Veröffentlicht am Sept. 29, 2023

Wärmepumpe oder Gas: Warum sich die Wärmepumpe mehr lohnt

In Ihrem Haus steht ein Heizungstausch an. Sie stehen vor der schwierigen Entscheidung, ob Sie nun eine Wärmepumpe statt einer Gasheizung installieren möchten. Und bei der Debatte Wärmepumpe vs. Gasheizung gibt es tatsächlich viele Aspekte zu beachten – ein sehr wichtiger ist das GEG 2024. Dieser Artikel zeigt verschiedene Sichtweisen auf, die jeweils für oder gegen Gas oder Wärmepumpe sprechen. Doch nach dem Durchgehen aller Argumente zu den Themen Klima, Kosten und Förderung ist das Fazit klar.
Gina Doormann
Dieser Artikel wurde von
Gina Doormann für www.heizungsfinder.de verfasst.
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Wärmepumpe vs. Gasheizung: Inhalt

Wärmepumpe oder Gas Symbolbild

Die Entscheidung zwischen Gasheizung oder Wärmepumpe ist nicht einfach. | Bildquelle: AdobeStock_Marco2811

Gas vs. Wärmepumpe: Was sagt das Gebäudeenergiegesetz 2024?

Am 08.09.2023 wurde die Novelle des Gebäudeenergiegesetzes (GEG) im Bundestag beschlossen. Mit dem überarbeiteten Gesetz soll der Weg zu einem klimaneutralen Gebäudebestand bis 2045 eingeschlagen werden. 

Das Gesetz gibt Rahmenbedingungen und Fristen für den Heizungstausch vor. Diese unterscheiden sich je nachdem, ob es sich um einen Altbau oder einen Neubau handelt. Im Bestand dürfen fossile Heizsysteme, also auch Gasheizungen, zunächst so lange weiterbetrieben werden, bis für die jeweilige Region ein Wärmeplan vorliegt. Ein schnellerer Umstieg von einem fossilen auf ein regeneratives Heizungssystem soll durch gezielte Förderangebote forciert werden. Beispielsweise gibt es einen sogenannten Geschwindigkeitsbonus von 20 Prozent, wenn der Heizungswechsel bis 2028 durchgeführt wird. Davon abgesehen ist die Förderung neben einer Grundförderung von 30 Prozent einkommensabhängig.

Insgesamt zielt das GEG im Hinblick auf die Entscheidung Gasheizung oder Wärmepumpe ganz klar auf letztere ab.

Vergleich Wärmepumpe Gasheizung: ein Überblick

Gasheizung oder Wärmepumpe: Angesichts einer sich zuspitzenden Klimakrise und auch im Hinblick auf stark gestiegene Gaspreise und geringere Versorgungsunsicherheit fragen sich das einige Hausbesitzer. Wärmepumpe statt Gasheizung – ganz so einfach, wie es zunächst klingt, ist das jedoch nicht. Denn die beiden Systeme unterscheiden sich grundsätzlich. Das beginnt vor allem bei der Energiequelle. Die Gasheizung wird mit dem fossilen Brennstoff Erdgas betrieben, während die Wärmepumpe Umweltenergie und eine geringe Menge Strom benötigt. Handelt es sich bei dem Strom zudem um Ökostrom, so ist die Wärmepumpe im Betrieb klimaneutral.

Wärmepumpe und Gasheizung haben aber mehr als diesen Unterschied. Während die Gasheizung viel Raum im Heizungskeller einnimmt, ist die Wärmepumpe wesentlich kompakter und kann teilweise sogar draußen stehen. Bei Wärmepumpe und Gas im Vergleich zeigt sich weiterhin, dass eine Gasheizung, gleich ob Gastherme oder Gaskessel, eine deutlich höhere Vorlauftemperatur benötigt, um ein Haus vollständig zu heizen. Dies ist auch oft der Grund, warum nicht ohne Weiteres eine Wärmepumpe statt Gas eingesetzt werden kann.

Bei der Überlegung, ob eine Wärmepumpe oder Gas zum Einsatz kommen soll, punktet die Wärmepumpe mit einem großzügigen staatlichen Förderprogramm und weitgehender Unabhängigkeit von den Preisen fossiler Energieträger. Weiterhin ist im Zusammenhang mit einer Wärmepumpe keine CO₂-Steuer zu entrichten, die jährlich steigt.

