Solarthermie Anlagen im Ein- und Mehrfamilienhaus
Solarthermieanlagen sind nicht nur für Steildächer geeignet - mit einer Aufständerung sind sie auch auf Flachdächern sehr effektiv, Bild: ROTEX Heating Systems GmbH
Die Solarthermie im Einfamilienhaus ist der bekannteste Einsatzbereich für Solarthermie. Schon rund 6 Prozent der Ein- und Zweifamilienhäuser in Deutschland haben bereits eine thermische Solaranlage. Die gewonnene Wärme wird entweder zur Bereitung von Warmwasser durch Solarthermie genutzt oder die Solarheizung unterstützt zusätzlich das Heizungssystem.
Eine Solarthermie Anlage ist kein Primärheizsystem, sondern entlastet das jeweilige Hauptsystem. Eine Ausnahme bilden Solaraktivhäuser, die ihre Wärme komplett über eine Solarheizung gewinnen.
Die Solarthermie im Mehrfamilienhaus hat für alle Parteien den Vorteil, dass die Heizungsanlage modernisiert und effizienter wird. Für den Mieter sorgt es für eine bessere Wohnqualität und geringere Heizkosten. Da der Vermieter die Anschaffungskosten für die Solarheizung auf die Miete aufschlagen kann, erhöht sich jedoch die Kaltmiete geringfügig.
Das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle stellt für alle obigen Zwecke Gelder zur Solarthermie Förderung zur Verfügung. Dort ist auch eine Liste der förderfähigen Kollektoren erhältlich. Die KfW-Bankengruppe fördert Solarthermie Anlagen nur indirekt, wenn durch Sanierungsmaßnahmen der Standard eines KfW-Effizienzhauses erreicht wird.
Solarthermie für öffentliche Gebäude und Gebäudezusammenschlüsse
Als Einsatzbereich ist außerdem die Solarthermie in Gemeinden und Städten möglich. Dabei installiert die Gemeinde thermische Solaranlagen auf öffentlichen Gebäuden, beispielsweise auf Rathäusern, Frei- und Schwimmbädern. Außerdem betreiben viele Städte eine umfangreiche Bildungsarbeit stellen Fördergelder für Solarthermie zur Verfügung. Auch wenn die Gemeinde nicht direkt Solarheizungen für den Eigengebrauch verwendet, kann sie ihre öffentlichen Dachflächen an private Investoren vermieten, die darauf eine Solarheizung installieren.
Viele Kommunen sorgen mit Solarsiedlungen für eine effiziente großflächige Nutzung von Solarthermie Anlagen, Bild: wagner-solar.com
In Siedlungen ist außerdem die solare Nahwärme möglich. Dabei schließen sich mehrere Gebäude zusammen, die dann von einer zentralen thermischen Solaranlage mit Wärme versorgt werden. Um einen möglichst hohen solaren Deckungsgrad zu erzielen, ist oft ein Großspeicher für ein Netz zur solaren Nahwärme erforderlich.
Die Solarthermie in Industrie und Gewerbe
Die Nutzung von Solarthermie in der Industrie kann zum Beispiel in solarer Prozesswärme bestehen. Dabei wird die Solarthermieanlage genutzt, um Wärme für industrielle Prozesse zu gewinnen. Besonders gut geeignet ist die Solarthermie dabei für Vorgänge, die Wärme von einer Temperatur von unter 100 Grad Celsius benötigen. Im Handwerksgewerbe besteht die Chance, sich auf Solarthermieanlagen zu spezialisieren und so Montage und Wartung von Solartechnik als Nebenerwerb zu nutzen.