Veröffentlicht am Feb. 6, 2023

Heizkosten im Altbau – Faktoren und Spartipps

Die Heizung ist der größte Energieverbraucher im Haushalt. Dass die Heizkosten gerade im Altbau häufig recht hoch ausfallen, liegt an verschiedenen Faktoren. Auf einige davon können Sie durchaus Einfluss nehmen. So ist mit unseren Tipps das Heizkosten-Sparen auch im Altbau möglich.
Ariane Müller
Dieser Artikel wurde von
Ariane Müller für www.heizungsfinder.de verfasst.
Heizung Heizkosten Heizkosten im Altbau
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Faktoren, die über die Heizkosten im Altbau entscheiden

1. Energiepreise 2. Heizsystem 3. Alter der Heizung 4. Energetischer Zustand des Gebäudes 5. Größe von Gebäude und Räumen 6. Anzahl der Bewohner 7. Nutzerverhalten 8. Witterung

Durchschnittliche Heizkosten im Altbau

Den typischen Altbau gibt es nicht. Wie Sie im Folgenden sehen werden, gibt es zahlreiche Unterschiede in Bezug auf Größe, Alter und Dämmzustand der Gebäude, Anzahl und Verhalten der Bewohner sowie Art und Alter der verwendeten Heizung. Angesichts all dieser Faktoren lässt sich nur schwer sagen, wie hoch die Heizkosten im Altbau im Durchschnitt aussehen.

Mittels einer Kombination anderer Durchschnittswerte lässt sich aber ein ungefährer Durchschnittswert ermitteln:

  • am häufigsten genutzter Wärmeerzeuger: Gasheizung
  • Gaspreis April 2022: 12,91 ct/kWh
  • durchschnittliche Wohnfläche eines Einfamilienhauses: 150 qm
  • durchschnittliches Baujahr von Wohngebäuden: 1983
  • durchschnittlicher Heizenergiebedarf für Gebäude dieses Baujahrs: 140 kWh/qm*a

➤ 150 qm * 140 kWh/qm*a = 21.000 kWh/a

➤ 21.000 kWh/a * 12,91 ct/kWh ≈ 2.700 Euro/Jahr

1. Wie steigende Energiepreise die Heizkosten im Altbau in die Höhe treiben

Um die Heizkosten Ihres Altbaus zu berechnen, brauchen Sie zunächst einmal Ihren Heizenergieverbrauch. Diesen erhalten entweder über den im Energieausweis ausgewiesenen Endenergiebedarf, Ihre letzten Gas- oder Stromrechnungen oder die Bestellmengen von Heizöl, Flüssiggas, Pellets oder Hackschnitzeln.

Da letztere entweder in Litern oder Kilogramm angegeben werden, müssen Sie dann anhand des Heizwerts den Verbrauch in Kilowattstunden ermitteln.

Beispiel: 4.000 kg Pellets * 5 kWh = 20.000 kWh

BrennstoffEinheitHeizwert
Heizöl1 Literca. 9,8 kWh
Erdgas1 Kubikmeterca. 10,1 kWh
Flüssiggas1 LiterCa. 6,57 kWh
Pellets1 Kilogrammca. 5 kWh
Hackschnitzel1 Kilogrammca. 4 kWh
Den Verbrauchswert multiplizieren Sie dann mit dem **Preis des jeweiligen Energieträgers**. So sind es besonders die Energiepreise, deren Anstieg in den vergangenen Monaten auch die Heizkosten in die Höhe getrieben haben.

Aktuelle Energiepreise 2022

EnergieträgerPreis in Cent je kWhHeizkosten bei Altbau mit 21.000 kWh pro Jahr
Erdgas12,91 ct/kWh2.711 Euro
Heizöl13,08 ct/kWh2.747 Euro
Flüssiggas16,67 ct/kWh3.500 Euro
Strom37,14 ct/kWh7.800 Euro (Elektroheizung), 1.950 Euro (Wärmepumpe mit JAZ = 4)
Pellets7,87 ct/kWh1653 Euro
Hackschnitzel3,63 ct/kWh763 Euro
*(Quellen: Deutsches Pelletinstitut DEPI, BDEW, fluessiggas1.de)*Bereits in der **Heizsaison 2021/2022** gab es eine recht erhebliche Preissteigerung gegenüber der vorangegangenen. So fielen die Heizkosten im Einfamilienhaus im Vergleich zu 2020/2021 bei Gasheizungen um 97 Prozent höher aus. Mit einer Wärmepumpe zahlten Sie derweil rund 46 Prozent mehr.

