Die wichtigsten Alternativen zur Gasheizung im Überblick
Die "beste" Alternative für eine Gasheizung gibt es pauschal nicht. Es ist immer die, die am besten zu Ihrem individuellen Bedarf und den Gegebenheiten Ihres Hauses passt. So hat jede Option ihre spezifischen Stärken und Schwächen:
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Wärmepumpen sind die effizientesten Heizungen. Voll ausspielen können sie ihre Effizienz aber nur unter den richtigen Bedingungen. Ihr Haus sollte daher über eine gewisse Dämmung und über Heizflächen verfügen, die mit niedrigen Vorlauftemperaturen arbeiten. Ein Einsatz im Altbau erfordert daher oft zunächst ein paar Sanierungsmaßnahmen. Je nach Art stellt eine Wärmepumpe außerdem gewisse Platzanforderungen an Ihren Garten. Bei einer Luftwärmepumpe ist außerdem die Lautstärke zu beachten.
- Eine Pelletheizung erreicht hohe Vorlauftemperaturen und passt somit auch in einen ungedämmten Altbau. Allerdings brauchen Sie einen Lagerraum für die Pellets. Wenn Sie im Haus keinen Platz dafür haben, bietet sich alternativ ein Erdtank im Garten an. Der Betrieb einer Pelletheizung ist etwas aufwändiger, da sie häufiger gereinigt und gewartet werden muss. Auch für die Bestellung und Lieferung der Pellets ist Zeit einzuplanen.
- Ein Hybridsystem bietet Ihnen die Vorteile von gleich zwei Heizarten. Allerdings muss Ihr Haus dann auch die Ansprüche von beiden erfüllen – beispielsweise was den Platzbedarf angeht. Da die beiden Heizarten aufeinander abgestimmt werden müssen, gestalten sich Installation und Wartung etwas aufwändiger. Wenn Ihre bestehende Gastherme noch recht neu ist, können Sie sie durch Hinzufügen einer weiteren Komponente in eine Gas-Hybridheizung verwandeln. Dadurch sparen Sie Kosten gegenüber einem kompletten Heizungstausch.
- Per Fernwärme heizen Sie am bequemsten. Denn statt einer eigenen Heizung brauchen Sie nur eine Wärmeübergabestation, deren Wartung der Fernwärme-Anbieter übernimmt. Allerdings müssen Sie sich langfristig an diesen binden und haben keine Handhabe gegen Preiserhöhungen. Wichtigste Voraussetzung für die Fernwärme-Nutzung ist, dass es ein Wärmenetz gibt, an das Sie Ihr Haus anschließen können.
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Solarthermie und Elektroheizungen bieten sich nur als unterstützende Heizsysteme, nicht aber als vollwertige Alternativen zu einer Gasheizung an.
➤ Lassen Sie sich von einem Energieberater oder Heizungsfachbetrieb dabei helfen, das System zu finden, das Ihnen ein wirtschaftliches und zukunftssicheres Heizen ohne Gas ermöglicht.
