheizungen. Vielmehr treibt die sogenannte CO2-Steuer die Brennstoffkosten zusätzlich in die Höhe. Sie steigt jedes Jahr.
Ölheizung erneuern: Maßnahmen wie die CO2-Steuer wollen die Heizöllieferung zu einer kostspieligen Angelegenheit machen, Foto: Tanja Esser I AdobeStock.com
Gut zu wissen: Der Austausch einer Ölheizung lohnt sich oftmals schon nach 15 bis 20 Jahren. Du sparst dann deutlich Heizkosten, profitierst von den staatlichen Förderungen und leistet außerdem einen wertvollen Beitrag fürs Klima.
Wenn Du mit dem Gedanken spielst, Deine Ölheizung auszutauschen, kann Dir folgende Checkliste weiterhelfen.
- Wie alt ist meine aktuelle Ölheizung und welcher Kesseltyp ist verbaut? ➜ Erfahre, ob die Austauschpflicht für Deine Heizung greift.
- Bin ich selbst Eigentümer und wohne seit 2002 im Haus, oder gab es einen Eigentümerwechsel? ➜ Erfahre, ob Du eine Deadline für den Heizungstausch hast.
- Wie ist der energetische Zustand meines Hauses (Dämmung, Fenster, etc.)? ➜ Je besser er ist, desto effizienter arbeitet eine Wärmepumpe.
- Gibt es in meiner Region besondere Förderprogramme oder geplante Wärmenetze? ➜ Erfahre, ob Du beim Heizungstausch Aussicht auf höhere Fördergelder für eine neue Heizung oder vielleicht die Option auf den Anschluss an Fernwärme hast.
- Plane ich einen Hausverkauf, eine größere Sanierung oder einen Auszug in den nächsten Jahren? ➜ Überlege, welche Investition sich jetzt bestmöglich rechnet.
- Welche Investitionssumme ist realistisch für mich und wie sieht meine Finanzierung aus? ➜ Auch mit Förderung ist ein Heizungstausch teuer. Finde heraus, welche finanziellen Mittel Dir tatsächlich zur Verfügung stehen. Sprich ggf. auch mit Deiner Bank.
- Welche Heizsysteme sind technisch und baulich bei mir möglich? ➜ Ziehe für diese Frage einen Heizungsfachbetrieb hinzu.
- Wie wichtig sind mir Umweltaspekte, Komfort und langfristige Betriebskosten? ➜ Sind die Punkte wichtig für Dich, solltest Du von der Ölheizung zu einer regenerativen Heizung wechseln.
Ölheizung austauschen – nur bis wann?
➜ Bis zum 30. Juni 2026 (für Kommunen ab 100.000 Einwohner) bzw. bis zum 30. Juni 2028 (für Kommunen bis 100.000 Einwohner) ist es weiterhin erlaubt, neue Heizungen mit Öl oder auch Gas zu installieren.
➜ Reicht Deine Kommune zum Stichtag keine Wärmeplanung ein, wird angenommen, dass eine kommunale Wärmeplanung besteht. Das heißt für Deine Ölheizung: Es gelten die GEG-Vorgaben zum Weiterbetrieb mit 65 % Erneuerbaren oder das Betriebsverbot.
Was muss ich beachten, wenn ich jetzt noch eine neue Ölheizung installiere?
Ab 2026 bzw. 2028 darfst Du grundsätzlich weiterhin einen Ölkessel installieren – sofern Du ihn mit mindestens 65 Prozent grünem Öl betreibst. Das besteht zum Beispiel aus Rapsöl, Sojaöl oder Altfetten.
➜ Aber: Grünes Heizöl ist 5 bis 15 % teurer als herkömmliches Heizöl.
Es gelten dann folgende Pflichten zum Anteil an Bio-Heizöl:
| Jahr | Verpflichtender Anteil an erneuerbaren Energien (Bio-Öl) |
| 2029 | mindestens 15 Prozent |
| 2035 | mindestens 30 Prozent |
| 2040 | mindestens 60 Prozent |
| 2045 | 100 Prozent |
Ölheizung erneuern oder komplett ersetzen?
Ölheizung erneuern: Gilt für Deine Heizung die Austauschpflicht? | Grafik: Heizungsfinder.de
➜ Das Ölheizungsverbot startet im Jahr 2026 bzw. 2028. Bis dahin kannst Du Deine alte Ölheizung im Bestand gegen eine neue und effizientere Ölbrennwertheizung austauschen. Doch angesichts unvorhersehbarer Ölpreise und mit Sicherheit steigender CO2-Steuer ist diese Idee nicht die beste.