Gründe für die Verteuerung der Energieträger

Neben ausbleibender Rohstoff-Lieferungen aus Russland ist auch das Wiedererstarken der Weltwirtschaft nach dem Herunterfahren während der Corona-Lockdowns für den Preisanstieg verantwortlich. Profitierten Sie 2020 aufgrund geringerer Nachfrage seitens der Industrie von niedrigen Energiepreisen, gingen diese mit steigender Nachfrage sprunghaft nach oben.

Bei den fossilen Energieträgern Heizöl, Erdgas und Flüssiggas kam 2021 noch die Einführung der CO2-Steuer hinzu. Entsprechend der durch ihre Verbrennung verursachten CO2-Emissionen, muss beim Kauf eine Abgabe gezahlt werden, deren Einnahmen in die Förderung umweltfreundlicher Technologien fließen. Bis 2025 wird der Betrag jedes Jahr schrittweise gesteigert. Danach wird der Handel mit CO2-Zertifikaten über dessen Höhe entscheiden.

JahrCO2-Steuer in Euro pro Tonne CO2CO2-Steuer in Cent je KilowattstundeMehrkosten in Euro bei 21.000 kWh/a
202125 €/t0,6 ct/kWh126 €
202230 €/t0,7 ct/kWh147 €
202335 €/t0,8 ct/kWh168 €
202445 €/t1,1 ct/kWh231 €
202555 €/t1,3 ct/kWh273 €

Durch Umstieg auf erneuerbare Energien Heizkosten im Altbau sparen

Mit einer Gas- oder Ölheizung werden Sie sich also wohl auf einen weiteren Anstieg der Heizkosten einstellen müssen. Auch, weil Gas und Öl endlich sind und eine Verknappung ebenfalls Preissteigerungen nach sich ziehen wird.

Die erneuerbaren Energien sind derweil nahezu unbegrenzt vorhanden und wegen des sehr viel geringeren CO2-Ausstoßes auch nicht von der CO2-Steuer betroffen. So wird die Preisschere von Pellets und Hackschnitzeln zu Erdgas, Flüssiggas und Heizöl wohl in Zukunft noch größer werden. Und je stärker der Ausbau von Solaranlagen und Windparks vorankommt, desto grüner wird der Strommix. Schon jetzt zahlen Sie mit einer effizienten Wärmepumpe weniger als mit einer Gas- oder Ölheizung.

Spartipps

An den grundsätzlichen Preissteigerungen können Sie zwar nichts ändern, dennoch bietet sich beim Energiebezug ein gewisses Einsparpotenzial.

  • So macht bei den zu liefernden Brennstoffen Heizöl, Flüssiggas und Pellets der Bestellzeitpunkt durchaus einen Unterschied. Teils bis zu 30 Prozent können Sie sparen, wenn Sie Ihre Tanks während der Sommermonate füllen.
  • Auch Mengenrabatte sind möglich. Also sich die Pellets lieber als Tankfüllung liefern lassen statt sie als Sackware im Baumarkt zu kaufen. Oder eine Sammelbestellung zusammen mit ihren Nachbarn in Auftrag geben.
  • Für Elektroheizungen und Wärmepumpen empfiehlt sich der Abschluss eines Heizstromtarifs, da sich so gegenüber dem Heizen mit Hausstrom Kosten sparen lassen.

2. Die Rolle des Heizsystems bei den Heizkosten

Inwiefern die Anschaffung eines neuen Heizsystems wirtschaftlich wäre, untersuchte der Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft e.V. (BDEW). In Kooperation mit dem Institut für Technische Gebäudeausrüstung Dresden (iTG) führte er für das Jahr 2021 einen Vollkostenvergleich verschiedener Heizsysteme im Altbau durch. Dabei stellten die Experten die Heizkosten, die beim Weiterbetrieb eines alten Gas- oder Öl-Niedertemperaturkessels entstehen, denen, die mit dessen Austausch durch ein neues Heizsystem verbunden wären, gegenüber.

Ergebnisse von Heizkostenvergleich Altbau 2021 des BDEW

Grafiken mit freundlicher Genehmigung des BDEW Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft e.V.