Für eine Gasheizung spricht wiederum, dass es sich um eine bewährte Technik handelt. Außerdem ist der Anschaffungspreis für eine Gastherme oder einen Gaskessel deutlich geringer als für eine Wärmepumpe. Zudem sind neben dem Anschaffungspreis keine hohen Erschließungskosten zu zahlen, wie es bei einigen Wärmepumpen der Fall ist. Es ist nur eine Gasleitung oder eventuell ein Flüssiggastank notwendig. Was allerdings bei einer Gasheizung entfällt, ist die staatliche Förderung. Für Gasheizungen, auch Gasbrennwertheizungen, werden keinerlei Fördergelder mehr gezahlt.

Gasheizung vs. Wärmepumpe: Diese Frage stellt sich oftmals vor allem, wenn es um einen Altbau geht. Denn im Neubau liegt mit über 50 Prozent die Wärmepumpe bereits vorn:

Infografik Entwicklung Heizungen im Wohnungsneubau

Die Anzahl in Neubauten eingebauter Gasheizungen nimmt seit 10 Jahren kontinuierlich ab. Grafik: BDEW

Als Heizung für Altbauten hingegen ist die Gasheizung in knapp der Hälfte des deutschen Wohnungsbestandes der Spitzenreiter. Das ist zum einen historisch bedingt: Erdgas war lange Zeit ein günstiger und verlässlicher Brennstoff. Zugleich dominierte die Überzeugung, dass eine Wärmepumpe im Altbau nicht geeignet sei, da sie die benötigte Heizwirkung nicht erbringen könne. Wie die folgende Grafik des BDEW zeigt, gab es folglich lange Zeit für den Bestand nur eine Antwort auf die Frage "Heizen mit Gas oder Wärmepumpe":

Grafik: Entwicklung der Beheizungstruktur im Bestand.

Entwicklung der Beheizungstruktur im Bestand. Grafik: BDEW

Funktion Gasheizung und Wärmepumpe

Bei der Überlegung Gas oder Wärmepumpe ist es für eine zielführende Entscheidung sinnvoll, sich mit den Funktionsweisen der beiden Heiztechniken auseinanderzusetzen. Der Zweck beider Systeme ist derselbe: Sie stellen Heizwärme und Warmwasser bereit. Ein eklatanter Unterschied ist jedoch, dass die Gasheizung hierfür das klimaschädigende Erdgas verbrennt. Die Wärmepumpe hingegen nutzt Umweltwärme und eine geringe Menge Strom. Sofern dieser auch umweltfreundlich gewonnen wird, etwa mithilfe von Photovoltaik, ist beim Heizen mit einer Wärmepumpe von Klimaneutralität die Rede.

  • Funktionsweise der Gasheizung: Kern einer Gasheizung ist der Brenner. Dieser wird gezündet, um sodann einströmendes Gas zu verbrennen. Durch den Verbrennungsprozess entsteht Wärme. Diese gibt der Wärmetauscher, der sich direkt im Gaskessel beziehungsweise der Gastherme befindet, an das Heizwasser ab. Das nächste bedeutsame Element im Heizprozess ist die Umwälzpumpe: Sie leitet das Heizwasser ins Wärmeverteilsystem.

  • Funktionsweise der Wärmepumpe: Im Gegensatz zur Gasheizung nutzt die Wärmepumpe ein Kältemittel, um Heizwärme bereitzustellen. Das Kältemittel nimmt dabei relative Wärmeenergie aus einer Umweltwärmequelle auf. Dabei kann es sich um Umgebungsluft, Erdwärme oder Grundwasser handeln. Durch Kompression, Entspannung und Wechseln des Aggregatzustandes wird die aufgenommene Umgebungsenergie von einer anfänglich relativ niedrigen Temperatur auf eine angenehme Heiztemperatur angehoben. Dabei basiert das Funktionsprinzip der Wärmepumpe auf einem stetigen Kreislauf.

