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Gasheizung austauschen – Schritt für Schritt zur besseren Heizung

Du planst, dich von deiner Gasheizung zu trennen? Dann überspringe den Schritt zur Brennwert-Variante und lass direkt eine Erneuerbare installieren. Entscheide dich für eine Wärmepumpe, nimm bis zu 70 Prozent Fördergelder vom Staat mit und spar ab sofort beim Heizen. Wir zeigen dir, mit welcher Heizung du am besten deinen Gaskessel ersetzt, was das kostet und wie viel du sparen kannst. Weiterlesen
Gina Doormann
Gina Doormann
3 Sept. 2025

Gasheizung erneuern oder austauschen?

Tausch deine Gasheizung gegen ein regeneratives Modell!
  • Unsere Empfehlung: Nimm Abschied von deiner Gasheizung! Für das Heizen mit Gas zahlst du zukünftig immer mehr. Eine Wärmepumpe oder eine Pelletheizung ist die bessere Wahl.
  • Viel sparen: Gegenüber einer Gasheizung sparst du mit der Wärmepumpe über die Jahre viele tausend Euro. Das zeigt unser Rechenbeispiel.
  • Dein Zeitfenster für den Austausch: Bis Ende 2028 darfst du noch eine neue Gasheizung als alleinige Heizung installieren. Schon ab 2029 darfst du eine Gasheizung nur noch einbauen, wenn sie zu mindestens 65 % erneuerbare Energien wie Wärmepumpen, Solarthermie, Biogas oder Wasserstoff nutzt. Dann musst du aber zwei Heizungen kaufen. Entscheide dich deshalb am besten direkt für eine Wärmepumpe: Die schafft das auch allein!
  • Austauschpflicht: Du musst deine Gasheizung ersetzen, wenn es sich um einen Konstanttemperaturkessel handelt und er älter als 30 Jahre ist.

Inhalt

Deine Gasheizung zeigt dir, dass Ihr Austausch fällig ist

Deine Heizung sendet dir klare Signale, wenn es Zeit für einen Wechsel ist.

Checkliste: Typische Anzeichen für einen nötigen Austausch

Achte auf folgende Anzeichen:

  • ❌ Häufige Störungen und Reparaturen: Wenn der Heizungsmonteur zum Dauergast wird, weil ständig etwas kaputt geht, ist das ein klares Warnsignal. Reparaturkosten können sich schnell summieren und das Geld wäre in eine neue, zuverlässige Anlage besser investiert.
  • ❌ Hoher Gasverbrauch: Vergleiche deine letzten Jahresabrechnungen. Ist dein Verbrauch ohne ersichtlichen Grund, zum Beispiel einen besonders kalten Winter, gestiegen? Das deutet darauf hin, dass die Effizienz deiner Heizung nachlässt und viel Energie ungenutzt verloren geht.
  • ❌ Ungewöhnliche Geräusche: Ein lautes Brummen, Klopfen oder Rauschen kann auf verschlissene Bauteile hindeuten, deren Austausch teuer werden kann.
  • ❌ Schlechte Abgaswerte: Wenn der Schornsteinfeger immer wieder schlechte Werte deiner Gasheizung misst, ist das ein Zeichen dafür, dass die Verbrennung nicht mehr optimal, also effizient, funktioniert.

Gesetzliche Vorgaben und zukünftige Kosten

Neben technischen Aspekten gibt es auch gesetzliche Regelungen, die du kennen solltest. Das Gebäudeenergiegesetz (GEG) schreibt vor, dass bestimmte Heizkessel, die älter als 30 Jahre sind, ausgetauscht werden müssen. Das gilt in erster Linie für Konstanttemperaturkessel. Ob du einen hast, erkennst du am Typenschild, das am Kessel angebracht ist.