Grunddaten zum Versuchsaufbau

Bei dem Beispielobjekt handelte es sich um ein für Deutschland typisches Einfamilienhaus mit einer Wohnfläche von 150 Quadratmetern (Nutzfläche insgesamt 209m²), bei dem die Kellerdecke die Grenze der thermischen Hülle darstellt. Die Heizlast des Gebäudes wurde mit 10 kW veranschlagt. Für die Wärmeverteilung kamen Heizkörper mit Systemtemperaturen von 70/55 °C zum Einsatz. Basis für die verbrauchsgebundenen Kosten bildeten die Energiepreise von Oktober 2019–September 2020.

Mit Heizungstausch verbundene Maßnahmen

Im Falle eines Heizungstauschs wurden die kapitalgebundenen Kosten für die Demontage des alten Wärmeerzeugers und den Einbau des neuen, inklusive Regelung und Warmwasserspeicher, sowie eine Schornsteinsanierung und sonstige erforderliche Installationen und Baumaßnahmen berücksichtigt. In den meisten Fällen erfolgt eine Weiternutzung der vorhandenen Heizflächen und Rohrleitungen.

Einzig für Wärmepumpe und Brennstoffzelle wurden die Heizkörper durch eine Fußbodenheizung ersetzt. Denn nur durch deren niedrigere Vorlauftemperaturen kann die Effizienz der Systeme garantiert werden. Weitere Optimierungen, die für alle Anlagen durchgeführt wurden, sind die Dämmung der Verteilleitungen, die Einstellung der Heizkurve sowie ein hydraulischer Abgleich.

Gegenüberstellung der Heizungskosten

Nachdem von den dabei entstehenden Kapitalkosten die vom Staat zur Verfügung gestellte Heizungsförderung abgezogen wurde, teilte man den Restbetrag durch die voraussichtliche Nutzungsdauer der Heizung in Jahren, und versah ihn dann – ausgehend von einer Fremdfinanzierung – mit einem Zinssatz von 2 Prozent.

Neben den zu erwartenden Ausgaben für den jährlichen Verbrauch, wurden des Weiteren auch die bei jedem System anfallenden Betriebskosten mit einberechnet. Darunter fallen die Gebühren für Wartung, Reinigung, Abgasmessung, Instandhaltung und in einigen Fällen auch Versicherung (z. B. für die Lagerung von Heizöl).

Brennstoff/HeiztechnikJährliche Wartungskosten
Heizöl100 – 250 Euro
Erdgas100 – 250 Euro
Flüssiggas190 – 400 Euro
Pellets250 – 300 Euro
Hackschnitzel250 – 300 Euro
Wärmepumpe50 Euro
Elektroheizung0 Euro

Brennwertheizungen preiswert in der Anschaffung, erneuerbare Heizungen günstig im Verbrauch

Bei der Betrachtung der Gesamtkosten wird ersichtlich, dass besonders Gas-Brennwertkessel wegen ihrer niedrigen Investitionskosten sehr gut abschneiden, während regenerative Systeme wie Pelletheizung oder Wärmepumpe zwar einen höheren Kapitaleinsatz verlangen, dafür aber mit niedrigen Verbrauchswerten punkten.

Da die Gaspreise inzwischen um einiges höher als zum Untersuchungszeitraum ausfallen, dürfte der Wirtschaftlichkeitsvorsprung des fossilen Wärmeerzeugers mittlerweile geschrumpft sein. CO2-Abgabe und nachlassende Rohstoffverfügbarkeit werden die Verbrauchskosten von Gas- und Ölheizungen weiter in die Höhe treiben. Die Investition in erneuerbare Heizsysteme lohnt sich somit nicht nur aus Klimasicht.

Spartipp

Wenn Sie der Meinung sind, Ihr alter Wärmeerzeuger könnte mal wieder ein Update gebrauchen, dann ist jetzt der beste Zeitpunkt für einen Wechsel. Denn dank der BEG (Bundesförderung für effiziente Gebäude) herrschen derzeit ideale Rahmenbedingungen für die Anschaffung eines erneuerbaren Heizsystems. Bis zu 55 Prozent der beim Heizungstausch anfallenden Investitionskosten können Sie sich über BAFA oder KfW vom Staat zurückholen. Besonders Ölheizungsbesitzer profitieren von der eigens dafür aufgelegten Austauschprämie.