Willst du aber dennoch an Deiner Ölheizung festhalten, dann mach sie zur Öl-Hybridheizung. Das heißt, Du ergänzt ein regeneratives Heizungssystem. Mit einer Wärmepumpe deckst Du sicher die geforderten 65 % erneuerbare Energie ab. Mit einer Ölheizung plus Solarthermie wird es eng werden. Dennoch ist Solarthermie eine sinnvolle Zusatzheizung, vor allem zur Warmwasser-Gewinnung.
Ölheizung erneuern: Eine Solarthermieanlage ist eine sinnvolle Heizungsunterstützung. I Foto: Kara AdobeStock.com
Welche Heiztechnologie Du für Deine Heizungsmodernisierung wählst, hängt ab von:
- Bauliche Voraussetzungen Deines Hauses
- Dein finanzieller Spielraum
- Deinen individuellen Vorstellungen
➜ Diese sind die besten Alternativen zur Ölheizung:
- Ölheizung gegen Wärmepumpe austauschen: In sehr vielen Fällen ist eine Wärmepumpe sinnvoll. Erfahre in den Artikeln Wärmepumpe im Neubau, Wärmepumpe im Altbau und Ölheizung umrüsten auf Wärmepumpe mehr.
- Austausch Ölheizung gegen Pelletheizung: Im Grunde funktioniert eine Pelletheizung technisch ähnlich wie eine Ölheizung. Aber: Sie heizt mit Holzpellets, also mit einem nachwachsenden Rohstoff mit fast neutraler CO2-Bilanz. Und: Du kannst einen alten Öltank in ein Pelletlager umrüsten.
Das kostet der Austausch Deiner Ölheizung
Ölheizungen waren auch deshalb lange weit verbreitet, weil sie in der Anschaffung vergleichsweise günstig sind. Die nachstehende Tabelle zeigt Dir neben dem Preis für eine neue Ölheizung, mit welchen Kosten Du bei regenerativen Heizsystemen rechnen musst. Es handelt sich um Orientierungswerte, da die Kosten von Modell und Leistung, aber auch von den baulichen Gegebenheiten, zum Beispiel Anschlussleitungen, Lagermöglichkeiten des Brennstoffs etc. abhängen. Hinzu kommen noch die Installations- bzw. Montagekosten und die Wartungskosten während des Betriebs.
Ölheizung austauschen – Kosten je nach neuer Heizung
| Neues Heizsystem | Anschaffungskosten | Förderung | Brennstoffkosten |
| Öl-Brennwertkessel | 13.000 bis 16.000 Euro | ❌ nein | ca. 10 Cent/kWh |
| Gas-Brennwertheizung | 10.000 bis 15.000 Euro | ❌ nein | ca. 10 Cent/kWh |
| Wärmepumpe | 12.000 bis 40.000 Euro | ✅ 30 bis 70 % | Stromkosten: 22 bis 25 Cent/kWh |
| Pelletheizung (inkl. Pelletlager etc.) | 17.000 bis 35.000 Euro | ✅ 30 bis 70 % | ca. 6-7 Cent/kWh |
| Blockheizkraftwerk/Brennstoffzellenheizung | 30.000 bis 35.000 Euro | ✅ 30 bis 70 % | Gaskosten: ca. 10 Cent/kWh |
| Solarthermie als Hybrid-Modell zur Ergänzung einer Öl-Heizung | 5.000 bis 15.000 Euro | ✅ 30 bis 70 % | geringer Stromverbrauch Umwälzpumpe |
| Öl-Hybrid-Wärmepumpe | Kosten für Öl-Brennwertkessel + Kosten für Wärmepumpe | ✅ 30 bis 70 % nur für die Wärmepumpe | ca. 10 Cent/kWh für Öl + Stromkosten: 22 bis 25 Cent/kWh |
Fördergelder senken die Austauschkosten
➜ ✅ Trenn Dich von Deiner Ölheizung, installiere Erneuerbare Energien und erhalte 30 bis 70 Prozent Förderung vom Staat.
Die Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG) fördert Maßnahmen im Bereich Heiztechnik, die die Umwelt entlastet. Koppelst Du Deine Öl-Heizung mit erneuerbaren Energien, also beispielsweise mit einer Solarthermieanlage oder einer Wärmepumpe, kannst Du eine Förderung beantragen – allerdings ausschließlich für den regenerativen Part.
➜ ❌ Tauschst Du Deine alte Ölheizung gegen eine neue Ölheizung aus, gibt es keinen BEG-Zuschuss.
