Solare Nahwärme: zentrale Solarheizung für Warmwasser & Raumwärme
Für die solare Nahwärme werden immer Solarthermie Kombianlagen genutzt. Die solare Wärme wird in den angeschlossenen Gebäuden für Warmwasser per Solarkollektoren und zur Solar Heizungsunterstützung gebraucht. Dies bedeutet, dass die solare Nahwärme als 2-Leiter-Netz betrieben wird.
Die Solarsiedlung Neckarsulm gewinnt über die Hälfte ihres Wärmebedarfes durch solare Nahwärme, Bild: © 2008 Agentur für Erneuerbare Energien
Im Sommer steht zwar viel Solarenergie zur Verfügung, aber ein Gebäude benötigt dann nur wenig Wärme. Im Winter hingegen braucht ein Haus viel Wärme für die Raumheizung, doch es besteht nur eine geringe Solar-Einstrahlung. Meistens kann so über das Jahr hinweg rund 30 Prozent des Wärmebedarfs durch Solarthermie gedeckt werden.
Solare Nahwärme ist durch Großspeicher auch im Winter effektiv
Wenn mehr als 30 Prozent der Nahwärme solar erzeugt werden sollen, ist ein Großspeicher notwendig. Dieser hat ein sehr großes Fassungsvermögen und sorgt dafür, dass überschüssige Solarwärme aus dem Sommer gespeichert wird und im Winter genutzt werden kann. Vorteile sind auch, dass sich die Wärmeverluste reduzieren und die Kosten pro Volumen sinken. Bei den Planungen muss allerdings der große Platzbedarf eines Großspeichers für solare Nahwärme bedacht werden.
Die solare Nahwärme wird aus diesem zentralen Solarthermie Speicher an die Gebäude im Netz transportiert. Dies wird in der solaren Nahwärme 4-Leiternetz genannt, weil die Wärme zentral erzeugt wird und Leitungen sowohl für den Vor- und Rücklauf der Raumheizung als auch für den Vorlauf und die Zirkulation des Warmwassers bestehen.
Solare Nahwärme senkt Kosten und ist leicht mit Zusatzsystemen zu erweitern
Solare Nahwärme bietet den Vorteil, dass auch Gebäude Wärme über die Solarthermie beziehen können, die möglicherweise nicht selbst eine thermische Solaranlage installieren können. Außerdem sinken die Kosten beim Kauf eines großen Solarthermie Kollektors, wodurch Kostenvorteile gegenüber kleinen Solarthermie-Anlagen auf Einzelgebäuden bestehen.
Die solare Nahwärme hat außerdem den Vorteil, dass das Netz der solaren Nahwärme später gut erweitert werden kann oder mit anderen regenerativen Techniken, wie beispielsweise der Biomasse, kombiniert werden kann. Die solare Nahwärme ist daher der Einstieg für Siedlungen, dauerhaft selbstständig, umweltschonend und emissionsarm Wärme zu gewinnen. Durch die Planung und Montage der Solarthermie Anlage wird außerdem die lokale Wirtschaft gestärkt, wenn auf regionale Betriebe zurückgegriffen wird.
Auch ein Mehrfamilienhaus mit Solaranlage ist eine gute Möglichkeit, mehrere Parteien an einer Solarheizung zu beteiligen, wenn keine solare Nahwärme möglich ist.