Veröffentlicht am Feb. 6, 2023

Welche Heizung ist die günstigste Heizung??

Die ernüchternde Antwort gleich zu Beginn: DIE günstigste Heizung gibt es leider nicht. Nicht ohne Grund tummeln sich viele verschiedene Heiztechnologien auf dem Markt und jeder Hersteller buhlt mit seiner Technologie um die Gunst des geneigten Käufers und preist seine Produkte als günstige Heizung an - sei es eine Gasbrennwertheizung oder der Sonnensammler auf dem Dach. Auch das geschieht aber nicht ganz so ungerechtfertigt wie man meinen mag, denn jede Technologie wartet mit ihrem ganz eigenen Vor- und Nachteilen auf.
Thorben Frahm
Dieser Artikel wurde von
Thorben Frahm für www.heizungsfinder.de verfasst.
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Die günstige Heizung

Günstige Heizung

© intelligentheizen/VdZ

Nähern wir uns dem Problem also ein wenig von der Seite. Wenn man unter dem Begriff "günstige Heizung" vor allem daran denkt, nicht viel Geld für die Anschaffung hinblättern zu müssen, lässt sich durchaus eine Rangliste anfertigen. Aber: ob man damit Verbrauchskosten spart, ist nicht gesagt. Bei Heizungen ist es wie bei vielen anderen Dingen auch - was auf den ersten Blick preiswert erschien, ist langfristig zurückblickend nicht unbedingt eine gute Idee gewesen.

In der folgenden Auflistung gehen wir davon aus, dass es sich um einen Bestandsbau handelt - Heizkörper und Zuleitungen sind also bereits vorhanden. Im Neubau sollten Sie also jeweils einige tausend Euro zusätzlich im Hinterkopf mit verbuchen.

Überschlägige Anschaffungs- und Brennstoffkosten

Von den Anschaffungskosten her betrachtet ist die Gasheizung eine sehr günstige Heizung, wenn man ein aktuelles Modell mit Brennwerttechnik ersteht. Die Anschaffungskosten liegen mit allem Drum und Dran im Schnitt circa zwischen 6000 bis 8000 Euro. Der Vorteil der Gasheizung ist, dass sie nicht nur im Kauf recht preiswert ist: mit Gaspreisen von um die sieben Cent pro Kilowatt­stunde (Stand: April 2014) ist der Brennstoff ungefähr im Mittelfeld zu verorten.

Ähnlich günstig im Kauf ist die Ölheizung. Sie schlägt allerdings auch schon mit Preisen zwischen 8000 bis 10000 Euro zu Buche und auch das Heizöl selbst liegt derzeit eher bei acht Cent pro Kilowattstunde, wenngleich er in den letzten Monaten etwas gesunken ist.

Im Neubau werden Gas- wie Ölheizung gerne mit einer Solarthermieanlage kombiniert. Dies ist unter anderem durch die Energieeinsparverordnung (EnEV) bedingt, die einen gewissen Anteil erneuerbarer Energien bei der Wärmebereitstellung vorschreibt. Das macht sich in der abschließenden Rechnung durchaus mit zusätzlichen 4000 bis 10000 Euro bemerkbar, abhängig vom System.

Die folgenden Heizsysteme benötigen diese Zurüstung nicht, sind allerdings in der Anschaffung auch deutlich teurer. Eine Luft-Wasser-Wärmepumpe liegt schon deutlich im fünfstelligen Preisbereich und kostet meist zwischen 13.000 bis 18.000 Euro. Sie hat allerdings niedrigere Verbrauchskosten und auch andere Investitionen, wie zum Beispiel der Gasanschluss, ein Öltank oder eine Sanierung des Abgassystems, entfallen.

Mehr oder weniger gleichauf liegen die Pelletheizung und gleich darauf folgend die Sole-Wasser-Wärmepumpe in verschiedenen Konfigurationen. Ein aktueller Pelletkessel ist zwar schon für 8.000 bis 13.000 Euro zu haben, aber im Gegensatz zu einer Wärmepumpe müssen weitere Baumaßnahmen durchgeführt werden: die Pellets brauchen einen Lagerraum oder -Tank und es muss ein Förderband vom Lager zum Pelletkessel gelegt werden. Hier herrscht also mehr Raum- und Platzbedarf, so dass man schlussendlich bei einem Betrag um die 20.000 Euro landen wird. Die Pelletheizung ist dafür aber im Verbrauch wieder eine sehr günstige Heizung, denn Pellets kosten derzeit ungefähr 5,8 Cent pro Kilowattstunde. Nur Hackschnitzel oder Scheitholz sind günstigere Brennstoffe.

Die Sole-Wasser-Wärmepumpe (auch Erdwärmepumpe) ist von den Anschaffungskosten her auf den ersten Blick keine günstige Heizung. Bei der Variante mit Erdsonden ist eine teure Bohrung erforderlich und bei der Variante mit flach unter dem Erdboden verlegten Kollektoren benötigt man vergleichsweise viel Fläche, so dass man auch hier selten unterhalb von 20.000 Euro davonkommt. Ebenso wie bei praktisch allen regenerativen Systemen holt man diese Preise allerdings über geringe Brennstoffkosten wieder herein: Erdwärmepumpen haben holen unter geringem Stromeinsatz große Mengen Wärme in den Speicher.

Welche Heizung ist die Günstigste, wenn man die Verbrauchskosten mit heranzieht?

Was ist von diesen Heizungen nun insgesamt die günstigste Heizung? Wir haben in zwei weiteren Artikeln einmal Untersuchungen über die Wirtschaftlichkeit von Heizsystemen ausgewertet. Hier finden Sie durchschnittliche Heizkosten im Einfamilienhaus anhand von Daten des IER Stuttgart und hier sind mittlere Heizkosten im Altbau anhand von Berechnungen des Bundesverbandes für Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW). Zum abschließenden Vergleich finden Sie hier einen Test von Stiftung Warentest aus dem Jahre 2012 zum Thema "Welche Heizung ist die Günstigste". Übrigens: fast ebenso wichtig wie ein aktuelles und passendes Heizsystem ist die richtige Planung der Anlage und eine passgenaue Einstellung von Parametern wie Regelung oder Heizkurve.

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