Zudem solltest du die Zukunft im Blick haben:

  • CO₂-Kosten: Der Preis für den Ausstoß von CO₂ wird in den kommenden Jahren weiter steigen. Wenn du weiter mit fossilen Brennstoffen wie Gas heizt, wird das immer teurer. Steigst du auf eine moderne, effizientere Heizung mit erneuerbaren Energien um, sparst du viel Geld.
  • Kommunale Wärmeplanung: Städte und Gemeinden erstellen derzeit die Kommunale Wärmeplanung für eine klimaneutrale Wärmeversorgung, zum Beispiel durch Fernwärmenetze. Informiere dich, was in deiner Kommune geplant ist. Der Anschluss an ein Wärmenetz ist in Zukunft eine attraktive Alternative zur eigenen Gasheizung – wenn du keine Wärmepumpe haben möchtest.
  • Neue Regelungen: Seit Anfang 2024 muss jede neu eingebaute Heizung zu mindestens 65 % mit erneuerbaren Energien als Hybridheizung betrieben werden. Dies gilt zunächst für Neubaugebiete, wird aber schrittweise auch für Bestandsgebäude relevant. Das ist in der kommunalen Wärmeplanung geregelt. 
  • Anteil an Bio-Gas oder Wasserstoff steigt: Ab 2029 mind. 15 %, ab 2025 mind. 30 %, ab 2040 mind. 60 %.

➜ Der Austausch der Gasheizung ist also eine strategische Entscheidung: Damit du für die Zukunft gerüstet bist und langfristig Kosten sparst.

Diese Möglichkeiten hast du beim Heizungstausch

Wenn du dich für den Austausch Deiner Gastherme entschieden hast, stehst du vor der nächsten großen Frage: Welche neue Heizung ist die richtige für dich und dein Zuhause?

Eine komplett erneuerbare Heizung macht auch den Altbau warm

Farbige Grafik, die einen Kasten mit Nachteilen einem mit Vorteilen beim Austausch Gasheizung geben Wärmepumpe gegenüberstellt.

Gasheizung gegen Wärmepumpe austauschen: Vorteile und Nachteile. | Grafik: Heizungsfinder.de/KI

➜ Wenn du dich komplett von fossilen Brennstoffen verabschiedest, hast du mehrere Alternativen zur Gasheizung. Und der Staat unterstützt dich mit 30 bis 70 Prozent Förderung der Kosten. 

  • Wärmepumpe: Sie ist sehr effizient. Denn sie nutzt Umgebungsenergie und Strom. Darum ist sie ideal in Kombination mit einer Photovoltaikanlage und eigenem Solarstrom. Je besser dein Haus gedämmt ist und je größer deine Heizkörper sind, desto effizienter ist die Wärmepumpe. Die Wärmepumpe im Altbau ist eine hervorragende Idee – wenn sie durch den Heizungsfachbetrieb optimal auf dein Haus ausgelegt ist.
  • Pelletheizung: Hier heizt du mit Holzpellets. Die bestehen aus Holzabfällen und gelten als CO₂-neutral. Du benötigst allerdings ausreichend Platz, um die Pellets zu lagern. Eine Pelletheizung zu betreiben, ist viel aufwändiger als eine Wärmepumpe.
  • Fernwärme: Informiere dich, ob deine Kommune den Anschluss an ein Fernwärmenetz anbietet oder plant. Hierbei wird die Wärme zentral erzeugt und über ein Rohrleitungsnetz direkt zu dir ins Haus geliefert. Du benötigst dann keine eigene Heizanlage mehr.

Hybridlösungen: Das Beste aus zwei Welten

Eine Hybridheizung kombiniert deine Gas-Brennwertheizung mit einer erneuerbaren Energiequelle. Die muss mindestens 65 % der Energie liefern. 

  • Kombination mit einer Wärmepumpe: Bei dieser Lösung arbeitet die meiste Zeit eine effiziente Wärmepumpe, die Umweltenergie und Strom nutzt. Nur, falls die Wärmepumpe an extrem kalten Tagen an ihre Grenzen kommen sollte, schaltet sich die Gasheizung als Unterstützung dazu. So hast du mit der Wärmepumpe-Gashybridheizung immer eine zuverlässige Wärmeversorgung und heizt die überwiegende Zeit des Jahres klimafreundlich und kostengünstig. Aber: Du musst zwei Heizungen kaufen, betreiben und warten.

Kombination mit Solarthermie: Hier unterstützen Sonnenkollektoren auf dem Dach die Heizung bei der Erwärmung des Wassers. Das ist besonders im Sommer praktisch und entlastet den Gaskessel. Allerdings ist Solarthermie nur eine Zusatzheizung und erreicht als Solar-Gashybridheizung die 65 % nicht.

Zukunftssicherheit: Worauf du achten solltest

Egal für welches System du dich entscheidest, denke an die Zukunft!