3. Veraltete Heizungen sorgen für erhöhte Heizungskosten

Dass ein Heizungstausch in vielen Fällen eine gute Idee wäre, zeigt auch ein Blick auf das Durchschnittsalter der Wärmeerzeuger in Deutschland. Dieses liegt bei 17 Jahren. Ölheizungen kommen sogar auf durchschnittlich 21 Jahre. In sehr vielen Altbauten findet sich also eine alte Heizung – um nicht zu sagen, eine veraltete. Denn aufgrund von Verschleißerscheinungen ist es meist bereits nach 15 Jahren nicht mehr besonders gut um deren Effizienz bestellt.

Alter der Heizungsanlagen beeinflusst Heizkosten im Altbau

Wie lange die Heizungen in Deutschland schon in Betrieb sind, hat der BDEW 2019 in seiner großen Heizstudie herausgefunden. | Grafik: © BDEW

Hinzu kommt, dass es sich nicht einmal bei der Hälfte der Wärmeerzeuger um effiziente Brennwert-Kessel handelt. Stattdessen wird vielfach noch mit Niedertemperatur- oder sogar Konstanttemperaturkesseln geheizt. Deren Wirkungsgrad ist ohnehin schon geringerer, da sie die Abwärme ungenutzt verpuffen lassen. Nur in rund einem Drittel aller deutschen Haushalte befinden sich Heizungen, die auf dem neuesten Stand der Technik sind.

Austauschpflicht nach 30 Jahren

Für Konstanttemperaturkessel besteht laut GEG (Gebäudeeffizienzgesetz) eine Austauschpflicht, sobald diese ihr 30. Dienstjahr erreicht haben. Es gibt allerdings einige Ausnahme wie die Unwirtschaftlichkeit eines Austauschs. Angesichts der nachgelassenen Effizienz und verursachten Emissionen ist das Ersetzen des alten Kessels aber in jedem Fall angeraten.

Ein weiterer negativer Aspekt alter Heizsysteme ist, dass die Kessel häufig überdimensioniert sind. Infolgedessen schalten Sie sich viel zu oft ein. Dieses sogenannte Takten sorgt nicht nur für einen höheren Verbrauch, sondern auch für stärkeren Verschleiß. Und auch mit alten Heizungspumpen sind hohe Kosten verbunden, da sie meist im Dauerbetrieb laufen. So lässt sich mit einer modernen, die an den tatsächlichen Bedarf angepasst ist, der Stromverbrauch um bis zu 90 Prozent senken.

Spartipp

Ist Ihre Heizung älter als 15 Jahre, sollten Sie sie von einem Experten auf ihre Effizienz hin überprüfen lassen. Nicht immer ist ein kompletter Heizungstausch erforderlich. Teils reicht schon eine Heizungssanierung in Form eines hydraulischen Abgleichs oder einer neuen Heizungspumpe aus, um weniger Energie zu verschwenden und Heizkosten zu sparen.

4. Je schlechter der energetische Zustand, desto höher die Heizkosten

Nicht nur das Alter der Heizung sorgt für übermäßig hohe Heizkosten, auch der Altbau selbst kann bei hohem Gebäudealter mehr Energieverbrauch als nötig verursachen. Denn die Standards der Wärmedämmung wurden im Laufe der Jahrzehnte immer wieder überarbeitet. Sofern nicht zu einem späteren Zeitpunkt eine Sanierung durchgeführt wurde, gilt: Je älter das Gebäude, desto höher die Wärmeverluste und demzufolge auch die Heizkosten.

So kommen Sie bei einem vor 1977 errichteten Altbau auf Heizkosten von 200 kWh pro qm oder mehr. Für Häuser, die zwischen 1977 und 2002 entstanden sind, liegt der Verbrauch meist zwischen 100 und 150 kWh pro qm. Damit ist er ungefähr doppelt so hoch wie bei nach 2002 errichteten Neubauten, bei denen rund 60 kWh pro qm anfallen. Bei ungedämmten Gebäuden geht nämlich etwa ein Drittel der Heizungswärme über die Außenwände verloren.

Spartipp

Sofern möglich, sollten Sie insbesondere eine nachträgliche Dämmung der Fassade und des Dachs bzw. der obersten Geschossdecke in Erwägung ziehen. Jeweils um die 20 Prozent an Heizkosten können Sie so im Altbau sparen. Positive Nebeneffekte sind ein verbessertes Raumklima und eine Wertsteigerung Ihrer Immobilie.