Grafik Funktion einer Wärmepumpe

Funktion einer Wärmepumpe.| Grafik: Heizungsfinder.de

Verschiedene Heizungsarten im Vergleich mit der Gasheizung

Für die Entscheidungsfindung, ob eine Wärmepumpe oder eine Gasheizung die richtige Heizung für das eigene Haus ist, kann es hilfreich sein, einfach einmal verschiedene Optionen durchzuspielen. Daher finden Sie im Folgenden ein paar Varianten, die Heizungsformen gegenüberstellen.

  • Luft-Wärmepumpe oder Gas: Die Luftwärmepumpe ist vor allem im Neubau die beliebteste Form der Wärmepumpe. Da die Leistungsfähigkeit der Luft-Wasser-Wärmepumpe mit einer JAZ von etwa drei die geringste unter den gängigen Wärmepumpen ist, galt sie lange Zeit als nicht ausreichend, um einen Altbau ausreichend zu heizen. Daher fiel beim Heizungstausch und der Frage Gasheizung oder Luftwärmepumpe sehr häufig die Wahl auf eine moderne Gasheizung beziehungsweise Gasbrennwertheizung anstelle einer Wärmepumpe. Hinzu kommt, dass der Austausch einer alten Gasheizung gegen eine Gas-Brennwertheizung früher sogar gefördert wurde.

Moderne Luftwärmepumpen beziehungsweise Luft-Wasser-Wärmepumpen jedoch sind durchaus in der Lage, auch weniger gut gedämmte Altbauten entsprechend zu heizen und auch für Warmwasser zu sorgen. Zudem ist die Luftwärmepumpe die in der Anschaffung günstigste der Wärmepumpen und liegt somit in diesem Punkt am dichtesten an einer Gasheizung. Mit dem Unterschied, dass der Kauf einer  Luftwärmepumpe gefördert wird und der einer Gasheizung nicht. Dieser Unterschied  gilt ebenfalls für eine Gas-Brennwerttherme. In Anbetracht der Heizungs-Fördermöglichkeiten fällt bei der Entscheidung Gas-Brennwertheizung oder Wärmepumpe die Entscheidung also ganz klar zugunsten letzterer aus.

Grafik: Absatzentwicklung Wärmepumpen bis 2022

Absatzentwicklung Wärmepumpen bis 2022. Grafik Bundesverband Wärmepumpe e. V.

  • Erdwärme oder Gas: Eine Erdwärmepumpe hat etwa eine JAZ von 4. Damit galt sie vor allem im Altbau lange am ehesten als passabler Ersatz beziehungsweise als optimale Alternative für eine Gasheizung. Wichtigster Unterschied: Erdwärme ist regenerativ und somit nahezu klimaneutral, während Gas ein fossiler Brennstoff ist, der bei Verbrennung klimaschädliche Gase, zum Beispiel CO₂, freisetzt. Die Erdwärmepumpe ist in der Anschaffung und vor allem bei der Installation deutlich teurer als eine Gasheizung. Dafür ist sie jedoch förderfähig und man macht sich unabhängig vom volatilen und mitunter steigenden Gaspreis.

  • Fußbodenheizung mit Gas oder Wärmepumpe: Eine Fußbodenheizung sorgt als Flächenheizung für angenehme Strahlungswärme. Und weil es sich um eine Flächenheizung handelt, ist die benötigte Vorlauftemperatur eher niedrig. Das macht eine Fußbodenheizung bestens geeignet, um sie mit einer Wärmepumpe zu kombinieren. Der Betrieb einer Fußbodenheizung mit einer Gasheizung ist aber ebenso möglich – wenn auch die Gasheizung mit ihren hohen Vorlauftemperaturen für eine Flächenheizung eher überdimensioniert ist.

Wärmepumpe mit Gasheizung kombinieren: Was ist mit dem Hybridmodell?

Eine Gasheizung lässt sich mit vielfältigen anderen Heizungssystemen zu einer Hybridheizung kombinieren. Handelt es sich dabei um die Kombination aus Gasheizung und Wärmepumpe, so ist von einer Hybridwärmepumpe die Rede. In diesem Fall werden die Vorteile der zwei Heizungsarten zusammengeführt. Gut geeignet ist für dieses Hybridsystem eine Split-Luft-Wasser-Wärmepumpe mit einer Gasbrennwertheizung. Die wichtigsten Vorteile sind hier der stets zuverlässige Heizungsbetrieb und die staatliche Förderung für den regenerativen Part. Wichtig ist ab Januar 2024 für Neubauten: Der erneuerbare Anteil einer Hybridheizung muss mindestens 65 Prozent betragen.