Aspekt / Heizart | Luftwärme-pumpe | Erdwärme-pumpe | Pelletheizung | Hybridsystem | Fernwärme |
Investitions-kosten | + | ++ | + | o/+ | o |
Betriebskosten / Wirtschaft-lichkeit | o abhängig von Strompreis u. Effizienz | – abhängig vom Strompreis, aber effizienter | o abhängig vom Pelletpreis | o abhängig von den Energie-Mix- Preisen | o abhängig vom Anbieter |
Eignung für Altbau | o oft Sanierung nötig | o oft Sanierung nötig | + | + als Übergang o. effizienter Mix | ++ |
Eignung der Heizflächen | o NT ideal, HT bedingt | o NT ideal, HT bedingt | + auch HT möglich | + kann HT abdecken | ++ flexibel |
Platzbedarf | o Außeneinheit nötig | ++ Fläche o. Bohrung | + Lagerraum nötig | o 2 Systeme | –– nur Übergabe-station |
Machbarkeit | + | o abhängig von Grundstück u. Genehmigung | + | + | o nur wenn Netz vorhanden |
Komfort / Wartung | + / – | + / – | o / o | + / o | ++ / – |
Lautstärke | o außen | – im Haus | o Betrieb & Lieferung | variabel je nach Komponente | –– |
Umweltbilanz (im Betrieb) | ++ mit Ökostrom | ++ mit Ökostrom | + nachwachsend u. CO2-neutral | o teils noch Gas | variabel abhängig vom Erzeugermix |
++ = sehr hoch | + = hoch | o = mittel | – = gering | –– = sehr gering
(NT/HT = niedrige/hohe Vorlauftemperatur (</> 50 °C))
Was Sie über die gängigsten Alternativen zur Gasheizung wissen sollten:
1. Wärmepumpe – Effizientestes Heizsystem dank Umweltwärme
Eine Wärmepumpe entzieht der Umwelt Wärme und bringt sie mittels Strom auf das vom Heizwasser benötigte Temperaturniveau. Es gibt drei Varianten: Eine Luft-Wasser-Wärmepumpe nutzt die Außenluft als Wärmequelle. Sie ist am weitesten verbreitet, da ihre Installation vergleichsweise einfach ist. Eine Erdwärmepumpe oder Grundwasser-Wärmepumpe macht aufwändige Erdarbeiten erforderlich. Für diese brauchen Sie einen größeren Garten sowie behördliche Genehmigungen.
Wann eignet sich eine Wärmepumpe?
Die Wärmepumpe eignet sich als Alternative zur Gasheizung im gut sanierten Altbau. So sollte Ihr Haus gut gedämmt sein und über Flächenheizungen oder Niedertemperatur-Heizkörper verfügen. Im Einfamilienhaus sind Luft-Wasser-Wärmepumpen oft die erste Wahl. Bei genügend Grundstücksfläche kann auch eine Erdwärmepumpe in Frage kommen. Um eine Wärmepumpe im Reihenhaus installieren zu können, müssen Sie auf kleinem Raum für ausreichend Lärmschutz sorgen. Im Mehrfamilienhaus kann eine Wärmepumpe als zentrale Heizungsanlage für das gesamte Gebäude dienen. Wichtig ist in jedem Fall eine individuelle Planung durch einen Heizungsfachbetrieb.
Vorteile & Nachteile einer Wärmepumpe
Vorteile | Nachteile |
+ umweltfreundlich durch Nutzung von erneuerbarer Energie | - Effizienz abhängig von Dämmstandard und Wärmeübergabesystem des Hauses |
+ Unabhängigkeit von fossilen Brennstoffen und deren Preisentwicklung | - abhängig von Höhe der Strompreise |
+ höhere Effizienz als andere Heizsysteme | - bei sehr kalten Temperaturen sinkt die Effizienz einer Luftwärmepumpe |
+ hohe staatliche Förderung | - Anschaffungskosten oft höher als bei anderen Systemen |
+ geringer Wartungsaufwand, da weniger Verschleißteile als bei Verbrennungssystemen | - Außeneinheit verursacht Geräusche –> bei Platzierung auf Lärmschutz zu achten |
+ manche Modelle können im Sommer auch kühlen | - Platzbedarf von Außeneinheit bzw. Erdkollektoren oder Bohrungen |
Anschaffungs- und Betriebskosten einer Wärmepumpe
Die Kosten für Kauf und Einbau einer Wärmepumpe variieren je nach Art, Marke und Leistung sowie den Gegebenheiten vor Ort.
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Anschaffungskosten: Bei einer Luft-Wasser-Wärmepumpe können Sie mit Investitionskosten zwischen 20.000 und 40.000 Euro rechnen. Bei einer Erd- oder Grundwasser-Wärmepumpe sind die Kosten aufgrund der Erdarbeiten höher und liegen oft zwischen 25.000 und 50.000 Euro. Mittels der staatlichen Wärmepumpen-Förderung lassen sich die Investitionskosten aber um 30 bis 70 Prozent senken.