5. Der Einfluss der Quadratmeter auf die Heizkosten eines Altbaus

Neben dem Alter entscheidet auch die Größe Ihres Hauses über dessen Heizkosten. Wobei diese nicht proportional mit der Quadratmeterzahl steigen. So gilt: Je größer das Gebäude, desto geringer die Heizkosten pro qm. Auch muss eine große Wohnfläche nicht zwangsläufig bedeuten, dass jeder Raum in Benutzung ist und entsprechend geheizt wird. Ein Vergleich mit Durchschnittswerten kann aber Aufschluss darüber geben, ob Ihr Verbrauch dem deutschen Mittel entspricht oder darunter bzw. darüber liegt.

Durchschnittliche Heizkosten pro qm laut Heizspiegel 2021

Möchten Sie wissen, ob in Ihrem Altbau die Heizkosten pro qm dem Durchschnitt entsprechen, bietet der Heizspiegel 2021 einen guten Anhaltspunkt. | Daten: © co2online.de

Übrigens trägt nicht nur die Größe des Hauses bzw. der Wohnung zur Höhe der Heizkosten bei, sondern auch die Größe der einzelnen Räume. So sorgen die hohen Decken mancher Altbauten für höhere Heizkosten. Denn warme Luft steigt stets auf. Um den Raum in Bodennähe warm zu bekommen, bedarf es somit mehr Energie. Und auch der Raumschnitt beeinflusst die Heizkosten. So dauert es länger, einen großen, offenen Raum aufzuheizen, als eine kleine Kammer.

Spartipp

Rechnen Sie zunächst aus, wie hoch die Heizkosten Ihres Altbaus pro qm ausfallen. Dazu teilen Sie Ihren jährlichen Energieverbrauch in Kilowattstunden durch Ihre Wohnfläche in Quadratmetern und vergleichen den Wert mit denen in der Übersicht. Fällt er in den orangefarbenen oder sogar roten Bereich, sollten Sie der Ursache auf den Grund gehen. Liegt es am Wärmeverlust aufgrund fehlender Dämmung? Oder heizen Sie die einzelnen Räume zu stark – auch dann, wenn Sie sich nicht darin aufhalten? Den Auslöser zu beseitigen, sollte in Ihrem Altbau die Heizkosten pro qm senken.

6. Mehr Bewohner, höherer Heizbedarf

Die Anzahl der Personen im Haushalt beeinflusst die Heizkosten im Altbau ebenfalls. Allerdings gibt es auch hier keine direkte Proportionalität. Denn eine gewisse Grundlast fällt immer an; egal, wie viele Bewohner ein Hausstand hat. So bringt es eine Person auf durchschnittlich 60 kWh pro qm, während es bei zwei rund 110 kWh pro qm sind. Eine vierköpfige Familie kommt auf Heizkosten von circa 200 kWh pro qm.

Deutlicher macht sich die Personenanzahl hingegen beim Warmwasser bemerkbar. Dort kann man pro Bewohner von rund 1.000 kWh ausgehen. So verbraucht jeder für Körperpflege pro Tag ungefähr 40 Liter Warmwasser. Erfolgt die Erwärmung des Wassers über die Heizung, beträgt dessen Anteil an den Heizkosten 14 Prozent.

Spartipps

Warmwasser lässt sich auf mehrere Weisen einsparen:

  • kürzere Duschgänge und das Abstellen des Wassers während des Einseifens (pro Minute werden 12 Liter Warmwasser verbraucht)
  • seltener ein Vollbad nehmen (eine Badewanne zu füllen, verbraucht rund 150–180 Liter)
  • Verwendung von Sparduschköpfen und Durchflussbegrenzern (spart bis zu 60 Prozent Warmwasser)
  • sich Hände kalt waschen (Seife reicht, um Keime zu killen)

7. Änderungen Ihres Heizverhaltens lassen Sie am einfachsten Heizkosten sparen

Nicht nur durch die Menge an Warmwasser nehmen Sie Einfluss auf den Energieverbrauch Ihrer Heizung. Auch die Art, wie Sie Ihre Räume heizen, kann diesen in die Höhe treiben. Von Familie zu Familie können sich die Heizkosten dadurch um den Faktor 5 unterscheiden.

Während die eine die Thermostate auf die höchste Stufe aufdreht, um das Haus schneller warm zu bekommen (Nicht der Fall!), die Türen zu nicht beheizten Zimmern offenstehen lässt und sich keine Gedanken darüber macht, dass Möbel und Vorhänge vor den Heizkörpern den Wärmefluss behindern, praktiziert die andere einen bewussten und sparsamen Umgang mit der Heizenergie.