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Wärmepumpe statt Gasheizung: Kosten

Die Fragestellung "Was ist günstiger, Gas oder Wärmepumpe?" ist häufig der entscheidende Faktor bei der Entscheidung für eines der Heizungssysteme. Hierbei gibt es zwei Kostenebenen: Die Anschaffungskosten und die laufenden Kosten. Die folgende Gegenüberstellung veranschaulicht diese Kosten.

Gasheizung: Anschaffungskosten und laufende Kosten im Überblick

Da es für Gasheizungen ohne Brennwerttechnik quasi keinen Markt mehr gibt, werden diese hier nicht berücksichtigt. Mit Brennwerttechnik liegen die Kosten für eine Gasheizung zwischen etwa 2.000 und 6.000 Euro. Die günstigere Variante sind hier wandhängende Brennwertthermen: Sie kosten etwa zwischen 2.000 und 3.500 Euro in der Anschaffung. Gas-Brennwertthermen sind üblicherweise für kleine Einfamilienhäuser oder Wohnungen geeignet. Leistungsfähiger sind bodenstehende Gas-Brennwertkessel. Für diese sind Anschaffungskosten zwischen ungefähr 3.000 und 6.000 Euro einzukalkulieren. Gas-Brennwertkessel eignen sich für größere Einfamilienhäuser, aber auch für Mehrfamilienhäuser. Eine Förderung, die die Kosten abfedern würde, gibt es für Gasheizungen nicht.

Inklusive Einbau können für die Anschaffung einer Gasbrennwertheizung Gasheizung-Kosten zwischen etwa 5.000 und 18.000 Euro entstehen. In der Studie Heizkostenvergleich im Altbau 2021 des BDEW werden für Erwerb und Installation einer neuen Gasbrennwertheizung im Einfamilienhaus 9.200 Euro ermittelt. Die verbrauchsgebundenen Kosten, also die laufenden Kosten der Gasbrennwertheizung, werden mit 2.166 Euro angegeben. Diese dürften, Stand September 2023, jedoch höher liegen, da die Gaskosten aufgrund der Energiekrise 2022 stark gestiegen sind. Dennoch werden wir zum Vergleich der Wärmepumpe- oder Gaskosten zunächst von den Werten der Studie aus 2021 ausgehen.

Wärmepumpe: Anschaffungskosten und laufende Kosten im Überblick

Grundsätzlich kann man von Wärmepumpen-Kosten inklusive Installation zwischen etwa 10.000 und 25.000 Euro ausgehen. Allerdings gibt es zwischen den verschiedenen Typen von Wärmepumpen große preisliche Unterschiede. Während die Anschaffungs- und Installationskosten einer Erdwärmepumpe zwischen etwa 12.000 und 32.000 Euro variieren, liegen die Kosten für eine Luft-Wasser-Wärmepumpe zwischen etwa 11.000 und 21.000 Euro. Ab 2024 wird es in Altbauten im Rahmen eines Heizungstauschs eine BEG-Förderung von 30 bis 70 Prozent geben.

Die oben genannte Studie des BDEW hat für eine Luft-Wasser-Wärmepumpe eine durchschnittliche Investitionssumme von 23.820 Euro ermittelt. Für die Erdwärmepumpe kam die Studie auf Anschaffungs- und Installationskosten von 38.320 Euro. Die verbrauchsgebundenen Kosten wurden mit 1.854 Euro ermittelt. Die jährlichen Verbrauchskosten für eine Luft-Wasser-Wärmepumpe wurden mit 2.319 Euro ermittelt.

Wärmepumpe vs. Gas: Kosten im Vergleich

Für den Wärmepumpen-Gas-Kostenvergleich gehen wir von den vom BDEW ermittelten Daten aus. Das Beispiel-Einfamilienhaus hat dabei eine Heizlast von 10 kW.