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Betriebskosten: Wie viel Sie für den Betrieb der Wärmepumpe zahlen, hängt vom Strompreis, der Effizienz der Anlage – siehe Jahresarbeitszahl – und dem Wärmebedarf Ihres Hauses ab. Je besser Ihr Gebäude gedämmt ist, desto geringer ist ihr Strombedarf. Außerdem sparen Sie, wenn Sie einen Wärmepumpenstromtarif oder einen dynamischen Stromtarif nutzen oder Ihre Wärmepumpe mit einer PV-Anlage kombinieren.
2. Pelletheizung – Mit nachwachsendem Rohstoff zu hohen Temperaturen
Eine Pelletheizung verbrennt aus Sägespänen und Holzresten hergestellte Pellets. Diese werden vollautomatisch aus einem Lagerraum oder externen Lagerbehälter in den Heizkessel transportiert.
Wann eignet sich eine Pelletheizung?
Eine Pelletheizung ist eine gute Alternative zur Gasheizung für Altbauten. Denn sie funktioniert auch mit höheren Vorlauftemperaturen und lässt sich daher oft gut in bestehende Heizsysteme integrieren. Sie kann sowohl im Einfamilienhaus als auch im Mehrfamilienhaus zum Einsatz kommen. Vorausgesetzt, es ist ausreichend Platz für das Pelletlager vorhanden. Dafür bietet sich der Keller, ein Anbau oder ein Erdtank an.
Vorteile & Nachteile einer Pelletheizung
Vorteile | Nachteile |
+ Holz ist ein erneuerbarer Brennstoff, der als CO2-neutral gilt, wenn er aus nachhaltiger Forstwirtschaft stammt | - bei der Verbrennung entstehen Feinstaub und andere Emissionen |
+ derzeit hohe staatliche Förderung | - erfordert Lagerraum für die Pellets |
+ weniger abhängig von Gas- oder Ölpreisen | - auch der Pelletpreis kann schwanken |
+ funktioniert ähnlich wie Öl- oder Gasheizungen und ist meist gut in bestehende Heizsysteme integrierbar | - die Asche muss regelmäßig entleert und entsorgt werden |
+ kann auch größere Gebäude oder weniger gut gedämmte Altbauten gut beheizen. | - regelmäßige Wartung und Reinigung notwendig |
| - Transport der Pellets und Betrieb verursachen Geräusche |
Anschaffungs- und Betriebskosten einer Pelletheizung
Die Investitionskosten für eine Pelletheizung inklusive Installation und Lagersystem liegen oft zwischen 20.000 und 35.000 Euro. Die staatliche Förderung für Pelletheizungen beträgt derzeit 30 bis 70 Prozent.
Die Betriebskosten hängen vom Pelletpreis und Ihrem Wärmebedarf ab. Der Preis pro Kilowattstunde Wärme ist aber oft niedriger als bei Gas oder Öl.
3. Hybridsysteme – Eine Heizung hilft der anderen
Eine Hybridheizung kombiniert häufig eine fossile Heizung mit einer, die erneuerbare Energien nutzt – z. B. eine Gas-Hybridheizung, bestehend aus moderner Gasbrennwerttherme und Solarthermie-Anlage. Es gibt aber auch EE-Hybridheizungen, bei denen beide Heizsysteme mit erneuerbaren Energien betrieben werden – z. B. eine Hybrid-Wärmepumpe mit wasserführendem Pelletofen. Das System wählt je nach Außentemperatur, Energiepreisen und Bedarf automatisch die effizienteste oder günstigste Betriebsweise.
Wann eignet sich eine Hybridheizung?