  • H₂-Ready: Einige neue Gasheizungen tragen bereits das Label „H₂-Ready“. Das bedeutet, sie sind technisch darauf vorbereitet, zukünftig mit einem Anteil von Wasserstoff (H₂) betrieben zu werden. Der wird dem Erdgas beigemischt. Das macht sie etwas zukunftssicherer. Allerdings ist Wasserstoff noch lange nicht flächendeckend verfügbar. ➜ Wir raten davon ab, allein darauf zu setzen.
  • Biogas-Fähigkeit: Prüfe, ob deine Gasheizung auch mit Biogas betrieben werden kann. Dies ist eine erneuerbare Alternative zum fossilen Erdgas. Allerdings ist es teurer und noch nicht flächendeckend verfügbar. ➜ Ab 2029 ist eine schrittweise steigende Biogas-Beimischung Pflicht. Deine Gasheizung muss also auch im Hybrid-System damit klarkommen.

Smart-Home-Fähigkeit: Eine moderne Heizung lässt sich intelligent steuern. Achte darauf, dass du sie in dein Smart-Home-System integrieren kannst. So kannst du die Heizung per App von unterwegs steuern, Heizpläne erstellen und deine Verbräuche optimieren. Und du sparst zusätzlich Energie und Geld. ➜ Wählst du eine Wärmepumpe, bringt sie diese Kompetenz standardmäßig mit.

Kosten, Förderung & Wirtschaftlichkeit

Eine neue Heizung ist eine große Investition. Aber was kostet sie wirklich und wann rechnet sie sich? Wichtig: Schau nicht nur auf den Kaufpreis, sondern betrachte das Gesamtpaket aus Anschaffung, Förderung und zukünftigen Betriebskosten.

Anschaffungs- und Installationskosten: Das kommt auf dich zu

Die Kosten für eine neue Heizung variieren stark je nach Technologie. Hier sind realistische Preisspannen für ein typisches Einfamilienhaus, inklusive Installation:

  • Moderne Gas-Brennwertheizung: Als reines Austauschgerät ist sie mit ca. 8.000 € bis 15.000 € die günstigste Variante. Beachte aber, dass der Einbau einer reinen Gasheizung nur noch unter strengen Auflagen möglich ist und nicht gefördert wird.
  • Hybridheizung wie Gas + Wärmepumpe: Hierfür solltest du mit ca. 30.000 € bis 55.000 € rechnen. Von den Kosten der Wärmepumpe kannst du die Fördersumme abziehen.
  • Pelletheizung: Diese schlägt mit ca. 25.000 € bis 40.000 € zu Buche, da auch ein Lager für die Pellets benötigt wird. Sie ist auch förderfähig.
  • Luft-Wasser-Wärmepumpe: Sie ist die beliebteste Lösung im Bereich der erneuerbaren Energien und kostet komplett installiert ca. 25.000 € bis 40.000 €.
  • Erdwärmepumpe: Aufgrund der notwendigen Bohrungen oder Erdarbeiten ist sie mit ca. 35.000 € bis 50.000 € vergleichsweise teuer, aber auch sehr effizient.

➜ Diese Preise sind Richtwerte. Die genauen Kosten hängen immer von den Gegebenheiten bei dir vor Ort und dem gewählten Hersteller ab.

Das sparst du mit einer neuen Heizung im Betrieb

Hier spielt die neue Heizung ihre Stärken aus! Vor allem eine regenerative Heizung kann deine jährlichen Heizkosten erheblich senken.

  • Einsparpotenzial: Im Vergleich zu einem über 20 Jahre alten Gaskessel kannst du mit einer neuen Gas-Brennwertheizung bis zu 15 % Energie sparen. Ihre Effizienz liegt bei 90 bis 98 %. Steigst Du komplett auf eine Wärmepumpe um, sind sogar Einsparungen von 30 % und mehr bei den reinen Verbrauchskosten möglich. Denn die Wärmepumpe macht aus 1 kWh Strom etwa 3 bis 5 kWh Heizenergie. 
  • Betriebskosten: Bei Gasheizungen musst du mit dem Gaspreis und stetig steigenden CO₂-Kosten rechnen. Mit einer Wärmepumpe hingegen profitierst du von günstigen Wärmepumpen-Stromtarifen. Außerdem kostet dich die Wartung einer Wärmepumpe weniger als die einer Verbrennerheizung. Zusätzlich zahlst du keine Gebühren für den Schornsteinfeger. Nicht zuletzt sparst du sehr viele Stromkosten ein, wenn du mit einer PV-Anlage deinen eigenen Strom gewinnst.