Der durchschnittliche Wärmeenergiebedarf der BDEW-Studie liegt bei 24.669 kWh/a. Für die Gasbrennwertheizung im Einfamilienhaus liegen, Stand 2021, laut BDEW die reinen Jahresenergiekosten bei 1.521 Euro. Mit einem Gaspreis von Stand Dezember 2022 in Höhe von 16,43 Cent/Kilowattstunde würden hierfür Kosten von rund 4.053 Euro pro Jahr anfallen. Hinzu kommt die CO₂-Steuer.

Bei der Luft-Wasser-Wärmepumpe liegt der Jahreswärmeenergiebedarf bei 24.352 kWh. Stand 2021 lagen die Energiekosten hierfür bei 1.670 Euro. Die Luft-Wasser-Wärmepumpe hat eine JAZ von 3. Um den aktuellen Strombedarf und die Kosten, Stand 2022, zu berechnen, kommt für die Wärmepumpe folgende Formel zum Einsatz:

  • Jährlicher Heizbedarf in kWh/JAZ = Stromverbrauch p. a.
  • Stromverbrauch p. a.*Stromkosten in € pro kWh = jährliche Stromkosten in Euro

Demnach sieht die Rechnung wie folgt aus:

24.352 kWh/3 = 8.117 kWh

8.117 kWh*0,43 € = 3.490 €

Stand 2022 fallen im Beispielhaus mit einer Luft-Wasser-Wärmepumpe Kosten von 3.490 Euro an.

Hinweis: Seit dem Frühjahr 2023 ist der Preis für Wärmepumpenstrom auf 28 Cent pro Kilowattstunde gedeckelt. Mit diesem Preis sähe die Rechnung für die laufenden Kosten so aus: 8.117 kWh*0,28 € = 2.273 €.

Für die Wärmepumpe besteht die Möglichkeit, sowohl die Anschaffungskosten als auch die laufenden Stromkosten zu senken. Die Anschaffungskosten lassen sich durch eine staatliche Förderung und die laufenden Kosten würden sich durch die Kombination Wärmepumpe mit Photovoltaik senken lassen – um 30 bis 80 Prozent, je nachdem, ob mit Stromspeicher oder ohne. Wird kein Stromspeicher verwendet, liegt der jährliche Kostenpunkt im obigen Beispielhaus und mit Wärmepumpenstromtarif bei rund 1.600 Euro Stromkosten.

Förderung: Wie fällt sie bei Wärmepumpe und Gasheizung aus?

Der Staat hat ein ambitioniertes Klimaziel zu erreichen. Dementsprechend werden Erneuerbare Energien, die klimafreundlich mit wenig bis keinen Emissionen heizen, gefördert. Allen voran die Wärmepumpe. Wer sich für sie entscheidet, erhält eine großzügige Wärmepumpen-Förderung. Je nachdem, ob mit der Wärmepumpe ein fossiles Heizungssystem ersetzt wird, also eine Wärmepumpe statt Gasheizung verwendet wird, liegt die Förderhöhe bei 30 bis 70 Prozent. Abschließend wird die Förderhöhe ab 2024 nach dem 30.09.2023 feststehen. 

Gasheizungen hingegen erhalten seit der Novelle der BEG 2022 keinerlei Förderung mehr. Das heißt: Anschaffungen von Gasheizungen werden seitdem überhaupt nicht mehr gefördert. Das einzig Förderfähige an einer Gasheizung ist ein hydraulischer Abgleich, der sich bei einem neueren Gasbrennwertgerät lohnen kann. An 2024 ist der hydraulische Abgleich sogar verpflichtend. Ansonsten kann Ihnen die alte Gasheizung nur noch zu einem Förderbonus bei der Wärmepumpe verhelfen: Indem Sie sie zugunsten einer Wärmepumpe ausbauen.

Förderung für Wärmepumpenhybrid

Der hybride Einsatz von Wärmepumpe und Gasheizung ist förderfähig – allerdings nur der regenerative Part. Laut BDH verzeichnete der Absatz von Hybrid-Wärmepumpen im ersten Halbjahr 2023 einen Zuwachs von 123 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Diese Heizungsoption scheint daher für Hausbesitzer an Attraktivität gewonnen zu haben.