Ein Hybridsystem eignet sich besonders im Altbau als Alternative zur Gasheizung. Hier kann es als Übergangslösung fungieren, wenn Sie:
- eine umfassende Sanierung planen und noch hohe Vorlauftemperaturen benötigen
- Ihre noch nicht so alte Gasheizung entlasten wollen oder
- schrittweise auf erneuerbare Energien umsteigen möchten.
Vorteile & Nachteile einer Hybridheizung
Vorteile | Nachteile |
+ hohe Versorgungssicherheit durch die Nutzung von zwei Energiequellen | - komplexere Technik, da beide Anlagen per Steuerungssystem miteinander verbunden werden müssen |
+ kann im Altbau eine gute Übergangslösung sein | - höherer Platzbedarf, da gleich zwei Heizsysteme untergebracht werden müssen |
+ erneuerbare Komponente reduziert den Verbrauch fossiler Brennstoffe | - bei Gashybridheizung bleibt Abhängigkeit von Gas bestehen |
+ Investitionskosten teils geringer, wenn eine Komponente schon vorhanden ist | - Förderung gibt es nur auf Systeme, die mit erneuerbaren Energien arbeiten |
+ funktioniert oft gut mit bestehenden Heizkörpern, da fossile Komponente hohe Vorlauftemperaturen bereitstellen kann | |
Anschaffungs- und Betriebskosten einer Hybridheizung
Die Investitionskosten variieren stark – je nachdem, welche Systeme kombiniert werden und ob eine Komponente bereits vorhanden ist. Rechnen Sie mit Kosten zwischen 15.000 und 30.000 Euro oder mehr. Förderung gibt es bei Hybridsystemen nur für den erneuerbaren Anteil. Die Betriebskosten hängen von den Preisen beider Energiequellen und der Nutzung des Systems ab.
4. Fernwärme – Nur bei vorhandenem Netz
Fernwärme wird zentral in einem Heizwerk erzeugt – z. B. aus Müllverbrennung, Industrieabwärme, Biomasse oder Geothermie – und dann über ein unterirdisches Leitungsnetz an die angeschlossenen Gebäude verteilt.
Wann eignet sich Fernwärme?
Fernwärme ist eine attraktive Alternative für eine Gasheizung, wenn:
- ein Fernwärmenetz in Ihrer Straße verfügbar ist.
- Sie Wert auf Komfort und geringen Wartungsaufwand legen.
- Sie in einem Mehrfamilienhaus wohnen. Sie bietet sich besonders für eine Gasetagenheizung als Alternative an, wenn keine andere zentrale Lösung möglich ist.
- Sie keine Möglichkeit haben, in Ihrem Einfamilienhaus eine eigene Heizungsanlage mit Brennstofflager oder Außeneinheit zu betreiben – z. B. aufgrund knapper Platzverhältnisse.
Vorteile & Nachteile von Fernwärme
Vorteile | Nachteile |
+ kein eigener Heizkessel und kein Brennstofflager nötig | - nur dort möglich, wo ein Fernwärmenetz existiert |
+ platzsparend, da im Haus nur eine kompakte Übergabestation | - Anschlusskosten können erheblich sein. |
+ Wartung liegt beim Anbieter | - Abhängigkeit vom Anbieter –> Sie haben keinen Einfluss auf Preis und Energiemix |
+ auch erneuerbare Energien als Wärmequellen möglich | - Wärmeverluste auf dem Weg vom Heizwerk zum Haus |
Anschaffungs- und Betriebskosten von Fernwärme
Bei Fernwärme können die Anschlusskosten je nach Entfernung zum Netz und Aufwand variieren. Oft liegen sie zwischen 5.000 und 15.000 Euro oder mehr. Der Anschluss an ein Fernwärmenetz wird auch mit 30 bis 70 Prozent staatlich gefördert.
Die Betriebskosten setzen sich aus einem festen Grundpreis und einem Arbeitspreis pro verbrauchter Kilowattstunde Wärme zusammen. Je nach Anbieter variieren die Preise stark.