Fördermöglichkeiten: Bis zu 70 Prozent sparen

Der Staat unterstützt dich beim Umstieg auf eine klimafreundliche Heizung großzügig über die Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG). Für eine reine Gasheizung bekommst du keine Heizungsförderung!

➜ Für den Einbau einer Heizung auf Basis erneuerbarer Energien, also Wärmepumpe oder Pelletheizung, erhältst du folgende Zuschüsse vom Staat:

  • Grundförderung: 30 % der Investitionskosten gibt es für jeden.
  • Klimageschwindigkeits-Bonus: 20 % extra, wenn du eine mindestens 20 Jahre alte, funktionstüchtige fossile Heizung austauschst.
  • Einkommens-Bonus: 30 % zusätzlich für Haushalte mit einem zu versteuernden Jahreseinkommen von bis zu 40.000 €.
  • Effizienz-Bonus: 5 % zusätzlich gibt es für Wärmepumpen, die ein natürliches Kältemittel verwenden oder eine besonders effiziente Wärmequelle mit Erde oder Wasser nutzen.
Alte Gasheizung austauschen zu:Fördersatz 
Gas-Brennwertheizung ❌ keine
Gas-Hybridheizung❎30-70% nur für den erneuerbaren Part
Solarthermie✅ 30-70%
Wärmepumpe✅ 30-70%
Pelletheizung✅ 30-70%
EE-Hybridheizung✅ 30-70%

Die Boni sind kombinierbar, aber der maximale Fördersatz ist auf 70 % der förderfähigen Kosten gedeckelt. Die betragen höchstens 30.000 € für ein Einfamilienhaus. Der maximale Zuschuss liegt also bei 21.000 €. Wichtig: Du musst den Förderantrag bei der KfW-Bank stellen, bevor Du den Auftrag an den Handwerker vergibst!

Wirtschaftlichkeitsrechnung: Amortisation und Zukunftssicherheit

Wann lohnt sich die Investition in den Austausch deiner Gasheizung? 

➜ Das berechnest Du mit der Amortisationszeit. Die Formel dafür ist recht einfach:

(Anschaffungskosten − Förderung) / jährliche Ersparnis = Amortisationszeit (in Jahren)

Rechenbeispiel: Gasheizung vs. Wärmepumpe über 20 Jahre

Dieses Beispiel zeigt, wie sich die Kosten für eine neue Gasheizung und eine Wärmepumpe zusammensetzen und langfristig entwickeln. Das Beispielhaus hat einen Wärmebedarf von 15.000 kWh/Jahr.

➜ Über 20 Jahre betrachtet, sparst du in diesem Beispiel mit der Wärmepumpe über 26.000 EUR:

  • Die Gasheizung kostet dich über 20 Jahre 64.380 Euro.
  • Die Wärmepumpe kostet dich über 20 Jahre 37.940 Euro.

So haben wir gerechnet:

Die Annahmen:

  • Energiepreise (Durchschnitt): Gas: 12 ct/kWh | Wärmepumpen-Strom: 25 ct/kWh
  • CO₂-Kosten für Gas (Durchschnitt über 20 Jahre): stark ansteigend, hier mit durchschnittlich 3 ct/kWh angenommen.
  • Effizienz: Gasheizung (95 %) | Wärmepumpe (Jahresarbeitszahl 3,5)

1. Moderne Gas-Brennwertheizung (Hybridfähig)

  • Anschaffungskosten: ca. 12.000 EUR
  • Förderung: 0 EUR
  • Effektive Kosten bei Anschaffung: 12.000 EUR

Jährliche Betriebskosten

  • Gasverbrauch: 15.000 kWh / 0,95 Effizienz = 15.790 kWh
  • Energiekosten: 15.790 kWh x 0,12 EUR/kWh = 1.895 EUR
  • CO₂-Kosten: 15.790 kWh x 0,03 EUR/kWh = 474 EUR
  • Wartung & Schornsteinfeger: ca. 250 EUR
  • Betriebskosten pro Jahr: 2.619 EUR

Gesamtkosten über 20 Jahre

  • Betriebskosten: 2.619 EUR x 20 Jahre = 52.380 EUR
  • Gesamtkosten: 12.000 EUR + 52.380 EUR = 64.380 EUR

2. Luft-Wasser-Wärmepumpe

  • Anschaffungskosten: ca. 30.000 EUR
  • Förderung (55 % angenommen): -16.500 EUR
  • Effektive Kosten bei Anschaffung: 13.500 EUR