So können Sie mit jedem Grad weniger rund 6 Prozent Heizkosten einsparen. Natürlich haben Sie keinen Einfluss auf Ihr persönliches Wärmeempfinden. So haben insbesondere Frauen und ältere Menschen meist eine geringere Kältetoleranz als Männer und Jüngere. Damit sie ihre Wohlfühltemperatur erreichen, muss ein Raum demzufolge stärker geheizt werden. Ein paar dicke Socken können aber schon viel dazu beitragen, den Körper auch ohne übermäßigen Heizungsbetrieb warmzuhalten.

Im Altbau Heizkosten zu sparen, soll schließlich nicht zu Lasten Ihres persönlichen Wohlbefindens gehen. Vielmehr geht es darum, keine Energie zu verschwenden. Sich den Konsequenzen Ihres Heiz- und Lüftungsverhaltens gewahr zu werden, kann Ihnen dabei helfen, unbewusste Fehler in Zukunft zu vermeiden.

Spartipps

Schon einfache Handlungen können Ihnen helfen, jedes Jahr etliche Euro an Heizkosten zu sparen:

  • Nachts und beim Verlassen des Hauses die Temperatur absenken
  • Scharfe und heiße Speisen sorgen für innere Wärme
  • Vor Heizbeginn die Heizkörper entlüften und entstauben
  • Mehrmals täglich bei ausgeschalteter Heizung stoß- und querlüften (statt Fenster auf Dauerkipp)
  • Durch Herunterlassen von Jalousien Wärmeverluste mindern
  • Temperatur der Raumnutzung anpassen

8. Auch das Wetter beeinflusst die Heizkosten

Nicht in der Hand haben Sie hingegen, wie das Wetter ausfällt. Dabei spielt auch dieses eine nicht unerhebliche Rolle, was die Heizkosten sowohl im Altbau als auch im Neubau angeht. Denn je wärmer es außerhalb des Hauses ist, desto weniger müssen Sie innerhalb heizen. Da die Witterung sich von Jahr zu Jahr unterschiedlich gestaltet, handelt es sich bei dem in Energieausweisen ausgewiesenen Endenergiebedarf auch immer um einen Mittelwert von Messungen über drei Jahre, der durch einen Klimafaktor bereinigt wurde.

Während Sie also bei anhaltenden Minusgraden wochenlang alle Heizungen aufdrehen müssen, können Sie sie bei Frühlingstemperaturen auch mal ein paar Tage auf die unterste Stufe stellen und dadurch Heizkosten sparen. Im Falle einer Luft-Wärmepumpe kommt dann noch der Aspekt der hohen Temperaturdifferenz dazu. Denn ist die Luft sehr kalt, benötigt die Luft-Wärmepumpe viel Strom, um die für die Fußbodenheizung benötigte Vorlauftemperatur zu erreichen.

Fazit: Heizkosten sparen im Altbau ist möglich

Wie Sie also sehen können, werden die Heizkosten im Altbau von etlichen Faktoren beeinflusst, die auch untereinander verbunden sind. So fallen sie in einem großen, seit seiner Errichtung nicht mehr modernisierten Einfamilienhaus mit vielen Bewohnern, die in kalten Wintern ihre in die Jahre gekommene fossile Heizung stets auf Anschlag aufdrehen, eben um ein Vielfaches höher aus als in einer kleinen, in einem gut gedämmten Mehrfamilienhaus befindlichen Wohnung, deren wenige Bewohner während milder Außentemperaturen ihr modernes, regeneratives Heizsystem nur so weit aufdrehen wie nötig.

Manche der Faktoren liegen sicherlich außerhalb Ihres Einflussbereichs. Bei anderen hingegen haben Sie einen gewissen Spielraum. Die Einsparmöglichkeiten reichen von einem bewussteren Umgang mit der Heizenergie bis hin zu Hausdämmung und Heizungstausch. Letztere mögen auf den ersten Blick sehr kostspielig erscheinen. Doch durch die staatliche Förderung für Energieeffizienzmaßnahmen herrschen derzeit beste Rahmenbedingungen für deren Durchführung.

Langfristig gesehen, lohnen sich die Reduzierung des Energiebedarfs und der Verbrauchskosten in jedem Fall. Genauere Informationen zum energetischen Zustand Ihres Altbaus und dem dazu passenden Heizsystem erhalten Sie bei einem darauf spezialisierten Fachbetrieb.

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