5. Solarthermie – Hauptsächlich im Sommer eine gute Alternative
Eine Solarthermie-Anlage nutzt Sonnenenergie, um eine Trägerflüssigkeit zu erwärmen. An einen Pufferspeicher abgegeben, dient diese Wärme zur Warmwasserbereitung und/oder Unterstützung der Raumheizung.
Wann eignet sich Solarthermie?
Solarthermie ist in erster Linie eine Ergänzung und weniger eine vollständige Alternative zur Gasheizung. Sie kann aber Ihren Gasverbrauch deutlich reduzieren. Sie lässt sich sowohl mit einer bestehenden als auch einer neuen Heizungsanlage kombinieren. Ihr Haus muss dafür aber über geeignete Dachflächen verfügen.
Vorteile & Nachteile von Solarthermie
Vorteile | Nachteile |
+ nutzt kostenlose Sonnenenergie und senkt den Verbrauch des Hauptheizsystems | - deckt nicht den gesamten Wärmebedarf –> besonders im Winter ist die Leistung begrenzt |
+ umweltfreundlich, da im Betrieb keine Emissionen anfallen | - Dachfläche mit geeigneter Ausrichtung und Größe benötigt |
+ mit allen Heizsystemen kombinierbar | - Pufferspeicher und Platz für diesen benötigt |
+ staatliche Förderung für die Installation | - Wartungsaufwand für Überprüfung der Anlage und Flüssigkeit |
Anschaffungs- und Betriebskosten von Solarthermie
Die Investitionskosten für eine Solarthermie-Anlage zur Heizungsunterstützung liegen je nach Größe und Art der Kollektoren sowie der Größe des Speichers zwischen 8.000 und 15.000 Euro. Die Solarthermie-Förderung im Rahmen der BEG senkt sie um 30 bis 70 Prozent.
Die Betriebskosten ergeben sich aus den Ausgaben für Wartung und dem Strom für die Solarpumpe. Sie liegen meist bei unter 100 Euro im Jahr.
6. Elektroheizungen – Nur bedingt als Ersatz geeignet
Elektroheizungen im engeren Sinne wandeln Strom direkt in Wärme um. Dafür benötigen sie lediglich einen Stromanschluss. Nachtspeicherheizungen laden sich nachts mit günstigerem Strom auf und geben die Wärme tagsüber ab. Direktheizungen und Infrarotheizungen wandeln den Strom sofort in Wärme um.
Wann eignen sich Elektroheizungen?
Elektrodirektheizungen eignen sich nicht als alleiniges Heizsystem für ein durchschnittliches Ein- oder Mehrfamilienhaus. Sie stellen somit keine vollwertige Alternative für eine Gasheizung dar. Sie können sie jedoch nutzen als:
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Zusatzheizung in selten genutzten Räumen wie dem Gästezimmer.
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Übergangslösung in kleinen, extrem gut gedämmten Passivhäusern oder Niedrigenergiehäusern.
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Notlösung in sehr speziellen Fällen, in denen sich keine andere Option realisieren lässt – z. B. als Ersatz für eine Gasetagenheizung, wenn keine zentrale Lösung oder Fernwärme möglich ist.
Sie sind keine empfehlenswerte Option, wenn Sie ohne Gas heizen möchten und dabei eine gute Kosten-Nutzen-Bewertung über die Lebensdauer des Systems anstreben. Denn die Betriebskosten fressen den geringen Anschaffungspreis schnell wieder auf.