Jährliche Betriebskosten

  • Stromverbrauch: 15.000 kWh / 3,5 JAZ = 4.286 kWh
  • Energiekosten: 4.286 kWh x 0,25 €/kWh = 1.072 EUR
  • CO₂-Kosten: 0 EUR (bei Ökostrom)
  • Wartung: ca. 150 EUR
  • Betriebskosten pro Jahr: 1.222 EUR

Gesamtkosten über 20 Jahre

  • Betriebskosten: 1.222 EUR x 20 Jahre = 24.440 EUR
  • Gesamtkosten: 13.500 EUR + 24.440 EUR = 37.940 EUR

➜ ➜ Ergebnis: Im Beispiel sparst du mit der Wärmepumpe 26.000 Euro

Obwohl die Wärmepumpe in der Anschaffung zunächst teurer ist, sind deine Kosten durch die hohe Förderung nur geringfügig höher als bei der Gasheizung.

➜ Über 20 Jahre betrachtet, sparst du mit der Wärmepumpe über 26.000 EUR. Der entscheidende Faktor sind die mehr als halbierten Betriebskosten. Denn du musst keine CO₂-Abgabe zahlen und die Technologie ist wesentlich effizienter. Die steigenden CO₂-Kosten machen das Heizen mit Gas Jahr für Jahr teurer und die Wärmepumpe zur wirtschaftlich klar überlegenen Lösung.

Ablauf und Planung deines Heizungstauschs

Ein Heizungstausch ist ein großes Projekt. Du solltest deshalb wissen, welche Schritte auf dich zukommen. So behältst du den Überblick und stellst sicher, dass du am Ende die optimale Lösung für dein Zuhause bekommst. Achte dabei darauf, dass du keinen der typischen Fehler machst:

Die 5 typischen Fehler beim Heizungstausch
  1. ❌ Förderung zu spät beantragen: Das ist der klassische Fehler! Stell den Förderantrag vor der Beauftragung des Handwerkers und warte auf die Genehmigung. Nachträglich gibt es kein Geld.
  2. ❌ Keine Heizlastberechnung durchführen: Nie auf eine Dimensionierung „nach Gefühl“ oder einfach nach der Größe der alten Anlage verlassen! Bestehe auf einer professionellen Heizlastberechnung. Nur so stellst du sicher, dass Heizung und Haus optimal zusammenpassen.
  3. ❌ Nur auf den Anschaffungspreis schauen: Die günstigste Anlage ist nicht immer die wirtschaftlichste. Berücksichtige die langfristigen Betriebskosten wie Energieverbrauch, Wartung und CO₂-Preis.
  4. ❌ Das Gesamtsystem ignorieren: Der Austausch des Heizkessels allein ist nur die halbe Miete. Lass auch die Pumpen, die Regelung und die Dämmung der Rohre überprüfen und optimieren.
  5. ❌ Unklare Absprachen treffen: Halte alle Vereinbarungen mit dem Fachbetrieb schriftlich in einem detaillierten Angebot oder Vertrag fest. Das beugt Missverständnissen bei Leistungsumfang und Preis vor.

Wann die Gasheizung austauschen? Zeitplan für die Umsetzung

Gasheizung austauschen: Grafik stellt den Austausch in 3 Schritten vor; Optik erinnert an Heizungsrohr.

Plane den Austausch Deiner Gasheizung rechtzeitig und pünktlich. | Grafik: Heizungsfinder.de/KI

Niemand möchte im tiefsten Winter ohne Heizung dastehen. Der ideale Zeitpunkt für einen Heizungstausch ist daher die heizfreie Periode zwischen spätem Frühling und frühem Herbst.

  • Im Winter planen: Lass dich schon im Winter beraten und hole in Ruhe Angebote ein. So hast du genügend Zeit, den Heizungstausch vorzubereiten.
  • Im Sommer umsetzen: Vereinbare den Installationstermin für die Sommermonate. Du bist dann nicht auf die Heizung angewiesen, weil es warm ist. Während des Austauschs kann auch die Warmwasserversorgung für ein bis zwei Tage ausfallen. Damit kannst du im Sommer besser umgehen als im Winter.
  • Notlage vermeiden: Ein geplanter Austausch ist stressfreier, günstiger und weniger schlimm für dich als ein Notfall-Austausch, vor allem im Winter. Handle also proaktiv!
Checkliste für den Austausch deiner Gasheizung

Phase 1: Planen & Entscheiden (ca. 3-6 Monate vor dem Austausch)

  • Nimm eine Energieberatung in Anspruch.
  • Informiere dich über die passende Heizung wie Wärmepumpe, Hybrid etc.
  • Lass die Heizlast deines Hauses bestimmen.
  • Hole Angebote von mindestens 2-3 qualifizierten Fachbetrieben ein.
  • Vergleiche die Angebote sorgfältig.