Ab 2024 soll eine neue Hybridheizung zu mindestens 65 Prozent mit Erneuerbaren Energien betrieben werden. Für Altbauten und Neubauten gelten unterschiedliche Regelungen, ab wann diese Vorgabe gilt. Die Förderung bezieht sich dann nur auf den regenerativen Teil der Heizung und beträgt voraussichtlich zwischen 30 und 70 Prozent.

Heizen mit Wärmepumpe oder Gas: Pro und Contra im Überblick

 WärmepumpeGasheizung
Pro

- klimafreundlich 

- nachhaltig 

- hohe staatliche Förderung 

- kombinierbar mit anderen Heizungssystemen, regenerativ und fossil 

- unabhängig von Gaspreisen 

- Verbrauch durch PV senkbar

- geringe Anschaffungskosten 

- bewährtes System 

- verlässliches System

Contra

- hohe Anschaffungskosten 

- nicht für jedes Grundstück geeignet

- für klimaneutralen Betrieb muss es sich um 100 Prozent Ökostrom handeln

- hohe CO2-Emissionen 

- keine Förderung 

- ab 2024 nicht mehr als alleinige Heizung zulässig 

- volatiler und stark steigender Gaspreis 

- unsichere Versorgungslage mit Gas

Gas oder Wärmepumpe: Rechner helfen bei der Entscheidung

Nun kennen Sie viele Fakten rund um das Thema Wärmepumpe vs. Gas. Die letzten Schritte zu einer Entscheidung können Sie letztlich mithilfe von Zahlen gehen. Unser einfacher, kostenloser Wärmepumpenrechner hilft Ihnen dabei.

Sie haben sich bereits für eine Wärmepumpe entschieden? Dann erfahren Sie mithilfe unseres Wärmepumpen-Rechners, welche Wärmepumpe die richtige für Ihr Haus ist.

Heizungsrechner allgemein:

Finden Sie heraus, ob für Ihre Immobilie eine Gasheizung, eine Wärmepumpe oder möglicherweise ein ganz anderes Heizungssystem das richtige ist.

Wärmepumpe oder Gas: das Fazit

Angesichts der immer drastischeren Folgen des Klimawandels und der daran angepassten verschärften Klimapolitik ist es kaum noch ratsam, eine neue Gasheizung einzubauen, wenn eine Wärmepumpe als Heizungsalternative möglich ist.

Außerdem spricht aus Kostensicht der steigende und unvorhersehbare Gaspreis gegen eine Gasheizung. Stellt man mit den aktuellen Gaspreisen von 2023 eine Beispielrechnung an, so heizt man noch immer günstiger mit einer Wärmepumpe – obwohl auch der Strompreis gestiegen ist. Zudem lassen sich die Kosten für Strom mithilfe einer eigenen Photovoltaikanlage und einem Wärmepumpenstromtarif deutlich senken – dauerhaft. Und wer eine Wärmepumpe besitzt, ist unabhängig von volatilen Gas- oder gar Ölpreisen. Weiterhin ist mit einer Gasheizung zusätzlich zum Gaspreis die stetig steigende CO₂-Steuer zu entrichten.

Das Fazit ist also: Letztlich entscheidet sich die Frage Gas oder Wärmepumpe zugunsten der Wärmepumpe. Denn mit Hinblick auf den Klimawandel und gesetzliche Vorgaben, Stichwort GEG 2024, ist ein regenerativ betriebenes System die nachhaltige Lösung.

FAQ

Welche Wärmepumpe statt Gasheizung?
Grundsätzlich kann jede Wärmepumpe eine Gasheizung ersetzen. Welche es letztlich wird, hängt dann etwa von der Beschaffenheit des Grundstücks und den eigenen finanziellen Möglichkeiten ab.
Kann eine Wärmepumpe die Gasheizung ersetzen?
Ja. Moderne Wärmepumpen sind so leistungsfähig, dass sie eine Gasheizung voll und ganz ersetzen können – auch im Altbau.
Ist eine Wärmepumpe günstiger als Gas?
In der Anschaffung ist eine Gasheizung deutlich günstiger. Bei den laufenden Kosten spart man mit einer Wärmepumpe. Außerdem gibt es beim Kauf einer Wärmepumpe großzügige staatliche Förderungen, die die Investitionskosten deutlich senken.
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