Vorteile & Nachteile von Elektroheizungen
Vorteile | Nachteile |
+ Anschaffungskosten deutlich geringer als bei anderen Heizsystemen | - sehr hohe Betriebskosten, da Strom teurer als Gas oder Pellets ist |
+ einfache Installation, da kein Verlegen von Rohren oder Schornsteinanschluss nötig | - als alleiniges Heizsystem für ein Gebäude nicht förderfähig |
+ geringer Platzbedarf, da nur das Heizgerät selbst benötigt wird | - schlechte Umweltbilanz, wenn der Strommix nicht zu 100% aus erneuerbaren Energien stammt |
+ einzelne Räume können schnell und präzise beheizt werden | - oft nicht für die Beheizung des gesamten Hauses geeignet |
Anschaffungs- und Betriebskosten von Elektroheizungen
Die Investitionskosten sind sehr gering, oft nur wenige hundert bis tausend Euro pro Raum oder Einheit. Daher gibt es für sie auch keine staatliche Förderung.
Ihre größte Schwachstelle sind die Betriebskosten. Denn der Strompreis pro Kilowattstunde wird direkt in Heizkosten umgerechnet. Da Strom im Vergleich zu Gas, Öl oder Pellets um ein Vielfaches teurer ist, kommen Sie mit Elektroheizungen auf sehr hohe Betriebskosten, wenn Sie damit Ihr ganzes Haus versorgen wollen.
Neben den etablierten Alternativen zur Gasheizung gibt es auch Technologien, die sich noch in der Entwicklung befinden oder derzeit Nischenanwendungen darstellen.
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Brennstoffzellenheizung: Sie erzeugt nicht nur Wärme, sondern auch Strom – und zwar durch eine elektrochemische Reaktion, bei der meist Erdgas in Wasserstoff umgewandelt wird. Die Kraft-Wärme-Kopplung verschafft ihr einen hohen Wirkungsgrad. Allerdings sind die Anschaffungskosten aktuell noch sehr hoch und das System komplexer als herkömmliche Heizungen. Sie stellt daher derzeit nur eine teure Premium-Alternative zur Gasheizung dar.
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Wasserstoffheizung: Heizsysteme, die reinen Wasserstoff verbrennen können oder "H2-ready" sind, sind eine Option für die Zukunft. Denn noch ist die Infrastruktur für eine flächendeckende Versorgung mit Wasserstoff im Wohngebäudebereich nicht vorhanden, und die Produktion von grünem Wasserstoff ist recht teuer und energieintensiv. Reine Wasserstoffheizungen sind daher derzeit noch keine praktikable Alternative zur Gasheizung.
Fazit: Heizen ohne Gas ist das Heizen der Zukunft
Wenn Sie ohne Gas heizen wollen, haben Sie etliche Alternativen zur Auswahl. Alle haben ihre spezifischen Vor- und Nachteile und eignen sich für unterschiedliche Gebäude und Bedürfnisse.
Die anfänglichen Investitionen sind oft höher als bei einer Gasheizung. Dafür erhalten Sie aber hohe staatliche Zuschüsse und profitieren meist von geringeren Betriebskosten. Über die Lebensdauer der Anlage ist die Kosten-Nutzen-Bewertung erneuerbarer Heizsysteme sehr positiv.
Lassen Sie sich bei der Planung aber in jedem Fall professionell beraten. Ein Heizungsfachbetrieb hilft Ihnen dabei, die beste Alternative für Ihre Gasheizung zu finden, mit der Sie sowohl zukunftssicher als auch umweltfreundlich für ein warmes Zuhause sorgen.
➤ Wenn Sie noch mehr Informationen zu den Heizsystemen haben möchten, empfehlen wir Ihnen unseren Podcast „Energetisch & Effizient“:
Insbesondere zu Wärmepumpen finden Sie dort noch viele weitere Folgen.
Im Jahr 2022 erreichte meine Gasheizung ihr 30-jähriges Dienstjubiläum und begann, erste Altersschwächen zu zeigen. Ich musste also entscheiden, womit mein Haus künftig warm werden soll. Weiterhin mit Gas zu heizen, stand für mich aus Umweltgründen nicht zur Debatte. Außerdem war ich froh, den Gasgeruch loszuwerden. Nach Rücksprache mit einem Energieberater fiel meine Wahl dann auf eine Pelletheizung. Dafür ließ ich eine Abstellkammer in ein Pelletlager umbauen. Die Pellets beziehe ich von einem regionalen Händler. Mit Holz anstatt Gas zu heizen, fühlt sich definitiv besser an – und riecht auch besser. Auf den Aufwand für Ascheentleerung und Pelletbestellung könnte ich aber verzichten.