Phase 2: Vorbereiten & Beauftragen

  • Stell den Förderantrag bei der KfW und warte die Zusage ab!
  • Beauftrage den Fachbetrieb schriftlich.
  • Stimme einen genauen Zeitplan für die Installation ab.
  • Kläre eventuelle nötige Vorarbeiten wie  z. B. Platz schaffen im Keller.

Phase 3: Umsetzen & Abschließen

  • Begleite die Installation durch den Fachbetrieb und stehe für Fragen zur Verfügung.
  • Lass einen hydraulischen Abgleich durchführen!
  • Abnahmeprotokoll: Prüfe nach Abschluss der Arbeiten alles und lass ein Protokoll anfertigen.
  • Einweisung: Lass dir die Funktion und Regelung der neuen Anlage ausführlich erklären.
  • Hefte alle wichtigen Unterlagen wie Rechnung, Protokolle, Bedienungsanleitungen, sorgfältig ab.

Optimiere das Gesamtsystem

Eine neue, effiziente Heizung anstelle der Gasheizung ist das Herzstück Deiner persönlichen Wärmeversorgung. Du erzielst mit ihr die höchsten Einsparungen, wenn das „Drumherum“ stimmt. 

➜ Darum ist es wichtig, dass alle Komponenten optimal aufeinander abgestimmt sind.

Heizlastberechnung und Systemauslegung

Ein häufiger Fehler der Vergangenheit war, die neue Heizung einfach in der gleichen Größe wie die alte zu wählen. Das ist jedoch selten optimal. Eine professionelle Heizlastberechnung ist deshalb entscheidend. Mit ihr ermittelt der Fachhandwerker, wie viel Heizleistung dein Haus wirklich braucht. Er achtet dabei auf Dämmung, Fenster, Größe des Gebäudes und deinen persönlichen Wärmebedarf.

Basierend auf diesen Daten legt der Heizungsbauer das neue Heizungssystem aus. Das bedeutet, er dimensioniert den Kessel oder die Wärmepumpe passgenau. Eine zu groß gewählte Heizung taktet häufig. Das heißt, sie schaltet sich ständig ein und aus. Das erhöht den Verschleiß und senkt die Effizienz. Eine zu kleine Anlage heizt aber an sehr kalten Tagen dein Haus vielleicht nicht ausreichend. 

➜ Eine präzise Auslegung ist der Schlüssel zu Effizienz und Komfort.

Auswahl der passenden Heiztechnik und weiterer Komponenten

Die Hauptkomponente ist der Wärmeerzeuger selbst, also zum Beispiel die Gas-Brennwerttherme oder die Wärmepumpe. Aber zu einer Heizanlage gehört mehr:

  • Warmwasserspeicher: Überlege, ob ein integrierter Warmwasserspeicher oder ein separater Speicher für dich sinnvoller ist. Die Größe sollte zu deinem Haushalt und deinem Warmwasserverbrauch passen.
  • Heizungspumpe: Eine moderne, hocheffiziente Umwälzpumpe ist ein Muss. Sie passt ihre Leistung automatisch dem Bedarf an und spart im Vergleich zu alten Modellen bis zu 80 % Strom.
  • Moderne Regelung: Achte auf eine intuitive und smarte Steuerung, idealerweise mit App-Funktion. So kannst du deine Heizung bequem an deine Lebensgewohnheiten anpassen.

Außerdem wichtig: 

  • Hydraulischer Abgleich und Systemoptimierung: So erhält jeder Heizkörper exakt die Wärmemenge, die er braucht. Dein Haus wird gleichmäßig warm und du sparst Energie und Heizkosten.

Warmwasserführende Leitungen und Warmwasserspeicher dämmen: Du vermeidest unnötigen und teuren Wärmeverlust.

Fazit: Deine Heizung, deine Zukunft – Triff jetzt die richtige Entscheidung!