Förderung für den Austausch der Ölheizung
| Ölheizung austauschen zu: | Fördersatz |
| Gas-Brennwertheizung | ❌ keine |
| Gas-Hybridheizung | ❎30-70% nur für den erneuerbaren Part |
| Solarthermie | ✅ 30-70% |
| Wärmepumpe | ✅ 30-70% |
| Pelletheizung | ✅ 30-70% |
| EE-Hybridheizung | ✅ 30-70% |
Ölheizung austauschen – welche Kosten entstehen bei der Öltankentsorgung?
Beim Austausch Deiner alten Ölheizung zahlst Du nicht nur die Anschaffungskosten der neuen Heizung plus Montage-, Installations- und Erschließungskosten. Du musst zusätzlich die Entsorgung Deines Öltanks bezahlen. Die Kosten hierfür hängen ab von:
- Material des Tanks
- Größe bzw. Fassungsvermögen des Tanks
- Füllstand des Tanks
- Unterbringung des Tanks (Heizungskeller oder unterirdisch verbauter Erdtank)
Rechne mit etwa 500 bis 3.000 Euro für die Reinigung, Demontage und Entsorgung des Tanks. Es spielt zum Beispiel eine Rolle, ob es ein Kunststofftank oder ein unterirdisch verbauter Stahltank ist.
➜ Tipp: Entsorgst Du den Tank im Rahmen einer geförderten Heizungssanierung, so greifen die Förderprozente auch hier.
Ölheizung erneuern oder austauschen – Fazit
Wenn Du Deine Ölheizung austauschen willst, hast Du mehrere Möglichkeiten. Bis Ende 2025 darfst Du sie grundsätzlich gegen ein effizienteres Öl-Modell tauschen, bevor das Ölheizungsverbot ab 2026 greift.
Doch angesichts der vielen Nachteile einer Ölheizung ist das nicht sinnvoll. Die Kritik an der Ölheizung wird nicht grundlos immer lauter. Sie ist ineffizient und stößt hohe CO2-Emissionen aus, während die Heizkosten immer weiter steigen. Politische Maßnahmen wie die Austauschpflicht und die CO2-Steuer tragen dazu bei, den Umstieg auf umweltfreundlichere Heizsysteme anzuregen.
Der Austausch Deiner Ölheizung bietet Dir mehrere Vorteile: Du sparst dauerhaft Heizkosten und erhältst hohe staatliche Förderungen für erneuerbare Energien. Außerdem steigt Dein Wohnkomfort und Du hast weniger Reparaturen. Zudem hast Du die Wahl unter vielen Alternativen zur Ölheizung. Dazu zählen die Wärmepumpe und die Pelletheizung.
Die Kosten für den Austausch variieren je nach Heizsystem. Aber staatliche Förderungen, insbesondere im Rahmen der Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG), schaffen attraktive finanzielle Anreize.
Du hast nur Vorteile, wenn Du Deine alte Ölheizung rechtzeitig austauschst. Mach Dich dabei nicht von der Wärmeplanung Deiner Kommune abhängig. Entscheide selbst. Der Austausch bietet Dir finanzielle Vorteile durch effizientes Heizen und deutliche Energieersparnis.
Ja, das Haus wird mit der Ölheizung zuverlässig warm. Aber da hören die Vorteile auch schon auf. Meine Ölheizung steht deshalb längst auf der Abschussliste. Sie nervt mich fast täglich. Entweder ist sie laut, und/oder sie stinkt. Ich finde es sehr lästig, mit einer Taschenlampe die alten Öltanks zu durchleuchten, um mühselig abzuschätzen, wie viel Öl da wohl noch drin sein mag. Ist es zu wenig, folgt die Ölbestellung mit einer vierstelligen Rechnung. Inklusive der CO2-Steuer in dreistelliger Höhe. Das macht keinen Spaß, so viel Geld für etwas zu bezahlen, das man selbst so wenig vertritt.
Du hörst sicher bereits meine Meinung heraus: Schmeiß Deine Ölheizung raus! Klar kann man hin- und her überlegen “Noch darf ich ja eine neue Öl-Brennwert einbauen …”, “Ist ja nicht verboten ….”. Aber man sollte wirklich weiter vorausdenken. Das Heizen mit Öl wird immer teurer, immer umständlicher und immer unschöner. Und last but not least: Mir persönlich ist auch der Klima-Aspekt wichtig. Ich kann den schwarzen Qualm, der da aus meinem Schornstein kommt, nicht gut mit meiner Grundhaltung in Einklang bringen.

Gina Doormann, Fachredakteurin für Erneuerbare Energien.
Privat: Energetische Optimierung des hundert Jahre alten Eigenheims als Dauerprojekt.