Bequemer und sauberer ist es da, mit einer Wärmepumpe zu heizen. Damals war ich mir noch unsicher, ob die es schaffen würde, meinen kaum gedämmten Altbau warm zu bekommen. Mittlerweile weiß ich, dass Wärmepumpen sich heutzutage für die meisten Altbauten eignen – und zwar ohne eine vorhergehende Komplettsanierung. Oft reichen schon kleine Maßnahmen wie ein Heizkörpertausch und das Dämmen der obersten Geschossdecke aus. Indem Sie die Vorlauftemperatur Ihrer Heizungsanlage senken, machen Sie nicht nur den Weg frei für eine Wärmepumpe. Sie sparen auch Energie. Und gerade ein geringer Energiebedarf macht ein Heizsystem doch erst richtig rentabel.

Ariane Müller, Fachredakteurin für Energiethemen & Produzentin des Podcasts "Energetisch & Effizient"
FAQ: Häufig gestellte Fragen zu den Alternativen für eine Gasheizung
Die wirtschaftlichste Alternative zur Gasheizung ergibt sich nicht allein aus den Anschaffungskosten. Sie müssen die Gesamtkosten über die Lebensdauer der Anlage betrachten. So gleichen Wärmepumpen und Pelletheizungen die hohen Investitionskosten meist durch niedrige Betriebskosten wieder aus.
Eine Wärmepumpe kann im Altbau sehr effizient sein, wenn das Haus gut gedämmt ist und niedrige Vorlauftemperaturen ausreichen. Bei schlechter Dämmung oder alten Heizkörpern kann sie unwirtschaftlich werden. Hier können eine Pelletheizung, ein Hybridsystem oder Fernwärme bessere Optionen sein. Eine individuelle Beratung ist entscheidend.
Der erste und wichtigste Schritt ist eine fundierte Energieberatung. Ein unabhängiger Energieberater analysiert Ihr Haus, Ihren Bedarf und Ihre Möglichkeiten und empfiehlt Ihnen dann die für Ihre Situation passende Alternative zur Gasheizung.
Kommen für Ihr Haus weder Wärmepumpe noch Pelletheizung oder Fernwärme infrage, sollten Sie eine Gas-Hybridheizung wählen. Die Kombination aus moderner Gasbrennwertheizung und Solarthermie-Anlage lässt Sie zwar nicht ohne Gas heizen, dafür aber mit weniger.
Ja, eine Pelletheizung benötigt einen trockenen Raum oder Behälter für die Pellets. Die Größe hängt vom jährlichen Verbrauch ab. Für ein typisches Einfamilienhaus brauchen Sie einen Lagerraum von mehreren Quadratmetern.
Für die Vollbeheizung eines durchschnittlichen Wohnhauses sind direkte Elektroheizungen (wie Radiatoren oder Infrarotheizungen) aufgrund der sehr hohen Betriebskosten in der Regel keine wirtschaftlich sinnvolle Alternative zur Gasheizung – auch, wenn die Anschaffungskosten gering sind. Sie eignen sich eher als Zusatzheizung oder für sehr kleine, extrem gut gedämmte Bereiche. Wärmepumpen, die auch Strom nutzen, sind deutlich effizienter und daher als primäres Heizsystem besser geeignet.
Ariane Müller ist Fachredakteurin für energetisches Bauen und Sanieren. Sie informiert über die verschiedenen Heizungsarten, die Möglichkeiten der eigenen Stromgewinnung und Wege zur besseren Gebäudedämmung.