Der Austausch deiner alten Gasheizung ist viel mehr als eine einfache Reparatur. Es ist eine der wichtigsten strategischen Entscheidungen, die du für dein Zuhause treffen kannst. Denn eine reine Gasheizung ist nicht mehr zeitgemäß: wegen technischer Alterung, steigender CO₂-Kosten und gesetzlicher Vorgaben.

Ersetze deshalb so bald wie möglich deine Gasheizung durch eine Wärmepumpe oder Pelletheizung. Das ist zwar eine große Investition. Aber zum einen zahlt dir der Staat hohe Fördergelder und zum anderen sparst du auf lange Sicht bei den Heizkosten. Tausche deine Gastherme proaktiv aus. Dann geht es nach deinem Zeitplan – und du bist sicher, dass dir nicht mitten im Winter die alte Gasheizung kaputt geht.

Wende dich rechtzeitig an deinen Heizungsfachbetrieb, lass dich beraten und plane mit ihm zusammen den Ablauf. Dann gehst du sicher, dass du einen entspannten Heizungstausch vor dir hast – mit einem top optimierten Gesamtsystem als Ergebnis. Nicht zuletzt hast du nach dem Ersetzen der Gasheizung mehr Komfort in deinem Haus und hast den Wert deiner Immobilie deutlich gesteigert.

Meine Meinung: Trenn dich von deiner Gasheizung!

Manchmal klingt es so, als seien Gasheizungen “gar nicht so schlimm” wie die verteufelten Ölheizungen. Es gab vor gar nicht so langer Zeit sogar eine Förderung, wenn man von Öl auf Gas umstieg. Ich finde gut, dass dieser merkwürdige Ansatz passé ist. Denn wenn man Gas zum Heizen verbrennt, muss man ebenso wie bei Öl die CO2-Kosten tragen – denn das ist, was auch eine Gasheizung ausstößt, und das nicht zu knapp.

Meine Meinung gegenüber Gasheizungen ist dieselbe wie gegenüber Ölheizungen: Ihre Zeit ist abgelaufen. Denn sie werden im Betrieb immer teurer und wir haben jetzt noch keine Vorstellung davon, in welche Höhen die Gaspreise noch aufsteigen werden. 

Und vor allem gibt es längst viel bessere Heizungsalternativen, allen voran mein persönlicher Favorit, die Wärmepumpe. Ja, die ist ziemlich teuer in der Anschaffung. Aber dafür gibt es ja die KfW-Förderung von bis zu 70 Prozent. Um die 50 Prozent dürften die meisten bekommen, die sie rechtzeitig beantragen. Und dann hat man noch 3 Jahre Zeit für seinen Heizungstausch.

Wenn du also künftig günstig heizen willst, schmeiß deine Gasheizung raus, sicher dir die KfW-Förderung und hol dir eine Wärmepumpe. Kombinier die am besten mit einer PV-Anlage. Dann hast du Strom von deinem Dach, um deine Wärmepumpe noch günstiger zu betreiben. Mit einer Gasheizung geht sowas nicht.

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Gina Doormann, Fachredakteurin für Erneuerbare Energien.

Privat: Energetische Optimierung des hundert Jahre alten Eigenheims als Dauerprojekt.

FAQ

Wann muss ich meine alte Gasheizung zwingend austauschen?
Einen Konstanttemperaturkessel musst du nach 30 Jahren austauschen.
Welche Heizsysteme sind als Ersatz für eine Gasheizung am sinnvollsten?
Hybridlösungen, zum Beispiel mit Gas und Wärmepumpe und reine Systeme auf Basis erneuerbarer Energien wie Wärmepumpen oder Pelletheizungen sind zukunftssicher und effizient.
Wie hoch sind die Kosten für den Austausch einer Gasheizung?
Der Tausch Gasheizung gegen Wärmepumpe kostet dich etwa 35.000 bis 55.000 Euro. Förderungen bis zu 70 Prozent mildern die Kosten deutlich.
Gibt es noch Fördermittel für den Austausch der alten Gasheizung gegen eine neue Gasheizung?
Nein. Förderfähig sind nur Hybridlösungen und der komplette Umstieg auf erneuerbare Heizsysteme.
Was sollte ich bei der Auswahl eines Fachbetriebs beachten?
Achte auf: Erfahrung mit regenerativen Heizsystemen, transparente Angebote, Beratung zu Fördermitteln und eine umfassende Planung des Gesamtsystems.
Gina Doormann
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